Lebiger-Vogel »Gute Psychotherapie«

Verhaltenstherapie und Psychoanalyse im soziokulturellen Kontext
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-647-45187-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Verhaltenstherapie und Psychoanalyse im soziokulturellen Kontext

E-Book, Deutsch, Band Band 015, 484 Seiten

Reihe: Schriften des Sigmund-Freud-Instituts. Reihe 2: Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog

ISBN: 978-3-647-45187-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
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Welche Motive stehen heutzutage hinter dem Ergreifen des Psychotherapeutenberufs – eines schon laut Freud 'unmöglichen Berufs'? Anders als in vielen psychologischen Standardlehrbüchern begreift Judith Lebiger-Vogel den Aufschwung der Verhaltenstherapie und den Rückgang der Psychoanalyse nicht schlicht als 'wissenschaftlichen Fortschritt'. Sie sieht einen Zusammenhang von vorherrschenden gesellschaftlichen Krankheits- und Behandlungsvorstellungen, zunehmender Leistungs- und Erfolgsorientierung und bevorzugten Verfahrensrichtungen. Erfahrungen des Scheiterns geraten dadurch in den Hintergrund. Doch gerade sie führen oft zu einer psychotherapeutischen Behandlung. Inwiefern beeinflussen solche Gegenwartsphänomene die Wahl einer psychotherapeutischen Ausbildung? Was wird heutzutage als 'gute Psychotherapie' gesehen?Diese Themen werden auf Basis einer großen empirischen Studie zur psychotherapeutischen Nachwuchsforschung untersucht und diskutiert. Das Buch ist an der Schnittstelle zwischen Psychoanalyse, Psychologie und Soziologie sowie quantitativer und qualitativer Forschung angesiedelt.
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1;Front Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;13
6;1 Problemstellung und Vorbemerkungen;13
7;2 Gesellschaftlicher Hintergrund: Entwicklungen in westlichen Ländern mit Fokus auf Deutschland – Globalisierte Ökonomisierung und postmoderne Pluralisierung;24
8;3 Verhaltenstherapie und Psychoanalyse;32
8.1;3.1 Historische Entwicklungslinien von Verhaltenstherapie und Psychoanalyse und die akademische Psychologie;32
8.2;3.2 Wissenschaftstheoretische und wissenschaftskonzeptionelle Dimension – Einheitswissenschaftliches Forschungsparadigma versus Pluralität der Wissenschaften;46
8.3;3.3 Verhaltenstherapie – Historische Wurzeln, Paradigmen und Konzepte;56
8.4;3.4 Psychoanalyse – Historische Wurzeln, Paradigmen und Konzepte;67
8.5;3.5 Empirischer Positivismus versus hermeneutischer Konstruktivismus? – Eine vergleichende Gegenüberstellung psychoanalytisch und verhaltenstherapeutisch begründeter Verfahren;79
9;4 Individuum und Gesellschaft;100
9.1;4.1 Zur Identitätsentwicklung;102
9.2;4.2 Psychoanalytische Identitätsperspektive – »Gewordensein«;104
9.3;4.3 Adoleszente, insbesondere spätadoleszente Identitätsentwicklung aus psychoanalytischer Perspektive – »Wer bin ich?«;111
9.4;4.4 Soziologische und sozialpsychologische Identitätsauffassung – »Soziale Rolle«;125
9.5;4.5 Individuum und Gesellschaft in der Postmoderne aus soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive – »Diversifizierung und Pluralisierung«;128
9.6;4.6 Jugend und junges Erwachsensein in der heutigen Gesellschaft – »Realismus und Pragmatismus«;132
9.7;4.7 Berufswahl als Teil der spätadoleszenten Identitätsentwicklung – »Das bin ich«;142
10;5 Soziale Repräsentationen von Verhaltenstherapie und Psychoanalyse in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen – Manifestationen gesellschaftlicher Mentalitäten;153
10.1;5.1 Soziale Repräsentationen im universitären Kontext – Fachkulturen, universitäre Sozialisationswege . .;155
10.2;5.2 Soziale Repräsentationen im berufspraktischen Kontext – Psychotherapeutische Versorgungsrealität, Aus- und Weiterbildung;174
10.3;5.3 Soziale Rezeption im gesamtgesellschaftlichen Kontext – Gesundheitspolitische Privilegierung, Behandlungsphantasien;183
