Kleffner / Meisner | Staatsgewalt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Kleffner / Meisner Staatsgewalt

Wie rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-451-83157-7
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-451-83157-7
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, warnte, die größte Bedrohung für die Institutionen des Staates gehe von Rechts aus. Die aktuellen Ermittlungsverfahren gegen rechtsterroristische Vereinigungen unterstreichen die Gefahren, die von Rechtsextremen in Polizei, Bundeswehr, Justiz und Verfassungsschutz ausgehen. Zuletzt wurde dies in der bundesweiten Razzia gegen mutmaßliche rechtsextreme Umsturzpläne aus dem Milieu von Reichsbürgern und AfD deutlich: Zu den Beschuldigten gehören eine Richterin und Ex-AfD-Bundestagsabgeordnete, mehrere Polizeibeamte sowie aktive und ehemalige Elitesoldaten. Gleichzeitig gehören Meldungen über immer neue rechtsextreme Chatgruppen in der Polizei inzwischen zum Alltag. Noch immer ist es der Demokratie und ihren Institutionen nicht gelungen, sich wirksam gegen Reichsbürger, Rechtsradikale und Verschwörungstheoretiker zu wappnen, die auch vor der Beteiligung an Umsturzplänen nicht zurückschrecken.Vier Jahre nach dem mit großer öffentlicher Resonanz erschienenen Band 'Extreme Sicherheit', der ersten umfassenden Bestandsaufnahme zum Thema, ziehen Heike Kleffner und Matthias Meisner mit zahlreichen Expertinnen und Experten erneut eine beunruhigende Bilanz. Noch immer geschieht zu wenig, um die Demokratie vor ihren inneren Feinden zu schützen.
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Warten auf »Tag X«
Nordkreuz und das Hannibal-Netzwerk – eine Bilanz nach sechs Jahren Recherche Von Sebastian Erb, Martin Kaul, Alexander Nabert, Christina Schmidt und Daniel Schulz Das Ende einer der größten Rechtsextremismusaffären im deutschen Sicherheitsapparat könnte ein vierseitiger Strafbefehl sein. Ausgestellt hat ihn das Amtsgericht Ludwigslust im Frühjahr 2023, der Empfänger war ein Mann, der zusammen mit anderen Feindeslisten angelegt, Leichensäcke besorgt und Zehntausende Schuss Munition gehortet haben soll. Dieser Mann muss, so schreibt ihm das Amtsgericht, 50 Tagessätze zu je 100 Euro zahlen – eine Geldstrafe, die so niedrig ist, dass er sogar weiterhin Waffen besitzen dürfte. Der Mann heißt Haik J. Als die Ermittlungsbehörden auf ihn aufmerksam werden, ist er Kriminalpolizist in Mecklenburg-Vorpommern und in der AfD aktiv. Das war im Jahr 2017. In jenem Sommer, am 28. August 2017, durchkämmen Beamt:innen des Bundeskriminalamts in der Morgendämmerung seine Wohnung und sein Auto in einer Kleinstadt in Westmecklenburg. Sie suchen nach Hinweisen darauf, warum er, ein Polizist, sich auf einen »Tag X« vorbereitete – mithin auf einen Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung. Und was hat es mit der Sammlung von Daten, Adressen aus dem politisch linken Lager auf sich, die der ehemalige Elitepolizist gemeinsam mit einem Anwalt aus Rostock angelegt haben soll? Die Bundesanwaltschaft verdächtigt Haik J. und den Anwalt damals, einen Terrorakt vorbereitet zu haben. In einer Pressemitteilung schreiben die Karlsruher Strafverfolger: »Darüber hinaus sollen die Beschuldigten den von ihnen befürchteten Krisenfall als Chance gesehen haben, Vertreter des politisch linken Spektrums festzusetzen und mit ihren Waffen zu töten.«1 Haik J. ist ein hagerer, großer Mann. Als wir ihn wenige Wochen nach der Razzia im Sommer 2017 bei ihm zu Hause antreffen, trägt er eine Jacke der Nationalen Volksarmee und sagt: »Ich kenne keine gefährlichen Leute.