E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Romana
Logan Silberstrahl der Hoffnung
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86494-033-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Romana
ISBN: 978-3-86494-033-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Bei einer aufregenden Rettungsaktion sehen sich Marc und Beth nach vielen Jahren an einem einsamen Strand wieder. Jetzt müssen sie Hand in Hand arbeiten, gemeinsam Wind und Wellen trotzen! Aber wie wird es dann weitergehen? Eigentlich will Marc nichts mehr mit Beth zu tun haben. Zu sehr hat sie ihn damals verletzt. Erst als sie sich ihm zögernd öffnet, über vergangene Tränen und zerstörte Träume berichtet und ihm endlich gesteht, warum sie ihn verließ, sieht Marc einen Silberstrahl der Hoffnung. Vielleicht ist es für ihre Liebe ja noch nicht zu spät?
Nikki Logan lebt mit ihrem Partner in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Australiens. Sie ist eine große Tierfreundin. In ihrer Menagerie tummeln sich zahlreiche gefiederte und pelzige Freunde. Nach ihrem Studium der Film- und Theaterwissenschaften war Nikki zunächst in der Werbung tätig. Doch dann widmete sie sich ihrem Hauptinteresse: dem Naturschutz. Ihre einmaligen Liebesromane, in denen es stets (auch) um Tiere und Natur geht, schreibt sie abends und nachts.
Autoren/Hrsg.
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PROLOG Perth, Western Australia, vor zehn Jahren „Marc, hast du einen Moment Zeit?“ Beth Hughes fing ihren besten Freund in der Pause ab und lotste ihn aus der Mitschülergruppe, die zwischen der vierten und fünften Stunde ihre Bücher austauschte. Der Druck in ihrem Magen, der seit dem Gespräch mit seiner Mutter ständig zugenommen hatte, war nicht mehr zu ertragen. Marc blickte sie überrascht an. Kein Wunder, nachdem sie sich während der letzten Wochen immer mehr von ihm zurückgezogen hatte. Sie hätte auch verstanden, wenn er nicht mitgekommen wäre. Eigentlich wünschte sie sich das sogar. Dann wäre alles viel einfacher gewesen. „Du hast nur noch drei Minuten, Duncannon.“ Tasmin Major schwebte lächelnd vorbei und tippte auf ihre Uhr. „Dann fängt die Geografiestunde an.“ „Ich bin rechtzeitig da“, rief Marc ihr nach. Seine tiefe Stimme klang angespannt. Beth drängte sich durch die schlecht beschnittene Hecke, die den kleinen Schuttplatz vom Schulhof trennte und auf der Rückseite von der Mauer des Bibliotheksgebäudes begrenzt wurde. Hier traf man sich, um heimlich zu rauchen, vertrauliche Gespräche zu führen oder zu knutschen. Beth hatte den Ort immer gemieden, und das machte Marc stutzig. „Was sollen wir hier?“, fragte er misstrauisch. „Weiß dein Freund Bescheid?“ Das Herz schlug Beth bis zum Hals. Sie bekam nur mühsam Luft und verbarg ihre zu Fäusten geballten Hände hinter dem Rücken. „Damien ist schon wieder in der Klasse“, antwortete sie heiser. Es gefiel ihr gar nicht, wie Marc das Wort „Freund“ ausgesprochen hatte. „Da müssten wir auch sein“, stellte er trocken fest. „Oder sind dir Zensuren nicht mehr so wichtig, seit du mit den Reichen verkehrst?“ Beth errötete und sah zu, wie Marc aus Verlegenheit Schutt mit der Schuhspitze zusammenscharrte. „Ich muss dich unbedingt sprechen.