Laue / Mennigen / Bekker | Cotton Reloaded - Sammelband 03 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 336 Seiten

Reihe: Cotton Reloaded Sammelband

Laue / Mennigen / Bekker Cotton Reloaded - Sammelband 03

3 Folgen in einem Band
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8387-5129-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

3 Folgen in einem Band

E-Book, Deutsch, Band 3, 336 Seiten

Reihe: Cotton Reloaded Sammelband

ISBN: 978-3-8387-5129-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine neue Zeit. Eine neue Mission. Ein neuer Held: Erleben Sie die Geburt einer neuen Legende! COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie 'Jerry Cotton'. Drei spannende Thriller in einem Band: Das Kumo-Kartell: Ein amerikanischer Geschäftsmann japanischer Herkunft ist beim Liebesspiel durch einen Stich vergiftet worden. Das Zeichen der Spinne führt zu einem geheimen Kartell und einer Frau, die tödlicher ist als jedes Insekt. Killer-Apps: Vier mysteriöse Mordfälle. Kurz vor jedem Verbrechen benutzten die Täter eine bestimmte App auf ihren Smartphones. Gibt es ein Programm, das jeden, der es aktiviert, zum Mörder macht? Todesspiel: Der koreanische Star eines Counterstrike-Turniers stirbt kurz nach seiner Ankunft in New York. Offenbar war jemand aus dem Team in Wettmanipulationen verstrickt. Und das geht nur gut, solange alle mitspielen.

