E-Book, Deutsch, Band 1745, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Hyatt Wie verführt man einen Prinzen?
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95446-169-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1745, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-95446-169-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Ach, ein Prinz darf also keinen Spaß im Bett haben?' Dannis unschuldige Frage trifft Adam Marconi, Kronprinz von San Philippe, komplett unerwartet. Aber seine süße Jugendfreundin aus einfachen Verhältnissen hat recht: Bei aller Pflicht, endlich eine standesgemäße Frau zu heiraten und Erben zu zeugen, ist die Leidenschaft in seinem Leben zu kurz gekommen. Kurzerhand lässt Adam sich auf eine heiße Affäre mit Danni ein - und merkt bald, dass zwischen ihnen mehr ist als erotische Anziehungskraft. Doch ein zukünftiger König darf sein Herz nicht an eine Bürgerliche verlieren ...
Nachdem Sandra Hyatt ihr Betriebswirtschaftstudium erfolgreich beendet hatte, entschloss sie sich erst einmal zu reisen. Ihre berufliche Laufbahn startete sie danach zunächst im Marketing. Doch dann erlebte sie einer dieser 'Aha'- Momente und entdeckte während ihres Mutterschaftsurlaubs, dass das Schreiben von Liebesromanen ihrer wahren Bestimmung entspricht. Die Autorin liebt es, sich mit ihren Charakteren auf die Achterbahn des Lebens zu begeben und durchlebt bei Ihrer Arbeit als Autorin genau wie Ihre Leserinnen mit Wonne jedes Auf und Ab bis zum Happy End.
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2. KAPITEL
„Adam.“ Die Aufregung war Danni anzuhören. Kam er wegen gestern Nacht, oder hatte sie etwas anderes angerichtet?
„Danielle.“ Aus seinem Gesichtsausdruck war nichts abzulesen. „Ich würde gerne mit dir reden. Darf ich hereinkommen?“
Sie zögerte kurz und ließ ihn dann eintreten. Einen Thronfolger kann man kaum vor der Tür stehen lassen. Zuletzt hatte Adam vor fünfzehn Jahren vor dieser Tür gestanden, um zu fragen, ob sie bei einem Baseballspiel mitmachen wollte, das er und sein Bruder Rafe organisiert hatten.
Adam trat in den kleinen Flur – und er duftete ausgezeichnet. Das erinnerte sie zwar an vergangene Nacht, aber statt sich zu schämen, wollte sie seinen Duft einfach nur genießen. Ihr Vater betrat den Flur.
„St. Claire.“ Adam lächelte ihren Vater an. „Es ist nichts Wichtiges. Wenn Sie erlauben, würde ich nur gerne kurz mit Danielle sprechen.“
„Selbstverständlich, ich schaue derweil in meiner Werkstatt vorbei.“
Danni wollte definitiv nicht, dass ihr Vater dabei war, wenn Adam sein Anliegen vorbrachte. Sie hatte zwar keine Ahnung, worum es ging, erwartete aber nichts Gutes. Andererseits wollte sie auch nicht, dass ihr Vater sie mit Adam allein ließ.
„Arbeiten Sie an etwas Neuem?“, erkundigte sich Adam.
Dannis Vater strahlte über das ganze Gesicht. „Ein Modellflugzeug. Die Tiger Moth. In ein paar Monaten sollte sie komplett sein.“ Die beiden Männer betrachteten einander voll Sympathie.
Kurz nach der Rückkehr nach San Philippe hatte ihr Vater mit Schrauberarbeiten begonnen. Das erste Projekt war ein echter – und ziemlich demolierter – Bugatti Typ 49 gewesen. Es hatte Jahre gedauert, bis der Wagen auch nur einigermaßen fertig gewesen war, und jede Minute seiner freien Zeit gekostet. Für ihren Vater war der Bugatti eine Art Therapie gewesen, um die Trennung von Dannis Mutter zu überwinden.
Ihre Eltern hatten sich geliebt, aber keiner von beiden war dafür gemacht, auf Dauer in der Fremde zu leben. Ihr Vater fühlte sich nur in San Philippe wohl, ihre Mutter nur in den USA. Ihre Zuneigung war nicht stark genug gewesen, um die Liebe zu ihrer jeweiligen Heimat vergessen zu lassen.
Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte Adam ihrem Vater ein bisschen beim Bau des Bugattis geholfen. Danni hatte den beiden oft Gesellschaft geleistet. Sie hatte auf der Werkbank gesessen, ihnen bei der Arbeit zugeschaut, Werkzeug gereicht und ihnen gesagt, wann es Zeit zum Essen war. Eines Abends, nachdem ihr Vater seine Werkstatt verlassen hatte, hatten Adam und sie sich in den Bugatti gesetzt, und Adam, der damals elf Jahre alt gewesen war, hatte so getan, als lenke er den Luxuswagen zu einem imaginären Ziel.
Als Danni fünfzehn wurde, war es mit dem gemeinsamen Hobby vorbei. Adam war plötzlich mit anderen Dingen beschäftigt. Und ihr Vater hatte das Ende seiner Ehe offenbar endgültig verarbeitet. Jedenfalls verkaufte er den Bugatti, der immer noch nicht komplett war, an einen Sammler. Er hatte irgendetwas davon gesagt, dass manche Teile daran höllisch schwer zusammenzubauen seien und dass er keine Zeit mehr dafür habe. Allerdings vermutete Danni, dass der Verkauf eher mit ihrem damals bevorstehenden Umzug in die USA zu tun hatte. Ihr Collegebesuch war alles andere als billig gewesen.
Ihr Vater schloss die Tür hinter sich und Adam und sie wandten sich einander zu. Adam musterte sie mit gerunzelter Stirn, und sie senkte den Blick. Sie trug Jeans und einen Pullover, ihre ganz normale Alltagskluft. Nicht gerade das Passende für den Palast, aber sie wohnte schließlich nicht dort.
Die Stille war unangenehm.
„Setz dich doch.“ Danni zeigte auf das Wohnzimmer und die Couch, auf der eben noch ihr Vater gesessen hatte.
„Nein, vielen Dank. Es ist schon in Ordnung so.“ Dann setzte er sich doch.
Danni folgte ihm, ließ sich auf einem Stuhl nieder und beobachtete Adam misstrauisch.
„Ich muss mich entschuldigen.“
Nicht das schon wieder! „Das hast du bereits getan.“
„Adam stand auf und ging zum Kamin hinüber. „Nicht dafür … obwohl es mir immer noch leidtut. Und ich betone, dass ich es nicht so gemeint habe.“
„Wofür dann?“ Sie schnitt ihm das Wort ab, bevor er noch einmal über ihre nicht vorhandene Weiblichkeit reden konnte.
„Dafür, dass ich dich rausgeworfen habe.“
Sie musste lachen. „Dich ein bisschen herumzufahren, ist doch nicht meine richtige Arbeit, Adam. Ich arbeite für den Grand Prix. Ich bin gestern nur für meinen Vater eingesprungen, um ihm einen Gefallen zu tun. Der Rausschmiss ist also nicht schlimm.“
„Ich muss mich deshalb entschuldigen, weil ich möchte, dass du mich noch einmal fährst.“
Sie starrte ihn fassungslos an.
Schließlich sagte sie: „Danke. Aber wirklich nicht. Wie ich schon sagte, der Rauswurf ist halb so schlimm. Wie du feststellen konntest, eigne ich mich nicht besonders zum Palastchauffeur.“
„Da hast du recht. Für meinen Geschmack beobachtest du mich etwas zu genau. Und deine unverblümten Ansichten … Ich fühle mich in deiner Gegenwart ziemlich unbehaglich. Aber dummerweise brauche ich dich.“
Er fühlte sich in ihrer Gegenwart unbehaglich? Er brauchte sie? Ihre innere Alarmglocke begann laut zu schrillen. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ Sie versuchte zu erraten, was hinter seiner Stirn vorging. „Du brauchst mich nicht. Du hast reichlich Fahrer zur Auswahl, und ich suche keine Arbeit. Scheint also eine klare Angelegenheit zu sein.“
„Ich könnte Wrightson fragen“, sagte er langsam.
Also den größten Konkurrenten ihres Vaters! „Oder meinen Vater“, schlug sie stattdessen vor.
