E-Book, Deutsch, Band 7, 760 Seiten
Reihe: Atlan-Miniserie
Kempen / Mehnert / Thurner Atlan - Flammenstaub-Zyklus (Sammelband)
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-4773-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book-Paket: alle 12 Romane in einem Band
E-Book, Deutsch, Band 7, 760 Seiten
Reihe: Atlan-Miniserie
ISBN: 978-3-8453-4773-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Das Jahr 1225 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 4812 alter Zeit entspricht, ist angebrochen. Atlan verschlägt es mit der exotisch schönen Varganin Kythara in die Galaxis Dwingeloo, wo sie den Kampf gegen die mysteriösen Lordrichter aufnehmen. Diese haben zuletzt in der Milchstraße und in Dwingeloo finstere Pläne verfolgt. Nachdem der unsterbliche Arkonide und die Varganin den Dunkelstern in Dwingeloo zerstören konnten, gelingt ihnen in letzter Sekunde die Flucht aus dem Inferno. Kurz darauf erhalten die beiden Kontakt zu einer Widerstandsgruppe, die die Macht der Lordrichter brechen möchte. Atlan, der als einziger in der Lage ist, die ultimate Waffe gegen die Lordrichter - nämlich den Flammenstaub - zu bergen, verweigert die Herausgabe an die Widerständler, da sie zu schwach sind, um damit umzugehen. Atlan beschließt, die Wirkung des Flammenstaubs selbst zu ergründen und gerät dabei immer mehr zwischen die Dimensionen ... Folgende Romane sind enthalten Band 1: 'Zwischen den Dimensionen' von Bernhard Kempen Band 2: 'Hauch des Todes' von Michael Marcus Thurner Band 3: 'Todeszone Schimayn' von Christian Montillon Band 4: 'Die Versammlung' von Hans Kneifel Band 5: 'Die Rache der Juclacs' von Uwe Anton Band 6: 'Ein Zentralgehirn in Not' von Luc Bahl Band 7: 'Entscheidung auf Extosch' von Wim Vandemaan Band 8: 'Der Zorn der Lordrichter' von H. G. Ewers Band 9: 'Eschens Welt' von Christian Schwarz Band 10: 'Lordrichter Saryla' von Achim Mehnert Band 11: 'Die verlorenen Rhoarxi' von Uwe Anton Band 12: 'Das Schwert der Ordnung' von Michael Marcus Thurner
Autoren/Hrsg.
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Die Chaostheorie beschreibt Vorgänge, bei denen winzigste Ursachen Folgen von enormer Tragweite haben können. Ich erinnere nur an den Flügelschlag eines Schmetterlings, der einen Hurrikan auslösen kann. Was bedeutet der chaotische Faktor in dieser Kausalitätskette? Verletzen die komplexen Bewegungen der Luftmoleküle, die sich schließlich zu einem Sturm aufschaukeln, die Gesetze einer mechanistischen Kausalität, oder sind sie nur zu komplex für unser Verständnis? Stellt die unbestimmte Kausalität des Chaos eine Grenze der Physik oder eine Grenze unserer Wahrnehmung dar? Aus »Vorlesungen über die Grundlagen der physikalischen Realität« Les Zeron (408 NGZ) 1. Eine gewaltige Explosion blühte in dem lang gestreckten Hangar des Golfballraumschiffs auf. Garshwyn sah durch die dicke Panzerglasscheibe zunächst nur mittelbare Anzeichen dafür, dass die TROD-AHAN von einer neuen Schockwellenfront getroffen wurde. Zunächst wirkte es sich nur wie eine Störung des Sichtfelds aus: Die gegenüberliegende Wand des röhrenförmigen Hangars wölbte und verzerrte sich, als würde sie von einer unsichtbaren Riesenhand wie eine plastische Masse geknetet. Dann konzentrierte sich der hyperdimensionale Effekt zu einer flirrenden Lichtwolke, die das mittlere der geparkten Beiboote einhüllte. Nur wenige Sekunden später verging das kleine Raumschiff in einem blendenden Feuerball. Der Zaqoor in der Hangar-Kontrollzentrale hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen. Doch als er die Augen wieder öffnete, sah er, dass das Panzerglas gehalten hatte. War es eine zufällige Überlagerung der Druckwellen, die genau dort, wo die Kontrollzentrale in die Wand des Hangars eingelassen war, eine Interferenzzone der Sicherheit geschaffen hatte? Garshwyn konnte es nicht sagen. Außerdem hatte