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2
Die Barfrau lächelte ihm zu, als sie ihm den Whisky hinschob und das Glas mit dem Wasser danebenstellte. Cotton lächelte zurück und reichte ihr einen Geldschein, der ein großzügiges Trinkgeld beinhaltete. Sie bedankte sich, legte den Kopf leicht schräg und strich sich mit einer aufreizenden Geste das Haar zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Die Frau flirtete mit ihm. Sie wirkte nett und war ausgesprochen attraktiv. Mit ihrem blonden Haar und der schlanken Figur, die erkennen ließ, dass sie Sport trieb, erinnerte sie Cotton ein bisschen an seine Partnerin Philippa Decker. Obwohl Phil um Klassen besser war als die Barfrau, überlegte Cotton, ob er auf den Flirt eingehen sollte. Er trank einen Schluck Whisky und genoss den exquisiten Geschmack des Taliskers: pfeffrig scharf und rauchig mit einem Hauch von Süße und einer Ahnung von Meersalz im Duft. Die leichte Note nach Tang verlieh dem Talisker seinen unverwechselbaren Geschmack, der nicht jedermanns Sache war. Cotton liebte ihn. Ein kleiner Schluck Wasser hinterher entfaltete die noch verborgenen Komponenten. Es war ein überaus sinnliches Geschmackserlebnis. Das Klingeln seines Smartphones unterbrach rüde diesen Genuss. Der Anruf kam von Decker. »Was gibt’s?« »Wir haben einen Fall. Ich bin unterwegs zum Tatort, ein Penthouse, 1240 Madison Avenue. Der Eigentümer, John Saito, wurde ermordet. Alles Weitere vor Ort.« Decker wartete seine Antwort nicht ab, sondern unterbrach die Verbindung. Seufzend steckte Cotton das Phone ein. Damit hatte sich der potenzielle Flirt erledigt. Er trank den Rest des Taliskers, spülte mit dem Wasser nach und verließ die Bar. Eigentlich hatte er sich darauf gefreut, einen freien Tag haben und ausspannen zu können. Aber die Pflicht hatte Vorrang. Cotton wollte es auch gar nicht anders. Schließlich schliefen die Verbrecher auch nicht oder gönnten denen, die sie von Rechts wegen jagten, freie Tage. »Ein andermal«, sagte er im Vorbeigehen zu der Barfrau, die sichtlich enttäuscht war, dass er ging. Während er seinen Wagen in Richtung Innenstadt durch immer dichteren Verkehr steuerte, fragte er sich, was an dem Mord wohl so Besonderes sein mochte, dass das G-Team ermittelte. Mord in der Upper East Side war zwar nicht unbedingt die Regel – es gab schlimmere Pflaster in New York –, aber auch nicht so selten, dass gleich das FBI gerufen wurde, erst recht nicht das G-Team. Besonders da kein Ermittlungsleiter vom Morddezernat freiwillig das FBI rief, damit es seinen Fall löste und die Lorbeeren einheimste. Als Cotton eine halbe Stunde später neben Phil Decker vor der Leiche stand, wusste er, warum der Fall vom FBI übernommen werden sollte. Der Tote lag auf seinem Bett und trug nichts am Leib außer einem Kondom und zwei asiatischen Schriftzeichen auf der Stirn. »Wenigstens ist er glücklich gestorben.« Joe Brandenburg, Cottons ehemaliger Partner vom NYPD, gesellte sich zu ihnen. Decker maß ihn mit einem kühlen Blick. »Ihr Humor ist mal wieder umwerfend.« Brandenburg zuckte mit den Schultern. »Gibt es einen schöneren Tod für einen Mann? Ich wette, er hat nicht mal was gemerkt. Er hat diese Welt auf dem Höhepunkt von Lust und Leidenschaft verlassen.« »An dir ist wahrhaft ein Dichter verloren gegangen, Joe«, kommentierte Cotton. Decker würdigte Brandenburg keiner Antwort. Er war eine zwielichtige Gestalt. Man wusste nie so recht, was man von ihm halten sollte, und es hieß, dass er sich neben seinem Gehalt als Detective ein paar Dollars dazuverdiente – auf eine Weise, die für einen Cop zumindest fragwürdig war. Brandenburg machte keinen Hehl daraus, dass es ihm nicht passte, wenn das FBI an einem »seiner« Tatorte auftauchte. Aber er war mit Leib und Seele Polizist – ein Mann, der alles dafür gab, die Bürger New Yorks vor dem kriminellen Abschaum zu schützen, wie er nie müde wurde zu betonen. »Wann wurde er gefunden und von wem?« Cotton blickte Brandenburg auffordernd an. »Heute Vormittag, von seiner Haushälterin. Sie kommt jeden Tag zum Einkaufen und Saubermachen und hat einen Schlüssel für das Penthouse, weil ihr Chef meistens auf der Arbeit ist, wenn sie erscheint.« Brandenburg schnitt eine Grimasse. »Aber wir vom NYPD wissen durchaus, wie wir bei einem Leichenfund vorzugehen und wen wir zu befragen haben. Die Frau weiß nichts und ist im Moment sowieso völlig durch den Wind.« Es klang bissig. Das G-Team hatte in der Vergangenheit schon des Öfteren mit Brandenburg gearbeitet, sehr zu dessen Missfallen. Doch sie konnten keine Rücksicht darauf nehmen, was Joe Brandenburg gefiel oder nicht. Das NYPD verfügte nun mal nicht über die Befugnisse und Möglichkeiten des FBI, erst recht nicht des G-Teams. »Ich kann dir aber ein paar Informationen geben«, fügte Brandenburg mürrisch hinzu. »Wäre nett«, sagte Cotton. »Der Mann ist seit gestern Abend tot. Um sieben hat er noch quicklebendig sein Büro in Downtown verlassen. Er war ein überbezahlter Anwalt. Wenn du mich fragst, ist er so vielen Leuten auf den Schlips getreten, dass die Liste der Verdächtigen endlos sein dürfte.