E-Book, Deutsch, Band 1704, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Hyatt Bei Wiedersehen Liebe?
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-073-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1704, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86494-073-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Als PR-Manager ist Max Preston für den guten Ruf der Firma verantwortlich - den seine Ex mit ihren Zeitungsartikeln torpediert. Max ahnt, wen Gillian damit in Wahrheit treffen will: ihn. Das muss endlich aufhören! Wütend fährt er zu ihr - zum ersten Mal seit über drei Jahren. Ob ihre grünen Augen wieder herausfordernd funkeln? Ob sie immer noch so verführerisch sanfte Rundungen ... Oh ja! Als er vor der sexy Reporterin steht, knistert es gefährlich. Doch im nächsten Moment ist Max wie vor den Kopf geschlagen. Denn Gillian stellt ihm seinen Sohn vor! Was hat sie vor?
Nachdem Sandra Hyatt ihr Betriebswirtschaftstudium erfolgreich beendet hatte, entschloss sie sich erst einmal zu reisen. Ihre berufliche Laufbahn startete sie danach zunächst im Marketing. Doch dann erlebte sie einer dieser 'Aha'- Momente und entdeckte während ihres Mutterschaftsurlaubs, dass das Schreiben von Liebesromanen ihrer wahren Bestimmung entspricht. Die Autorin liebt es, sich mit ihren Charakteren auf die Achterbahn des Lebens zu begeben und durchlebt bei Ihrer Arbeit als Autorin genau wie Ihre Leserinnen mit Wonne jedes Auf und Ab bis zum Happy End.
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1. KAPITEL
Dieses Mal war sie eindeutig zu weit gegangen.
Max Preston sah von der Zeitung auf, die vor ihm auf dem Tisch lag, und schaute durch das Fenster auf die glitzernde Meeresoberfläche, um seine Gedanken zu ordnen. Künftig würde er ihr keine Möglichkeit mehr lassen, seine Anrufe zu ignorieren. Ihn zu ignorieren.
Hastig erhob er sich vom Tisch, sodass der Stuhl über den Parkettboden des Frühstücksrestaurants vom Vista del Mar Beach and Tennis Club kratzte. Ohne das Omelett auch nur angerührt zu haben, legte Max ein Trinkgeld für die Bedienung auf den Tisch, trank einen letzten Schluck Kaffee und ging. So viel also zu seinem ersten freien Samstag seit Monaten. Dieser Morgen nahm eine völlig unerwartete Wendung.
Während er zum Auto ging, suchte er im Handy nach ihrer Adresse.
Wütend schleuderte er die Ausgabe des zweitklassigen Provinzblättchens, für das sie arbeitete und das ihm seit jeher ein Dorn im Auge gewesen war, auf den Beifahrersitz, bevor er den Maserati aus der Parklücke manövrierte.
Er hatte gewusst, dass Gillian Mitchell sich ebenfalls in Vista del Mar befand, seit er ihren Namen unter einem Artikel in der Seaside Gazette gelesen hatte. Dabei hatte er so etwas wie Freude empfunden – so, als hätte er etwas wiedergefunden, von dem er noch nicht einmal gewusst hatte, dass es ihm abhandengekommen war: einen Hundertdollarschein in seiner Manteltasche beispielsweise – nur viel, viel besser.
Allerdings hatte sich dieses Gefühl vor einigen Sekunden endgültig in Luft aufgelöst, nachdem er die ersten Absätze ihres neuesten Artikels gelesen hatte. Bis dahin hatte er versucht, ihre Anwesenheit und ihre Beiträge mit professionellem Abstand zu betrachten. Was man von Gillian Mitchell leider nicht behaupten konnte. Zwar mochten ihre kritischen Berichte über Cameron Enterprises und ganz besonders über Max’ Boss Rafe Cameron den Lesern der Gazette objektiv vorkommen, doch Max wusste es besser: Tatsächlich waren sie gegen ihn gerichtet.
Sein Mobiltelefon klingelte. „Max hier“, sprach er in das Mikrofon des Headsets.
„Hast du es gelesen?“ Rafe verschwendete wie üblich keine Zeit mit unnötigen Begrüßungsfloskeln.
