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E-Book, Deutsch, 124 Seiten
Jarisch Einfache Therapien, die kaum einer macht
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-99130-630-6
Verlag: novum Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
obwohl sie wirken, inklusive Therapie gegen Long COVID
E-Book, Deutsch, 124 Seiten
ISBN: 978-3-99130-630-6
Verlag: novum Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Einfache Therapien, die wirken, die aber keiner macht? Warum? Wie kann das sein? Nun, warum der Mensch die einfachen Dinge nicht nutzt, weiß man nicht. Die Medizin ermöglicht mittlerweile Meilensteine - darüber hinaus gibt es aber derart einfache und logische Ansätze, die zur Gesundung und zu Lösungen beitragen können. Welche? Tauchen Sie ein in eine Reise durch diverse Krankheitsbilder und Beschwerden, die viele von uns kennen, und machen Sie sich selbst ein Bild, ob nicht der eine oder andere Lösungsvorschlag für Sie eine Therapie wäre. Migräne, Demenz, Neurodermitis, Parkinson, Akne, gynäkologische Beschwerden, Übergewicht ... Lesen Sie nach, wie einfache Mittel und Wege zu einer Verbesserung Ihrer Gesundheit und Ihrer Lebensqualität beitragen können. Von Ärzten verfasst und empfohlen.
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Kopf 1 Migräne Weltweit leiden etwa 13 % der Bevölkerung an Migräne. In Österreich sind dies deutlich mehr als eine Million Betroffene. Migräne ist in der internationalen Klassifikation für Kopfschmerzerkrankungen gelistet (ICHD). Die Ursache ist unklar, einen Biomarker zur Diagnose gibt es nicht. Eine auf der Dementia World Conference in San Francisco im September 2024 von Tomas Sobrino vorgestellte Studie deutet allerdings an, dass die Bestimmung von Autotaxin hilfreich sein kann. Vorerst ist man ist auf die Anamnese (Krankengeschichte) angewiesen. Überraschenderweise aber finden sich in der Literaturdatenbank des NIH (National Institute of Health) PubMed 421 Publikationen, wenn man die Stichwörter „migraine and histamine“ eingibt. Histamin kann Migräne auslösen, ist aber in der Neurologie offenbar kein Thema. Spannend! Brössner schreibt in einem „state of the art-Artikel über Migräne“ in der Österreichischen Ärztezeitung, dass die Schmerzen meistens von Übelkeit und Erbrechen beziehungsweise auch Licht- und Lärmempfindlichkeit begleitet sind. Übelkeit und Erbrechen sind die klassischen Symptome der Seekrankheit, die primär Histamin als Ursache hat. Übelkeit und Erbrechen sind klassische Symptome im Rahmen eines anaphylaktischen Schocks (z. B. bei auf Wespengift allergischen Menschen), der primär Histamin als Ursache hat. Übelkeit und Erbrechen begleiten etwa 28 % der Schwangeren in den ersten 3 Monaten und haben wahrscheinlich Histamin (und nicht humanes Choriongonadotropin, wie immer wieder behauptet) als Ursache. Die Übelkeit vergeht, wenn dann, ab der 12. Woche der Schwangerschaft, die Diaminoxydase (DAO = Histamin-abbauendes Enzym) auf das Hundertfache ansteigt und Histamin keine Rolle mehr spielt. In dem Zusammenhang ist interessant, dass die österreichische Pionierin der Medizin, Regine Kapeller-Adler (1900–1991), auch „Histamin-Queen“ genannt, einen Schwangerschaftstest mit Histidin (eine Vorstufe zu Histamin) entwickelte. Prof. Dr. Göbel (leitet eine Kopfschmerzklinik in