Er schüttelte den Kopf. „Ich versuche, deinem Vater nächtliche Fahrten möglichst zu ersparen.“
Sie wusste, dass er auf ihren Vater wegen dessen fortgeschrittenen Alters Rücksicht nahm. Ihr Vater empfand das allerdings nicht unbedingt als Gefallen. Er wurde nicht gerne daran erinnert, dass er älter wurde.
„Außerdem geht es nicht nur ums Chauffieren.“ Adam betrachtete sie einen Moment lang prüfend. Es war offensichtlich, dass er innerlich mit sich kämpfte. Schließlich sagte er: „Ich habe Clara heute Morgen angerufen, um mich noch einmal mit ihr zu verabreden.“
„War es dafür nicht ein bisschen zu früh?“
„Mag sein. Aber ich habe weder Zeit noch Lust auf Spielchen. Sie hat gesagt, dass sie meine Freundschaft sehr schätzt.“
„Autsch.“
„Sie hat auch gesagt, dass sie unsere gestrige Verabredung nicht besonders romantisch fand. Dass es zwischen uns nicht gefunkt hat. Dass ich sie während unseres Gesprächs im Wagen nicht angesehen habe. Nicht richtig angesehen.“
„Mmmh.“ Danni versuchte ihre Gedanken zu verbergen. Wenn Adam eine andere Frau so ansehen würde, wie er sie gerade ansah, und wenn dieser Blick dann auch noch leidenschaftlich wäre, dann gab es für diese Frau nur zwei Möglichkeiten: dahinzuschmelzen wie Schnee in der Sonne oder sich in seine Arme zu werfen. Oder beides. Danni schaute rasch weg.
„Also …“ Er atmete tief durch. „Alles was du gestern gesagt hast, war richtig.“
„Jeder hätte das bemerkt“, entgegnete sie.
„Leider hast du auch damit recht. Der springende Punkt ist: Nicht jeder hätte mir das gesagt. Niemand ist so ehrlich zu mir wie du. Außerdem vertraue ich dir. Mit dir kann ich über meine Schwächen reden – weil du sie kennst.“
Sie hatte geahnt, dass Adam einsam war, vor allem, seit sein Bruder Rafe geheiratet hatte. Dass Rafe außerdem die Frau zum Traualtar geführt hatte, die Adam hätte heiraten sollen, machte die Situation nicht besser. Aber Adam war an seiner Einsamkeit auch selbst schuld. Er ließ niemanden an sich heran. Sollte sie sein Eingeständnis, dass er ihr vertraute, als Kompliment verstehen, oder war sie für ihn so etwas Ähnliches wie ein weiterer Bruder?
Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
Er starrte ins Feuer und versuchte zu erklären: „Es ist wichtig, dass ich eine Frau heirate, die in der Lage ist, an meiner Seite zu regieren. Und ich weiß, wonach ich suche. Ich kenne die Anforderungen, die sie erfüllen muss.“
„Die Anforderungen?“ Das war mal wieder typisch Adam! „Hast du auf deinem Laptop eine Checkliste?“
„Darüber rede ich nicht mit dir!“ Adam warf ihr einen warnenden Blick zu.
„Aber das tust du doch gerade, Adam! Du brauchst wirklich dringend Hilfe.“
„Nicht bei meiner Liste. Ich könnte Hilfe dabei gebrauchen, ein besserer Mensch zu werden – und geschickter bei Verabredungen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du musst kein besserer Mensch werden. Alles, was du tun musst, ist, den Leuten zu zeigen, wer du wirklich bist, statt ihnen einen Menschen zu präsentieren, von dem du glaubst, dass sie ihn sehen wollen.“
Er zögerte nur kurz. „Also hilfst du mir?“
Tappte sie gerade in eine Falle, die er für sie aufgestellt hatte? „Das habe ich nicht gesagt. Ich würde dir wirklich gerne helfen, Adam. Aber ich habe keine Zeit. Ich bleibe nur noch so lange bei meinem Vater, bis meine Wohnung renoviert ist.“
Er runzelte die Stirn. „Meinst du, es dauert lange, bis du aus mir einen geschickteren Begleiter gemacht hast?“
„Nicht unbedingt.“
„Dann musst du mir doch nicht viel von deiner Zeit opfern.“
...