E-Book, Deutsch, 246 Seiten, eBook
Lay / Nippa Management produktbegleitender Dienstleistungen
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-7908-1621-1
Verlag: Physica
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Konzepte und Praxisbeispiele für Technik, Organisation und Personal in serviceorientierten Industriebetrieben
E-Book, Deutsch, 246 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-7908-1621-1
Verlag: Physica
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Geschäftserfolg produktbegleitender Dienstleistungen durch ganzheitliche Gestaltung und Implementierung.- Technik für produktbegleitende Dienstleistungen — ein Überblick.- Technik für Fernauslesedienste.- Extranetl#x00F6;sung NOVA für Dienstleistungs kooperationen kleiner Zulieferfirmen.- Teleservice-L#x00F6;sung in der Landmaschinenbranche.- Customer Relationship Management zur Unterstützung produktbegleitender Dienstleistungen bei einem IT-Unternehmen.- Life-Cycle-Costing-Tool als Instrument zur Kosten-/Nutzen-Betrachtung produktbegleitender Dienstleistungen.- Effiziente Organisation produktbegleitender Dienstleistungen — ein ýberblick.- Reorganisation des Service bei einem Hersteller von Röntgenprüfanlagen.- Schaffung einer neuen Organisation mit Ausrichtung auf produktbegleitende Dienstleistungen in einem Kleinstunternehmen.- Analyse und Optimierung von Außenmontage und Inbetriebnahmeprozessen.- Die Gestaltung von Reparaturprozessen bei einem Hersteller von Industrieelektronik.- Personalqualifizierungstrategien für produkt- begleitende Dienstleistungen — Ein ýberblick.- Nutzung von Vertriebstagungen zur Qualifizierung für produktbegleitende Dienstleistungen.- Qualifizierung von Vertriebsmitarbeitern und Vertriebspartnern in Haftungsfragen produktbegleitender Dienstleistungen.- Erhöhung der Verkaufskompetenz für produktbegleitende Dienstleistungen bei Vertriebsmitarbeitern.- Personalentwicklung bei Servicemitarbeitern.- Neue Anforderungen an Entwicklung und Konstruktion durch Engineering-Dienstleistungen.- Professionalisierung produktbegleitender Dienstleistungen — Kooperation und Controlling als neue Handlungsfelder.
4.2 Nutzung von Vertriebstagungen zur Qualifizierung für produktbegleitende Dienstleistungen (S. 175-176)
Michaela Fath und Dieter Schmitz
4.2.1 Einleitung
Die Lincoln GmbH &, Co. KG produziert mit knapp 280 Mitarbeitern in Walldorf/ Baden Zentralschmieranlagen und Schmiersysteme. Durch die zunehmende Sättigung der Märkte und den damit einhergehenden Verdrängungswettbewerb sieht sich Lincoln wie andere deutsche Unternehmen auch mit der Situation konfrontiert, dass sich professionelle Dienstleistungen zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal gegenüber den Wettbewerbern entwickelt haben.
Der Kunde trifft die Kaufentscheidung nicht mehr ausschließlich über den Preis, sondern setzt auf Qualitätsstandards und Problemlösungskompetenz des Lieferanten. In dieser Situation wird derjenige Lieferant zum optimalen Partner des Kunden, der es versteht, sich in die Geschäftsprozesse des Kunden einzubringen und ihm mit produktbegleitenden Leistungen einen Mehrwert zu verschaffen. Wie in vielen kleinen und mittleren Unternehmen der Investitionsgüterindustrie wurden produktbegleitende Dienstleistungen auch bei der Firma Lincoln in der Vergangenheit eher ad-hoc und auf ausdrückliche Anforderung der Kunden erbracht.
Der Wandel vom Produktlieferanten zu einem Produkt- und Servicepartner, der seinen Kunden aktiv einen Mehrwert verschaffen kann, machte daher zum einen organisatorische Anpassungen der betrieblichen Aufbau- und Ablauforganisation notwendig, wie sie in Kapitel 3.4 für Lincoln bereits beschrieben wurden. Er erfordert darüber hinaus jedoch auch den gelebten Servicegedanken bei allen Mitarbeitern des Unternehmens. Um diese Einbeziehung der gesamten Belegschaft zu erreichen, wurden die Mitarbeiter während des Verbundprojektes „Servicepartner Industrie" zum Ausbau und zur Professionalisierung produktbegleitender Dienstleistungen im Hause Lincoln in den Veränderungsprozess involviert und entsprechend den daraus entstehenden neuen Anforderungen geschult. Im Folgenden soll dieser Schulungsprozess für die Lincoln Außendienstmitarbeiter im Vertrieb dargestellt werden.
Da Dienstleistungen immer auch eine Frage des Vertrauens sind, da sich der Kunde über deren Qualität erst nach der Erbringung sicher sein kann, sollte der direkte Kontakt der Außendienstmitarbeiter für die Vermarktung von produktbegleitenden Dienstleistungen aktiviert werden. Der Abgabe eines Angebots für die von Lincoln hergestellten Zentralschmiersysteme geht meist ein Besuch eines Lincoln-Außendienstmitarbeiters beim Kunden voraus. Die Außendienstmitarbeiter verfügen in der Regel über gute Beziehungen zu ihren Kunden und sollten daher in den Vertrieb von Serviceleistungen einbezogen werden. Der Verkauf der Lincoln Produkte basiert im Wesentlichen auf einer direkten Vertriebsform. Aufgrund des ausgedehnten inländischen Absatzgebietes arbeitet die Vertriebsleitung in Walldorf zusätzlich mit einer Vertriebsniederlassung in Düsseldorf sowie zwei Verkaufsbüros (ausgegliederter Vertrieb). Das gesamte Vertriebsteam besteht aus 17 Außendienstmitarbeitern (VAD).
Die Aufgabe des Vertriebsteams im Außendienst ist die Akquisition und Pflege der Kundenkontakte sowie die technische Beratung und Betreuung der Kunden. Das Entlohnungssystem der Außendienstmitarbeiter ist auf Provisionsbasis aufgebaut. Berechnungsgrundlage für die Provisionen war bislang das Umsatzvolumen der Produkte. Dienstleistungen wie Serviceverträge wurden von Fall zu Fall als „add-on" zur eigentlichen Leistung den Kunden versprochen, jedoch nicht als eigenständiges Produkt verstanden und verkauft und daher in die Berechnung der Provisionen für den Außendienst nicht einbezogen. Bevor die Außendienstmitarbeiter aktiv an die Vermarktung von Dienstleistungen herangeführt werden konnten, mussten die Serviceleistungen als „Produkt" definiert werden. Dies wird im Weiteren für die produktbegleitende Dienstleistung „Serviceverträge" dargestellt.