“ „Dazu hast du jeden Tag Gelegenheit.“ Wenn wir stumm aneinander vorbeigehen? „Ich muss dich sprechen“, wiederholte sie. „Und zwar ungestört.“ Es entging ihr nicht, wie kräftig Marc geworden war. Wohl ein Grund, weshalb der Kapitän der Schwimmmannschaft ihn vor einigen Wochen in das Team aufgenommen hatte. Auch sein Gesicht war voller geworden. Es schien so, als hätte sich der schmächtige Junge an seinem sechzehnten Geburtstag plötzlich in einen Mann verwandelt. Vielleicht hatte sie doch zu lange gewartet … „Musst du dich verstecken, um mit mir zu reden?“ Beth hätte Unverständnis heucheln können, aber Marc kannte sie zu gut. „Ich möchte verhindern, dass es zwischen dir und Damien Streit gibt“, sagte sie. „Damien weiß bestimmt schon, dass wir befreundet sind. Schließlich kenne ich dich seit der vierten Klasse.“ „Trotzdem möchte ich nicht …“ „Dann hättest du dir einen anderen Ort für unser Gespräch aussuchen sollen. Du weißt doch, was auf dem Schuttplatz sonst los ist.“ Beth’ Blick streifte seine Lippen. Sie musste sich zwingen wegzusehen. „Ich wollte mit dir allein sein.“ Das zweite Klingelzeichen ertönte, und die letzten Nachzügler eilten in die Klassen. Auf dem Schulhof wurde es still. Marc stellte sich breitbeinig hin und verschränkte die Arme über der Brust. „Das bist du jetzt. Alle Schüler sind wieder im Unterricht.“ „Ich wechsle die Fachrichtung“, platzte Beth heraus, solange sie noch den Mut dazu hatte. „Ich wähle den B-Zweig.“ Marc sah sie verblüfft an, seine Nasenflügel bebten. „Du verlässt die Klassen, die wir das ganze Jahr gemeinsam besucht haben, um bei Damien mitzumachen?“ „Nicht seinetwegen …“ „Sondern?“ „Ich möchte weniger Naturwissenschaften und mehr Kunst haben. Darum geht es mir.“ „Seit wann das?“ „Seit jetzt.“ „Du willst mir nur aus dem Weg gehen.“ Das gab ihr einen Stich. „Nein!“ „Warum dann?“ „Es hat nichts mit dir zu tun“, versicherte sie noch einmal. „Von wegen! Seit Semesterbeginn weichst du mir aus. Bist du zu beliebt geworden? Ist in der Clique der Reichen kein Platz für einen alten Kumpel?“ „Marc …“ „Ich bin vielleicht nicht so klug wie du, Beth, aber auch ich merke, woher der Wind weht. Hat Damien Angst vor mir?“ Beth schüttelte den Kopf. Damien war durch zu vieles abgelenkt, um Marcs körperliche Veränderungen zu bemerken. Er sah in Marc nur ihren alten Jugendfreund, der nicht mehr gebraucht wurde. „Du kommst also in eine andere Klasse. War das alles?“ Wie banal das klang – und wie gemein! „Es bedeutet, dass wir nur noch eine gemeinsame Stunde haben“, sagte sie leise. „Ich weiß. Das ist ja das Gute am B-Zweig … dass ich Damien McKinley nur einmal wöchentlich zu sehen kriege.“ Marc ließ sie nicht aus den Augen. „Willst du mich unbedingt loswerden?“ Am liebsten wäre sie ein Leben lang mit Marc Duncannon zusammengeblieben. Wie sich jedoch herausstellte, war das unmöglich. Um ihr Schuldgefühl loszuwerden, wurde sie aggressiv. „Die Erde kreist um die Sonne, Marc … nicht um dich.