E-Book, Deutsch, 399 Seiten
Reihe: Julia Bestseller
Kendrick Julia Bestseller - Sharon Kendrick 1
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-141-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jetzt wird geheiratet! / Ein Traum in Weiss / Das Brautkleid
E-Book, Deutsch, 399 Seiten
Reihe: Julia Bestseller
ISBN: 978-3-86295-141-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jetzt wird geheiratet!
Jetzt reicht's! Als Amber ihren geliebten Finn in einer heißen Umarmung mit einer anderen überrascht, wirft sie ihm voller Wut den Verlobungsring vor die Füße. Dabei sehnt sie sich immer noch danach, an Finns Seite vor den Altar zu treten ...
Ein Traum in Weiß
Ihr eigenes Geschäft für Brautkleider, die sie selbst entworfen hat - für die hübsche Holly erfüllt sich ein Traum! Erst recht, als sie ihren Vermieter kennenlernt, den atemberaubenden Luke Goodwin. Einen Mann zum Verlieben! Sie ahnt nicht, dass er bereits verlobt ist
Das Brautkleid
Ganz in weiß? Wie gerne würde auch Ursula einmal das traumhafte Brautkleid tragen, das schon ihre Schwestern ins Glück geführt hat. Aber das scheint absolut ausgeschlossen. Denn Ross, den sie seit sechs Jahren heimlich liebt, ist mit einer anderen verheiratet ...
Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Luke Goodwin stand an dem großen Sprossenfenster und war mit sich und der Welt zufrieden, obwohl es ein grauer und nasskalter Tag war. Luke betrachtete eingehend die für ihn so ungewohnte Landschaft. Er hatte ganz vergessen gehabt, dass ein Frühlingstag in England so trostlos sein konnte. Der Himmel war dunkel und verhangen, und die dicken Wolken kündigten ausgiebigen Regen an. Luke war gerade aus Afrika gekommen, und einen stärkeren Gegensatz zu dem hohen, hellen Himmel und dem weiten Horizont Kenias hätte man sich nicht denken können. Doch die Felder und Weiden, auf die er blickte, gehörten von nun an ihm, ebenso wie das alte Herrenhaus mit seinem guten Dutzend Gästezimmer. Luke lächelte. Er konnte immer noch nicht fassen, dass dieser herrliche Besitz jetzt sein Eigentum sein sollte. Der Reiz Kenias war ein ganz anderer gewesen. Luke musste an die sengende Hitze denken, den strahlend blauen Himmel, den Duft nach Zitronen und die Rauchwölkchen, die abends über dem Grillfeuer sich kräuselten. Er sah im Geiste die Häuser vor sich, die weiß gekalkten Räume, karg möbliert und beherrscht von riesigen Deckenventilatoren, Räume, die so völlig verschieden waren von dem eleganten Wohnzimmer mit den antiken Möbeln, in dem er gerade stand. Er war noch keine acht Stunden hier, und doch war ihm das Haus vertraut, als würde er es schon ewig kennen. Mitten in der Nacht war er angekommen, trotzdem hatte er es sich sofort angesehen, war durch die Flure und Treppenhäuser gegangen, hatte jede Tür geöffnet, die Räume in Ruhe auf sich wirken lassen und sacht über die kostbare Holztäfelung gestrichen. Sein Herz klopfte wie wild vor Freude und Besitzerstolz, nicht weil Apson House und alles, was dazugehörte, ihn zu einem reichen Mann gemacht hatte, sondern weil das Haus für ihn das Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft war. Luke hatte das Gefühl, nach langer Irrfahrt endlich das Ziel seiner Bestimmung erreicht zu haben. Er ließ den Blick über den Garten schweifen. Hinter der gestutzten Eibenhecke waren die strohgedeckten Dächer der Häuser zu sehen, die sich um einen kleinen Park mit Ententeich gruppierten. Woodhampton war eine englische Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch, mit