Loveday Demenzteams führen und leiten
1., Auflage 2014
ISBN: 978-3-456-95458-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Personzentrierte Pflege von Menschen mit Demenz managen
E-Book, Deutsch, 184 Seiten
ISBN: 978-3-456-95458-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Pflegemanager
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Pflege Pflegeforschung, Pflegemanagement
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Pflege Altenpflege
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Pflege Psychiatrische Pflege
Weitere Infos & Material
1;Demenzteams führen und leiten;1
1.1;Inhaltsverzeichnis;6
1.2;Widmung;10
1.3;Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe;12
1.4;Vorwort;16
1.5;Danksagung;18
2;Einfu¨hrung;20
3;1 Die Ziele personzentrierter Demenzpflege in den Fokus stellen;24
3.1;1.1 Pflegeziele bei Demenz erkennen;25
3.1.1;1.1.1 Sekundäre Fähigkeitsverluste minimieren;25
3.1.2;1.1.2 Das Potenzial maximieren;27
3.1.3;1.1.3 Das Personsein erhalten;29
3.1.4;1.1.4 Alle psychischen und physischen Bedu¨rfnisse der Person beru¨cksichtigen;32
3.1.5;1.1.5 Das Wohlbefinden optimieren;36
3.2;1.2 Mitarbeiter inspirieren und fu¨hren;41
3.2.1;1.2.1 Eine gemeinsame Vision entwickeln;41
3.2.2;1.2.2 Die Prioritäten verdeutlichen;43
3.3;1.3 Die Prioritäten umsetzen;45
4;2 Barrieren einer personzentrierten Pflege identifizieren;48
4.1;2.1 Barrieren erkennen;48
4.1.1;2.1.1 Negative Einstellungen;49
4.1.2;2.1.2 Gruppennormen;51
4.1.3;2.1.3 Individuelle Gewohnheiten;55
4.1.4;2.1.4 Hoffnungslosigkeit;56
4.1.5;2.1.5 Nutzlose Vorschriften, Verfahren und Strukturen;58
4.1.6;2.1.6 Knappe Ressourcen;60
4.2;2.2 Bestandsaufnahme;62
4.3;2.3 Fazit;66
5;3 Pflegekräfte befähigen und unterstu¨tzen;68
5.1;3.1 Personzentrierte Pflege vorleben;68
5.2;3.2 Befähigen Sie Ihr Team;70
5.2.1;3.2.1 Stärken und Fähigkeiten nutzen;71
5.2.2;3.2.2 Persönliche Ressourcen nutzen;72
5.3;3.3 Welche Faktoren motivieren das Pflegepersonal?;73
5.3.1;3.3.1 Fu¨hrungspotenzial erkennen und fördern;76
5.4;3.4 Emotionale Bedu¨rfnisse Pflegender;78
5.4.1;3.4.1 Gefu¨hle anerkennen;78
5.4.2;3.4.2 Mitarbeiter beim Umgang mit ihren Gefu¨hlen unterstu¨tzen;79
5.4.3;3.4.3 Unterstu¨tzende Einzelgespräche anbieten;80
5.4.4;3.4.4 Die Gruppe unterstu¨tzen;82
5.5;3.5 Die Gruppendynamik managen;83
6;4 Eine Lernkultur entwickeln: Die Rollen von Schulungen und reflektierender Praxis;86
6.1;4.1 Schulungserfolge optimieren;86
6.1.1;4.1.1 Die richtige Schulung finden;86
6.1.2;4.1.2 Die Anwendung des Gelernten unterstu¨tzen;88
6.2;4.2 Die Beobachtungsgabe des Pflegepersonals schärfen;89
6.3;4.3 Pflegekräften eine reflektierende Praxis ermöglichen;90
6.3.1;4.3.1 Fragen weisen den Weg;94
6.3.2;4.3.2 Feedback geben;96
6.4;4.4 Fazit;106
7;5 Fu¨r eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften sorgen;108
7.1;5.1 Effektive Pflegepläne erstellen;109
7.1.1;5.1.1 Den Pflegeplan als Kommunikationsinstrument verwenden;109
7.1.2;5.1.2 Pflegepläne u¨berpru¨fen;111
7.1.3;5.1.3 Pflegepläne strukturieren;111
7.2;5.2 Eine effektive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sicherstellen;113
7.2.1;5.2.1 Mu¨ndlich kommunizieren;113
7.2.2;5.1.2 Pflegepläne u¨berpru¨fen;111
7.2.3;5.1.3 Pflegepläne strukturieren;111
7.3;5.2 Eine effektive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sicherstellen;113
7.3.1;5.2.1 Mu¨ndlich kommunizieren;113
7.3.2;5.2.2 Schriftlich kommunizieren;114
7.3.3;5.2.3 Dienstu¨bergaben leiten;114
7.3.4;5.2.4 Auf die Sprache achten;116
7.4;5.3 Mit externen Fachkräften kommunizieren;119
7.5;5.4 Mit Angehörigen und dem Freundeskreis kommunizieren;121
8;6 Zusammenarbeiten und auf Gefu¨hle und Bedu¨rfnisse reagieren;128
8.1;6.1 Herausforderndes Verhalten verstehen;129
8.1.1;6.1.1 Sich in die Lage des Pflegepersonals einfu¨hlen;129
8.1.2;6.1.2 Pflegekräften helfen, empathisch zu sein;130
8.1.3;6.1.3 Probleme im Team lösen;132
