Kollmann | Frühes Christentum und antike Sklaverei | Buch | 978-3-525-56562-9 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Band 197, 250 Seiten, gebunden

Reihe: Biblisch-Theologische Studien

Kollmann

Frühes Christentum und antike Sklaverei


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-525-56562-9
Verlag: Vandenhoeck + Ruprecht

Buch, Deutsch, Band Band 197, 250 Seiten, gebunden

Reihe: Biblisch-Theologische Studien

ISBN: 978-3-525-56562-9
Verlag: Vandenhoeck + Ruprecht


Die Haltung des frühen Christentums gegenüber der Sklaverei steht immer wieder in der Kritik. Seit dem späten 19. Jh. werden Paulus und weitere neutestamentliche Autoren mit dem Vorwurf bedacht, sie hätten die inhumane Praxis der Sklaverei nicht nur befürwortet, sondern auch noch theologisch untermauert, anstatt sie im Geiste des Liebesgebots Jesu anzuprangern und energisch zu bekämpfen. Vor diesem Hintergrund setzt sich die vorliegende Studie die Aufgabe, die in den Schriften des Urchristentums erkennbare Positionierung der Autoren zur Institution der Sklaverei präzise herauszuarbeiten, um sie dann unter Einbeziehung der Frage nach Alleinstellungsmerkmalen vergleichend in ihr antikes Umfeld einzuordnen. Dazu bedarf es zunächst einer Sichtung dessen, welche Theorien und Formen der Sklaverei in der griechisch-römischen Welt und im antiken Judentum ausgeprägt waren. Danach richtet sich der Fokus auf die Sklavengleichnisse Jesu und die Aussagen der neutestamentlichen Briefliteratur zur Sklaventhematik wie Sklavenmetaphorik. Abgerundet wird die Darstellung durch einen Blick auf das von frühen außerkanonischen Schriften vermittelte Bild der Sklaverei.

Am Ende steht ein differenziertes Urteil darüber, inwieweit die frühchristlichen Autoren im Rahmen des in ihrer Zeit Denkbaren und Möglichen einen hinreichenden Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit der inhumanen Praxis der Sklaverei geleistet haben. Dabei zeigt sich, dass dem Apostel Paulus vor dem Hintergrund seiner apokalyptischen Naherwartung und einer rechtsgeschichtlichen Neubewertung des Philemonbriefs wenig vorgeworfen werden kann, während das nachpaulinische Zeitalter durch vertane Chancen zur Verbesserung der Situation von Sklavinnen und Sklaven gekennzeichnet ist. Insgesamt sind in der frühchristlichen Literatur kaum emanzipatorische Impulse oder hoffnungsstiftende Visionen im Hinblick auf die Überwindung der Sklaverei erkennbar.

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Weitere Infos & Material


Frey, Jörg
Dr. Jörg Frey ist Professor für Neutestamentliche Wissenschaft mit Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Universität Zürich und Research Associate der University of the Free State, Bloemfontein, Südafrika.

Konradt, Matthias
Matthias Konradt ist Professor für Neues Testament an der Universität Heidelberg.

Hartenstein, Friedhelm
Dr. theol. Friedhelm Hartenstein ist Professor für Altes Testament und Altorientalische Religionsgeschichte an der Universität München.

Dietrich, Jan
Jan Dietrich ist Professor für Literatur- und Religionsgeschichte des Alten Testaments an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.



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