Kirche, Pub und ausgesuchten Fachgeschäften. Vielleicht lag es nur daran, dass er so übermüdet war, aber Luke fand diese Stätte seiner Kindheit schöner als alles, was er bisher von der Welt gesehen hatte. Nächsten Monat würde ihm Caroline folgen. Sie, die in Afrika geboren und aufgewachsen war, würde in dieses Haus passen, als hätte sie nie woanders gelebt. Caroline, deren Improvisationstalent und ausgeglichenes Wesen, deren unaufdringliche Schönheit und zurückhaltende Kleidung so ganz dem Idealbild einer englischen Lady entsprachen. Caroline, die so ganz anders war als die Frauen, die ihn früher fasziniert hatten … Irgendwie war es ihr gelungen, es von Kenia aus zu regeln, dass Apson House so aufgeräumt und gemütlich wirkte, als hätte sich eine liebevolle Hausfrau persönlich darum gekümmert. Was Caroline organisierte, das klappte wie am Schnürchen, selbst wenn es über Tausende von Meilen geschah. Luke war überzeugt, dass es ein Zeichen von Reife war, sich für eine Frau wie Caroline zu entscheiden. Seine wilden Jahre waren vorbei, und nun musste er die Verantwortung übernehmen, die sein Erbe mit sich brachte. Luke akzeptierte, dass von nun an sein Leben grundlegend anders verlaufen würde. Er lächelte zufrieden, denn das Schicksal hatte ihm geschenkt, wonach er gesucht hatte. Für Luke war das Leben ein großes Puzzle, und er hatte gerade das Teilchen gefunden, das genau in die Lücke passte. Holly konnte gerade noch rechtzeitig die Kupplung treten und die Zündung ausschalten, bevor der Motor von allein ausgegangen und ihr altes Auto mitten auf der engen Straße stehen geblieben wäre. Eins der unzähligen Dinge, die ich noch erledigen muss, dachte sie humorvoll: mich um einen neuen Wagen kümmern. Wenn sie nur nicht so an ihrem alten Käfer hängen würde! Sie hatte ihn eigenhändig auffällig und knallbunt angepinselt, so, wie es Studenten eben machten. Aber mittlerweile war sie schon längst keine Studentin mehr … Langsam stieg Holly aus und blieb auf dem Bürgersteig stehen, um das leer stehende Fachwerkhaus zu betrachten. Sie konnte es selbst kaum glauben, aber sie hatte es gemietet, um darin ihren eigenen Laden zu eröffnen. „Hollys Brautatelier“ – das Geschäft, in dem jede Frau das für sie ideale Kleid fand und in dem Holly dafür sorgte, dass jede ihrer Kundinnen an ihrem schönsten Tag aussah wie eine Märchenprinzessin. Holly fröstelte. Sie hatte ihre Thermounterwäsche wohl zu früh weggepackt, denn dieser Apriltag war so nasskalt und ungemütlich, dass man eher an den November als an den bevorstehenden Mai denken musste. Auf alle Fälle war sie mit ihrem T-Shirt viel zu dünn angezogen. Aber es half nichts, sie wollte ihren Laden noch in diesem Monat eröffnen und durfte sich durch das Wetter nicht abschrecken lassen. Sie musste sofort ihre Sachen ausladen, damit sie sich erst einmal einen Tee machen und einen warmen Pullover anziehen konnte. Das Auto würde sie einfach so lange auf der Straße stehen lassen. Verzweifelt durchwühlte Holly ihre Umhängetasche nach dem Schlüsselbund. Das war eben der Nachteil von geräumigen Taschen: Man fand nie das, was man gerade suchte. Irritiert blickte sie auf, als sie spürte, dass jemand vor ihr stehen geblieben war. Sie neigte den Kopf zur Seite, sodass ihr die kupferroten Locken über die Schulter fielen, und hielt mitten in der Bewegung inne. Sie kniff die Augen zusammen, um ganz sicherzugehen, dass sie nicht träumte. Aber der Mann war wirklich keine Fata Morgana, sondern aus Fleisch und Blut. Holly schluckte. Er