« Dann schließt er nach einem kurzen Wortwechsel die Tür. Damals war er Mitglied einer Gruppe, die sich monatelang auf den »Tag X« vorbereitete. Gemeinsam trainierten Polizisten, Bundeswehrreservisten, Männer mit Jagdscheinen, AfD-Mitglieder, Behördenmitarbeiter, wie man Wasser filtert oder kommuniziert, wenn Telefon und Internet nicht mehr funktionieren. Sie legten Vorräte an und beschlossen, sich im Fall der Fälle in einer verlassenen DDR-Ferienhaussiedlung zu verschanzen. Durch die Razzia im August 2017 fliegt die Gruppe auf. Sie wird als »Nordkreuz« bekannt. Erst viel später wird klar, dass es überall in Deutschland solche Gruppen gibt, in denen Männer und Frauen an den nahenden Zusammenbruch des demokratischen Rechtsstaats glauben – oder ihn womöglich mit Gewalt selbst herbeiführen wollen – und dafür auch mit Waffen trainieren. Die Ermittler:innen des Bundeskriminalamts finden damals im Auto von Haik J., in seinem Wohnzimmer und auf seinem Dachboden 3000 Schuss Munition und eine Waffenlampe, eine Art Scheinwerfer für Pistolen, die Privatpersonen nicht besitzen dürfen. Um es vorwegzunehmen: Das Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft gegen Haik J. und einen Mitbeschuldigten wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat nach Paragraf 89a Strafgesetzbuch wurde im Winter 2021 eingestellt. In dem Strafbefehl für Haik J. vom Frühjahr 2023 werden Feindeslisten und der »Tag X« nicht erwähnt, stattdessen geht es nur um die Munition und den Waffenaufsatz. Ist die Aufklärung also gescheitert? Haik J. stammt aus Mecklenburg-Vorpommern. In den 1990ern studierte er nach seinem Wehrdienst in Rostock ein paar Jahre Jura und ging dann zur Polizei. Er wird Kriminalkommissar, erst in Hamburg, später in Ludwigslust. Dort soll er seinen Dienstcomputer benutzt haben, um in internen Polizeisystemen sensible Daten von kommunalpolitisch Engagierten, Asylrechtsanwälten und Flüchtlingsvereinen abzufragen. Verblüffend ist, wie offen Haik J. seine politische Gesinnung zeigt, auch dann noch, als die Vorwürfe gegen ihn schon bekannt sind: Haik J. engagierte sich für die AfD im Landesfachausschuss für »Innere Sicherheit, Justiz und Datenschutz«. Er ist nicht das einzige Nordkreuz-Mitglied mit AfD-Nähe. Als Komplize galt ein Rechtsanwalt aus Rostock. Als die Vorwürfe gegen ihn kurz nach den Durchsuchungen im Sommer 2017 bekannt werden, distanziert er sich von Gewalt und Extremismus. Er behauptet, eine Feindesliste habe es nie gegeben. Er habe lediglich einige Namen wegen seiner ehrenamtlichen Arbeit notiert. In den Monaten, in denen sich die Gruppe um Haik J. formierte, hieß es oft, man müsse die Ängste der Menschen ernst nehmen, ihnen zuhören, auch wenn sie mit Rechtsextremen auf die Straße gingen. Es war die Zeit der Verwaltungskrise bei der Aufnahme von Geflüchteten, in der sich die AfD als Partei etablierte, Pegida mobilisierte und Hetzportale wie PI News die Narrative vom »großen Bevölkerungsaustausch« und von der »Messereinwanderung« etablierten, ohne dass Verfassungsschutzämter sie für rechtsextrem hielten. Mit den politischen Debatten ab 2015 fanden Männer und Frauen, die diesen Ideen anhingen, ein neues Feindbild. Und eine neue Form, um ihre völkische Ideologie auszuleben: als Prepper:innen. Immer wieder erzählten uns Nordkreuz-Mitglieder davon: von ihrer vermeintlichen Sorge vor islamistischen Schläfern unter Geflüchteten. Davor, dass die Bundesregierung die Sache nicht im Griff habe und sie nun eben selbst Vorsorge betreiben müssten. Herbst 2017. Wir, ein Rechercheteam, sind in Westmecklenburg unterwegs auf der Suche nach Menschen, die uns erklären können, was mit dem »Tag X« gemeint sein soll, was der Begriff »Prepper« bedeutet, der in deutschen Diskursen damals noch fast unbekannt ist. Wir tauchen unangekündigt im Büro eines Mannes auf, der Nordkreuz-Mitglied ist. Wir möchten mit ihm darüber reden. Der Mann nicht mit uns. Eigentlich. Die Lage ist damals