Klepp | Europa zwischen Grenzkontrolle und Flüchtlingsschutz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 428 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Reihe: Kultur und soziale Praxis

Klepp Europa zwischen Grenzkontrolle und Flüchtlingsschutz

Eine Ethnographie der Seegrenze auf dem Mittelmeer

E-Book, Deutsch, 428 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Reihe: Kultur und soziale Praxis

ISBN: 978-3-8394-1722-5
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Außengrenzen sind zu einem umkämpften Raum der EU-Politik zwischen Grenzkontrollen und Flüchtlingsrechten geworden. Silja Klepp stellt diese Aushandlungskämpfe in einer Ethnographie der Seegrenze dar. Forschungsreisen entlang der Küsten von Libyen, Italien und Malta verbinden sich zu einem einzigartig dichten Blick auf die Zwänge und Handlungslogiken der Akteure im Grenzraum. Auf der Spur der Flüchtlinge von Süden nach Norden werden die Lage der Migrantinnen in Libyen, die Grenzschutzagentur Frontex und die Verhältnisse auf See sowie schließlich Haftzentren und andere Grenzeinrichtungen in den Ankunftsorten Malta und Süditalien illustriert und auf die europäische Politik rückbezogen.
Eine intensive Perspektive auf einen umstrittenen Teil der europäischen Außenpolitik.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Und dazwischen liegt das Meer;13
2.1;Eine Ethnographie der Seegrenze;16
2.2;„Vision and Mission“ – Anmerkungen zum Blickwinkel;21
2.3;Mit dem Kompass in der Hand – eine Ortsbestimmung;24
2.4;Navigationshilfe durch die Arbeit;28
3;1. Flüchtlinge auf dem Mittelmeer: Tendenzen, Strategien, Hintergründe;31
3.1;1.1 Tendenzen der Seemigration im Mittelmeerraum;32
3.1.1;1.1.1 Die Situation zwischen Libyen, Malta und Italien;33
3.1.2;1.1.2 Überfahrt nach Italien;36
3.2;1.2 Das internationale System der Seenotrettung;39
3.2.1;1.2.1 SAR, SOLAS und UNCLOS;39
3.3;1.3 Flüchtlingsrechte an der Seegrenze;43
3.3.1;1.3.1 Die Genfer Flüchtlingskonvention und das Gebot des Non-Refoulement;43
3.3.2;1.3.2 Regime-Kollision im Grenzraum;46
3.4;1.4 Die Europäisierung der Asyl- und Grenzpolitik;48
3.4.1;1.4.1 Schengen, Dublin und andere wichtige Verträge;49
3.4.2;1.4.2 Die gemeinsame EU-Grenzpolitik – Grenzlinien werden zu Grenzräumen;57
3.4.3;1.4.3 Frontex;59
3.4.4;1.4.4 Die Besonderheiten der Seegrenze;63
3.4.5;1.4.5 Das Gebot des Non-Refoulement auf See;65
3.4.6;1.4.6 Frontex auf dem Mittelmeer;68
3.4.7;1.4.7 Governance auf EU-Ebene;69
4;2. Asyl an der Grenze – Eine andere Sicht auf Veränderungsprozesse im EU-Flüchtlingsrecht;71
4.1;2.1 Grenzräume und Fluchtwege;73
4.1.1;2.1.1 Ort der Gegensätze – die Grenze als Forschungsort;73
4.1.2;2.1.2 Grenzraum – Zwischenraum;77
4.1.3;2.1.3 Asyl an der Grenze;79
4.2;2.2 EU-Flüchtlingsrecht in rechtsanthropologischer Perspektive;81
4.2.1;2.2.1 Welches ist der geeignete Rechtsbegriff für die Untersuchung der Aushandlungsprozesse im EU-Flüchtlingsschutz?;81
4.2.2;2.2.2 Recht als Ressource;86
4.2.3;2.2.3 „EU-Flüchtlingsschutz“ als Aushandlungsarena;88
