Buch, Deutsch, Band 1, 181 Seiten, Format (B × H): 159 mm x 233 mm, Gewicht: 331 g
Raphael Lemkins UN-Genozidkonvention und die Vertreibung der Deutschen
Buch, Deutsch, Band 1, 181 Seiten, Format (B × H): 159 mm x 233 mm, Gewicht: 331 g
Reihe: Forschungen zur Geschichte ethnischer Vertreibung
ISBN: 978-3-428-18905-2
Verlag: Duncker & Humblot GmbH
Mit wachsender Bedeutung des Holocausts in der Erinnerungskultur wurden später in Deutschland Völkermord und Judenvernichtung zeitweilig gleichgesetzt. Der Boom der Kolonialismus-Bewältigung führte jedoch erneut zu einem Begriffswandel. 2021 erkannte die Bundesregierung den Genozid an den Herero im früheren Deutsch-Südwestafrika an. Im vergleichenden Blick auf »ethnische Säuberungen« bis hin zu Putins Krieg gegen die ukrainische Nation heute diskutiert das Buch die »zwei Gesichter« des Genozids zwischen Ausrottung und Zerstörung.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Internationale Beziehungen Vereinte Nationen, UN Organisationen
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Geschichtspolitik, Erinnerungskultur
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Genozid und ethnische Säuberung
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politikwissenschaft Allgemein Politische Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politische Gewalt Völkermord, Ethnische Säuberung, Kriegsverbrechen
Weitere Infos & Material
Unschärfen des Völkermordbegriffs in der deutschen Erinnerungskultur
Entstehung und Geist der UN-Genozidkonvention von 1948
Raphael Lemkins Distanz zum Ausrottungsbegriff des Nürnberger Militärgerichtshofs
Lemkins Prägung durch den defizitären Minderheitenschutz der Völkerbundszeit
Vertreibung als Zerstörung einer 'Gruppe als solcher'
Die Rolle Lemkins beim Konventionsbeitritt der Bundesrepublik 1954
Bundestagskonsens 1954: Völkermord als 'Zerstörung', nicht 'Ausrottung' einer Gruppe
Konventionsbeitritt ohne Konsequenzen: Verzicht auf die systematische Ermittlung von Vertreibungsverbrechen
Folgen von Verjährungsdebatten und Ostverträgen
Zunehmende Gleichsetzung von Völkermord und Holocaust und Randposition der Vertreibung in der neuen Genozidforschung seit den 1980er Jahren
Rechtsradikale Instrumentalisierungen und linke Verengungen des Genoziddiskurses
Zwischen sachlicher Kritik und moralpolitischer Zensur: Lemkins Genozidverständnis und die Genozidforscher
Die 'ethnischen Säuberungen' auf dem Balkan nach 1991 und der breite Begriff des Völkermords in der deutschen und internationalen Rechtsprechung
Kolonialhistorischer Wandel des Genozidbegriffs und Anerkennung des Völkermordes an den Herero 2021
Zur Frage der subjektiven und objektiven Komponente des Genozidtatbestands bei der Vertreibung der Deutschen
Jüngste Völkermorddebatten um Polen und die Ukraine
Resümee: Ethnische Vertreibungen als Zerstörungsgenozid