unübersichtlich. Strafrechtlich ging es vor sechs Jahren nur um Haik J. und seinen Mitbeschuldigten. Aber wir interessieren uns für die gesamte Gruppe: Haben sich hier in Mecklenburg-Vorpommern Rechtsextremist:innen zusammengefunden, um Anschläge zu planen? Der Mann wiegelt ab. Vielleicht um sich zu verteidigen, vielleicht um von sich abzulenken, sagt er diesen Satz, der unsere Recherche über Jahre begleitet: Chatgruppen wie Nordkreuz gebe es ja nicht nur hier im Norden, in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch im Osten, Westen und Süden Deutschlands, sagt dieser Mann. Er erzählt uns von einem Administrator, der das Netzwerk der Gruppen zusammenhält, und nennt dessen Decknamen: »Hannibal«. Belege dafür liefert uns der Mann nicht. Wir tragen sie in kleinteiliger Recherchearbeit zusammen, manchmal helfen uns engagierte Parlamentarier:innen, manches tragen lokale Recherchegruppen bei, uns helfen aber auch immer wieder Männer, die erstaunlich offen über ihre eigenen Umtriebe oder die ihrer Waffenbrüder sprechen, bis sich ein Gesamtbild erkennen lässt: Das Netzwerk, in dem sich Männer und einige wenige Frauen bewaffnen und auf den »Tag X« vorbereiten, reicht von Bundeswehr über Polizei bis zu Geheimdiensten und anderen Behörden. Es wurde von André S. alias »Hannibal« initiiert, damals ein Soldat beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr, einer Eliteeinheit. Deshalb sprechen wir vom Hannibal-Netzwerk. Mit diesem Namen verbindet sich eine wichtige Frage: Wie groß ist die Gefahr, wenn Rechtsextremist:innen in der Bundeswehr, in der Polizei und in anderen staatlichen Institutionen einen »Tag X« herbeisehnen? Das Nordkreuz-Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft ist inzwischen Geschichte. Dennoch bleibt der Komplex zentral, nicht nur weil damit weitere juristische Verfahren zusammenhängen, von denen eines Rechtsgeschichte geschrieben hat: die inzwischen rechtskräftige Verurteilung des Bundeswehroffiziers Franco A. als Rechtsterrorist. Sondern auch, weil die Aufarbeitung des Komplexes gezeigt hat, wo die Schwachstellen in deutschen Sicherheitsbehörden zu finden sind. Winter 2019. Am Landgericht Schwerin kommt es tatsächlich zu einer Art Nordkreuz-Prozess. Beschuldigt ist Marko G., ein früherer Beamter des Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei Mecklenburg-Vorpommern. Er hatte nach dem Auffliegen von Nordkreuz in einem ARD-Interview behauptet, sie seien doch nur harmlose Prepper. Später hat sich herausgestellt, dass Marko G. Zehntausende Schuss Munition bei sich zu Hause hortete – vieles davon aus Polizeibeständen abgezweigt – und illegale Waffen, unter anderem eine Uzi-Maschinenpistole, die bei der Bundeswehr verschwunden war. Marko G. war als Administrator von Nordkreuz eine der führenden Personen. Das Landgericht Schwerin verurteilte ihn lediglich zu einer Bewährungsstrafe von 21 Monaten, unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz.2 Überall in Deutschland führt die Justiz Ermittlungsverfahren mit direktem oder indirektem Zusammenhang zum Nordkreuz-Netzwerk. Wir haben nachgezählt und kommen bundesweit auf mehr als drei Dutzend Beschuldigte und sind uns sicher, längst nicht alle Verfahren gefunden zu haben. Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden oder werden seit der Razzia im August 2017 Verfahren gegen mehr als 20 Personen, die Teil des Nordkreuz-Komplexes sind, geführt. Die Tatvorwürfe: Betrug. Vorteilsnahme. Unterschlagung. Amtsanmaßung. Untreue. Verstoß gegen das Waffengesetz. Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Unter den Beschuldigten sind ein Waffenhändler, ein Schießtrainer, ein früherer AfD-Kommunalpolitiker, der Mitarbeiter einer Waffenbehörde.3 Das Amtsgericht Güstrow erließ Ende 2021...