4.2.4;2.2.4 Wichtige Akteure – einflussreiche Vorstellungen;93
4.2.5;2.2.5 Recht – eine bindende Kraft?!;96
4.3;2.3 Die „Geographie des Flüchtlingsrechts“ – Nationen – Rechte – Flüchtlinge;99
4.3.1;2.3.1 Schwierigkeiten des aktuellen Asylsystems;100
4.3.2;2.3.2 Refugee studies und die agency der Migranten im Grenzraum;102
4.3.3;2.3.3 Der Flüchtling als homo sacer und die Geographie des EU-Flüchtlingsrechts;106
5;3. Methodologische Überlegungen;109
5.1;3.1 Zur Neuordnung von Raum, Macht und Feld;109
5.1.1;3.1.1 „Follow the people ...“;112
5.1.2;3.1.2 Welches ist die passende Darstellungsform für eine Ethnographie der Grenze?;114
5.2;3.2 Libyen – von Risiko- und Paranoiamanagement;117
5.2.1;3.2.1 Der tastende Weg ins Feld;118
5.2.2;3.2.2 Tripolis – Methode und Dynamik;121
5.3;3.3 Italien – vielfältige Akteure, unterschiedliche Methoden;126
5.3.1;3.3.1 Reisen außerhalb von Palermo;129
5.4;3.4 Malta – ethnologische Forschung im „Insellabor“;130
6;4. Libyen – Malta – Italien: drei Länder, drei Wege;133
6.1;4.1 Libyen und die Transitmigration nach Europa;133
6.1.1;4.1.1 Ziel- oder Transitland für Migranten?;134
6.1.2;4.1.2 Aufenthaltsgesetze für Migranten;137
6.1.3;4.1.3 Flüchtlingsschutz in Libyen;138
6.1.4;4.1.4 Die italienisch-libysche Zusammenarbeit in der Grenz- und Migrationspolitik;140
6.1.5;4.1.5 Libyen, Italien und die Europäische Union;143
6.2;4.2 Migranten und Flüchtlinge in Italien;146
6.2.1;4.2.1 Die Genese des italienischen Migrationsrechts;147
6.2.2;4.2.2 Die rechtliche Lage der Flüchtlinge in Italien;152
6.2.3;4.2.3 Italien und die Seegrenze;155
6.2.4;4.2.4 Kooperationen mit weiteren nordafrikanischen Ländern;158
6.3;4.3 Malta – „Once they got here they are stuck …“;160
6.3.1;4.3.1 Anlandungen auf Malta;160
6.3.2;4.3.2 Maltesische Antworten auf die Seemigration;163
6.3.3;4.3.3 Asylsuchende auf Malta;166
6.3.4;4.3.4 Haftzentren und open centre;169
6.4;4.4 Die italienische und maltesische Politik im Vergleich;171
7;5. „Libya is a trap.“ – Migranten und Flüchtlinge in Libyen;173
7.1;5.1 Durch die Sahara;174
7.1.1;5.1.1 Scotts Reise;176
7.1.2;5.1.2 Menschenschmuggel, Menschenhandel oder Fluchthilfe?;178
7.1.3;5.1.3 Handel um Haftentlassung – Die Reise der Familie Tshombé;180
7.1.4;5.1.4 Weitere Routen durch die Wüste;182
7.2;5.2 Leben in Tripolis;184
7.2.1;5.2.1 Tripolis;184
7.2.2;5.2.2 Migranten in Tripolis;185
7.2.3;5.2.3 Familie Tshombé – gestützt durch soziale Netzwerke;186
7.2.4;5.2.4 „Wie eine Insel in stürmischer See“;188
7.2.5;5.2.5 Leben im irregulären Zwischenraum;191
7.2.6;5.2.6 Handlungsoptionen einer bedrängten Community – Samuels Taufe;192
7.2.7;5.2.7 „Der Flüchtlingsstatus bringt uns keine Vorteile.“;196
7.2.8;5.2.8 Haft und Abschiebungen in Libyen – ein System der Willkür;200
7.2.9;5.2.9 Babatunde Adene;204
7.3;5.3 Flüchtlinge als homo sacer? – Die libysche Politik im biopolitischen Diskurs;205
7.3.1;5.3.1 Libysche Haftzentren;205
7.3.2;5.3.2 Rassismus und Willkür;208
7.3.3;5.3.3 Leben in Libyen – Leben als;210
7.3.4;5.3.4 Die Einbeziehung Libyens in die „Geographie des EU- Flüchtlingsrechts“;212
