Ein Leitfaden zum Management der Wandlungsfähigkeit
Buch, Deutsch, 163 Seiten, GB, Format (B × H): 175 mm x 245 mm, Gewicht: 600 g
ISBN: 978-3-932298-52-3
Verlag: LOG_X
Wandlungsfähigkeit hat grundsätzlich strategischen Charakter. Die Problemstellung, die sich hieraus ergibt, lässt sich aus praktischer Sicht als Spannungsfeld beschreiben: Einerseits besteht die Notwendigkeit zur erfolgreichen Planung und Gestaltung wandlungsfähiger Unternehmen. Andererseits mangelt es an erprobten Planungs- und Managementinstrumenten, einem geschlossenen Vorgehensmodell. Ziel des vorliegenden Leitfadens ist es deshalb, industriellen Praktikern in dieser Situation ‚erste Hilfe‘ zu leisten.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhaltsübersicht
Vorwort des Verlegers
Kapitel 1:
Globale Wertschöpfungsnetzwerke gestalten – den Wandel beherrschen
Ausgangslage, Problemstellung und Zielsetzung des Leitfadens
1.1 Ausgangslage und Problemstellung
1.2 Ziel und Struktur des Leitfadens
1.3 Zur Wandlungsfähigkeit der deutschen Industrie:
Worüber reden wir eigentlich?
Kapitel 2:
Ordnung ins Chaos bringen
Die Wandlungstreiber systematisieren
2.1 Ausgewählte Experten befragen: Brainstorming
Wandlungstreibern auf der Spur: Das Beispiel era-contact GmbH
2.2 Wandlungstreiber klassifizieren (Der POWer.net-Würfel)
Der andere Blick – Netzwerkanalyse: Das Beispiel Marquardt GmbH
Kapitel 3:
Raus aus der Komplexitätsfalle
Analyse und Bewertung
3.1 Wandlungstreiber bewerten
Ordnung schaffen: Das Beispiel KSB AG
3.2 Methode zur Reflexion von Wandlungstreibern: Die WMEA
Die Sicht des Projektleiters auf Risiken im Projekt: Das Beispiel Dürr Systems GmbH
3.3 Eigentreiber
Die verschiedenen Perspektiven des Blicks: Das Beispiel EMC Deutschland GmbH
3.4 Vernetztes Denken
Den Stellhebeln auf der Spur: Das Beispiel Aesculap
3.5 Wie sich Wandlungstreiber entwickeln
Klassische Szenario-Analyse: Das Beispiel W.O.M GmbH
Schlanke Szenarien: Das Beispiel Tech-3d Control GmbH
Szenarien bewerten
Kapitel 4:
Durchblick im Dickicht
Den Lösungsraum erkennen
4.1 Wandlungsbefähiger identifizieren: Expertenbefragung
„Damit der Schuh nicht mehr drückt!“ Das Beispiel Aesculap AG
4.2 Geeignete Maßnahmen identifizieren und planen: Prozessmodellierung
Ein neuer Prozess für die Auftragsabwicklung: Das Beispiel Norddeutsche Seekabelwerke GmbH (NSW)
4.3 Organisatorische Wandlungsbefähiger
4.4 Die Einflussanalyse
Das Unternehmen analysieren: Das Beispiel fischerwerke GmbH & Co. KG
Kapitel 5:
Pipette statt Gießkanne
Lösungsalternativen bewerten
5.1 Materialfluss-Simulation:
Wandlungsfähigkeit auf Segmentebene bewerten
5.2 Nutzwertanalyse
Niedrige Lohnkosten sind nicht alles: Das Beispiel WESPIG Textil Logistik GmbH
Damit der ‚Fit‘ stimmt: Das Beispiel Schott AG
5.3 Multikriterielle Optimierung
Kapitel 6:
Mit voller Kraft
Maßnahmen planen und umsetzen
6.1 Die Wirtschaftlichkeit bewerten
Kostenvergleichsrechnung: Das Beispiel BARiT® Kunstharz-Belagstechnik GmbH
Ein Modell mit Steuerungsqualität: Das Beispiel Schübel GmbH primeparts
Reaktionsstrategien bewerten – Investitionsrechnung: Das Beispiel fischerwerke GmbH & Co. KG
