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E-Book, Deutsch, 128 Seiten, Format (B × H): 2100 mm x 2970 mm

I.L.A. Kollektiv / verlag / Verlag Das Gute Leben für Alle

Wege in die solidarische Lebensweise

E-Book, Deutsch, 128 Seiten, Format (B × H): 2100 mm x 2970 mm

ISBN: 978-3-96238-569-9
Verlag: oekom verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Die globalen Krisen spitzen sich zu. Doch wo sind Antworten und Lösungen? Das I.L.A. Kollektiv hat sich auf die Suche nach neuen Lebensstilen und Wirtschaftsformen begeben, die nicht auf Kosten anderer und der Natur gehen. Die zentrale Frage: Wie kann ein gutes Leben für alle aussehen?

Fakt ist: An vielen Orten setzen sich Menschen bereits jetzt für ein zukunftsfähiges, demokratisches sowie sozial und ökologisch gerechtes Miteinander ein. All ihre Projekte bieten konkrete Alternativen im Hier und Jetzt. Was Mut macht: Die derzeitige imperiale Lebensweise - wie sie das I.L.A. Kollektiv in seinem ersten Buch »Auf Kosten anderer?« thematisiert - ist die Folge politischer Entscheidungen und unseres alltäglichen Handelns. Eine andere Welt ist also machbar. Welche Wege in die solidarische Lebensweise führen, zeigt dieses Buch eindrücklich auf – mit zahlreichen anschaulichen Infografiken.
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EINLEITUNG VON DER IMPERIALEN LEBENSWEISE ZUM GUTEN LEBEN FÜR ALLE DIE NÄCHSTEN JAHRE SIND ENTSCHEIDEND. ES GILT LEBENS- UND WIRTSCHAFTSWEISEN AUSZUPROBIEREN, DIE NICHT AUF KOSTEN ANDERER MENSCHEN UND DER NATUR IN GEGENWART UND ZUKUNFT GEHEN. WIE KANN DER WANDEL VON DER IMPERIALEN LEBENSWEISE ZU EINEM GUTEN LEBEN FÜR ALLE AUSSEHEN? Heute ist ein guter Tag. Du hast endlich beschlossen nicht mehr auf Kosten anderer zu leben! Ab heute soll dein Leben frei von Ausbeutung (siehe Glossar), fair und nachhaltig sein! Nachdem du dein Auto stehen gelassen hast, fällt dir auf, dass du mit keinem der Busse rechtzeitig bei der Arbeit bist. Und du fragst dich, ob der Bus mit Erneuerbaren Energien betrieben wird. Deine Kinder beschweren sich, dass es keine Kiwis zum Frühstück gibt und du so lange damit beschäftigt bist, Wurmlöcher aus den Äpfeln zu schneiden. Beim Blick auf deinen Pulli stellst du fest, dass er vermutlich unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wurde. Du diskutierst eine Stunde mit deinen Kollegen, warum du es besser findest, Fairtrade-Kaffee zu trinken. Dein Chef droht dir mit Kündigung, als du ein Vier-Stunden-Arbeitsmodell vorschlägst. Die Energiegenoss*innenschafti) will dich nicht aufnehmen, weil du kein Kapital anlegen kannst. Und als du deiner Mutter vorschlägst ein Wochenende an der Ostsee zu verbringen, statt nach Portugal zu fliegen, sagt sie: »Die Bahnfahrt ist teurer als der Flug. Ich weiß gar nicht was mit dir los ist, das ist doch ganz normal. Das machen doch alle so.« Es ist unmöglich heutzutage so zu leben, dass weder Menschen noch die Natur dabei ausgebeutet werden. Überall stoßen wir auf Hindernisse. Gerade in reichen Gesellschaften bleibt den Menschen keine andere Wahl als tagtäglich auf Kosten anderer zu leben – selbst wenn sie sich bemühen, dies nicht zu tun. Zu realisieren und sich einzugestehen, dass man auf Kosten anderer Menschen, zukünftiger Generationen und der Natur lebt, kann schmerzhaft sein. Das ist aber nicht zu vergleichen mit dem Schmerz, den diejenigen erfahren, die ausgebeutet werden. Wir machen unterschiedliche Erfahrungen und wir haben unterschiedliche Möglichkeiten. Doch verbinden uns Zwang und Ausbeutung auf unheimliche Art und Weise. Ausbeutung findet