Holzem | Wenn Hunger droht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 330 Seiten

Reihe: Bedrohte Ordnungen

Holzem Wenn Hunger droht

Bewältigung und religiöse Deutung (1400-1980)
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-16-155183-3
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Bewältigung und religiöse Deutung (1400-1980)

E-Book, Deutsch, Band 6, 330 Seiten

Reihe: Bedrohte Ordnungen

ISBN: 978-3-16-155183-3
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Hunger bedroht die Menschheit elementar - bis heute. In drei großen Zeitsprüngen analysieren die Autorinnen und Autoren dieses Bandes, wie die christliche Gesellschaft des Westens Hunger bekämpfte, aber auch, wie sie ihn religiös deutete. Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit sind die Möglichkeiten effektiver Vorsorge begrenzt; Hunger ist eine Geißel Gottes, mit der er die allgegenwärtigen Sünden straft, oder aber eine Folge schwarzer Magie. Soll man also Buße tun oder Hexen verbrennen? In den Erwerbs- und Nahrungskrisen der Hochindustrialisierung entwickelt sich ein Sozialkatholizismus, der Mangel und Not zunehmend wirksam bekämpft, dieses Engagement aber gleichzeitig mit fundamentaler Kritik an der Ordnung von Politik und Wirtschaft verknüpft. Kann es eine christliche Fabrik und eine effektive Fürsorge geben, wenn die 'Irrtümer' der Moderne nicht behoben werden? Als die Folgen des Zweiten Weltkriegs fürs Erste überwunden sind, erlebt Europa eine 'Fresswelle'; gleichzeitig erscheinen in den Medien verstörende Bilder aus Biafra, Indien und der Sahel-Zone. Was kann der Westen tun, wenn die Wahrnehmung des Hungers sich entfernt und gleichzeitig globalisiert? Provoziert der Westen seinen eigenen Untergang, wenn er Unterentwicklung und Umweltzerstörung nicht in den Griff bekommt?
Holzem Wenn Hunger droht jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Inhalt;6
3;Andreas Holzem: Bedrohtes Leben – bedrohter Glaube (1400–1980). Religiöses und soziales Bewältigungshandeln in Hungerkatastrophen – zur Einleitung;8
3.1;1. Hunger – Sünde – Frömmigkeit (1400–1800);11
3.2;2. Hunger – Caritas – Sozialstrategie (1800–1933);15
3.3;3. Hunger der Dritten Welt – Wohlstand der Ersten Welt (1960–1980);22
3.4;4. Hunger – Dimensionen der Bedrohung;34
4;1. Hunger – Sünde – Frömmigkeit (1400–1800);40
4.1;Christian Jörg: Sündhaftigkeit – Hungersnot – göttliches Strafgericht. Zur Deutung von Klimaextremen, Missernten und Versorgungsengpässen in der Reformatio Sigismundi;42
4.1.1;1. Die Reformatio Sigismundi innerhalb der Reformdiskussion des 15. Jahrhunderts;45
4.1.2;2. Die Hungersnöte und Versorgungskrisen während der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts;49
4.1.3;3. Die Deutung der Hungerjahre in der Reformatio Sigismundi;52
4.1.4;4. Die Reformatio Sigismundi und das Almosenwesen. Armenfürsorge in der Stadt des ausgehenden Mittelalters;57
4.1.5;5. Zusammenschau;58
4.2;Manfred Jakubowski-Tiessen: „Was sol ein frommer gutherziger Christ thun?“ Religiöse Bewältigungsstrategien von Hungerkrisen in der Frühen Neuzeit;62
4.2.1;1. Die Krise der 1570er Jahre und die Teuerungen des späten 16. Jahrhunderts;63
4.2.2;2. Der Hunger als Zuchtmeister;64
4.2.3;3. Zeichen göttlicher Providenz;66
4.2.4;4. Zeichen der Endzeit;67
4.2.5;5. Des Guten und des Bösen Miterben;69
