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E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Keller Disziplinmanagement in der Schulklasse

Wie Sie Unterrichtsstörungen vorbeugen und bewältigen
3. Auflage 2015
ISBN: 978-3-456-75457-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Sie Unterrichtsstörungen vorbeugen und bewältigen

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-456-75457-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In einer Schulklasse Disziplin herzustellen ist die schwierigste pädagogische Aufgabe. Auf diese werden Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Ausbildung am wenigsten vorbereitet. Deshalb verwundert es nicht, dass Unterrichtsstörungen sich in allen bisherigen Lehrerbelastungsstudien als der gravierendste Stressfaktor erwiesen haben. Zu bedenken ist, dass Unterrichtsstörungen nicht nur die Lehrergesundheit beeinträchtigen, sondern auch die Wirksamkeit des Unterrichts. Durch Unterrichtsstörungen geht täglich sehr viel Lernzeit verloren. Der störungsbedingte Ausfall von Lernzeit ist um ein Vielfaches größer als der krankheitsbedingte Unterrichtsausfall. Das Disziplinmanagement erfordert ein professionelles pädagogisches Handeln. Wie dieses gelingen kann, wird in dem vorliegenden Ratgeber pragmatisch und praxisorientiert vermittelt. Er leitet erstens dazu an, Unterrichtsstörungen differenziert wahrzunehmen und fundiert zu analysieren. Zweitens enthält er ein flexibel einsetzbares Handlungsrepertoire zum Reagieren in Störungssituationen. Und drittens zeigt er auf, wie durch systematische Prävention Unterrichtsstörungen wirksam vorgebeugt werden kann. Die Leserinnen und Leser erhalten nicht nur Erklärungs- und Handlungshilfen, sondern sie werden auch durch Weisheits- und Fallgeschichten zum Nachdenken angeregt.

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Zielgruppe


Lehrer, Sozialpädagogen, schulpsychologische Dienste, Studierende des Lehramts.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


[24][25]3 Erscheinungsformen von Unterrichtsstörungen Mit Störungen in der Klasse kann vieles gemeint sein. Hans-Peter Nolting Unterrichtsstörungen sind unterschiedliche Formen abweichenden Verhaltens, die das Lehren und Lernen mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Eine objektive Definition dessen, was als Unterrichtsstörung bezeichnet werden kann, ist nicht immer möglich. Ob der Unterricht jetzt gerade gestört wird, hängt natürlich auch von der Situationsauffassung und Bewertung des Lehrers ab. Eine Äußerung wie zum Beispiel «Da blicke ich nicht durch», kann vom Lehrer X als dankbarer Hinweis zur Stoffwiederholung und vom Lehrer Y als unerlaubter Zwischenruf aufgefasst werden. Jenseits dieses subjektiven Ermessensund Toleranzspielraumes gibt es jedoch Ereignisse wie das andauernde Schwätzen mit dem Banknachbarn, die den Unterrichtsprozess eindeutig stören und den Lernerfolg der Mitschüler gefährden. Wer sich mit Unterrichtsstörungen befasst, sollte auf eine differenzierende Beschreibung achten. Geht man von schulpsychologischen Erkenntnissen und Beobachtungen aus, lassen sich sechs typische Erscheinungsformen unterscheiden: Akustische Störungen • Schwätzen mit dem Banknachbarn • Zwischenrufe • Summen, Singen [26]• Schreien, Grölen • Handy • Uhrenalarm Motorische Störungen • Schaukeln • Zappeln • mit Arbeitsmitteln spielen • mit dem Stuhl kippeln • Herumlaufen Aggressionen • Mitschüler verbal provozieren • Mitschüler körperlich angreifen • fremde Sachen wegnehmen • Sachen beschädigen, zerstören • Wutausbruch • Lehrer verbal angreifen • Lehrer körperlich angreifen geistige Abwesenheit • stofffremde Arbeiten erledigen • zum Fenster hinausschauen • Tagträumen • Schlafen Verweigerung • fehlende Unterrichtsmaterialien • Unerledigte Arbeitsaufträge • fehlende Hausaufgaben • Mitarbeitsverweigerung • Zuspätkommen [27]Verstöße gegen die Hausordnung • Essen • Trinken • Beschmutzen Obwohl nicht von Schülerinnen und Schülern verursacht, können auch Ereignisse aus dem Außenbereich des Klassenzimmers sehr störend wirken. Beispiele für diese externen Störungen sind Baulärm, Fluglärm, Verkehrslärm, Lärm aus einem anderen Klassenzimmer, Sirenengeheul, Lautsprecherdurchsagen. Welche dieser unterschiedlichen Störformen als besonders störend erlebt werden, ist bisher erstaunlich selten empirisch untersucht worden. Ein paar Erkenntnisse findet man in Manfred Tückes (2005, S. 408 f.) «Psychologie in der Schule – Psychologie für die Schule». Danach fühlen sich Lehrpersonen besonders gestört, wenn Schüler miteinander streiten. Aus der Schülerperspektive werden akustische Störungen als besonders unangenehm empfunden. Fallbeispiele Sven, ein Drittklässler, ist schnell ablenkbar. Wenn er ein Geräusch hört, schaut er sofort hin. Er lenkt auch andere immer wieder ab und verwickelt sie in Gespräche. Er ist motorisch unruhig – er zappelt und schaukelt öfters auf dem Stuhl. Stellt die Lehrerin eine Frage, platzt er mit seiner Antwort heraus. Am Beginn von Stillarbeiten fragt er nach, was gemacht werden soll, weil er beim Arbeitsauftrag unaufmerksam war. Petra ist eine stille Fünftklässlerin. Sie wirkt zunächst ruhig und unauffällig. Dass ihr Verhalten dennoch ein Problem ist, erfährt man erst, wenn man sie aufruft. Sie war mit ihren Gedanken irgendwo anders. Sie war auf Tournee mit Tokio Hotel. Einen neulich gesehenen Film hat sie in ihrem inneren Kino nochmals Revue passieren lassen. Auch der Ehestreit ihrer Eltern ging ihr durch den Kopf. Obwohl körperlich anwesend, ist sie geistig abwesend. [28]Marcus ist Schüler der Klasse 7 einer städtischen Hauptschule. Leistungsmäßig gehört er zu den Schwächeren. Und vom Großteil der Klasse wird er abgelehnt. Sein Verhalten ist im Verlauf dieses Schuljahres immer auffälliger geworden. Er spielt den Klassenclown, gibt mit Absicht dumme...



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