E-Book, Deutsch, Band 6, 448 Seiten
Reihe: Julia Royal
Linz / Colter / Celmer Julia Royal Band 6
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0073-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tanz mit mir, mein Traumprinz!
E-Book, Deutsch, Band 6, 448 Seiten
Reihe: Julia Royal
ISBN: 978-3-7515-0073-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DER PRINZ UND DIE TÄNZERIN von CARA COLTER
Prinz Kiernan kann den Blick nicht von der grazilen Tänzerin abwenden: Meredith soll ihm für eine Benefiz-Veranstaltung das Tanzen beibringen. Doch schon jetzt kommt ihm jede ihrer anmutigen Bewegungen wie eine Liebeserklärung vor - an ihn ...
JULIET - KÖNIGIN MEINES HERZENS von CATHIE LINZ
Er, der verschollene Prinz von St. Michele? Hilfesuchend wendet Luc sich an Juliet Beaudreau: Sie soll ihn in die Hofetikette einführen und auf einen königlichen Ball vorbereiten. Dabei verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander! Doch Juliet ist nicht standesgemäß ...
EIN PRINZ FÜR GEWISSE STUNDEN? von MICHELLE CELMER
Was für eine faszinierende Frau! Prinz Ethan kann nicht anders - er muss die geheimnisvolle Schönheit vom Ball einfach küssen. Sofort flammt die Leidenschaft in ihnen beiden auf. Ethan hofft schon auf mehr - da erfährt er, wer sie wirklich ist ...
Cathie Linz ist die ungekrönte Königin der schnellen romantischen Komödien, die einen im Herzen berühren und immer wieder zum Lachen bringen. Nachdem die USA-Today-Bestsellerautorin ihre Karriere in einer Universitätsbibliothek zugunsten des Schreibens aufgegeben hat, wurden weltweit über vierzig ihrer Romane veröffentlicht und in über zwanzig Sprachen übersetzt. Die Chicago Sun-Times sagt, ihre Romane seien "charmant", und das Library Journal beschreibt ihre Bücher als "lebendig und sexy". Romantic Times hat Cathie Linz mit dem begehrten "Storyteller of the Year"-Award ausgezeichnet. Außerdem wurde sie für den Career Achievement und verschiedene Reviewers' Choice Awards nominiert. Mit ihrer Familie und ihren verwöhnten Katzen lebt die Autorin in der Nähe von Chicago.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Prinz Kiernan von Chatam lief es eiskalt den Rücken herunter, als er die Schmerzenslaute hörte, die aus dem Zimmer des palasteigenen Krankenhauses drangen. Ohne zu zögern trat er ein und sah seinen Cousin, Prinz Adrian, auf einem der Betten liegen, mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hände um sein Knie geschlungen.
„Ich hatte dir doch gesagt, das Pferd ist nichts für dich!“, sagte Kiernan.
„Danke, ich freu mich auch, dich zu sehen“, stieß Adrian hervor.
Kiernan schüttelte bloß den Kopf. Sein Cousin war mit seinen einundzwanzig Jahren sieben Jahre jünger als er und äußerst waghalsig. Dank seines Charmes schaffte er es jedoch immer wieder, die Menschen für sich einzunehmen, auch wenn er sich vorher daneben benommen hatte.
Auch jetzt lächelte er die junge Krankenschwester so tapfer an, bis sie rot wurde, und wendete sich dann zufrieden wieder Kiernan zu.
„Verschon mich bitte mit deinen Vorhaltungen“, fuhr Adrian fort. „Du musst mir unbedingt einen Gefallen tun. Ich hätte jetzt einen Termin, den ich nicht wahrnehmen kann.“
Es war vollkommen untypisch für Adrian, dass er sich über solche Dinge Gedanken machte.
„Die Ziege bringt mich um, wenn ich nicht komme. Ehrlich, Kiernan, das ist die zickigste Frau, die mir je begegnet ist.“
Bisher hatte noch keine Frau Adrians entwaffnendem Lächeln widerstehen können.
„Könntest du mich nicht vertreten?“, bettelte Adrian. „Nur dieses eine Mal?“
Die Krankenschwester untersuchte sein geschwollenes Knie, was Adrian erneut vor Schmerz aufstöhnen ließ.
Kiernan konnte einfach nicht verstehen, dass sein Cousin, der sonst sich selbst immer der Nächste war, in dieser Situation auch nur einen Gedanken an etwas verschwenden konnte, das nichts mit seiner Verletzung zu tun hatte.
„Sag doch einfach ab“, schlug Kiernan vor.
