Lehmann | Das Abenteuer von Galvin Kowalski | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 366 Seiten

Lehmann Das Abenteuer von Galvin Kowalski


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-99064-630-4
Verlag: novum pro Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 366 Seiten

ISBN: 978-3-99064-630-4
Verlag: novum pro Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schwarzenfels in Thurmenfeld. Galvin Kowalskis Gefühle fahren Achterbahn: Liebeskummer, Matura, Abschlussball. Die Zeichen im Leben des Gymnasiasten stehen auf Veränderung. Eine Abenteuerreise soll den Herzschmerz vergessen machen und für Abwechslung sorgen, bevor es an die Universität geht. Auf einer alten Pergamentkarte seines Heimatlandes, die noch im Besitz seiner Eltern ist, steht das Ziel bereits geschrieben. Es ist die geheimnisvolle Welt der 'Untererde': schön wie ein Traum, zugänglich nur für ausgewählte Besucher. Galvin marschiert los. Tagelang allein unterwegs, sein Talisman und ein Rudel Wölfe die einzigen Begleiter. Etappen, Stationen. Gefahren, Nöte, aber auch Überraschungen und Freude. Dann endlich geht es zur Untererde ...

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Kapitel 1 Schwarzenfels Dieses Jahr zeigt sich die Winterzeit von einer ungewöhnlichen Strenge, die Temperaturen liegen bis fünfzehn Grad unter dem Minuspunkt, dazu fegt ein eisiger Wind über das hügelige Land Thurmenfeld. Durch dieses Gebiet fließt der Gießenbach, welcher durch die Stadt Schwarzenfels zieht und im angrenzenden Schwarzsee endet. In dieser Kleinstadt lebt die fünfköpfige Familie Kowalski in einem kleinen Reiheneinfamilienhaus. Es ist das einzige im Quartier mit blauen Fensterläden und einem ausgefallen bunten Briefkasten. Auch die vielen kleinen Weihnachtsdekorationen, welche die ganze Hausfront verzieren, sind unübersehbar im Gegensatz zu den fade geschmückten Nachbarhäusern. In diesem Jahr ist bereits eine beträchtliche Menge an Schnee gefallen, welcher Häuser, Straßen, Gebüsche und die zahlreichen Bäume bedeckt hat. Mühselig schaufelt Walter Kowalski, ein Mann mit krausen Haaren um die fünfzig, den Gehweg zu seinem Zuhause frei. Seit gut drei Wochen hält er fast ununterbrochen die Schaufel in den Händen, und es dünkt ihn, das Schicksal wolle ihm sicher einen Streich spielen. Am Anfang der Winterzeit prahlte er am Familientisch, wie er sicherlich keine Blasen an den Fingern haben werde und dass sie, damit meint er seine Frau, seine zwei Söhne und die kleine Tochter, noch über ihn staunen würden. Nach und nach verging aber allen der Spaß an der glitzernden Pracht, die drei Kinder mussten wegen den eisig glatten Straßen zu Fuß in die Schule, und Sandra, die Vollzeit-Hausfrau ist gezwungen, die anfallenden Einkäufe mit dem Bus zu erledigen. Unter der Woche braucht Walter das Familienauto, um zur Arbeit zu fahren. Die Familie Kowalski wohnt seit gut zehn Jahren in dem kleinen Häuschen, welches sie sich mit der Erbschaft von Sandras verstorbenem Vater gekauft hatten. Vorher lebten die Eltern Kowalski mit ihrem damals siebenjährigen Sohn Galvin und dem kleinen, vierjährigen Frank, in einer engen kleinen Wohnung mit Balkon. Sie träumten von einem Haus mit Garten, in welchem sie mehr Platz hätten und auch Haustiere halten könnten. So ist ihr Traum nun in Erfüllung gegangen, und sie sind dankbar für dieses Geschenk. Heute, im Jahr 1996, zehn Jahre später, leben Sandra und Walter Kowalski mit ihren Söhnen und dem Nesthäkchen Romina, an der Rosenstraße in Schwarzenfels. Zu dieser großen Familie gehören auch die vielen Haustiere, die, laut der überaus tierliebenden Romina, noch mehr davon möchte. Der graue Terriermischling Fifi, der die Kälte hasst und auf dem warmen Teppich schläft, die zwei Katzen, welche sich momentan lieber im Haus austoben und den zwei Kanarienvögeln zu Leibe rücken. Zuletzt leben ein Dutzend farbige Fische im Aquarium und eine Landschildkröte, welche die Winterzeit im Keller des Hauses verschläft. Heute an diesem Sonntagmorgen steht alles still, keine Kinder gehen zur Schule, und bei Kowalskis schlafen noch alle. Fast alle, denn die kleine Romina und ihr ältester Bruder, Galvin, schleichen die Treppe hinunter. Die zwei gehen in die Küche und kramen etwas Geld aus der kleinen, lilafarbenen Kasse. Nebenbei bemerken sie, dass die hölzerne Wanduhr gerade halb acht Uhr geschlagen hat, für ihr frühmorgendliches Ziel der perfekte Zeitpunkt. Damit Fifi nicht plötzlich aus lauter Vorfreude losbellt, ziehen sich die beiden rasch Winterstiefel, Mützen und Mäntel an und beeilen sich, gleich aus dem Haus zu kommen. Galvin und Romina stapfen durch die frisch verschneite Rosenstraße, und Fifi findet wahrhaftig Gefallen an dem weichen Untergrund. Es knirscht unter den Füßen, worauf beide finden, dass Neuschnee viel schöner ist, als wenn dann Hunderte von Autos darübergefahren sind. Sie atmen die kalte Luft ein und betrachten die Umgebung, welche