Logan | Sterne über Manhattan | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Romana

Logan Sterne über Manhattan


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-039-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Romana

ISBN: 978-3-86494-039-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was könnte romantischer sein als ein nächtliches Picknick über den Dächern von New York? Ein spontaner Einfall, und schon steigt Victoria mit dem faszinierenden Milliardär Nathan Archer auf die Dachterrasse seines Wolkenkratzers. Verheißungsvoll leuchten die Sterne am Himmel, als er sie in die Arme nimmt und zärtlich küsst. Zum ersten Mal seit Langem ist Victoria wieder glücklich. Wird Nathans Liebe ihr helfen, die Schatten der Vergangenheit zu besiegen? Kaum wagt sie es, ihm ihr Herz anzuvertrauen, muss sie sich verletzt fragen: Hat er mich aus purer Berechnung verführt?

Nikki Logan lebt mit ihrem Partner in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Australiens. Sie ist eine große Tierfreundin. In ihrer Menagerie tummeln sich zahlreiche gefiederte und pelzige Freunde. Nach ihrem Studium der Film- und Theaterwissenschaften war Nikki zunächst in der Werbung tätig. Doch dann widmete sie sich ihrem Hauptinteresse: dem Naturschutz. Ihre einmaligen Liebesromane, in denen es stets (auch) um Tiere und Natur geht, schreibt sie abends und nachts.