8.2;6.2 Auf Probleme reagieren;135
8.2.1;6.2.1 Verhaltensauslösende Faktoren erkennen;135
8.2.2;6.1.2 Pflegekräften helfen, empathisch zu sein;130
8.2.3;6.1.3 Probleme im Team lösen;132
8.3;6.2 Auf Probleme reagieren;135
8.3.1;6.2.1 Verhaltensauslösende Faktoren erkennen;135
8.3.2;6.2.2 Der Umgang mit unlösbaren Problemen;136
8.4;6.3 Der Umgang mit Risiken;137
8.4.1;6.3.1 Das individuelle Risiko-Assessment;139
8.4.2;6.3.2 Risikomanagement;141
8.4.3;6.3.3 Zusammenarbeiten;143
8.5;6.4 Fazit;144
9;Zusammenfassung;146
10;Anhang;150
10.1;Englischsprachiges Literaturverzeichnis;150
10.2;Deutschsprachiges Literaturverzeichnis;154
10.3;Adressenverzeichnis;170
10.4;Linkverzeichnis;178
10.5;Autorenverzeichnis;180
10.6;Sachwortverzeichnis;182
1.1 Pflegeziele bei Demenz erkennen (S. 24-25)
Den Arbeiten von Tom Kitwood (1997), Dawn Brooker (2007) und anderen ist es zu verdanken, dass sich im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts unser Verständnis von Demenz revolutionär verändert hat. [Die Arbeiten von Tom Kitwood (1997) «Dementia Reconsidered» und von Dawn Brooker (2007) «Person-Centred Dementia Care» wurden vom Verlag Hans Huber als deutschsprachige Ausgabe herausgegeben: Kitwood, T. «Demenz – Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen» und Brooker, D. «Person- zentriert pflegen – Das VIPS-Modell zur Pflege und Betreuung von Menschen mit einer Demenz». Anm. dt. Bearb.] Inzwischen ist die Vorstellung weitgehend akzeptiert, dass Demenz keineswegs die hoffnungslose Diagnose sein muss, die sie früher gewesen ist. Deshalb trägt die National Dementia Strategy for England auch den Titel Living well with Dementia (Department of Health, 2009) («Gut leben mit Demenz»). Obwohl eine Heilung immer noch ausgeschlossen ist, kann viel getan werden, um das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu verbessern und ihr Potenzial zu maximieren.
1.1.1 Sekundäre Fähigkeitsverluste minimieren
Es ist zwar wichtig, zumindest ansatzweise über die Auswirkungen demenzauslösender Krankheitszustände auf das Gehirn informiert zu sein, ganz sicher ist es jedoch ein Fehler, alle Schwierigkeiten einer Person mit Demenz allein mit den Symptomen der neurologischen Beeinträchtigung zu erklären. Wer diese Vermutung hegt, fällt der «diagnostischen Blicktrübung» zum Opfer, der Annahme, dass sich sämtliche Schwierigkeiten einer Person ihrer diagnostizieren Krankheit zuschreiben lassen. Genauso wie das Mobilitätsproblem einer Person durch ihre physische und soziale Umgebung noch verstärkt werden kann, haben auch die Schwierigkeiten, die Menschen mit Demenz auferlegt sind, oft mehrere Ursachen (s. Abb. 1-1).
Externe Faktoren, insbesondere in Kombination mit den realen Symptomen einer Demenz, können viele zusätzliche Probleme – «sekundäre Fähigkeitsverluste » –auslösen (Jolley, 2005: 27).
Beispiel
Eine neue Umgebung wird die Desorientiertheit einer Person, die bereits einige Gedächtnisprobleme hat, vermutlich steigern. Schwache Beleuchtung kann Wahrnehmungsprobleme verstärken. Eine laute Umgebung kann die Kommunikation behindern.
Entmündigende Pflegepraktiken (etwa indem die Pflegekraft ihrem Schützling eine Aufgabe abnimmt, die er oder sie selbst erledigen könnte) führen manchmal dazu, dass die Person nach und nach ihre Fähigkeiten einbüßt, weil sie aus der Übung kommt. Die hier angeführten Beispiele – Desorientierung, Wahrnehmungsprobleme, Kommunikationsschwierigkeiten – sind keine Demenzsymptome, vielmehr sekundäre Fähigkeitsverluste. Diese Erkenntnis ist ganz entscheidend, weil sie Verbesserungsmöglichkeiten eröffnet. Funktionsverluste dieser Art lassen sich rückgängig machen, bei entsprechender Sorgfalt vielleicht sogar ganz verhindern.
Wir müssen zudem die Persönlichkeit und Lebensgeschichte eines jeden Menschen berücksichtigen und deren Einflüsse auf das individuelle Demenzerleben erkennen.