er jetzt ganz andere Sorgen. Es war nämlich noch keineswegs gewiss, dass das Glück auch in den nächsten Sekunden und Minuten auf seiner Seite stand. Die Verwüstung ging weiter. Das explodierte Raumschiff wirkte wie der Treibsatz eines Projektilgeschützes: Der Feuerball dehnte sich aus und katapultierte das vordere Beiboot durch das offene Hangartor in den Weltraum. Dann sah Garshwyn nur noch einen grellen Lichtschein, der von rechts in den Hangar fiel. Das kleine Schiff, das sich in ein Geschoss verwandelt hatte, schien nicht weit vom Mutterschiff entfernt detoniert zu sein. Das dritte Beiboot, das hinterste in der Reihe, wurde durch den Explosionsdruck gegen die Rückwand des Hangars geschleudert und bohrte sich in die Innereien der TROD-AHAN. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Mutterschiff vollständig in Stücke gerissen wurde. Die Ausmaße des Feuerballs würden das, was Garshwyn hier beobachtete, um ein Vielfaches übertreffen. Wenn dieser Fall eintrat, konnte er nicht mehr darauf hoffen, dem Tod durch eine Laune des Zufalls zu entkommen. Er musste selbst etwas unternehmen, wenn er das drohende Inferno überleben wollte. Garshwyn warf einen letzten Blick in den Hangar, der von Trümmerfetzen und verkohlten Gestalten in Schutzanzügen übersät war. Dann wandte er sich ab und hetzte zu den Rettungskapseln. Mit einem Schutzanzug hätte er deutlich bessere Chancen gehabt, aber dieses Privileg stand nur dem Personal zu, das unmittelbar im Hangar arbeitete. Allerdings hatten die Anzüge, die nur über minimale Ausstattung verfügten, die meisten seiner Kollegen nicht vor der Vernichtung bewahrt. Garshwyn erreichte den Korridor, an dem die Einstiegsluken zu den Rettungskapseln lagen. Mit einem Blick wurde ihm klar, dass die Explosion im Hangar den größten Teil der Kapseln zerstört hatte. Ein Notfallschott riegelte den Korridor ab, sodass von hier aus nur noch vier Rettungseinheiten erreichbar waren. Die Lichtsymbole an den Einstiegsluken machten Garshwyn keine große Hoffnung. Zwei waren völlig ausgefallen, eins flackerte bedenklich, und nur noch ein einziges zeigte volle Bereitschaft an. Der Zaqoor drückte die große Taste, mit der die Rettungskapsel aktiviert wurde. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis die einfachen Schaltkreise den Öffnungsmechanismus in Gang setzten. Als die Luke endlich mit einem leisen Klacken aufsprang, hörte Garshwyn Schritte, die sich durch den Zugangskorridor näherten. »Garshwyn!«, hörte er eine abgehetzte, aber vertraute Stimme, deren Klang ihn fassungslos erstarren ließ. * Es war Fatuqar, eine Kollegin aus der Hangar-Reparaturkolonne – und eine Frau, mit der Garshwyn schon viele aufregende Nächte verbracht hatte. Welche Laune des Schicksals hatte dafür gesorgt, das ausgerechnet sie beide sich hier in diesem Korridor trafen? »Wie hast du die Explosion überlebt, Fatuqar?« »Dasselbe könnte ich dich fragen. Ich konnte mich rechtzeitig in einen Lagerraum flüchten. Als es etwas ruhiger wurde, habe ich mich wieder nach draußen gewagt. Aber jetzt sollten wir nicht lange diskutieren, sondern zusehen, dass wir die TROD-AHAN so schnell wie möglich verlassen!« Garshwyn sah die Frau mit merkwürdigem Blick an. »In einer Rettungskapsel kann es zu zweit ziemlich eng werden«, sagte er. »Willst du dich etwa mit mir duellieren und gewaltsam die Entscheidung erzwingen, wer von uns diese Kapsel besteigen darf?