Kraske, Michael
Michael Kraske lebt und arbeitet als freier Journalist und Buchautor in Leipzig und verfasst Reportagen, Titelgeschichten, Essays u. a. für Stern, Die Zeit, Spiegel Online, Geo und Psychologie Heute. Sein Buch Der Riss. Wie die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört (2020) wurde mit dem Spezialpreis der Otto-Brenner-Stiftung für kritischen Journalismus ausgezeichnet.

Steinhagen, Martín
Martín Steinhagen arbeitet als freier Journalist von Frankfurt am Main aus. Einer seiner Schwerpunkte sind Recherchen zur extremen und militanten Rechten. 2021 ist sein Buch Rechter Terror. Der Mord an Walter Lübcke und die Strategie der Gewalt erschienen.

Litschko, Konrad
Konrad Litschko studierte Publizistik und Soziologie in Berlin und ist seit 2010 Redakteur der taz. Aktuell arbeitet er im Ressort Inland, ist verantwortlich für den Themenbereich Innere Sicherheit mit Schwerpunkt Rechtsextremismus und seit 2022 stellvertretender Ressortleiter.

Erb, Sebastian
Sebastian Erb ist Redakteur im Ressort Investigative Recherche der Süddeutschen Zeitung in Berlin. Bis 2023 arbeitete er als Investigativreporter bei der taz. Für seine Recherchen zu Rechtsextremismus in Bundeswehr und Polizei wurde er u. a. mit dem Wächterpreis, dem Otto-Brenner-Preis, dem »Langen Atem« und vom Medium Magazin 2019 als Mitglied des »Team des Jahres« ausgezeichnet.

Lang, Kati
Dr. Kati Lang vertritt als Rechtsanwältin Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten und war u. a. Nebenklagevertreterin im Prozess wegen des Synagogenattentats von Halle an der Saale. Sie ist Mitherausgeberin des Report. Recht gegen Rechts  und hat zum Umgang der Justiz mit vorurteilsmotivierter Gewalt promoviert.

Augustin, Kersten
Kersten Augustin hat Politik und Philosophie studiert und die Deutsche Journalistenschule in München besucht. Seit 2015 ist er Redakteur der taz, seit 2022 stellvertretender Ressortleiter der wochentaz und Teamleiter Politik. Für seine Recherchen wurde er mehrfach ausgezeichnet, mit dem Wächterpreis, dem Otto-Brenner-Preis und dem »Langen Atem«.

Nabert, Alexander
Alexander Nabert arbeitet als investigativer Reporter für BR Recherche/BR Data. Er beschäftigt sich mit Innenpolitik, Rechtsextremismus, Terrorismus, Nachrichtendiensten und Spionage.

Walter, Caroline
Caroline Walter arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Sie war Autorin beim ARD-Fernsehmagazin Kontraste und Redakteurin beim ARD-Magazin Panorama. Für ihre Recherchen zu Rechtsextremismus in der Bundeswehr und Rassismus wurde sie u. a. mit dem Marler Medienpreis Menschenrechte, dem Deutschen Medienrechtsfilmpreis und dem Europäischen CIVIS-Fernsehpreis ausgezeichnet.

Schulz, Daniel
Daniel Schulz studierte Politikwissenschaft und Journalistik in Leipzig. Nach ersten Stationen bei Zitty, Märkische Allgemeine und Freies Wort ging er zur taz, wo er heute das Ressort Reportage leitet. 2018 erhielt er den Reporterpreis und 2019 den Theodor-Wolff-Preis. Wir waren wie Brüder (2022) ist sein literarisches Debüt.

Kurtovic, Armin
Armin Kurtovic wurde als Sohn von jugoslawischen Gastarbeitern in Schweinfurt geboren. Er ist der Vater von vier Kindern; sein Sohn Hamza Kurtovic wurde beim rassistischen Attentat am 19. Februar 2020 in Hanau ermordet. Im Jahr 2022 hat Armin Kurtovic den »Hamza-Kurtovic-Preis« ins Leben gerufen und setzt sich insbesondere für die Aufklärung des Attentats ein.

Meisner, Matthias
Matthias Meisner, geb. 1961, freier Journalist, in den 1990er Jahren dpa-Büroleiter in Dresden und Bonner Korrespondent der 'Sächsischen Zeitung', von 1999 bis 2021 Redakteur beim 'Tagesspiegel'. Er berichtet vor allem über innenpolitische Themen, unter anderem über Rechtsextremismus. Zusammen mit Heike Kleffner Herausgeber des 2017 erschienenen Bandes 'Unter Sachsen. Zwischen Wut und Willkommen' sowie 2019 des Bandes 'Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz'.

Geiler, Julius
Julius Geiler ist Autor und Reporter des Tagesspiegel und beschäftigt sich vor allem mit den Themen Sicherheit und Extremismus. Während der Coronapandemie verbrachte er zahlreiche Wochenenden auf deutschen Straßen, um die Bewegung der »Querdenker:innen« und Maßnahmenkritiker:innen zu beobachten und zu dokumentieren.