„Dann denkt sie, ich will mich drücken“, entgegnete Adrian.
„Niemand würde glauben, dass man absichtlich einen Unfall verursacht, nur um eine Ausrede parat zu haben.“
„Meredith Whitmore schon. Die Frau spuckt Gift und Galle.“ Ein leicht verträumter Ausdruck trat in Adrians Augen, trotz seiner Schmerzen. „Wobei ihr Atem eigentlich eher nach Minze duftet.“
Kiernan fragte sich, welche Medikamente man seinem Cousin verabreicht hatte.
„Tatsache ist jedoch, dass der Drache hübsche kleine Prinzen zum Mittagessen verputzt. Gegrillt. Darum muss sie hinterher auch Kaugummi mit Minzgeschmack kauen.“
„Was erzählst du denn da für einen Mist?“
„Erinnerst du dich an Feldwebel Henderson? Meredith Whitmore ist Feldwebel Henderson hoch zehn“, erklärte Adrian.
„Jetzt übertreibst du aber.“
„Bitte, Kiernan, kannst du mich nicht einfach vertreten?“
„Ich weiß ja nicht einmal, wobei ich dich vertreten soll.“
„Ich hab einen dummen Fehler gemacht“, gab Adrian niedergeschlagen zu. „Ich dachte, es würde viel mehr Spaß bringen als all die anderen offiziellen Aufgaben, die unserer Familie beim Frühlingsfest vorbehalten sind.“
Das Fest wurde auf der Insel Chatam seit Jahrhunderten traditionell anlässlich des Frühlingsanfangs gefeiert. Auftakt war die Wohltätigkeitsgala zu Beginn der Festwoche. Mit einem königlichen Ball fanden die Feierlichkeiten am Ende der Woche ihren krönenden Abschluss. In wenigen Tagen war es wieder so weit, die Eröffnung des Frühlingsfestes stand an.
„Ich hatte die Wahl zwischen dem Überreichen der Auszeichnungen an die Junior-Trommelgruppe, der Festrede oder einer kleinen Tanzaufführung. Na, wofür hättest du dich entschieden?“
„Wahrscheinlich die Rede“, gab Kiernan zurück. „Sagen Sie …“, wandte er sich an die Krankenschwester, „… haben Sie ihm irgendein Mittel verabreicht?“
„Noch nicht …“, antwortete sie freundlich, „… aber gleich.“
„Da dürfen Sie sich aber sehr glücklich schätzen“, fuhr Adrian dazwischen. „Ich habe nämlich den süßesten Königshintern, den – aua! Wollten Sie mir jetzt absichtlich wehtun?“
„Stellen Sie sich nicht so an, Eure Hoheit.“
Adrian sah ihr nach, als sie das Zimmer verließ.
„Naja, jedenfalls hab ich mich für den Tanz entschieden. Ich sollte ihn zusammen mit einer neuen Tanzgruppe bei der Wohltätigkeitsgala aufführen. Die Veranstaltung soll ‚Ein unvergesslicher Abend‘ heißen. Ziemlich kitschig das Ganze, ich weiß.“
„Du erwartest doch nicht ernsthaft von mir, dass ich dich bei einer Tanznummer vertrete! Ich kann überhaupt nicht tanzen. Außerdem ist Prinz Herzschmerz allgemein dafür bekannt, den Damen auf die Füße zu treten, wenn er es denn doch mal versucht.“
Kiernan spielte auf einen Zeitungsartikel an, der ein Foto enthielt, auf dem zu sehen war, wie er einer jungen Dame bei ihrem Debütantinnenball fast den Fuß zerquetscht hatte.
„Du hast es wirklich nicht leicht mit der Presse, Kiernan. Mir haben sie noch nie Spitznamen verpasst. Du hingegen warst bereits ‚Prinz Playboy‘ …“
Diesen Namen hatten sie ihm gegeben, als er gerade seine Abschlussprüfung auf einer privaten Jungenschule gemacht hatte – ein ganzer Sommer voller Freiheit hatte vor ihm gelegen, bis seine militärische Ausbildung begonnen hatte.
„‚Prinz Herzschmerz‘.“
Mit dreiundzwanzig hatte Prinz Kiernan sich mit einer seiner ältesten und liebsten Freundinnen verlobt, Francine Lacourte. Nicht einmal Adrian kannte die volle Wahrheit über ihre Trennung und Francines völligen Rückzug aus der Öffentlichkeit. Angesichts seiner wilden Vergangenheit wurde angenommen, dass Prinz Kiernan die Beziehung beendet hatte.