11;6 Theoretisches Rahmenmodell zu den empirischen Daten;191
12;7 Hypothesen und Fragestellungen;193
12.1;7.1 Zusammenfassende Problemzentrierung und Ableitung der Hypothesen und Fragestellungen . .;193
12.2;7.2 Methodische Fragestellung: Entwicklung des »Fragebogens zur Wichtigkeit von Interventionen in der Psychotherapie« (WPT);199
12.3;7.3 Hypothesenkomplex 1: Differenzielle Wirkung des Studiengangs – Prägung durch Studienumfeld und Fachkultur;200
12.4;7.4 Hypothesenkomplex 2: Wahrnehmung von und Interesse an Psychotherapie;202
12.5;7.5 Hypothesenkomplex 3: Wahrnehmung von Verhaltenstherapie und psychodynamisch orientierten Verfahrensrichtungen;204
12.6;7.6 Hypothesenkomplex 4: Interesse an Verhaltenstherapie und Psychoanalyse sowie insgesamt an psychodynamisch orientierten Verfahrensrichtungen;206
12.7;7.7 Hypothesenkomplex 5: Kriterien für Interesse;208
12.8;7.8 Fragenkomplex 1: Interesse – sonstige Einflussfaktoren und Korrelate;211
12.9;7.9 Zur qualitativen Fragestellung: Wege der Entscheidungsfindung;212
12.10;7.10 Zur konvergenten Validierung der quantitativen und der qualitativen Daten;213
13;8 Methode I: Zur Durchführung;214
13.1;8.1 Verortung der Promotion in der DPPT-Studie;214
13.2;8.2 Durchführung quantitativ: Zur Fragebogenuntersuchung;215
13.3;8.3 Methodisches Vorgehen;216
13.4;8.4 Beschreibung der Studierendenstichprobe, Rücklauf und Einschlusskriterien;217
13.5;8.5 Beschreibung der quantitativen Messinstrumente und Überprüfung der Faktorenstruktur des WPT .;225
13.6;8.6 Durchführung qualitativ: Zu den Interviews;231
13.7;8.7 Halbstandardisierte Leitfaden-Interviews;231
13.8;8.8 Zur Interviewdurchführung und narrativen Verdichtung (erste Auswertungsstufe);234
14;9 Methode II: Zur Auswertung;238
14.1;9.1 Zur empirischen Umsetzung der quantitativen Hypothesen und Fragestellungen;238
14.2;9.2 Zur empirischen Umsetzung der qualitativen Fragestellung;251
14.3;9.3 Zur Erstellung des Kategoriensystems;253
14.4;9.4 Qualitative und quantitative Gütekriterien: Intersubjektivität, Interraterreliabilität;259
14.5;9.5 Zur Prototypenbildung;262
14.6;9.6 Zur Validierung der qualitativen und der quantitativen Daten;266
15;10 Quantitative Befunde zu den Hypothesenkomplexen und der Fragestellung;267
15.1;10.1 Befunde zu Hypothesenkomplex 1: Differenzielle Wirkung des Studiengangs – Prägung durch Studienumfeld und Fachkultur;272
15.2;10.2 Befunde zu Hypothesenkomplex 2: Wahrnehmung und Interesse Psychotherapie;283
15.3;10.3 Befunde zu Hypothesenkomplex 3: Wahrnehmung von Verhaltenstherapie und psychodynamisch orientierten Verfahrensrichtungen;302
15.4;10.4 Befunde zu Hypothesenkomplex 4: Interesse an Verhaltenstherapie und Psychoanalyse sowie insgesamt an psychodynamisch orientierten Verfahrensrichtungen;316
15.5;10.5 Befunde zu Hypothesenkomplex 5: Kriterien für Interesse;331
15.6;10.6 Befunde zu Fragenkomplex 1: Interesse – sonstige Einflussfaktoren und Korrelate;347
16;11 Befunde zur qualitativen Fragestellung;356
16.1;11.1 Beschreibung des Kategoriensystems;356
16.2;11.2 Zur Typenbildung: Sieben typische Wege der Entscheidungsfindung;362
16.3;11.3 Zur konvergenten Validität quantitativer und qualitativer Befunde;400
17;12 Diskussion und Ausblick;402
17.1;12.1 Zusammenfassende Diskussion der quantitativen Ergebnisse – Zu Wahrnehmung und Interesse;404
17.2;12.2 Zusammenfassende Diskussion der qualitativen Ergebnisse – Zu den Typen;423
17.3;12.3 Allgemeine Überlegungen zu den Typen;435
17.4;12.4 Studierende in der heutigen Zeit – Pragmatische Orientierungen;437
17.5;12.5 Fachkulturelle Eigenheiten – Die vermittelnde Wirkung des Studiengangs;440
17.6;12.6 Gegenwartsphänomene und die Verfahrensrichtungen – Zum anachronistischen Moment der Psychoanalyse;445
17.7;12.7 Methodenkritische Anmerkungen – Grenzen der Studie und Ausblick;446
17.8;12.8 Zur Relevanz der Studie – Eine Bilanz;451
18;13 Zusammenfassung;458
19;Danksagung;459
20;Literatur;461
21;Back Cover;486