6.2 Die Rolle der Ausrüsterindustrie
Das Ohr am Kunden: Das Beispiel HAAS Schleifmaschinen GmbH
6.3 Das Produktionssystem gestalten
Wandlungsfähigkeit im System: Das Beispiel BIT Analytical Instruments GmbH
6.4 Wandlungsfähigkeit im Planspiel trainieren
Kapitel 7:
Weichenstellung für den Erfolg
Die Früherkennung aufbauen
7.1 Auf dem Weg zum Früherkennungsreport:
Informationen aufbereiten und Ziele festlegen
7.2 Auf der sicheren Seite:
Frühindikatoren identifizieren
Wandlungstreiber ‚Geografische Verschiebung der Nachfrage’: Das Beispiel WAFIOS AG
Suchbereiche für schwache Signale finden: Das Beispiel Brand KG
7.3 Eines nach dem anderen:
Vorlaufeigenschaften nachweisen
7.4 Erstens kommt es anders, und zweitens…:
Den Einfluss auf die Wandlungsfähigkeit bestimmen
7.5 Teamarbeit ist angesagt:
Einen Früherkennungsreport aufbauen
Herausgeber und Autoren
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Vorwort des Verlegers
Das Thema Wandlungsfähigkeit beschäftigt die LOG_X Verlag GmbH seit dem Jahr 1996. Mehr noch: es stand bei der Unternehmensgründung geradezu Pate. Die ersten Bücher des Verlages waren der Wandlungsfähigkeit gewidmet, darunter der dreibändige Ergebnisbericht zum Verbund-Forschungsprojekt ‚DYNAPRO – Dynamische Produktions- und Organisationsstrukturen in einem turbulenten Markt‘. Diese Bücher sind längst vergriffen, das Thema jedoch ist von unverminderter Aktualität. Insofern schließt sich für uns mit dem vorliegenden Buch ein inhaltlicher und verlegerischer Kreis.
Mittlerweile hat sich die Erkenntnis, dass Wandlungsfähigkeit als strategisches Thema große Beachtung verdient, in der unternehmerischen Praxis weitgehend durchgesetzt. In Summe hat sich der Einfluss turbulenter Umgebungsbedingungen auf Gestaltung und Management von Unternehmen seit den 1990er Jahren eher noch verstärkt. Ausschlaggebend dafür sind unter anderem Megatrends wie die Globalisierung, die mittlerweile auch kleine und mittelgroße Unternehmen erfasst hat und zu entsprechenden Maßnahmen zwingt. Die weltweite Ausrichtung sehr vieler Betriebe hat schließlich dazu geführt, dass Wertschöpfung zunehmend in komplexen Netzwerken stattfindet, die vor dem Hintergrund optimaler Wandlungsfähigkeit gestaltet und gemanagt werden müssen. Für die Industrie Ursache neuer Handlungsbedarfe, für die Industrieforschung Ansporn zur Entwicklung neuer Lösungen – und für einen Industrieverlag Anlass für ein neues Buch.
Deshalb kam uns die Chance sehr gelegen, die Arbeitsergebnisse aus drei Verbundvorhaben in einem Sammelwerk zu vereinen. Dabei zeigte sich, dass Wandlungsfähigkeit mittlerweile praktisch alle Handlungsfelder eines Unternehmens betrifft und entsprechend breit behandelt werden muss: eine Herausforderung für alle Beteiligten.
Die Projekte
Das Projekt ‚DyWaMed‘ beschäftigte sich mit der Entwicklung eines simulationsgestützten Werkzeugs zur dynamischen Steuerung der Wandlungsfähigkeit integrierter Wertschöpfungsketten in der Medizintechnik. Dabei ging es hauptsächlich darum, eine modellbasierte Methode zur Bewertung, Gestaltung und Steuerung dieser Wertschöpfungsketten zu entwickeln.