Kiel) schreibt in seinem Buch, dass es keine bessere Therapie gegen Migräne gibt als die Schwangerschaft, da ab dem 3. Monat Kopfschmerzen und Migräne verschwinden: Anstieg der DAO siehe oben und Hinweis auf die wichtige Rolle von Histamin. Brössner schreibt in seinem „state of the art“-Artikel, dass Stressreduktion grundsätzlich das Ziel in der Therapie sein sollte. Nun: Stress löst Histamin aus. Auch vor Operationen in Allgemeinanästhesie kommt es schon vor der Operation zu einem Histamin-Anstieg: Ursache ist wieder Stress. In einer Doppelblindstudie an der Universität in Trier mit Studenten konnte gezeigt werden, dass die Gruppe, die Vitamin C erhielt, beim Stresstest besser abgeschnitten hat. Histamin kann durch das Enzym Diaminoxydase (DAO) enzymatisch, aber auch durch Vitamin C dosisabhängig abgebaut werden. Aspirin C bei Migräne: Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, zu welchen Medikamenten Patienten mit Migräne am meisten greifen: 1) Aspirin C, 2) Tryptane (z. B. Sumatriptan) und wieder 3) Aspirin. Da Aspirin C gegenüber Aspirin bevorzugt wird, könnte auch das ein Hinweis in Richtung Histamin sein. Brössner schreibt auch, dass alimentäre Diäten ohne Wirksamkeitsnachweis und daher nicht zu empfehlen sind!? Wenn nun aber Histamin Migräne auslösen kann, dann wäre doch der Versuch einer Histamin-freien Diät die einfachste Maßnahme! Und diese Diät kostet nichts! Da der Histamin-Gehalt in Lebensmitteln nicht angegeben wird, kann sich der Konsument nur an allgemeine Richtlinien halten. Kopfschmerzen und Histamin-freie Diät: Dass eine Histamin-freie Diät bei Kopfschmerzen helfen kann, konnten wir in einer Studie an 35 Patienten mit Kopfschmerzen zeigen. Die durchschnittliche Frequenz ging von 14 Tagen/Monat auf 2 Tage/Monat zurück. Im Klartext: Von den 35 Patienten wurden nach einem Monat 20 beschwerdefrei, 8 zeigten eine 50 %ige Besserung und bei 5 Patienten zeigte sich keine Wirkung. Trotz dieser Datenlage hat die Histamin-Vermeidung bei den Neurologen meines Wissens bisher keinen Stellenwert. FAZIT: Umso mehr sollten Migränepatienten die Histamin-freie Diät versuchen. Literatur Brössner G, Frank F, Kaltseis K Österreichische Ärztezeitung 9/19 Mai 2021, 22–29. Jarisch R. (Herausgeber), Histamin Intoleranz, Trias Verlag 2022. 2 Grünes Licht für die Migräne? Peter Heilig Was ist Migräne? Betroffene können ein Lied davon singen. Schlicht auf die Frage „Kopfschmerzen?“ zu antworten, wäre geschmeichelt. Treffendere Bezeichnung: „Folterkammer im Kopf.“ Attacken sind es, „höllische“, schlimmer als „ordinäres Schädelweh“ – wiederkehrend, oft einseitig, strafverschärft durch Geruchsempfindlichkeit und Übelkeit bis zum Erbrechen. Das Geräusch zufallender Türen hört sich an wie Saturn-Raketenstarts. „Ganz schlimm schmerzt helles Licht: Das ist die Hölle!“ Es bleibt nur die Flucht in den dunkelsten und ruhigsten Winkel der Behausung. Alltäglich gewohnte Aktivitäten müssen ruhen, die Berufsausübung pausieren, ebenso physisch anstrengende Tätigkeiten. Migräneanfälle werden verschärft durch zu helles Licht. Sehbehinderte Migränepatienten empfinden blaues Licht am schmerzhaftesten, denn sie fühlen sich schon im Anfall-freien Intervall häufig „geblendet“. Während der Anfälle wird helles Licht für sie geradezu „unerträglich“ und als stechender Schmerz