Kleffner, Heike
Heike Kleffner, geb. 1966, ist freie Journalistin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Seit den 1990er Jahren Publikationen über Rechtsextremismus. Zusammen mit Matthias Meisner Herausgeberin des 2017 erschienenen Bandes 'Unter Sachsen. Zwischen Wut und Willkommen' sowie 2019 des Bandes 'Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz'.

Wierzchowski, Marcin
Marcin Wierzchowski lebt und arbeitet als freiberuflicher Regisseur, Produzent, Autor und Bühnenbildner in Frankfurt am Main und Warschau. Sein Dokumentarfilm Hanau. Eine Nacht und ihre Folgen (Hessischer Rundfunk) wurde mit dem Grimme Award 2022 in der Kategorie Information ausgezeichnet.

Kaul, Martin
Martin Kaul ist Journalist und Mitglied im Vorstand von Reporter ohne Grenzen. Er studierte Politik- und Kulturwissenschaften in Berlin und Istanbul und arbeitet für das Investigativressort des Westdeutschen Rundfunks in der Recherchekooperation von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung.

Gürgen, Malene
Malene Gürgen ist seit 2014 Redakteurin der taz. Ebenso lange beschäftigt sie sich mit der rechtsterroristischen Anschlagsserie von Neukölln, für ihre Recherchen dazu war sie 2019 für den Journalistenpreis »Der lange Atem« nominiert.

Anpalagan, Stephan
Stephan Anpalagan ist Diplom-Theologe, Autor und Geschäftsführer von Demokratie in Arbeit. Er ist Co-Moderator des SWR-Podcasts »Gegen jede Überzeugung«, Lehrbeauftragter an der Polizeihochschule HSPV sowie Vorsitzender der Jury des Grimme Online Awards 2023. Sein Buch Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft ist 2023 erschienen.

Stukenberg, Timo
Timo Stukenberg arbeitet als Reporter für Radio und Onlinemedien. Er recherchiert und berichtet vor allem über Strafvollzug, Rechtsextremismus und Wohnungslosigkeit.

Leber, Sebastian
Sebastian Leber ist Reporter beim Tagesspiegel und Sachbuchautor. Er berichtet seit Jahren über Rechtsextreme, Reichsbürger und braune Esoteriker. Leber ist Betreiber des Blogs Tiere sind Freaks.

Starzmann, Paul
Dr. Paul Starzmann ist Journalist in Berlin. Er hat an der Humboldt-Universität im Fach Afrikawissenschaften promoviert und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der politischen Aufarbeitung der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte und mit Rassismus. Er war bis August 2023 fünf Jahre lang Politikredakteur beim Tagesspiegel.

Staud, Toralf
Toralf Staud ist Journalist und Autor der Bücher Moderne Nazis. Die neuen Rechten und der Aufstieg der NPD (2005) und Das Buch gegen Nazis (2009). Für Recherchen über rassistische Anschläge wurde er 2016 als Teil eines Teams von Die Zeit und Zeit Online mit dem Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Datenjournalismus ausgezeichnet.

Andreasch, Robert
Robert Andreasch arbeitet als freier Foto- und Hörfunkjournalist über die extreme Rechte in Süddeutschland. Er engagiert sich bei der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.?V. (a.?i.?d.?a.) sowie im Netzwerk NSU Watch (Grimme Online Award 2020). Die Stadt München zeichnete ihn 2019? mit dem Publizistikpreis aus.

Aslan, Bahar
Bahar Aslan macht in ihren unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern auf die Perspektiven von Betroffenen von rechter Gewalt und Rassismus aufmerksam. Sie ist Lehrerin an einer weiterführenden Schule in Nordrhein-Westfalen. Zuletzt arbeitete sie an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW und lehrte dort das Fach »Interkulturelle Kompetenz«.

Pietrzyk, Kristin
Kristin Pietrzyk vertritt als Rechtsanwältin Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten, u. a. als Nebenklagevertreterin in zahlreichen Rechtsterrorismusprozessen z. B. wegen des Synagogenattentats von Halle an der Saale, des Mordes an Samuel Kofi Yeboah in Saarlouis und der Terrorgruppen Freital und Revolution Chemnitz.