war der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte, und wirkte in dieser verschlafenen Kleinstadt völlig deplatziert. Woran mochte das liegen? Er war groß, schlank, und Aussehen und Haltung verrieten, dass er seine Zeit bestimmt nicht am Schreibtisch verbrachte. Er hatte eine athletische Figur, sein Gesicht war tief gebräunt, und die Spitzen seines dunkelbraunen Haars waren von der Sonne golden gebleicht. Er trug Jeans, denen man ansah, dass sie von der Arbeit abgewetzt waren. Sie saßen auch nicht hauteng, sondern locker und bequem, ließen seine muskulösen Beine aber dennoch deutlich erkennen. Mit dem grob gestrickten weißen Wollpullover und der abgetragenen Lederjacke erinnerte er Holly an den Helden eines Actionfilms. Er ließ sie den grauen Tag vergessen, und wie gebannt sah sie ihn an. Die Beine leicht gespreizt, stand er vor ihr. Er wich ihrem Blick nicht aus, sondern erwiderte ihn spöttisch. Seine Augen waren blau – blauer als das Meer, blauer als der Sommerhimmel. Dieser Mann hatte die Augen eines Idealisten und Abenteurers. Holly suchte verzweifelt nach den passenden Worten, um den Zauber, den er auf sie ausübte, zu brechen. Sie musste den Bann möglichst schnell brechen, sonst würde sie noch die Hand heben und ihm zärtlich die Wange streicheln. „Hallo“, begrüßte sie ihn und lächelte. Wenn alle Männer in Woodhampton so aussehen wie er, dachte sie, habe ich mir ja den richtigen Standort für meinen Brautsalon ausgewählt. Luke sah sie sprachlos an, bewunderte ihr kupferrotes Haar, den hellen Teint und die tiefgrünen Augen. Luke war wie betäubt und hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen erhalten zu haben. Sein Puls hämmerte, das Blut schoss ihm in die Wangen, und sein Mund war mit einem Mal wie ausgetrocknet. Luke verachtete sich dafür, dass er unwillkürlich ein schmerzhaftes Ziehen verspürte. Diese Frau war eine Fremde – weshalb ergriff ihn also dieses plötzliche und heftige Verlangen, gegen das sein Wille machtlos war? Hollys Knie drohten nachzugeben, und sie musste sich mit aller Macht darauf konzentrieren, normal und unbeeindruckt zu erscheinen. Warum, in aller Welt, starrte dieser Mann sie nur so an? „Hallo“, wiederholte sie, diesmal bedeutend kühler, denn sie war pikiert, dass er ihren Gruß nicht erwiderte. „Kennen wir uns?“ Er verzog keine Miene. „Natürlich nicht. Das wissen Sie ganz genau.“ Dann rang er sich doch zu einem Lächeln durch. „Wir hätten einander wohl kaum vergessen können, oder?“ Er hatte eine tiefe, melodische Stimme, und sein Englisch war ohne den geringsten Akzent. Trotz seines scherzhaften Tons hatte er die Wahrheit gesprochen: Einen Mann wie ihn konnte man einfach nicht vergessen, dazu war seine Ausstrahlung viel zu beunruhigend. „Da mögen Sie recht haben“, antwortete sie und zuckte gespielt gleichgültig die Schultern. „So unfreundlich wird man nicht alle Tage begrüßt.“ „Sie bestimmt nicht, darauf möchte ich wetten.“ Obwohl er die Stimme nicht hob, gelang es ihm, diese Antwort wie eine Beleidigung klingen zu lassen. Plötzlich wünschte Holly, statt ihrer alten Jeans und des noch älteren T-Shirts ein schickes Kostüm und elegante, hochhackige Pumps zu tragen. Vielleicht würde dieser Mann sie dann höflich und respektvoll behandeln, statt sie mit den Blicken förmlich zu verschlingen und anzügliche Bemerkungen zu machen. Die Frage, warum ihr an der Meinung dieses unverschämten Fremden überhaupt etwas lag, stellte sie sich lieber erst gar nicht. Nein, es war ihr egal, was er von ihr...