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1. KAPITEL
„Kommen Sie besser hierher, Nathan. Da will eine Frau von Ihrem Haus runterspringen.“ Eine aufgeregte Telefonstimme. Zwei Sätze. Und die genügten, um Nathan Archer sofort aus seinem Büro am Columbus Circle zu holen und nordwärts zu fahren. Ironischerweise transportierte ihn die A-Line schneller Richtung Morningside, als es ein Taxi vermocht hätte. Nicht einmal sein Chauffeur hätte es geschafft. Nur einen Häuserblock von dem Gebäude in der West Street 126th entfernt stieg er aus der U-Bahn. In diesem Haus war er aufgewachsen. Und alt geworden. Lange vor seiner Zeit. Ärgerlich bahnte er sich einen Weg durch die Menschenmenge. Gab es einen bestimmten Menschenschlag, der in Hintergassen und Bars lauerte und auf lebensmüde Pechvögel wartete? Bis sie auf eine Brücke oder ein Dach kletterten? Oder auf ein Sims. Nathan folgte dem Blick aller Schaulustigen nach oben. Klar, da war sie. Nicht gerade in der Pose eines geplanten Absprungs; eher geduckt als aufrecht. Und anscheinend jung. Doch das ließ sich aus der Distanz schwer feststellen. Sichtlich angespannt, starrte sie zum Himmel hinauf, so aufmerksam, dass ihr das Gedränge vor dem Haus anscheinend entging. Betete sie? Oder versank sie einfach nur in ihrer eigenen qualvollen Welt? „Das Krisenteam ist schon alarmiert“, verkündete ein Polizist, bevor er seinen Blick wieder auf das neunte Stockwerk lenkte. „Voraussichtliche Ankunft in zwanzig Minuten.“ In zwanzig Minuten? Seit mindestens einer Viertelstunde war sie schon da oben. So lange hatte Nathan gebraucht, um hierherzugelangen. Würde die Frau noch zwanzig Minuten durchhalten? Wie standen die Chancen? Sehr schlecht. Nathan taxierte die zahlreichen Zuschauer. Natürlich hielten sie nur Maulaffen feil, statt irgendwas Hilfreiches zu unternehmen, und er unterdrückte ein Stöhnen. Es gab einen vernünftigen Grund, warum er sich lieber hinter den Kulissen betätigte. Mit diesem Prinzip war er in seinem bisherigen Leben ganz gut über die Runden gekommen. Man brachte einiges zustande, wenn man seine Zeit nicht im Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit verschwendete. Für die Aktivitäten im Rampenlicht bezahlte er seine Leute. Unglücklicherweise war keiner seiner Mitarbeiter hier. Nur er selber. Er spähte wieder zu der Frau hinauf, die da oben kauerte. Hatten diese alten Mauern noch nicht genug Elend gesehen? Er murmelte einen Fluch und setzte sich in Bewegung. Hatte denn niemand etwas früher an diese Möglichkeit gedacht? Er schob ein paar Gaffer beiseite und ging zu dem Gebäude. Unterwegs zählte er die Fenster. Es dauerte drei Minuten, bis er in sein eigenes Haus und mit dem Lift in den siebten Stock gelangte. Auf den Stufen zum neunten begegneten ihm drei Bewohner, die nichts von dem Drama weiter oben ahnten. Wenn sie es an diesem Abend in den TV-Nachrichten sahen, würden sie sich vermutlich in den Hintern beißen, weil sie es versäumt hatten. Seine Dotcom-Firma konnte die miese PR nicht gebrauchen. Natürlich hatte er sich nicht jahrelang abgerackert, damit ihm eine durchgeknallte Frau alles vermasselte. Nathan stürmte durch die Etagentür, wandte sich nach links und zählte die Fenster. Neun – zehn – elf – zwölf … Schließlich trat er gegen die Tür des Apartments 9B. So morsch wie die restlichen Türen des hundert Jahre alten Gebäudes, zerbarst das Holz in einem Splitterregen. Die ordentlich aufgeräumte, dekorativ eingerichtete Wohnung war ziemlich klein. In dreißig Sekunden hatte er die fünf Zimmer inspiziert. In drei Räumen gingen die Fenster nach draußen, alle versiegelt – eine Sicherheitsmaßnahme. Aber offenbar hatte ein Architekt um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert überlegt, nur erwachsene Menschen müssten vor sich selbst geschützt werden. Denn in jedem Apartment gab es ein zusätzliches Fenster – klein und schwer zugänglich, über dem Spülkasten der Toilette, aber groß genug, dass eine schlanke Frau hindurchschlüpfen konnte. Oder ein kleiner Junge. Das wusste Nathan aus eigener Erfahrung. Dieses Fenster stand weit offen. In der leichten Brise flatterten geschmackvolle zitronengelbe Vorhänge. Zweifellos konnte man von hier aus das Sims außerhalb der Nummer 9B erreichen. Nach einem tiefen Atemzug stieg Nathan auf den geschlossenen Toilettendeckel. Angstvoll spähte er durch das Fenster und erwartete nichts weiter vorzufinden als Taubenmist und leere Luft, wo er vorhin eine Frau gesehen hatte. Aber da war sie immer noch. Den Rücken zu ihm gewandt, auf allen vieren, streckte sie sich aus und bot ihm den Anblick eines wohlgerundeten Pos in Jeans … … und eines Gewirrs aus Stricken, das sie am Sims festhielt. Frustriert und wütend rang er nach Atem. Von allen idiotischen Eskapaden, die ihn jemals wertvolle Zeit gekostet hatten … Er richtete sich auf, steckte den Kopf durch das Fenster und schrie den Hintern der Frau an. „Schätzchen, Sie sollten lieber springen, sonst werfe ich Sie eigenhändig runter!