Lindner, Nadine
Nadine Lindner ist seit 2016 Korrespondentin im Hauptstadtstudio des Deutschlandfunks, dort u. a. mit dem Schwerpunkt AfD. 2013 bis 2015 war sie Landeskorrespondentin für die Programme des Deutschlandradios in Sachsen, hier hat sie die Wahl der AfD in den ersten Landtag und den Aufstieg von Pegida aus der Nähe beobachtet.

Schmidt, Christina
Christina Schmidt ist Redakteurin im Ressort Investigative Recherche und Daten von Die Zeit und Zeit Online. Sie recherchiert zu rechten Netzwerken bei der Bundeswehr und der Polizei, Geheimdienstaffären, den kleineren und größeren Ungereimtheiten in den Parlamenten. Für ihre Recherchen wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Clemm, Christina
Christina Clemm ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht. Neben ihrer Tätigkeit als Strafverteidigerin vertritt sie seit vielen Jahren Betroffene sexualisierter, geschlechtsbezogener, LSBTIQ*-feindlicher, rassistischer, ableistischer und sonstiger menschenverachtender Gewalt. Ihr Buch Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt erschien 2020, 2023 folgte Gegen Frauenhass.

Spicker, Rachel
Rachel Spicker ist Sozialwissenschaftlerin, Systemische Beraterin, Prozessbegleiterin und Unterstützerin der Überlebenden des antisemitischen, rassistischen und misogynen Anschlags in Halle und Wiedersdorf an Yom Kippur 5780, 9. Oktober 2019. Mit Überlebenden und Aktivist:innen setzt sie bildungspolitische und künstlerische Projekte zum Thema Gedenken und Erinnern um.

Roth, Alexander
Alexander Roth ist stellvertretender Leiter der Onlineredaktion beim Zeitungsverlag Waiblingen. Er recherchiert schwerpunktmäßig zu Themen wie Rechtsextremismus, »Querdenker«-Szene, Neue Rechte, Reichsbürger:innen, Antisemitismus und Verschwörungserzählungen. Er wurde mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.

Bebenburg, Pitt von
Pitt von Bebenburg ist Chefreporter der Frankfurter Rundschau. Seit mehr als 40 Jahren berichtet er als Journalist für die FR. Für seine Recherchen und Berichterstattung zum »NSU 2.0«-Komplex wurde er mit dem Otto-Brenner-Preis 2021 für kritische Berichterstattung ausgezeichnet.

Hashemi, Said Etris
Said Etris Hashemi studiert Wirtschaftsinformatik und überlebte das rassistische Attentat vom 19. Februar 2020 in Hanau, bei dem sein Bruder Said Nesar Hashemi ermordet wurde. Im Februar 2024 erscheint seine Biografie Der Tag, an dem ich sterben sollte. Wie der Terror in Hanau mein Leben für immer verändert hat.

Basay-Yildiz, Seda
Seda Basay-Yildiz arbeitet als Rechtsanwältin in Frankfurt am Main. Sie ist u. a. Nebenklagevertreterin der Familie von Enver Simsek, dem ersten Mordopfer des NSU. Für ihre Arbeit und ihr politisches Engagement wurde sie u. a. mit dem Dachau-Preis für Zivilcourage, dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage und mit dem Georg-Elser-Preis der Stadt München ausgezeichnet.

Gerczikow, Ruben
Ruben Gerczikow ist Autor, Publizist und recherchiert zu antisemitischen Strukturen im analogen und digitalen Raum. Seine Veröffentlichungen behandeln u. a. Antisemitismus und jüdische Gegenwart. Anfang 2023 ist sein mit Monty Ott verfasster Reportageband Wir lassen uns nicht unterkriegen im Verlag Hentrich & Hentrich erschienen.

Heike Kleffner, geb. 1966, ist freie Journalistin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Seit den 1990er Jahren Publikationen über Rechtsextremismus. Zusammen mit Matthias Meisner Herausgeberin des 2017 erschienenen Bandes 'Unter Sachsen. Zwischen Wut und Willkommen' sowie 2019 des Bandes 'Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz'.
Matthias Meisner, geb. 1961, freier Journalist, in den 1990er Jahren dpa-Büroleiter in Dresden und Bonner Korrespondent der 'Sächsischen Zeitung', von 1999 bis 2021 Redakteur beim 'Tagesspiegel'. Er berichtet vor allem über innenpolitische Themen, unter anderem über Rechtsextremismus. Zusammen mit Heike Kleffner Herausgeber des 2017 erschienenen Bandes 'Unter Sachsen. Zwischen Wut und Willkommen' sowie 2019 des Bandes 'Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz'.



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