« Cotton fragte ihn aber nicht. Er nickte dem Rechtsmediziner zu, der neben dem Bett stand und sich Notizen machte, ehe er an die Leiche herantrat und sie von allen Seiten betrachtete. Saito war durchtrainiert, Mitte dreißig und wirkte von der Konstitution her nicht wie jemand, der ohne jeden Grund tot umfiel. Auch nicht bei wildem Sex. An der linken Seite des Halses entdeckte der Rechtsmediziner Reste von verschmiertem Blut. Er brachte sein Gesicht näher heran, um es genauer zu betrachten. Unter dem Blut war ein winziger Kratzer zu sehen, nur ein paar Millimeter lang. Eine andere Verletzung gab es nicht, zumindest nicht am sichtbaren Teil des Körpers. Er beugte sich über den Hals des Toten, schnupperte an der Wunde und nahm einen Geruch wahr, der ihn an den Duft von Blumen erinnerte. Er runzelte die Stirn. »Auf den ersten Blick sieht es nach Herzinfarkt aus«, erklärte der Rechtsmediziner. »Genaueres kann ich aber erst nach der Obduktion sagen.« Decker trat zu ihm. »Bevor Sie mich jetzt fragen, warum das unser Fall ist, Cotton: Es gibt bereits weitere Opfer, die mit diesem Zeichen auf der Stirn gefunden worden sind.« Sie wies auf den Kopf des Toten. »Es gab unterschiedliche Todesarten, aber bei allen Opfern haben wir dieses Zeichen gefunden.« Sie deutete zur offenen Tür eines Nebenzimmers. »Außerdem wurde der Safe ausgeräumt.« Cotton konnte von seinem Standort aus sehen, dass die Tür eines Safes, der hinter einem Gemälde in die Wand eingelassen war, offen stand. »Noch was?«, fragte er. »Alle Toten sind Japaner oder japanischstämmige Amerikaner. Zwei der Opfer arbeiteten in der japanischen Botschaft in Washington und im Konsulat in Maryland. Sie wurden auf dem Gelände der Botschaft beziehungsweise des Konsulats ermordet. Sie können sich denken, wie heiß die Sache schon deshalb ist.« Cotton nickte. Er nahm sein Smartphone und rief Zeerookah im HQ an. Der Agent mit den indianischen Wurzeln, die sich unter anderem in seinem Namen ausdrückten, war der Analyst des G-Teams und ein wahres Computergenie. Niemand konnte Informationen schneller erlangen oder analysieren als »Zeery«. »Hallo, Cotton«, meldete er sich. »Ich habe deinen Anruf erwartet. Was kann ich für dich tun?« »Ich brauche die Fotos sämtlicher Leichen dieser Mordserie.« Cotton schaltete das Gespräch auf den Lautsprecher, damit auch Decker hören konnte, was Zeerookah zu sagen hatte. »Und alle anderen Informationen, die wir schon haben, ich weiß«, ergänzte Zeerookah. »Kommt sofort. Und hier ist noch ein kleine Dreingabe: Ich habe die Anrufe von Saitos Smartphone und seine E-Mails bereits überprüft. Demnach hatte er gestern Abend eine Verabredung mit einer Dame von einer Eventagentur, mit der er eine Teezeremonie feiern wollte. Name des Etablissements: Lady Celia’s Events Management. Gebucht hat er eine gewisse Kumiko. Lady Celias Adresse habe ich euch gerade geschickt.« »Danke. Kannst du feststellen, was die Schriftzeichen auf der Stirn der Toten bedeuten?« »Schon geschehen. Es sind japanische Kanji-Zeichen. Sie bedeuten kumo – Spinne. Bisher habe ich aber noch nicht herausfinden können, welche Bedeutung sie in diesem Zusammenhang haben.« »Danke, Häuptling«, sagte Cotton und rief die Bilder auf, die Zeerookah auf sein Handy geschickt hatte. Alle Toten, die nicht aus einiger Entfernung erschossen oder an anderen Orten als ihren Wohnungen oder Hotelzimmern getötet worden waren, lagen nackt in ihren Betten oder auf der Couch – einer lag auf einem Fell vor dem Kamin – und hatten wie Saito unmittelbar vor ihrem Tod Sex gehabt. »Der Mörder ist höchstwahrscheinlich eine Frau. Zumindest in der Hälfte der Fälle.« Decker nickte. Sie kannte die Bilder offenbar schon. »Entweder das, oder sie hat einen Komplizen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise trifft beides zu.« Cotton sah sich das Arbeitszimmer an, wo die Spurensicherung gerade die Fingerabdrücke vom Safe nahm. Der Safe war völlig leer. Cotton fragte sich, was darin gewesen sein mochte. Und in den Safes der anderen Opfer. Was konnte so bedeutsam sein, dass sie dafür hingerichtet worden waren? Immerhin zeigten ihm die Bilder, dass die Opfer nicht zur Yakuza gehört hatten, wie anfangs vermutet. Yakuza-Mitglieder besaßen ausnahmslos großflächige Tätowierungen. Die Toten hatten keine Tattoos, oder nur so kleine, dass sie nichts mit der Yakuza zu tun haben konnten. Was aber verband die Opfer – außer ihrer ethnischen Zugehörigkeit –, dass man sie der...



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