Das kritische Potenzial des Bühnentanzes wird meist in der Aufführung lokalisiert. Diese Studie zeigt, dass es bereits im künstlerischen Schaffensprozess zu verorten ist. Am Beispiel von Xavier Le Roy und Thomas Lehmen werden choreographische Arbeitsweisen vorgestellt, die Kritik an den Produktionsbedingungen von Tanz üben. Während das Feld kultureller Produktion in der Tanzforschung überwiegend ausgeklammert bleibt, wird es hier mitgedacht und zwar als konstitutiv für die 'kritische Praxis'. Ziel ist es, mit Hilfe von Konzepten der Kritik aus Kultur- und Kunsttheorie, einen vergemeinschaftlichten Kritikbegriff im zeitgenössischen Tanz zu bestimmen.
Husemann
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Pirkko Husemann (Dr. phil.) promovierte am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Sie ist Tanzkuratorin am Hebbel am Ufer in Berlin. Gemeinsam mit Sabine Gehm und Katharina von Wilcke kuratierte sie den Tanzkongress Deutschland 2006. Daraus hervorgegangen ist der Sammelband 'Wissen in Bewegung. Perspektiven der künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung im Tanz' (erschienen 2007 auf Deutsch und Englisch bei transcript).