“ Viktoria Morfitt fuhr so schnell herum, dass sie beinahe ihr mühsam gewahrtes Gleichgewicht auf dem Sims verlor. Etwas aus der Übung, waren ihre Reflexe beeinträchtigt, aber ihre Muskeln funktionierten immer noch und verhinderten einen Sturz von dem schmalen steinernen Vorsprung. Fluchend entdeckte sie das Gesicht eines Mannes in ihrem geöffneten Badezimmerfenster. Wie ein Wahnsinniger starrte er sie an. Nur seine Stimme hatte ihre Aufmerksamkeit erregt, seine Worte waren vom gnadenlosen New Yorker Lärm verschluckt worden. Was zum Teufel … Sie rutschte auf dem Sims zurück und stieß gegen den Falkennistkasten, den sie soeben festgemacht hatte. Nun beugte sich der Fremde noch weiter aus dem Fenster, streckte ihr beide Hände entgegen und sprach etwas deutlicher. „Vorsicht, Schätzchen. War nur ein Scherz. Würden Sie reinkommen?“ Von diesen milden Tönen ließ sie sich keine Sekunde lang täuschen – von diesen durchdringenden Augen auch nicht. Böse Jungs tauchten niemals total vernarbt, mit Geigenkästen vor der Wohnungstür auf … Nein, die präsentierten sich wie dieser da – schickes Hemd mit offenem Kragen, leger zerzauste Designerfrisur, starke, tadellos manikürte Hände. Attraktiv. Genau der Typ, den man bedenkenlos in sein Apartment ließ. Aber er hatte sich schon selber hereingelassen. Für einen Moment überlegte Tori, ob sie einfach springen und in ihren Seilen zu Barneys Sims hinabfallen sollte. Sein Badezimmerfenster stand immer offen, damit er seinen Zigarettenqualm hinausblasen konnte. Sollte der Einbrecher doch stehlen, was er wollte … Unwillkürlich tastete sie nach den Titanschrauben an ihrem Becken. Das Sicherheitsnetz würde halten, so wie immer. Ein stechender Schmerz in der Brust. Fast immer. Besser kein Sprung. Stattdessen hoffte sie, einen Nachbarn zu alarmieren, und schrie: „Verschwinden Sie aus meinem Apartment!“ Da streckte er wieder eine Hand aus. „Hören Sie …“ Tori rückte zur Ecke des Gebäudes und versuchte sich an dem Nistkasten vorbeizuschieben. Verdammt, wenn sie ihn hinabwarf, musste sie noch einmal von vorn anfangen. Und womöglich würde sie jemanden da unten umbringen … Erst jetzt schaute sie in die Tiefe. Etwa dreißig Leute und einige Polizisten starrten sie an. „He!“, rief sie den Cops zu. „Kommen Sie rauf! In meinem Apartment ist ein Einbrecher! 9B!“ Der Fremde beugte sich noch weiter aus dem Fenster und packte ihren Fuß. Mit einem kräftigen Tritt befreite sie sich und sah zwei Polizisten zum Haus laufen. „Wissen Sie was?“, knurrte der Kerl und warf ihr einen verächtlichen Blick zu. „Ich werde bei einem Meeting erwartet. Also springen Sie endlich, oder kommen Sie verdammt noch mal rein!“ Dann verschwand er im Badezimmer. Springen? Tori spähte wieder hinab, in sensationslüstern emporgewandte Gesichter. O nein! Jemand musste sie für eine Selbstmörderin gehalten und irgendwo angerufen haben. Das glaubte auch er. Und während die anderen da unten mit einem Spektakel rechneten, war nur einer heraufgelaufen, um ihr zu helfen. Dafür verdiente er Pluspunkte. „Warten Sie!“, bat sie, kroch zum Fenster und schaute hindurch. Groß und breitschultrig füllte der Mann die Badezimmertür aus. Ihr Selbsterhaltungstrieb zwang sie zu zögern. Mochte er auch gut aussehen – er war ein Fremder. Und von Fremden hielt sie nicht viel. „Wenn Sie rausgehen, komme ich rein.“ Er verdrehte die Augen. „Okay, Sie finden mich draußen im Flur.“ Dann verschwand er. Tori schob ihre Beine ins Fenster, streckte sie nach unten, bis ihre Füße den Toilettendeckel erreichten, und befreite sich von den Seilen. Mit geübten Windungen, die im Cirque du Soleil zweifellos für Furore sorgen würden, zwängte sie sich durch die kleine Öffnung. Tatsächlich, der Mann hatte sich in den Flur im Treppenhaus zurückgezogen. Ein beträchtlicher Holzsplitterhaufen bedeckte ihren Fußboden. „Haben Sie meine Tür eingetreten?“ Ihre Stimme nahm einen schrillen Klang an. So etwa wie der der Falkenweibchen, wenn sie über dem Gebäude kreisten und einen Platz für die Aufzucht ihrer Brut suchten. Er seufzte frustriert. „Verzeihen Sie meine Vermutung, Sie hätten sterben wollen.“ Zerknirscht wirkte er nicht, aber sehr attraktiv, trotz der arrogant erhobenen Brauen. In diesem Moment...



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