Das Projektakronym ‚POWer.net‘ steht für die Planung und Optimierung wandlungsfähiger globaler Wertschöpfungsnetzwerke. Ziel war es, Zeit- und Kostenpotenziale beim Wandel globaler Wertschöpfungsnetzwerke für deutsche Produktionsunternehmen nutzbar zu machen.
Das Projekt ‚Vertumnus‘ (Vertumnus ist eine Figur aus Ovids ‚Metamorphosen‘) zielte auf das Früherkennen, Messen, Bewerten und Gestalten von Wandel im Wertschöpfungsnetz. Unternehmen, insbesondere aus dem Mittelstand, sollten zur proaktiven Anpassung an den Wandel befähigt werden.
Die Partner
Die Aufgabe, Arbeitsergebnisse und Praxisberichte aus drei komplexen Projekten in einem Buch so zusammenzufassen, dass die Leser konkreten Nutzen aus der Lektüre ziehen können, stellt, wie gesagt, eine große Herausforderung dar. Diese Herausforderung wäre ohne die tatkräftige Anleitung und Unterstützung durch die Projektkoordinatoren nicht zu bewältigen gewesen. Deshalb gilt Dr. Oliver Kleine, Ben Meyer-Schwickerath und Raphael Moser (in der Schlussphase unterstützt von Sebastian Greinacher) mein besonderer Dank. Sie haben nicht nur als kenntnisreiche Fachexperten und Diskussionspartner zum Zustandekommen des Buches beigetragen. Sie haben als Autoren selbst hervorragende Texte beigesteuert – und sie haben uns als geduldige Moderatoren des Erstellungsprozesses auch über schwierige Phasen hinweggeholfen.
Weiterer Dank gebührt den Autoren aus den beteiligten Unternehmen, die ihre Inhalte, ihre Erfahrung und ihre praktische Sicht der Dinge bereitwillig eingebracht haben. Der Dank gilt außerdem Frau Dr. Ljuba Woppowa, Geschäftsführerin der VDI-Gesellschaft ‚Technologies of Life Sciences‘ (VDI-TLS) sowie Herrn Mike Bähren, Leiter Betriebs-, Volkswirtschaft und Marktforschung beim Deutschen Industrieverband SPECTARIS. Beide trugen mit ihrer Fachexpertise nicht nur sehr zum Gelingen der DyWaMed-Befragung bei, die in Kapitel 1 beschrieben wird, sondern unterstützen alle drei Forschungsprojekte auch beim Ergebnis-Transfer.
Das Ergebnis
Was Sie, liebe Leser, hier in Händen halten, ist nicht nur das Ergebnis erfolgreicher Verbundforschung. Es ist das Ergebnis kooperativer Arbeit im besten Sinne, greifbares Produkt eines Wertschöpfungsnetzwerkes aus Herausgebern, Wissenschaftlern, Praktikern und Verlagsmenschen.
Bei aller thematischen Breite ist es doch gelungen, die entscheidenden Punkte herauszuarbeiten und verständlich zu machen. Hier ist an erster Stelle das Gesamtmodell zur Wandlungsfähigkeit zu nennen, das den strategischen Kontext übersichtlich darstellt, das Handlungsfelder und Lösungswege transparent macht (Kapitel 1). Dieses Modell skizziert gleichsam den im Untertitel des Buches avisierten ‚Leitfaden zum Management der Wandlungsfähigkeit‘ und sorgt für Orientierung in einem komplexen Feld.
Ein weiteres Highlight sind die zahlreichen Beispiele aus der Praxis. Sie brechen das noch immer etwas abstrakte Thema Wandlungsfähigkeit herunter auf die konkreten Belange im Unternehmen – und leisten aus dieser Sicht wichtige Beiträge dazu, den Wandel zu beherrschen und Produktionsnetzwerke zu gestalten. Und zwar an der entscheidenden Stelle: im Betrieb.
Ludwigsburg, im März 2014
Gerhard Spengler, LOG_X Verlag GmbH