8;6. Überfahrt der Migranten und Praktiken der Seerettung;215
8.1;6.1 Wege übers Meer;217
8.1.1;6.1.1 Eindrücke von Migranten und NGO-Mitarbeitern;217
8.1.2;6.1.2 Wege übers Meer – ungewollt nach Malta;220
8.2;6.2 Die Rettung von Bootsmigranten auf See – die Schwierigkeit des place of safety;225
8.2.1;6.2.1 Malta und der sichere Hafen;226
8.2.2;6.2.2 Francisco Catalina, Monfalco und der Thunfisch-Fall;231
8.2.3;6.2.3 Der Thunfisch-Fall;233
8.2.4;6.2.4 Eine europäische Frage;236
8.2.5;6.2.5 „Politik spielt keine Rolle“;238
8.3;6.3 SAR-Praktiken der AFM;240
8.3.1;6.3.1 „We have a huge SAR-area ...“;241
8.3.2;6.3.2 AFM auf See;244
8.3.3;6.3.3 „Keep at distance“;245
8.3.4;6.3.4 Seenot oder nicht Seenot?;247
8.4;6.4 Die Organisation der Seerettung auf Sizilien und Lampedusa;250
8.4.1;6.4.1 „Meine Männer kennen keine Arbeitszeiten.“;251
8.4.2;6.4.2 An der Küste;255
8.5;6.5 Die Geographie der Seenotrettung an den EU-Außengrenzen;256
9;7. Held oder Schleuser? Die Prozesse gegen Seeleute vor italienischen Gerichten;261
9.1;7.1 Enrico Tavolata – Warum haben sie mich damit alleine gelassen?;264
9.2;7.2 Der Fall der Cap Anamur;267
9.2.1;7.2.1 Die Rettung der Bootsmigranten;267
9.2.2;7.2.2 Die Reaktion der Innenministerien;268
9.2.3;7.2.3 Die Lage an Bord;270
9.2.4;7.2.4 An Land;271
9.2.5;7.2.5 Die Abschiebung der geretteten Afrikaner;272
9.2.6;7.2.6 Der Prozess gegen die Besatzung der Cap Anamur in Agrigento;275
9.2.7;7.2.7 Die politische Dimension;277
9.2.8;7.2.8 Von Asylsuchenden zu „Clandestini“;278
9.3;7.3 Der Fall der tunesischen Fischer;279
9.3.1;7.4 Die Herausforderung des Nationalstaates im Grenzraum;281
9.3.2;7.4.1 Grenzgänger und das Handlungsmonopol des Staates;282
9.3.3;7.4.2 Konsequenzen und Auswirkungen der Gerichtsverfahren;284
9.3.4;7.4.3 Eine rechtliche Frage?;287
10;8. EU-Grenzschutz auf See und die Frontex-Mission Nautilus II;289
10.1;8.1 Nautilus II – „We have no idea where they are going “;291
10.1.1;8.1.1 Offene Fragen;292
10.1.2;8.1.2 „There is no body of international law which covers it“;295
10.1.3;8.1.3 Nautilus II trifft Entscheidungen – Die Schaffung von Recht durch street-level-bureaucrats;297
10.1.4;8.1.4 „You have to ask Frontex that question.“;301
10.1.5;8.1.5 Europäische Flüchtlingsrechte auf See: Transnationalisierungsprozesse vor Ort;302
10.1.6;8.1.6 Das Verschwinden der 700;305
10.1.7;8.1.7 Das Puzzle setzt sich zusammen;310
10.2;8.2 Frontex auf See und rechtliche Transnationalisierungsprozesse;313
10.2.1;8.2.1 Die Verflüchtigung von Verantwortung im europäischen Flüchtlingsschutz;314
10.2.2;8.2.2 „We are standing up there“ – Die Leitlinien-Gespräche auf europäischer Ebene;316
11;9. In Europa;323
11.1;Teil I: Ankunft in Europa;324
11.1.1;9.1 Zwei Anlandungen in Süditalien;324
11.1.1.1;9.1.1 Im Hangar von Pozzallo;325
11.1.1.2;9.1.2 Ein weiteres Boot;328
11.1.1.3;9.1.3 Der erweiterte Grenzraum;329
11.1.1.4;9.1.4 Routine auf Lampedusa – eine Anlandung;331
11.1.1.5;9.1.5 Ankunft der Bootsmigranten und „Geographie des EU-Flüchtlingsrechts“;333