„Ich regle das.“ Als Public-Relations-Manager von Cameron Enterprises gehörte es zu Max’ Job, die Wogen zu glätten, wann immer es schlechte Presse gab, und die Übernahme von Worth Industries durch Cameron Enterprises in einem guten Licht dastehen zu lassen. Schließlich zählte der Hersteller von Mikrochips zu einem der größten Arbeitgeber in Vista del Mar. Gillian hingegen schien nichts anderes zu tun zu haben, als Max’ Bemühungen zunichtezumachen.
„Können wir diese Reporterin wegen übler Nachrede drankriegen?“, fragte Rafe.
„Leider nicht, aber wir bleiben am Ball. Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr, damit sie kapiert, wie ernst wir das nehmen. Und dass unsere Anwälte jedes Wort zu diesem Thema, das sie jemals geschrieben hat oder schreiben wird, genauestens unter die Lupe nehmen werden.“
„Gut.“ Damit beendete Rafe das Gespräch.
Früher einmal hatte Max große Bewunderung für Gillians Hartnäckigkeit empfunden. Doch nachdem sie damit begonnen hatte, seinen Boss zur Zielscheibe ihrer Kampagnen zu machen, hegte Max den Verdacht, dass es sich in Wahrheit um einen Rachefeldzug gegen ihn persönlich handelte. Schließlich waren Gillian und Max einmal ein Paar gewesen.
Aus seiner Sicht war es eine gute Zeit gewesen, die einen sauberen Abschluss gefunden hatte. Als Gillian nach sechs Monaten ihrer Beziehung die Worte Kinder und Hochzeit in eines ihrer Gespräche einzustreuen begonnen hatte, hatte Max gewusst, dass es an der Zeit war, die Sache zu beenden. Sein Lebensplan sah weder eine Hochzeit noch Kinder vor. Und bis zu jenem Gespräch war er davon überzeugt gewesen, dass Gillian genauso dachte. Um ihr gegenüber fair zu bleiben, hatte er augenblicklich Schluss gemacht und war seitdem davon ausgegangen, dass sie es gut verkraftet hatte – schließlich hatte sie ihm keine Szene gemacht. Im Gegenteil, sie hatte ihm dahin gehend zugestimmt, dass sie offensichtlich unterschiedliche Ansichten von einer Beziehung hätten. Danach war sie aufgestanden und gegangen, ohne sich noch einmal umzusehen.
Nahezu dreieinhalb Jahre lang hatte er nichts mehr von ihr gehört – bis ihm ihre Stellungnahmen und vermeintlich objektiv recherchierten Zeitungsartikel unter die Augen gekommen waren. Nun drängte sich ihm der Gedanke auf, dass sie die Trennung damals möglicherweise doch nicht so gut aufgenommen hatte. Vielleicht hatte sie nur auf den richtigen Augenblick gewartet, um zurückzuschlagen.
Während der zehnminütigen Fahrt entlang der Küste hatte Max Gelegenheit, sich zu beruhigen. Als er bei Gillians Adresse eintraf – einem Haus im spanischen Stil, das wenige Blöcke vom Meer entfernt lag –, war er nur noch verärgert und nicht mehr fuchsteufelswild. Sie würde kein nennenswertes Problem darstellen. Außerdem war er, ehrlich gesagt, auch ein wenig neugierig. Sie hatten eine schöne Zeit miteinander verlebt. Ob sie sich in den vergangenen Jahren sehr verändert hatte? Und waren ihre Augen tatsächlich so grün, wie er sie in Erinnerung hatte?
Langsam ging er den Weg bis zu der Eingangstür ihres Hauses entlang, klopfte und stellte sich so hin, dass Gillian ihn durch die Glasscheibe sehen konnte. Gedämpft vernahm er die Klänge der Rockmusik, die Gillian schon damals gern gehört hatte. Und für einen kurzen Moment sah er sie in Gedanken vor sich, wie sie ausgelassen durch ihr Apartment in Los Angeles getanzt hatte. Die Musik wurde abgestellt.
Vor einigen blühenden Orangenbüschen stand ein blauer Wagen mit Schrägheck und getönten Fensterscheiben. Max verharrte einen Moment, bevor er abermals klopfte. Damals war Gillian ein sportliches Cabrio gefahren. Bedeutet das, dass sie schließlich doch noch geheiratet hat? kam es ihm plötzlich in den Sinn. Es hatte schließlich nichts zu sagen, dass sie immer noch ihren Mädchennamen trug. Der Wagen in der Auffahrt sah jedenfalls sehr nach Familienkutsche aus.