“ Marc wurde blass, was ihr Schuldgefühl verstärkte. In Wahrheit kreiste Marc Duncannon um Beth Hughes, oder besser: Sie kreisten gemeinsam auf einer komplizierten Bahn. Das aber empfanden ihre jeweiligen Eltern als ungesund. Für ihn. Wäre das nur die Meinung seiner verrückten Mutter gewesen, hätte Beth nicht weiter darüber nachgedacht. Doch auch ihre Eltern dachten genauso, und Russell Hughes irrte sich niemals. Nach einer langen, tränenreichen Aussprache hatte Beth ihrem Vater ihr Wort gegeben, dass sie sich von Marc zurückziehen und dann abwarten würde. Sie hatte ein Versprechen noch nie gebrochen. „Wenn du nicht wechselst, um mehr mit Damien und weniger mit mir zusammen zu sein … warum dann?“ „Und wenn ich es nur für mich tue?“ „Das würde nicht zu dir passen, Beth. So plötzliche Entscheidungen hast du nie getroffen.“ „Trotzdem kann man mal seine Meinung ändern, oder?“ Aber ich nicht. Er weiß, dass ich lüge. Ich sehe es ihm an. „Und unser Biologiestudium?“ Wieder spürte sie diesen schmerzhaften Stich. Warum ließ er sie nicht in Ruhe? Warum setzte er ihr so zu? Sie würde ihn nur noch mehr kränken. „Das war dein Traum … nicht meiner.“ „Ach, auf einmal?“ Marc machte ein verblüfftes Gesicht. „Du sprichst seit drei Jahren davon.“ Beth zuckte gespielt gleichgültig die Schultern. „Damals versprach ich mir etwas davon.“ „Bis sich etwas Besseres bot. Oder sollte ich sagen: ein Besserer?“ „Es geht hier nicht um Damien“, betonte sie noch einmal. „Das behauptest du, aber ich glaube dir nicht.“ Marc kam näher, und sie wich bis an die Bibliotheksmauer zurück. Warum war er plötzlich so groß? „Wir sind seit acht Jahren befreundet, Beth. Unser halbes Leben lang, und du haust ab, nur weil sich der Schwarm aller Mädchen deiner Klasse nach dir umdreht. Bist du so verzweifelt auf Anerkennung aus?“ Die harten Mauersteine bohrten sich ihr in den Rücken. Sie hatte gewusst, dass Marc verletzt sein und zurückschlagen würde. „Die Menschen ändern sich, Marc. Auch wir werden erwachsen. Vielleicht haben wir uns einfach auseinandergelebt.“ „Ich weiß, dass du dich verändert hast“, gab er zu. „Ich habe dich beobachtet.“ Er musterte sie mit seinen braunen Augen von oben bis unten. Noch nie war sie sich ihres Körpers so bewusst geworden wie jetzt. „Allerdings hätte ich die Wandlung zu einer Miss Durchschnitt für unmöglich gehalten.“ „Ich brauche einfach mehr Freiraum“, verteidigte sie sich. „Wir haben uns so eng aneinandergeklebt, dass wir kaum noch mit anderen verkehren. Sobald wir getrennt sind, verlieren wir den Boden unter den Füßen.“ Lügnerin! Marc verzog angewidert die Lippen. „Tu bloß nicht so, als wärst du auf einem Selbsterkennungstrip. Du tanzt einfach nur nach Damiens Pfeife. Der Schwarm der ganzen Schule hat es auch dir angetan.“ Er stützte sich mit beiden Händen an der Mauer ab, sodass Beth zwischen seinen Armen gefangen war. Seine Nähe verursachte ihr heftiges Herzklopfen. Wenn du wüsstest, dass ich nur im Auftrag deiner Mutter handle, dachte sie. Janice hat mich angefleht, dich freizugeben. Wie gern hätte sie Marc die Wahrheit ins Gesicht geschrien, doch das wäre sein Tod gewesen. Er durfte nie erfahren, wie seine verwitwete Mutter über ihn dachte. „Was spricht dagegen, dass wir unseren gemeinsamen Weg fortsetzen?“, fragte er. „Wir sind doch schon so lange zusammen. Was ist an Damien McKinley so anders?“ Ich bin nicht an ihn gefesselt. Er gehört nicht zu unserer schwierigen Vergangenheit, und seine Eltern drängen...