E-Book, Deutsch, Band 1732, 160 Seiten
Reihe: Romana
James Liebesstern über Australien
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-328-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1732, 160 Seiten
Reihe: Romana
ISBN: 978-3-86349-328-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Geländewagen ist gepackt, die Schlafsäcke sind verstaut - los geht es für die junge Tierärztin Danni und ihren Freund und Kollegen Jim Haskell! Eine abenteuerliche Fahrt quer durch Australien beginnt! Danni weiß, was Jim am Ende der Reise zu finden hofft: die Wahrheit über seine leiblichen Eltern. Und dann wird sie bei ihm sein, so wie er auch immer für sie da war! Sie ahnt nicht, was sie selbst in romantischen Nächten am lodernden Lagerfeuer entdecken wird: Sie braucht Jims Liebe. Nicht nur während der Reise, sondern viel länger: ein Leben lang!
Melissa, in Sydney geboren und aufgewachsen, lebt heute zusammen mit ihrem Ehemann, drei sportverrückten Kindern, einem Dingo und einem Kaninchen an der Küste in einem ländlichen Vorort, nur eine Stunde nördlich der Sydney Harbor Bridge. Die ehemalige Krankenschwester, Kellnerin, Parfüm/Schokolade-Verkäuferin (hmmm!) und Geschichtsstudentin ist an allem interessiert, was mit Historischem und Medizin zu tun hat. Melissa recherchiert für ihr Leben gern. Lesen, lernen und - ja - recherchieren, all das beinhaltet ein Tag in ihrem ausgefüllten Leben, ebenso wie Spaziergänge an ihrem örtlichen Strand mit ihrem Ehemann, Freunden oder ihren Kindern und dem Hund! Spannende Filme oder romantische Komödien und TV-Serien liefern ihr immer wieder Stoff für neue Romanideen. Durch ihren Ehemann kam sie zum Schreiben, denn er fand, es sei für sie eine gute Möglichkeit, sich von den Strapazen der Kindererziehung zu erholen. Und er hatte recht! Ihre Inspiration bezieht sie für gewöhnlich aus Universitätsvorträgen, journalistischen Artikeln oder Fotografien. Ab und zu schreibt sie aber auch verrückte Comedy. Auf diese Weise hält sie ihre eigene Fantasie in Schwung.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Thommo’s Steak House, Bathurst. Zwei Jahre später Endlich hatte auch Laila ihr Examen abgelegt. All ihre Freunde und Angehörigen, einschließlich Ehemann und kleiner Tochter, hatten sich im Restaurant eingefunden, um den Erfolg mit ihr zu feiern. Jim, der sie jahrelang für seine Traumfrau gehalten hatte, war sich nicht ganz sicher gewesen, was er dabei empfinden würde, sie als eines anderen Mannes Ehefrau, Mutter und Hochschwangere wiederzusehen. Nun wusste er es. Bereits vor drei Jahren hatte er einsehen müssen, dass Lailas großer Schwarm Jake Sutherland zweifellos der Richtige für sie war. Damals schon waren Jims geheime Sehnsüchte und Hoffnungen erloschen. Und nun, an diesem Abend, wurde ihm bewusst, dass er sich aufrichtig für Laila freute. Er wünschte ihr nur das Beste – so, als wäre sie seine Schwester. Wenn er sich dann dabei ertappte, wie er sich fragte, wann er endlich eine Frau finden würde, die er von Herzen lieben konnte, die seine Gefühle erwiderte, war es wohl nur natürlich. Schließlich stammte er aus einer großen, glücklichen Familie, und er hatte sich immer nach dauerhafter Liebe gesehnt. Ein Jammer, dass er in den vergangenen Jahren nur Frauen für gewisse Stunden, nicht aber fürs Leben oder fürs Herz gefunden hatte. Woran mochte es liegen, dass nur leichte Mädchen auf ihn flogen, während die Frauen, die er sich ersehnte, ihn lediglich als Kumpel ansahen? „Ich mach ’ne Fliege. Hier geht ja nichts ab.“ Jim hatte fast vergessen, dass er in Shanas Begleitung gekommen war. Nun hätte er beinahe die Augen verdreht über ihre Ausdrucksweise. Sie war schon zweiundzwanzig, aber süchtig nach Teenie-Filmen. Ein nettes oberflächliches Mädchen – wie üblich. „Entschuldige. Ich kann mir denken, dass es ziemlich langweilig ist, wenn man niemanden kennt.