beschrieben. Im Straßenverkehr haben Blendungen extrem zugenommen. Unfälle sind unter diesen Umständen „vorprogrammiert“, denn schwere Blendungseffekte können vorübergehende Orientierungslosigkeit verursachen – besonders fatal im Straßenverkehr –, ganz besonders für Menschen, die unter Migräne leiden. Apropos: BLENDUNG kann länger wirken, als dies allgemein bekannt ist und je bewusst wird. Über das Fahren „wie in einem schwarzen Tunnel“ klagen von blitzblauen KFZ-Scheinwerfern Geblendete. In diesem Zustand legen diese – je nach Fahrgeschwindigkeit – ziemlich weite Strecken zurück. Es kann einen Hauch zu lange dauern, bis sich die Netzhaut vom „Licht-Stress“ erholt hat und „Straßenverkehrstauglichkeit“ erreicht wurde. Auch geringfügige Sehbehinderungen, wie zarte Unregelmäßigkeiten der Augenlinsen oder geringfügige Netzhautschäden, können empfindlich stören. Bei augenärztlichen Untersuchungen im abgedunkelten Raum, vorausgesetzt keine Blendung, gibt es meist kein nennenswertes Problem, aber am „Kriegsschauplatz“ Straße ist mit Überstrahlungen, „Nebelwand“-Effekten und ernsten passageren Sehstörungen zu rechnen – Fazit: erhöhte Unfallgefahr. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Weder Netzhautexperte noch (Grauer-) Star-Chirurg sind hier gefordert, sondern die KFZ- und Beleuchtungs-Industrie. Die Partner von Migränepatienten beklagen, dass sie wie in einer dunklen Höhle leben müssen, auch zwischen Migräneanfällen ihrer Lieben. Das höchste der Gefühle war früher das warme, gelbliche Licht alter, schwacher Glühbirnen. Grell-kaltblauweißes Licht ist nun überall im Einsatz, von Krabbelstuben bis zum Pflegeheim; in den Straßenverkehr-Szenarios besonders problematisch – sowohl mit als auch ohne Migräne oder Sehstörung. Eigenartige „Blaulichtbrillen“ waren einst sogar zur Behandlung der Demenz im Einsatz, vielleicht als magisch-spirituelle „Aufheller“. Dies erinnert an das „Antiblendlicht“ – gegen KFZ-Scheinwerfer-Blendungen. Derartige Konstrukte strahlen Licht aus kurzer Distanz in die Augen von Patienten oder gesunden unbescholtenen Autolenkern – eine Renaissance der Schildbürgerstreiche oder anders formuliert: „Schnurrpfeifereien.“ Migräne-Forscher, auf der Suche nach den Auslösern von Migräneanfällen, „stolperten“ über einen auffallenden Befund: In den Spezialuntersuchungen der Augen von Migränepatienten fanden sie „unerwarteterweise“ eine besonders hohe (bio)elektrische Zacke. Wie ein Hinweispfeil zeigt dieses Potential auf die primär „über“-empfindliche Netzhaut des „Migräneauges“. Das Licht führt – auch messbar – zu überschießenden Reaktionen, zuerst im Auge, dann im Gehirn und letztendlich in der von Schmerzen geplagten Seele/Psyche. Blaues Licht verstärkt die bestehende Licht- und Blendungsempfindlichkeit noch mehr. Wie kann geholfen werden? Ganz einfach: Blaustichiges Licht meiden, so gut es geht. Die Helligkeit reduzieren, dimmen, Blau filtern etc. Im Zentrum der Netzhaut, an der Stelle des schärfsten Sehens, fehlen Blau-empfindliche Zapfen. „Blaues Licht liefert keinen nennenswerten Beitrag zu Sehschärfe oder Formensehen“ – dies ist seit „ewigen Zeiten“ bekannt. (Brindley 1954) Beleuchtungsindustrie, Lichttechniker, Verkehrskommissionen, die Umwelthygiene, Umwelt-Anwaltschaften und Medizin etc. werden ebenfalls „seit ewigen Zeiten“...