4.2.6;6. Absonderung und Gemeinschaft;73
4.2.7;7. Alternativen der Bewältigung;75
4.3;Jürgen Michael Schmidt: Gottes Zorn? Hunger, Religion und Magie in Südwestdeutschland im 16. und 17. Jahrhundert;78
4.3.1;1. Einleitung;78
4.3.2;2. Herzogtum Württemberg;85
4.3.3;3. Fürstpropstei Ellwangen;101
4.3.4;4. Schluss;121
5;2. Hunger – Caritas – Sozialstrategie (1800–1933);122
5.1;Bernhard Schneider: Gottes Ordnung und der Menschen Werk in Zeiten der Massenarmut. Armutsdeutungen und Armenfürsorgepraktiken im katholischen Deutschland zwischen 1800 und 1850;124
5.1.1;1. Armutsdiskurse und Armenfürsorge im deutschsprachigen Katholizismus;125
5.1.1.1;1.1 Armutsdiskurse;125
5.1.1.2;1.2 Katholische Armenfürsorge in Südbaden und dem Saarland;129
5.1.2;2. Gottes Ordnung;130
5.1.2.1;2.1 Der religiöse Tiefblick gegen den äußeren Anschein;130
5.1.2.2;2.2 „Arme wird es immer geben“: Armut als normaler Zustand der göttlichen Ordnung der Ungleichheit;132
5.1.2.3;2.3 Der Fluch des Reichtums und die Wege ihm zu entgehen;136
5.1.2.4;2.4 Gottes Option für die Armen und die Würde der Armen;137
5.1.2.5;2.5 Die würdigen Armen;139
5.1.2.6;2.6 Klage und Zweifel sind nicht erlaubt: Gottes Anspruch an die würdigen Armen;141
5.1.2.7;2.7 Gottes Erziehung der Menschen und die Rolle der Armut in ihr;142
5.1.3;3. … und der Menschen Werk: Störungen der Ordnung;143
5.1.3.1;3.1 Der Pauperismus als Zeichen einer gestörten Ordnung;144
5.1.3.2;3.2 Gestörte Ordnungen – die Hintergründe der Massenarmut;145
5.1.3.2.1;Die Mängel der Armen und die unwürdigen Armen;147
5.1.3.2.2;Armut, die Sünden der Reichen und die gestörte Wirtschaftsordnung;149
5.1.4;4. Die Ordnung der Nächstenliebe;152
5.1.4.1;4.1 Grundprinzipien;153
5.1.4.1.1;Der Mensch lebt nicht vom Brot allein;153
5.1.4.1.2;Freie Liebestätigkeit statt Zwang und Steuer;155
5.1.4.1.3;Die richtige Gabe;157
5.1.4.1.4;Institutionalisierte Hilfen;160
5.1.4.2;4.2 Das Ringen um die Zuständigkeit: Kirche und Staat in der Armenfürsorge;162
5.1.4.2.1;Kirche und Staat Hand in Hand: Das Kooperationsmodell der katholischen Aufklärer;162
5.1.4.2.2;Freiheit für die Kirche: Nur die Kirche kann es richten – Ultramontane Signale;163
5.1.4.2.3;Die Rolle des Staates und die Entdeckung der Subsidiarität;165
5.1.5;5. Armut, Armenfürsorge und die Ordnung der Gesellschaft – ein bilanzierender Blick;167
5.2;Andreas Holzem: Hunger und ‚Sociale Frage‘. Dynamiken der Sozialreform im katholischen Deutschland (1850–1920);174
5.2.1;1. Strukturen – Bedrohungen – Zeitverdichtungen;174
5.2.2;2. Werthaltungen – Mentalitäten – Emotionen;183
5.2.2.1;2.1 Hunger und ‚Sociale Frage‘ als Thema des Staat-Kirche-Konfliktes;183
5.2.2.2;2.2 Hunger und ‚soziale Frage‘ als Entwicklungsmomente einer katholischen Soziallehre;185
5.2.3;3. Projekte der Bewältigung;191
5.2.3.1;3.1 Hunger- und Armutsbekämpfung;191
5.2.3.1.1;Systeme kommunaler Armenfürsorge;191
5.2.3.1.2;Das katholische Vereinswesen;193
5.2.3.1.3;Die Zentrumspartei und die Sozialgesetzgebung im Wilhelminischen Deutschland;198
5.2.3.1.4;Haushalts- und Mütterschulen, Kindergärten, Kinderbewahranstalten, Waisenhäuser, Jugendhilfe;201
5.2.3.2;3.2 Gesundheitsfürsorge und Krankenpflege;206
5.2.3.3;3.3 Die katholische Sozialbewegung im späten Deutschen Kaiserreich: Hunger- und Armutsbekämpfung durch Sozialpolitik;208
5.2.3.3.1;Christliche Gewerkschaften;208