“ Schmollend verzog sie das hübsche, stark geschminkte Gesicht und murrte leise: „Ganz besonders uncool ist es, wenn dein Date andauernd eine andere anglotzt.“ Verwundert entgegnete Jim: „Aber es ist ihr Abend, und sie ist meine beste Freundin. Da gebührt ihr schon etwas Aufmerksamkeit. Außerdem ist sie verheiratet.“ Shana zog eine Augenbraue hoch. „Wer? Die Brünette dir gegenüber?“ Ein seltsames Gefühl durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er konnte nicht sagen, was es war. Langsam, geradezu ungläubig wandte er den Kopf. Danni Morrison sitzt mir gegenüber … Ausgerechnet sie sollte er angestarrt haben? Danielle mit der spitzen Zunge, die alle Männer in die Flucht schlug? Warum, in aller Welt, sollte er sich ausgerechnet mit ihr befassen? Seltsam, doch nun, da er sie bewusst anblickte, erschien es ihm ganz natürlich, wie selbstverständlich. Aber nein, was sie anging, war für ihn nichts selbstverständlich. Vor allem nicht die Reaktion seines Körpers auf ihr sanftes, eindrucksvolles Gesicht. Mehr als hübsch, nicht unbedingt schön, aber zart und irgendwie entrückt … Hätte er es aus dem Gedächtnis einem Maler beschreiben sollen, hätte er jedes noch so kleine Detail im Kopf. Warum dem so war, konnte Jim sich nicht erklären. Sie war ihm nie anders als mit Verachtung und Sarkasmus begegnet. Selbst nach zehnjähriger Bekanntschaft wusste er so gut wie nichts von ihr. Mit Sicherheit konnte er nur sagen, dass sie nicht die Art von Frau war, die er sich in seinem Leben wünschte. Diesen Zynismus, den sie so oft zum Selbstschutz einsetzte, hatte er immer gehasst. Und doch hätte er ihren Anblick den ganzen Abend lang in sich aufsaugen können, ohne dessen überdrüssig zu werden. Hatte er sie wirklich unbewusst angestarrt? Es erschien ihm unglaublich. Als er sie nun jedoch musterte, kam es ihm nicht so neuartig vor, als geschähe es zum ersten Mal an diesem Abend. „Na dann, viel Glück“, flüsterte Shana ihm ins Ohr. „Ich hätte nicht gedacht, dass so ein Drache dein Typ ist. Ich bin weg. Wird sich schon der richtige Club für mich finden.“ Sie nahm ihre Handtasche und verließ den Raum. Jim wusste, dass er sie zurückrufen oder ihr zumindest anbieten sollte, sie irgendwohin zu fahren. Aber er konnte nicht; zu verblüfft war er von der neuen Erkenntnis, dass er nicht aufhören konnte, sein Gegenüber anzusehen. Danielle rutschte auf dem Stuhl hin und her und schaute finster auf den Teller mit gegrilltem Gemüse, als spürte sie Jims Musterung oder seinen inneren Aufruhr. Oder vielleicht war es das Steakhaus an sich, das ihr zu schaffen machte – falls sie immer noch strikte Vegetarierin war wie damals zu Studienzeiten. Sie wirkte so feenhaft wie eh und je. Man hätte meinen sollen, dass sie nach fast zweijähriger Rundreise durch Europa und einem ausgedehnten Besuch bei ihren deutschen Verwandten ein wenig kräftiger geworden wäre, aber sie sah noch immer wie ein kleiner, zierlicher Spatz aus. Dunkles, üppiges Haar, unergründliche karamellfarbene Augen und rastlose Hände … Zarte Gesichtszüge erweckten den Anschein, dass sie ganz von hilfloser Sanftheit geprägt sein könnte – bis sie den Mund aufmachte. Dann wurde die Vorstellung von einer schwachen Frau, die männlichen Schutz brauchte, jäh vernichtet. Sie stieß jeden Mann vor den Kopf, der sich ihr zu nähern wagte. „Habe ich etwa Soße an der Nase, Jim Haskell?“ Ihr vernichtender Ton riss Jim aus seinen Tagträumen. „Nein – nur wie üblich Eis ums Herz“, konterte er unüberlegt. Und er hätte seine sarkastischen Worte liebend gern zurückgenommen, als er ihre Reaktion sah. Nicht, dass sie zusammengezuckt oder erblasst wäre. Lediglich ihre Augenlider flatterten. Doch in diesem Moment lag ein Anflug von Verletzlichkeit in ihrem Blick. Aber schon ging eine Veränderung in ihr vor. Mit ihren Augen schien sie Blitze auszusenden, und erhobenen Kinns machte sie ihrem Unmut unmissverständlich Luft. Mit stiller Aufrichtigkeit sagte er: „Es tut mir leid, Danni. Meine Bemerkung war ungehobelt und überflüssig.