Doch das spielte keine Rolle. Im Augenblick zählten lediglich die Zeitung in seiner Hand und die flammenden Worte von Gillians Artikel. Gerade als er ein weiteres Mal klopfen wollte, wurde die Tür ein Stück weit geöffnet.
Als sie einander ansahen, schien die Welt auf einmal stillzustehen. Max vergaß für einen kurzen Moment den Grund seines Besuches. Das Sonnenlicht intensivierte den Glanz ihres kastanienbraunen Haares und betonte ihren zarten Teint. Einerseits wirkte sie betörend vertraut, andererseits wie eine gänzlich Fremde.
„Max?“, fragte sie erstaunt, fand jedoch rasch die Fassung wieder. „Was machst du denn hier?“
Ihre Worte brachten Max wieder in die Gegenwart zurück. Zwar hatte er keine freudige Begrüßung erwartet, aber mit dem furchtsamen Ausdruck in ihren grünen Augen hatte er auch nicht gerechnet. Ihr Blick machte unmissverständlich klar, dass Gillian seine Anwesenheit nicht wünschte. „Wir müssen reden.“
„Wenn du mit mir reden willst, dann ruf an.“ Bei diesen Worten wollte sie die Tür schließen, doch Max stellte schnell den Fuß dazwischen.
„Du redest jetzt mit mir. Letzte Woche habe ich schon versucht, dich telefonisch zu erreichen, erinnerst du dich? Es hat nicht funktioniert. Jetzt siehst du, was du davon hast, wenn du meine Anrufe ignorierst.“
„Ich hatte vor, dich am Montag anzurufen. Dann können wir einen Termin vereinbaren. Ich treffe dich dann während der Arbeitszeit.“ Ihre Augen waren von demselben Grün, das er in Erinnerung gehabt hatte. Doch in ihnen spiegelte sich ein anderes Gefühl wider. Vielleicht war sie so auf der Hut, weil ihr bewusst war, was sie mit ihren Artikeln bewirkte.
„Seit wann hast du reguläre Arbeitszeiten?“, erkundigte er sich ironisch.
„Seit …“ Ein seltsamer Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. „Seit mir klar geworden ist, dass Arbeit nicht alles bedeutet. Das wiederum heißt, dass mir im Gegensatz zu dir die Wochenenden heilig sind. Ich möchte mich entspannen und meine Zeit … anderen Dingen widmen. Was ich damit sagen will, ist … Du bist nicht willkommen.“
Unbeirrt blieb Max stehen. Er rührte sich keinen Millimeter.
Er wusste, dass Gillian schon immer sehr direkt gewesen war, aber an diesem Morgen kam es ihm so vor, als habe sie etwas zu verbergen. Was ihm sehr gelegen kam. „Du bist nicht die Einzige, die ein freies Wochenende zu schätzen weiß“, erwiderte er. „Also lass mich rein, dann reden wir, rücken ein paar Dinge gerade, und ich bin schneller wieder weg, als du gucken kannst. Bevor wir nicht miteinander gesprochen haben, gehe ich nämlich nirgendwo hin.“
Gillian blickte auf ihre schmale Armbanduhr und warf dann einen Blick zurück über die Schulter, als wiege sie das Für und Wider ab. „Fünf Minuten, Max. Das ist alles, was ich dir geben kann.“ Sie ging einen Schritt zurück, um ihn eintreten zu lassen.
Ihre Entscheidung freute ihn. „Fünf Minuten reichen völlig – falls du Vernunft annimmst.“ Er trat ein und nahm sich Zeit, Gillian zu betrachten. Das weiße Tanktop betonte ihre Brüste, und durch das dünne Material konnte er erkennen, dass sie keinen BH darunter trug. Der Anblick ihrer Brustspitzen raubte ihm den Atem. Und plötzlich fiel es Max äußerst schwer, sich zu konzentrieren. Ob es wirklich so schlau war, Gillian frühmorgens zu Hause zu überrumpeln? Sie trug eine...