10 Quantitative Befunde zu den Hypothesenkomplexen und der Fragestellung (S. 266-267)

In den folgenden beiden Kapiteln werden die Ergebnisse entsprechend des in Kapitel 9 ff. beschriebenen Vorgehens in fünf Hypothesenkomplexen und zwei Fragenkomplexen referiert. In diesem Kapitel werden abschnittweise die durchgeführten Analysen und Ergebnisse zu den quantitativen Daten dargestellt. In denjenigen Abschnitten, in denen Hypothesen formuliert wurden, wird zusammenfassend darauf eingegangen, inwiefern die Ergebnisse den Hypothesen entsprechen bzw. diese widerlegen. Zur Veranschaulichung der quantitativen Befunde werden illustrativ exemplarische Interviewnarrative referiert.

Wenn nicht anders gekennzeichnet, wurde jeweils das nachfolgend beschriebene Vorgehen für die verwendeten statistischen Auswertungsverfahren sowie für den Umgang mit Voraussetzungsverletzungen für deren Durchführung gewählt.119 Für Berechnungen zur Überprüfung eines Zusammenhangs zwischen nominalen Variablen mittels des nichtparametrischen w2-Tests (vgl. z. B. Bortz u. Lienert, 2008) wurde sich allgemein an Folgendem orientiert:

Bei Durchführung eines x2-Tests zeigt ein Phi-Koeffizient größer 0,3 für zweifach gestufte Variablen einen nichttrivialen Zusammenhang an (vgl. Bortz u. Döring, 2006; Backhaus et al., 2008).120 Der Kontingenzkoeffizient, eine andere geläufige Messgröße, kann zwischen 0 und 1 liegen. EbensolcheWerte kann das sogenannte Cramers V (auch Cramers Index, CI) annehmen (Backhaus et al., 2008).

Es handelt sich dabei um eine Verallgemeinerung von Phi für mehrstufige Variablen (Bortz u. Lienert, 2008). Nach Bortz und Lienert (2008, S. 275) ist der Kontingenzkoeffizient (CC) dem Cramers V unterlegen, da Ersterer niemals Werte von 1 erreichen kann. Daher wird bei Durchführung eines x2-Tests im Falle mehrstufiger Variablen nachfolgend Cramers Vreferiert. Im Falle dichotomer Variablen wird der Phi-Koeffizient berichtet (vgl. z. B. Hypothese 1.a).


Lebiger-Vogel, Judith
– Studium der Psychologie in Frankfurt/Main– Diplom 2004– 2004 bis 2007 Mitarbeit am Sigmund-Freud-Institut in verschiedenen Projekten– 2007 bis 2010 Promotionsstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung– 2008 bis 2009 Mitarbeit am 'Forschungsgutachten zur Ausbildung von Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen' im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit– seit 2010 Mitarbeit im Projekt 'Erste Schritte – ein Integrationsprojekt für Kleinkinder mit Migrationshintergrund' am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt/Main



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