nicht nur in der Ferne statt. Auch in unseren reichen Gesellschaften türmen sich Probleme, die etwa durch steigende Mieten, unsichere Arbeitsverhältnisse, zunehmenden Leistungsdruck und eine Ellenbogengesellschaft hervorgerufen werden. Für immer mehr Menschen wird das Versprechen eines Guten Lebens nicht mehr erfüllt. Wir, die Autor*innen dieses Buches, sind wütend und traurig: Warum müssen wir in einer Welt voller Ausbeutung leben? Warum haben wir und alle anderen Menschen nicht das Recht, nicht auf Kosten anderer zu leben? Warum können wir kein Leben jenseits von Leistungsdruck, Wettbewerb und unsicherer Zukunft leben? Wir sind uns sicher, dass es auch anders geht und überzeugt, dass die globale Gemeinschaft das Zusammenleben auf diesem Planeten besser organisieren kann. Und zwar so, dass alle Menschen ein Gutes Leben führen können und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben. Mit diesem Buch möchten wir dazu beitragen, neue Ideen, Vorstellungen und Möglichkeiten in die Welt zu bringen – jenseits von Ausbeutung und Unfreiheit. Wir glauben an ein Gutes Leben für Alle anstatt eines besseren Lebens für wenige auf Kosten anderer. Die imperiale Lebensweise: Warum wir auf Kosten anderer leben Der Widerspruch unserer Zeit: Trotz Wissens ändert sich wenig Die alltägliche Art und Weise, wie die meisten Menschen im Globalen Norden (siehe Glossar) wirtschaften und leben geht auf Kosten anderer: der Natur, zukünftiger Generationen und benachteiligter Menschen in Nord und Süd. Mit dem Auto zur Arbeit und mit dem Flugzeug in den Urlaub, jederzeit eine große Auswahl an exotischem Obst und die tägliche Wurst, monatlich ein neues Outfit, endlich wieder ein neues Möbelstück für die eigenen vier Wände und alle zwei Jahre ein neues Smartphone – all dies und viel mehr treibt Menschen in dieser Lebensweise an. Wie die Produkte hergestellt wurden und später wieder entsorgt werden, welche Rohstoffe verbraucht werden, wo diese herkommen und welche menschliche Arbeit dafür nötig ist blenden die Menschen dabei aus. Die Beispiele machen auch deutlich: So zu leben und zu wirtschaften ist nicht verallgemeinerbar. Bereits heute, wo nur ein Teil der Menschheit von dieser Lebensweise profitiert, sind die natürlichen Ressourcen dieser Erde und ihre Senken (siehe Glossar), die der Mensch zur Entsorgung von Müll und Abgasen nutzt, (wie die Atmosphäre und Meere) überlastet. Die Grenzen dieser Lebensweise werden tagtäglich sichtbarer. Aber auch die Ausbeutung von Menschen ist Grundlage dieser Lebensweise. Nur weil Menschen – vor allem im Globalen Süden – dazu gezwungen sind, unter unwürdigen Bedingungen für die Produktion des Globalen Nordens zu arbeiten, kann der Rest der Menschheit so viel und so günstig konsumieren. Abb. 1.1: Das Konzept der imperialen Lebensweise Und obwohl sich immer mehr Menschen bewusst sind, dass ihr alltägliches Handeln andere Menschen ausbeutet und die Natur in Gegenwart und Zukunft belastet, ändert sich wenig. Ein umfassender Wandel bleibt aus. Der globale Energie- und Ressourcenverbrauch steigt sogar. Dabei drängt die Zeit: Die Erderwärmung schreitet voran, immer mehr Menschen fliehen vor Konflikten und wirtschaftlicher Not und auch in reichen Gesellschaften sind immer mehr Kinder und Alte von Armut betroffen – all das prägt das Bild der heutigen Zeit. »Warum ändert sich nichts, auch wenn immer klarer wird, dass diese Lebensweise das Potenzial hat, in nicht allzu ferner Zukunft die Natur – und damit die Lebensgrundlage aller Menschen – zu zerstören?