E-Book, Deutsch, 360 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe Fachbuch
Krüger Baulohn 2025
3. Auflage 2025
ISBN: 978-3-648-18339-7
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Besonderheiten der Lohn- und Gehaltsabrechnung im Baugewerbe
E-Book, Deutsch, 360 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe Fachbuch
ISBN: 978-3-648-18339-7
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Günther H. Krüger kann auf eine langjährige Tätigkeit als Geschäftsführer in der Bauwirtschaft sowie in einer Dienstleistungs- und Beratungsgesellschaft zurückblicken. Seit 1998 ist er freiberuflicher Management- und Personalberater, insbesondere für KMU, sowie Wirtschaftspublizist, Autor und Dozent. Darüberhinaus ist er Mitglied im BDVB (Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte) und DFJV (Deutscher Fachjournalistenverband).
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1.1 Einführung – Geschichte – Daten
1.1.1 Geschichtlicher Überblick
Die Lohnabrechnung im Bauhauptgewerbe gehörte immer schon zu den umfangreichsten Abrechnungsformen in Deutschland. Bereits im Jahre 1910 wurde erstmals ein Bautarif vereinbart. Das Bautarifwerk ist eines der kompliziertesten Tarifsysteme in Deutschland. Fast 40 Tarifverträge, allein im Bauhauptgewerbe, die überwiegend bundesweite Gültigkeit besitzen, sind derzeit aktuell vereinbart. Sie untergliedern sich in:
-
Rahmentarifverträge,
-
Entgelttarifverträge,
-
Sozialkassentarifverträge,
-
Verfahrenstarifverträge.
Durch die vielfältigen Änderungen in den vergangenen Jahren ist die Abrechnung nicht einfacher, sondern für die Mitarbeiter in den Lohnbüros immer komplizierter und umfangreicher geworden.
Insbesondere die Tarifpolitik der vergangenen Jahre hat mit dazu beigetragen, dass die Lohnnebenkosten im Bauhauptgewerbe mittlerweile, je nach Berechnungsweise ca. 90 bis 100?% betragen und damit einen der Spitzenplätze in den Industriebranchen Deutschlands einnehmen.
Auch die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse sowie die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes sehen sich immer größerer Kritik ausgesetzt. In den »Fünfzigerjahren« als sinnvolle Einrichtung zur Sicherung der Urlaubsansprüche der Bauarbeiter gegründet, fragen sich heute viele Bauunternehmer, ob hier nicht eine »Behörde« entstanden ist, die an der Erhöhung der Lohnzusatzkosten sicherlich nicht unbeteiligt ist und den Unternehmen einen zusätzlichen und nicht unerheblichen Verwaltungsaufwand beschert. Andererseits gibt es unbestreitbare Vorteile dieser Einrichtungen, die auch heute noch beispielhaft sind. Die »aktiven« Befürworter der Sozialkassen sind immer noch eindeutig in der Mehrheit.
Die Bezahlung der Bauarbeiter während der sogenannten Schlechtwetterzeit ist in den vergangenen Jahren ein weiterer Diskussionspunkt gewesen. Die ursprüngliche Regelung wurde mit Wirkung zum 01.04.2006 geändert und durch das Saison-Kurzarbeitergeld (Saison-Kug) in der Bauwirtschaft ersetzt.
1.1.2 Daten und Kennzahlen
Nachfolgend einige wesentliche Daten über das Bauhauptgewerbe (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.?V. Berlin/Statistisches Bundesamt?/Dt. Bundesbank).
Unternehmensstruktur im Bauhauptgewerbe für das Jahr 2023 (Stand 06/2023)
Unternehmensstruktur 2023 |
Unternehmensgröße Beschäftigte | Gesamt |
Zahl der Betriebe | % | Anzahl der Beschäftigten | % |
1 bis | 9 | 60.604 | 72,92 | 207.223 | 22,31 |
10 bis | 19 | 12.809 | 15,41 | 173.247 | 18,65 |
20 bis | 49 | 6.935 | 8,34 | 207.087 | 22,29 |
50 bis | 99 | 1.765 | 2,12 | 120.401 | 12,96 |
100 bis | 199 | 687 | 0,83 | 93.280 | 10,04 |
200 und mehr | 312 | 0,38 | 127.614 | 13,74 |
Gesamt | 83.112 | 100,00 | 928.852 | 100,00 |
Tabelle 1: Unternehmensstruktur im Bauhauptgewerbe für das Jahr 2023 (Stand 06/2023)
Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe 2006 bis 2023
Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe von 2006 bis 2023 |
Jahr |
Betriebe | Beschäftigte Gesamt | davon gewerbliche Arbeitnehmer* |
2006 | 76.034 | 729.062 | 493.991 |
2007 | 74.765 | 720.165 | 487.180 |
2008 | 74.535 | 715.040 | 482.100 |
2009 | 73.944 | 715.062 | 483.601 |
2010 | 73.292 | 727.215 | 496.042 |
2011 | 74.424 | 744.821 | 510.835 |
2012 | 75.181 | 755.041 | 519.008 |
2013 | 75.332 | 768.812 | 528.995 |
2014 | 74.018 | 768.190 | 530.784 |
2015 | 73.664 | 771.614 | 534.348 |
2016 | 74.223 | 788.790 | 543.810 |
2017 | 74.959 | 817.415 | 596.931 |
2018 | 74.837 | 842.363 | 617.248 |
2019 | 76.811 | 871.928 | 636.347 |
2020 | 79.305 | 893.814 | 649.600 |
2021 | 80.168 | 913.574 | 661.828 |
2022 | 82.723 | 928.526 | 667.625 |
2023 | 83.112 | 928.852 | 664.144 |
*einschließlich Poliere, Schachtmeister, Meister und Auszubildende
Tabelle 2: Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe von 2006 bis 2023
Baugewerblicher Umsatz 2022 nach Beschäftigtengrößenklassen in Mio. Euro
Baugewerblicher Umsatz 2022 nach Beschäftigtengrößenklassen in Mio. Euro |
Unternehmensgröße Beschäftigte | Gesamt |
Zahl der Betriebe | % | Umsatz in Mio. Euro | % |
1 bis 9 | 59.812 | 72,30 | 24.319 | 15,18 |
10 bis 19 | 13.171 | 15,92 | 24.146 | 15,07 |
20 bis | 49 | 6.937 | 8,39 | 36.453 | 22,76 |
50 bis | 99 | 1.820 | 2,20 | 24.271 | 15,15 |
100 bis | 199 | 678 | 0,82 | 20.531 | 12,82 |
200 und mehr | 305 | 0,37 | 30.459 | 19,02 |
Gesamt | 82.723 | 100,00 | 160.179 | 100,00 |
Tabelle 3: Baugewerblicher Umsatz 2022 nach Beschäftigtengrößenklassen in Mio. Euro
Kostenstruktur 2022 in % der Gesamtleistung nach Umsatzgrößenklassen in Mio. EUR
Kostenstruktur 2022 in % der Gesamtleistung nach Umsatzgrößenklassen in Mio.... |