sich in der momentanen Winterzeit stets verändert. Regen, Schneefall oder wunderbarer Sonnenschein wechseln sich ab. Bei dieser momentanen Kälte jedoch hängen spitzige Eiszapfen an den Dächern, und kleine Schneehäufchen türmen sich auf den Latten der Gartenzäune. Romina gibt ihrem Bruder die Hundeleine, kramt ihre Wollhandschuhe aus dem Mantelsack und grübelt in ihrem Kleingeld herum. Als sie bemerkt, dass sie nur fünf statt der fünfzehn Franken dabei hat, will sie gerade losjammern, als Galvin das viele Kleingeld in seiner Geldbörse zeigt. Mit einem erleichternden Seufzer machen sich die beiden weiter des Weges und bestaunen die hübschen Weihnachtsdekorationen, die an Fensterläden und Türrahmen hängen. An der Verzweigung biegen sie nach rechts in die Altenbergstraße und erblicken bereits ihr Ziel: die Bäckerei von Anna und Max Müller. An den Sonntagen laufen die Kinder Kowalski dorthin und überraschen die anderen Familienmitglieder mit leckeren Brötchen oder Gebäck. Leider muss Frank heute darauf verzichten, da er sich eine Erkältung geholt hat und mit roter Nase und Kopfschmerzen das Bett hütet. Wie bei jedem Bäckereibesuch kann es Romina nicht lassen, von den Angeboten des Geschäftes zu schwärmen. So erzählt sie von den leckeren, mit Schokolade gefüllten Hörnchen oder stellt sich bereits die schön verzierten Torten vor, welche vom kreativen Bäckerehepaar gemacht werden. Durchsichtige Wolken von kaltem Hauch erfüllen die Luft. „Was bringen wir nach Hause?“ „Nimmst du auch noch was mit für dich?“ „Wollen wir Frank was extra bringen? Dann wird er schneller gesund!“, plappert sie mit roten Wangen und hüpft von einem Bein aufs andere. Als Galvin zu Wort kommt, antwortet er schließlich: „Hmm, wahrscheinlich ein Dutzend Buttersemmeln und ein Kornbrot zum Frühstück und noch was zur Nachspeise, und du, Schwesterherz?“ Während Romina ihre große Vorliebe kundtut, trottet Fifi hinterher und schnüffelt den Gehweg ab. Nach wenigen Minuten erreichen die beiden das Geschäft, vor welchem sich bereits ein paar Menschen getroffen haben und den Sonntagsschwatz halten. Es ist weitherum bekannt, dass die Besitzer, Anna und Max Müller, eines der am schönsten geschmückten Schaufenster in Schwarzenfels besitzen. Jeden zweiten Tag wird die Dekoration umgestaltet, dabei kommen die zwei auf die verrücktesten Ideen. Auf einer weinroten Samtdecke liegen Tannenäste und zwischen den Verzweigungen stehen mehrere Körbchen bereit. Sie sind mit frischen Brötchen und diversem Kleingebäck bestückt. Gleich darüber hängen mehrere bunte glitzernde Glaskugeln von der Decke hinab. An der Hausseite beim Lieferanteneingang bindet Romina Fifi an und entdeckt ein rot-gelbes Fahrrad, welches weiter hinten in der Ecke steht. Sie weiß, dass dieser spezielle fahrbare Untersatz einem Mädchen aus der Schule gehört, auf welches Galvin seit Längerem ein Auge geworfen hat. „Hast du es auch gesehen?“,witzelt sie zu ihm hinüber und macht mit dem Kopf noch eine extra Seitwärtsbewegung. Romina grinst, als sie den Blick wahrnimmt, und trällert: „Galvin ist verliebt, verliebt …“ „Hör sofort auf damit, oder ich verrate Vater, wie du deinem kleinen Freund, dem Alex, die Aufgaben gemacht hast!“ „Woher weißt du das?“, fragt sie entrüstet zurück. „Siehst du, schon sagst du nichts mehr.“ Galvin grinst schadenfreudig und fährt weiter: „Der Bruder von Alex hat es mir erzählt, aber ich halte dicht. Wenn du mich aber bloßstellst, dann!“ Er hebt energisch den Zeigefinger. „Vergesse ich den Mund zu halten, einverstanden?!“ Sie säuselt: „Klar doch, Bruderherz, du kannst dich auf mich verlassen.“ Sie boxt ihn mit einem Augenzwinkern in die Seite. Ein unheimlich betörender Duft von frisch geröstetem Kaffee und gefüllten Sesambrötchen strömt ihnen beim Öffnen der Türe entgegen. Beim Hereingehen treten sie auf schwarz-weiß gestrichelte Platten, während die Wände mit verputztem Mauerwerk und einer sanften Ockerfarbe eine freundliche Atmosphäre hergeben. Im großen Eckplatz rechts vom Eingang stehen mehrere kleine Bistrotischchen und Stühle. Auf jedem der Tischchen befindet sich ein kleines Blumenarrangement, mit einer nach Apfel und Zimt duftenden Kerze darin eingebettet. In den drei Vitrinen von einem Meter Größe liegen auf weißen Platten sündhaft kleine Versuchungen, das Konfekt. Kleine Köstlichkeiten aus Schokolade oder Butterteig, bestreut mit karamellisierten Mandeln, liegen in kleinen Schächtelchen, die auch als Geschenk viel Freude machen. Auch die lustig geformten Marzipanstückchen sind nicht nur für Galvin und Romina ein Augenschmaus, auch die anderen Kunden erfreuen sich ebenso an den hübschen und ausgefallenen Kreationen. Bei der hohen Vitrine bestaunen die zwei die grossen und kleinen Torten, welche aufwendig mit Rahm und Schokolade dekoriert worden sind. Es ist acht Uhr, und in der Bäckerei geht es hektisch zu und her, Besucher...



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