« Wie kann das sein? Warum hält die Gesellschaft an dieser Lebens- und Wirtschaftsweise fest, obwohl die meisten wissen, dass damit Mensch und Natur ausgebeutet werden und deswegen nicht alle Menschen so leben können? Warum bleibt ein System bestehen, welches duldet, dass Luxus und Wohlstand neben Hunger, Sterben und Flucht existieren? Warum ändert sich nichts, auch wenn immer klarer wird, dass diese Lebensweise das Potenzial hat, in nicht allzu ferner Zukunft die Natur – und damit die Lebensgrundlage aller Menschen – zu zerstören? Warum ist das so? Das Konzept der imperialen Lebensweise bietet eine Erklärung Antworten auf diese Fragen liefert das I.L.A. Kollektiv in seinem ersten Buch »Auf Kosten anderer? Wie die imperiale Lebensweise ein gutes Leben für alle verhindert«. Dabei haben sich die Autor*innen am Konzept der imperialen Lebensweise, wie es die Sozialwissenschaftler Ulrich Brand und Markus Wissen entwickelt haben,1 orientiert (siehe Abbildung 1.1). Das Konzept nennt die oben skizzierte Art und Weise zu leben und zu wirtschaften imperiale Produktions- und Lebensweise (kurz: imperiale Lebensweise). Imperial, weil sie einem Teil der Menschheit ermöglicht, übermäßig auf Arbeit und Natur zuzugreifen, die negativen Folgen dieses Handelns auslagert, und andere Lebens- und Wirtschaftsformen verdrängt. Produktions- und Lebensweise, weil sie nicht nur das private Leben der Menschen durchdringt, sondern auch die Art und Weise, wie die Gesellschaft wirtschaftet und produziert. Auch in diesem Buch arbeiten wir mit diesem Konzept. Es zeigt nicht nur, warum die vorherrschende alltägliche Art zu leben systematisch Mensch und Natur ausbeutet. Es bietet auch eine Erklärung dafür, warum die Gesellschaft trotz des Wissens über die Widersprüche daran festhält und keinen Wandel einleitet. Das Konzept begründet dies mit der Tatsache, dass die imperiale Lebensweise sowohl den Alltag und das Denken der Menschen bestimmt, als auch durch politische Institutionen (Freihandelsabkommen, Steuersysteme und so weiter) und Infrastrukturen (Autobahnen, Flughäfen, Supermärkte, Einfamilienhäuser und so weiter) gestützt wird. Die imperiale Lebensweise: normal und alternativlos?! Was viele Menschen lähmt, ist deshalb das Gefühl, keine anderen Optionen zu haben: Das derzeitige Leben und Wirtschaften – mit all den gravierenden Folgen, die es hat – scheint normal und alternativlos. So halten die meisten Menschen an ihrem Alltag fest, auch wenn sie wissen, dass dies auf Kosten anderer geschieht. Trotz der finanziellen oder politischen Möglichkeiten etwas zu ändern, sehen selbst gut Verdienende keinen Ausweg aus ihrem Alltag: Jeden Morgen gehen sie zur Arbeit, die für die meisten nur den Zweck hat, Geld zu beschaffen, und wenig Zeit für Familie und Freund*innen lässt. Aus Zeitmangel fühlen sich viele gezwungen, im Supermarkt Fertiggerichte zu kaufen, statt selbst zu kochen und als Stimmungsaufheller gönnen sie sich ein neues Technik-Gadget wie eine Smartwatch. Viele kaufen von ihrem Lohn ein Auto, um zur Arbeit zu kommen und Kleidung, um dort schick auszusehen. Der Arbeitsalltag der Menschen wird immer anstrengender und zur notwendigen Erholung wartet die warme Insel auf sie – mit dem Flieger schnell erreichbar. Nach Feierabend sind viele Menschen so erschöpft, dass sie sich nur noch vor den Fernseher setzen können. Immer mehr Menschen haben mit Stress, Abstiegs- und Zukunftsängsten oder Schlaflosigkeit zu kämpfen. Wir Autor*innen erfahren die Zwänge und Attraktivität dieser Lebensweise selbst. Doch dieses Leben und diese...


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