5.2.3.3.2;Der „Volksverein für das katholische Deutschland“;210
5.2.3.3.3;Der Gewerkschaftsstreit;213
5.2.3.3.4;Der „Charitasverband für das katholische Deutschland“ (1897);217
5.2.4;4. Hungerbedrohung und soziale Ordnung – ein Fazit;218
5.3;Christina Riese: Die Katholiken und die ‚Sociale Frage‘. Die Durchsetzung von neuen Wahrnehmungsmustern und Wissensparadigmen durch die Mitglieder des Arbeiterwohlverbandes auf den Generalversammlungen der Katholiken Deutschlands (1870–1890);220
5.3.1;1. Die „Generalversammlung der Katholiken Deutschlands“ als Deutungsinstitution des Katholizismus;220
5.3.2;2. Wahrnehmung und Deutung gesellschaftlicher Wirklichkeit;226
5.3.2.1;2.1 Der Körper der Gesellschaft;227
5.3.2.2;2.2 Das Kollektiv und die individuelle Sittlichkeit;231
5.3.3;3. „[W]ir müssen lehrend lernen und lernend lehren.“ – Zwischen notwendigem Handeln und neuem Wissen;234
5.3.3.1;3.1 Die Notwendigkeiten der neuen Zeit;234
5.3.3.2;3.2 Neues Wissen – neue Praxis;237
5.3.4;4. Ordnung zwischen gesellschaftlichem Frieden und innerer Zufriedenheit;243
6;3. Hunger der Dritten Welt – Wohlstand der Ersten Welt(1960–1980);246
6.1;Thomas Großbölting: Von der Nächsten- zur Fernstenliebe? Bundesdeutsche Kirchen auf der Suche nach Relevanz zwischen 1960 und 1980;248
6.1.1;1. Von der Nächsten- zur Fernstenliebe? Der Wandel von Organisations- und Sozialformen des Christlichen und die Suche nach Relevanz;250
6.1.2;2. Hungerkrisen als religiöses Thema zwischen Organisation und sozialer Bewegung;255
6.1.3;3. Die Erosion von Organisationsmacht als Voraussetzung für Radikalisierung und neue Bewegungsformen;255
6.1.4;4. Die Suche nach Relevanz: Der Hunger in Afrika;256
6.1.5;5. Nicht-religiöse Kontexte: Dekolonisierung als Gesellschaftskritik – die Bundesrepublik im Kalten Krieg;257
6.2;Benedikt Brunner: Kirche für andere – Kirche für die Welt. Hunger und Armut als Katalysatoren des Wandels westdeutscher Kirchenkonzepte;262
6.2.1;1. Einleitung;262
6.2.2;2. Ansätze zur Kirchenreform in einer sich globalisierenden Welt;264
6.2.3;3. Die Gründungen von Brot für die Welt und Misereor;268
6.2.4;4. Theologische Verarbeitung und Implikationen;273
6.2.5;5. Resümee;279
6.3;Florian Bock: „Wir wollen einfach die Lebensbedingungen der Menschen verbessern.“ Zum Paradigmenwechsel der katholischen Entwicklungshilfe in der Bundesrepublik um 1968;282
6.3.1;1. Das Ende der missionarischen Einbahnstraße;283
6.3.2;2. Neue missionarische Konzepte und Aufbrüche: das Beispiel Klausenhof;288
6.3.3;3. Wertewandel, neue Theologien und die Kritik von „links“;294
6.3.4;4. Fazit;301
6.4;Johannes Stollhof: „Ein Millionen-Volk wird ausgehungert!“ Die Wahrnehmung der Hungerkatastrophe in Biafra zwischen 1967 und 1970 im deutschen Katholizismus;302
6.4.1;1. „Bedrohungskommunikation als Indikator für bedrohte Ordnungen“;304
6.4.2;2. Verständigung über den Status quo;305
6.4.3;3. Szenario;312
6.4.4;4. Handlungsempfehlungen und ihre Wirkung;315
6.4.5;5. Abschließende Bemerkungen;319
7;Autorenverzeichnis;324
8;Register;326
8.1;Personen;326
8.2;Orte;329
8.3;Bibelstellen;331


Holzem, Andreas
Geboren 1961; Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, Kath. Theologie, Publizistik und Philosophie; 1993 Promotion; 1997 Habilitation; seit 1999 Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.