« Als Garshwyn schwieg, schien Fatuqar klar zu werden, dass seine Bemerkung nicht nur so dahingesagt war. In der folgenden Sekunde gingen dem Zaqoor tatsächlich die unterschiedlichsten Möglichkeiten durch den Kopf. Der Atemluftvorrat einer Rettungskapsel reichte sechs Tage – wenn sie mit einer Person besetzt war. Mit zwei Insassen halbierte sich die Spanne auf drei Tage. Die Chance, dass die Kapsel von einem Raumschiff aufgelesen wurde, bevor der Sauerstoff verbraucht war, stieg und fiel entsprechend. Zu zweit konnte es in der winzigen Kabine recht eng werden, aber in Gesellschaft ließ sich die Wartezeit bis zur Rettung sicherlich angenehmer verbringen. Schließlich gehörte Fatuqar zu den sexuell aktivsten und phantasievollsten Frauen, die Garshwyn jemals kennen gelernt hatte. Wenn er nur ihren schlanken, wunderbar knochigen Körper betrachtete, fielen ihm sofort ganz neue Spielarten ein, mit denen sie sich vergnügen konnten. Außerdem mochte es sein, dass die Rettungskapsel nie geborgen wurde, ob sie nun mit einem oder mit zwei Passagieren besetzt war. In diesem Fall würde Garshwyn die Zeit bis zum Ende lieber mit Fatuqar als in Einsamkeit verbringen. Doch was war, wenn die Kapsel nach vier oder fünf Tagen entdeckt wurde? Bevor Garshwyn zu einer Entscheidung gelangen konnte, schüttelte eine neue Explosion das Mutterschiff durch. Beide Zaqoor wurden von den Beinen gerissen. Zum Nachdenken blieb jetzt keine Zeit mehr. Garshwyn handelte. Er konnte sich am Rahmen der Einstiegsluke festhalten und zog sich ins Innere der Rettungskapsel. Er hatte sich nicht vergewissert, was aus Fatuqar geworden war. Im kleinen Ausschnitt des Korridors, den er durch die Luke überblicken konnte, war nichts von ihr zu sehen. Er zögerte noch einen Sekundenbruchteil, um ihr eine allerletzte Chance zu geben, vielleicht doch noch in die Kapsel zu springen, dann drückte er den Knopf, der die Luke verriegelte und den Startvorgang einleitete. Die Treibsätze der Kapsel zündeten, und Garshwyn wurde gegen die Rückwand gepresst. Das primitive Rettungsgefährt war nur mit den allernotwendigsten Systemen ausgerüstet und besaß keine Schwerkraftgeneratoren oder Andruckabsorber. Als die kurze Beschleunigungsphase vorbei war und die Kapsel in den freien Fall überging, zog sich Garshwyn zu einer kleinen Sichtluke hinüber. Vor dem Hintergrund des Weltraums, der von einem unheimlichen Wetterleuchten erfüllt zu sein schien, war die TROD-AHAN zu erkennen. Während sich die Kapsel immer weiter entfernte, sah Garshwyn das Mutterschiff schließlich in ganzer Größe. Fassungslos sah er, dass es brannte. Obwohl es im luftleeren Raum eigentlich unmöglich war, schlugen gewaltige Flammen aus dem Rumpf des großen Raumschiffs. Vielleicht wurde brennbares Material zusammen mit Atemluft ins All geschleudert. Oder es war eine Auswirkung der Schockfronten, für die nur Hyperphysiker eine plausible Erklärung liefern konnten. Garshwyn sah auch, dass weitere Rettungskapseln vom Schiff davontrieben. Eine davon folgte ungefähr seiner Bahn und driftete verhältnismäßig langsam zur Seite ab. Das konnte nur bedeuten, dass sie nicht weit von seiner eigenen gestartet war. Hatte Fatuqar es geschafft, sich rechtzeitig in die andere, noch halbwegs funktionsfähige Rettungseinheit zu flüchten? War sie dem drohenden Inferno entkommen? Vielleicht würde Garshwyn es erfahren, wenn er das Funksystem aktivierte und versuchte, mit anderen Überlebenden oder Rettern Kontakt aufzunehmen. Doch bevor er dazu kam, stach eine grelle Lichtflut durch die Sichtluke. Garshwyn glaubte zu erkennen, wie plötzlich ein dunkler Schatten hinter der TROD-AHAN auftauchte, bevor das Mutterschiff von einer gewaltigen, lautlosen Explosion zerrissen wurde. Als er die Augen wieder öffnete, sah er, wie sich die weiß glühende Energieballung zu einer rötlich leuchtenden Wolke ausbreitete. Allmählich erlosch das Feuer, bis nur noch ein Schwarm aus materiellen Trümmern übrig blieb. Doch damit war die Gefahr für Garshwyn und alle anderen Zaqoor, die dem unmittelbaren Inferno entkommen waren, keineswegs vorbei. Ein metallisch schimmernder Brocken, der vielleicht einmal ein Stück des Raumschiffsrumpfes gewesen war, trieb genau auf die kleine Rettungskapsel zu. Garshwyn starrte gebannt darauf, doch er konnte keine seitliche Bewegung erkennen. Das Trümmerstück...