Buch, Deutsch, Band 33, 340 Seiten, broschiert, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 519 g
Reihe: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag: Pädagogik
Rechtfertigung delinquenten Verhaltens
Buch, Deutsch, Band 33, 340 Seiten, broschiert, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 519 g
Reihe: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag: Pädagogik
ISBN: 978-3-8288-3135-3
Verlag: Tectum
Jugendkriminalität geht nicht nur von Jungen aus: Auch Mädchen können Neigungen zu Delinquenz und Gewalttätigkeit entwickeln. Droht ein Ausschluss aus einer heilpädagogischen Wohngruppe im Rahmen einer Jugendhilfemaßnahme, ist Kreativität gefragt. Dagmar Kirchmair analysiert Rechtfertigungsstrategien verhaltensauffälliger Mädchen und beleuchtet damit ein in der Pädagogik bisher völlig unbeachtetes Feld. In intensiven Gesprächen mit schwer erziehbaren Mädchen, die kurz vor dem Ausschluss aus Ihrer Wohngruppe standen, identifiziert sie die Rolle der Emotionen als roten Faden in unterschiedlichsten Rechtfertigungen: Gefühle leiten die Handlungen. Der erlebte Mangel an Zuwendung, Geborgenheit und materiellen Gütern führt zu Hilflosigkeit und Überforderung, das Recht auf Emotionsausleben wird über ethische und moralische Einschränkungen gestellt. Dagmar Kirchmair macht darüber hinaus deutlich, dass Rechtfertigungsstrategien ein wertvoller Schlüssel zum Verständnis verhaltensauffälliger Jugendlicher sein können.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Arbeit/Sozialpädagogik Soziale Arbeit/Sozialpädagogik: Familie, Kinder, Jugendliche
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Gruppen/Soziale Themen Jugendkriminalität
- Sozialwissenschaften Pädagogik Teildisziplinen der Pädagogik Sozialpädagogik
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Gruppen/Soziale Themen Gender Studies, Geschlechtersoziologie
Weitere Infos & Material
Dank
Einleitung
1 Begrifflichkeiten: Kriminalität, Delinquenz und Gewalt in Bezug auf Mädchen
1.1 Delinquenz, Kriminalität und weibliche Jugendliche
1.2 Gewalt und Mädchen
1.3 Gewalt und Mädchen – ausgewählte empirische Forschungsarbeiten
2 Theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Problemstellung
2.2 Zielsetzung – Forschungsbeitrag
2.3 Fragestellungen und Hypothesen 36
3 Heimerziehung und stationäre Jugendhilfeformen: Begriffe,Forschungsstand und derzeitige Fachdiskussionen im Überblick
3.1 Heimerziehung – was ist das?
3.2 Adressaten – wer wohnt heute im Heim?
3.3 Forschung in der Heimerziehung
3.4 Zusammenfassung
4 Die Neutralisationstheorie von David Matza und Gresham Sykes
4.1 Das Modell der Neutralisationstechniken
4.2 Die neutralisationstheoretische Forschung
5 Die theoretisch-methodische Untersuchungsanlage
5.1 Methodologische Positionierung
5.2 Das Erhebungsinstrument: Das leitfadengestützte Interview
5.3 Die Datengewinnung und Durchführung der Interviews
5.4 Die Stichprobe
6 Deskriptive Auswertung der Interviews
6.1 Allgemeine Angaben und die Jugendhilfeverläufe der Stichprobe
6.2 Die Bewertung der allgemeinen Situation in der stationären Jugendhilfeeinrichtung
6.3 Die subjektiv erlebte familiäre Situation vor der Heimeinweisung
6.4 Eine Kategorisierung der selbstberichteten Straftaten
6.5 Die subjektive Bewertung von selbstberichteten strafrechtlichen und pädagogischen Konsequenzen
7 Eine Kategorisierung und Analyse der selbstberichteten Rechtfertigungsstrategien
7.1 Die Ablehnung der Verantwortung – "Die anderen sind schuld"
7.2 Berufung auf das Recht zur Emotionsregulierung – "Danach ging es mir gut"
7.3 Die Verneinung des Unrechts – "Es ist ja nichts passiert"
7.4 Ablehnung des Opfers – "Die hat blöd geguckt"
7.5 Berufung auf höhere Instanzen – "Ich habe nur meiner Freundin geholfen"
7.6 Verdammung der Verdammenden – "Wenn die so blöd sind"
8 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse
9 Resümee und Implikationen für die weitereForschung
Literaturverzeichnis
Anhang
1 Interviewleitfaden
2 Transkriptionsregeln