11.2;Teil II: Haftzentren in Süditalien;333
11.2.1;9.2 Nach der Ankunft – CPA, CDI, CPT?;334
11.2.1.1;9.2.1 Money makes the world go round – das Zentrum auf Lampedusa;334
11.2.1.2;9.2.2 „Mein Hund isst für mehr Geld ...“;336
11.2.1.3;9.2.3 „Es gibt keine Daten ...“;338
11.2.2;9.3 Crotone – das größte Haftzentrum Europas;340
11.2.2.1;9.3.1 Fernanda Palumbo – „Alle Vorschriften werden vollständig eingehalten.“;341
11.2.2.2;9.3.2 Die Sicht des Anwalts;343
11.2.2.3;9.3.3 Zugang zum Asylverfahren;345
11.2.2.4;9.3.4 Eigene Regeln im erweiterten Grenzraum;346
11.2.2.5;9.3.5 Die Asylkommission von Crotone;347
11.2.2.6;9.3.6 CDI – und dann?;350
11.2.2.7;9.3.7 EU-Richtlinien und italienisches Asylgesetz;351
11.2.3;9.4 Weitere Besucher aus Bangladesch – Die Zentren von Caltanissetta und Cassibile;354
11.2.3.1;9.4.1 Pian del Lago bei Caltanissetta;355
11.2.3.2;9.4.2 Cassibile;357
11.2.3.3;9.4.3 „Niemand weiß, was in den Zentren vor sich geht“;359
11.3;Teil III: Notstand auf der Insel? Bootsmigranten auf Malta;362
11.3.1;9.5 Anlandung und detention centre auf Malta;363
11.3.1.1;9.5.1 Anlandung;363
11.3.1.2;9.5.2 „The Conditions can never been mentioned“;364
11.3.1.3;9.5.3 Der detention-service;368
11.3.1.4;9.5.4 Effekte der Haft;369
11.3.2;9.6 Leben im open centre – Leben auf Malta?;371
11.3.2.1;9.6.1 Das Hal Far Tent Village;372
11.3.2.2;9.6.2 Die Strategie des Notstands;374
11.3.2.3;9.6.3 Ein Rundgang durch Hal Far;376
11.3.2.4;9.6.4 Asylverfahren und Appeals Board;378
11.3.3;9.7 Die Haftzentren in Italien und Malta und die Geographie des EU-Flüchtlingsrechts;382
12;Schlussbetrachtungen – Recht in Bewegung;385
12.1;Die mehrfache Peripherisierung des Flüchtlingsschutzes;387
12.1.1;Territorial geprägte Umsetzung versus individuelles Recht;387
12.1.2;Die Vorreiterrolle der EU-Grenzländer;388
12.1.3;Exterritorialisierung – Zukunft des europäischen Flüchtlingsschutzes?;391
12.1.4;Asyl an der Grenze;392
12.2;Recht und Raum, Peripherie und Zentrum?;394
12.2.1;Das „soziale Gravitationsfeld“ des EU-Flüchtlingsschutzes;396
12.2.2;Die neue „Geometrie der Macht“;397
12.3;Grenzen als Vorreiter der EU-Entwicklungen?;400
13;Literaturverzeichnis;405
13.1;Dokumentenverzeichnis;421


Klepp, Silja
Silja Klepp ist Professorin für Humangeographie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Inhaberin des UNESCO Lehrstuhls für Integrierte Meereswissenschaft. Ihre Lehre und Forschung beziehen sich auf Mensch-Umwelt-Beziehungen im Anthropozän, vor allem auf die sozialen Folgen des Klimawandels, Fragen von Umweltgerechtigkeit und sozialökologischer Transformation. Sie ist Mitgründerin des Enjust-Netzwerkes Umweltgerechtigkeit. Silja Klepp arbeitet u.a. mit transdisziplinären Ansätzen und künstlerischer Forschung, um inklusive und kreative Wege für die Wissenschaft zu finden.

Silja Klepp (Prof. Dr. phil.) ist Professorin für 'Social Dynamics in Coastal and Marine Areas' am Institut für Geographie der Universität Kiel.


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