“ Sie hatte die Entschuldigung verdient – für seinen jetzigen Ausspruch wie dafür, dass er sie damals vor zwei Jahren nach dem Examen einfach stehen gelassen hatte, weil ihm ihre unverhohlene Bewunderung und ihre Einladung Angst eingejagt hatten. Dabei war es sicherlich nur Dankbarkeit von ihrer Seite gewesen. Sie war es offensichtlich nicht gewohnt, dass jemand etwas für sie tat – oder dass sie geküsst wurde. In all den Jahren des gemeinsamen Studiums hatte er sie nie mit einem Jungen gesehen. Mit halb geöffnetem Mund verharrte sie. Es hätte Jim erleichtern sollen, dass er durch seine Entschuldigung einen verbalen Angriff ihrerseits vereitelt hatte. Doch er konnte nur daran denken, wie hübsch ihre geöffneten Lippen waren – wie küssenswert. Sie besaß durchaus Liebreiz, wenn sie ihren Mund nicht gerade einsetzte, um ihr Gegenüber in Grund und Boden zu reden. Unwillkürlich malte er sich aus, diese Lippen weich und nachgiebig unter seinen zu spüren … Insgeheim fluchte er. Entschieden löste er nun den Blick von ihr, wandte den Kopf – und sah Laila wissend lächeln. Er blickte sie warnend an, aber sie zwinkerte nur und flüsterte Jake etwas zu, der sich daraufhin ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Laila kannte Jim zu gut. Sie hatte durchschaut, dass er Danielle begehrte. Der Same war gesät und konnte nur im Keim erstickt werden, indem Jim sich distanzierte und sich mit anderen Frauen umgab. Aber selbst dann funktionierte es erfahrungsgemäß nur mit viel Glück und bei Menschen, die ihm nichts bedeuteten. Doch Danielle bedeutete ihm schon seit längerer Zeit etwas. Wenn es nach dem üblichen Schema ablief, würde er sich jahrelang vergeblich nach ihr verzehren – wie es ihm mit Laila ergangen war und davor, in der Highschool, mit Maddy Carlson. Doch diesmal war es irgendwie anders. Danielle begehrte ihn ebenfalls. Das hatte er zwei Jahre zuvor gemerkt, und er spürte auch jetzt, dass er sie haben konnte. Eine kleine Affäre hätte ihm vielleicht geholfen, seine unergründliche Sehnsucht ein für alle Mal zu überwinden. Allerdings hatte Danielle etwas Verletzliches an sich, und er wollte ihr nicht wehtun. Mit einem unterdrückten Fluch sprang er auf und stürmte aus dem Restaurant. Laila und Jake blickten ihm schmunzelnd nach. Danielle hingegen runzelte die Stirn und fragte verständnislos: „Was ist denn in Jim gefahren? Er ist normalerweise so gelassen, aber heute Abend scheint er auf glühenden Kohlen zu sitzen.“ Sein Gesicht, auf seine unkomplizierte fröhliche Art stets attraktiv, hatte irgendwie aufgewühlt gewirkt und immer wieder ihre Aufmerksamkeit angezogen. Und warum hatte er sie auf so seltsame Weise angesehen? Ihre weltbeste Freundin lächelte. „Ich vermute, dass du es bald herausfinden wirst. Vergiss nicht, mich dann gleich einzuweihen. Ich möchte meine beiden besten Freunde glücklich sehen.“ „Wenn du glaubst, dass wir zusammen glücklich werden können, irrst du dich ganz gewaltig. Jim Haskell und ich verabscheuen uns schon seit vielen Jahren, und das ist nicht zu ändern.“ Laila kannte Danielle zu lange, um sich von dem angriffslustigen Ton abschrecken zu lassen. „Rede dir das nur selbst ein, Schätzchen. Die faszinierten Blicke, die ihr euch den ganzen Abend über zugeworfen habt, sagen etwas ganz anderes.“ Sie stöhnte und rieb sich den Bauch. „Junior ist heute extrem aktiv. Daran ist nur sein Vater schuld.“ „Sein Vater?“, hakten Jake und Danielle einstimmig nach, und dabei grinsten sie belustigt. Denn Laila war auch bei ihrer...