„… und nun …“, fuhr Adrian fort, „… bist du seit der Geschichte mit Tiffany zu ‚Prinz Herzensbrecher‘ aufgestiegen. Man könnte wirklich denken, dass du ein unglaublich spannendes Leben führst.“
Kiernan warf seinem Cousin einen vernichtenden Blick zu. Die Presse liebte den vor Witz nur so sprühenden Adrian, während Kiernan als zu ernst und streng angesehen wurde. Und seit den geplatzten Verlobungen mit zwei in der Öffentlichkeit stehenden, sehr beliebten Frauen bezeichnete man ihn sogar als kalt und distanziert.
Er würde seinen Ruf als Herzensbrecher wohl für den Rest seines Lebens ertragen müssen, selbst wenn er als Mönch ins Kloster ginge. Nach allem, was er durchgemacht hatte, schien ihm diese Möglichkeit gar nicht mal so abwegig!
Schließlich lastete die Zukunft der Inselnation einzig und allein auf Kiernans Schultern. Nach dem Tod seiner Mutter, Königin Aleda, würde er den Platz auf dem Thron einnehmen. Diese Verantwortung allein reichte schon aus, um ein ganzes Leben auszufüllen. Auf Liebeskapriolen konnte er deshalb getrost verzichten.
Adrian hingegen kam als Thronanwärter erst an vierter Stelle und konnte sich daher gemütlich zurücklehnen.
„Diese Tiffany Wells hättest du echt direkt auf den Mond schießen sollen“, murmelte Adrian kopfschüttelnd. „Wie kann man seinem Freund nur vormachen, man sei schwanger? Und du teilst der Welt nicht einmal den wahren Grund für die gelöste Verlobung mit. Nein, du bist ja schließlich ein ehrenhafter Mann …“
„Ich will nicht darüber reden“, wurde er von Kiernan heftig unterbrochen. „Pass auf, Adrian“, kam er auf ihr eigentliches Thema zurück, „wegen des Tanzens – ich wüsste wirklich nicht, wie ich dir da helfen könnte …“
„Ich bitte dich doch nun wirklich nicht oft um einen Gefallen, Kiern.“
Da hatte er recht. Die ganze Welt wandte sich an Kiernan, fragte, bettelte, forderte. Adrian hatte ihn immer in Ruhe gelassen.
„Tu es für mich, okay?“, bat Adrian. „Selbst wenn du dich dabei lächerlich machen solltest, es wird deinem Ruf guttun. Die Welt wird dich wieder als Mensch sehen. Jedenfalls, wenn du es schaffst, mit dem Feuerspucker klarzukommen. Sie mag übrigens keine Verspätungen. Und du …“, er sah auf seine Uhr und blinzelte, „… bist gerade zweiundzwanzig Minuten zu spät. Sie wartet im Ballsaal auf dich.“
Eigentlich wäre es klüger, überlegte Kiernan kurz, einfach jemanden mit der Botschaft zu ihr zu schicken, dass Adrian sich verletzt habe. Doch er wollte sich auf keinen Fall die Gelegenheit entgehen lassen, die Frau zu treffen, die es geschafft hatte, seinen Cousin dermaßen einzuschüchtern.
Er würde sie sich anschauen, Adrian entschuldigen und sie dann so freundlich wie möglich nach Hause schicken.
Meredith sah auf die Uhr. „Er ist spät dran“, murmelte sie. Es war bereits das zweite Mal, dass Prinz Adrian nicht pünktlich war.
Bei ihrem ersten Treffen in ihrem vornehmen Tanzstudio in der Stadt hatte sie sich für genau zehn Sekunden von dem jungen Prinzen verunsichern lassen. Dann hatte sie erkannt, dass er stets versuchte, andere mit seinem jungenhaften Charme einzuwickeln. Meredith lag nichts ferner, als auf diese Masche hereinzufallen.
Also hatte sie ihn zurechtgewiesen, und sie war sich eigentlich sicher gewesen, dass er es nicht wagen würde, sie noch einmal warten zu lassen. Vor allem jetzt, wo sie ihm den Gefallen getan hatte, ihre Trainingsstunden in den großen Ballsaal des Chatam Palasts zu verlegen.
Da konnte man mal wieder sehen, wie naiv sie doch im Hinblick auf Männer war!
Verärgert sah sich Meredith in dem prachtvollen Saal um und versuchte, nicht allzu beeindruckt von der Tatsache zu sein, dass sie sich hier aufhalten durfte.
Tief atmete sie den vertrauten Geruch ihrer...




