Mackowiak | Die 101 häufigsten Fehler im Deutschen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 4071, 224 Seiten

Reihe: Beck'sche Reihe

Mackowiak Die 101 häufigsten Fehler im Deutschen

und wie man sie vermeidet
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-406-62723-1
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

und wie man sie vermeidet

E-Book, Deutsch, Band 4071, 224 Seiten

Reihe: Beck'sche Reihe

ISBN: 978-3-406-62723-1
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In diesem Buch geht es um die Zweifelsfälle, denen man im Schreiballtag am häufigsten begegnet. Klaus Mackowiak klärt diese pragmatisch, verständlich und ohne allzu viel Fachjargon. Das Buch weist auf ungezwungene Weise den Weg zu fehlerfreiem Deutsch und ist auch für versierte Schreiber eine nützliche Hilfe.

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1. Die Nutzung der Strömung als eine kostenlose Antriebskraft/einer kostenlosen Antriebskraft war nicht ungeschickt
Kongruenz bei der engen Apposition mit als oder wie
In der engen Apposition mit als verhaspelt sich nicht allein der Schreiber gern. Auch dem Leser bereitet es mitunter Kopfzerbrechen, eine solche Konstruktion – selbst wenn sie korrekt gebildet ist – aufzudröseln. Vor allem, wenn diese als-Konstruktion noch Präpositional- oder/und Genitivattribute enthält, wird’s schwierig. Wenn die Textverständlichkeit gewährleistet sein soll – und wo sollte das nicht der Fall sein? –, wird man solche Konstruktionen zurückhaltend einsetzen. Wie aber macht man es – unabhängig von der Textverständlichkeit – erst einmal grundsätzlich richtig? Die enge Apposition mit als steht in der Regel in Kasuskongruenz zum Bezugswort. Dies gilt immer für den Nominativ, Dativ oder Akkusativ. Nominativ: Richard Wagner als der Gesamtkünstler, Schwan und Musik als die störenden Elemente, ich als Grammatiker, wir als die Verlierertypen Dativ: dem Tontechniker als einem Fachmann, von dir als feinsinnigem Opernfan, den Zuschauern als mehr oder weniger unschuldigen Opfern Akkusativ: einen Lorbeerkranz als gebührenden Lohn, ihn als geborenen Repetitor, ohne eine Tüte Lakritz als schlechten Ersatz, für die Kinder als die Chormitglieder Statt Dativ oder Akkusativ den Nominativ zu verwenden (*von dir als feinsinniger Opernfan, *ohne eine Tüte Lakritz als schlechter Ersatz) ist nicht korrekt. Bezieht sich die enge Apposition mit als auf einen Genitiv, sind verschiedene Fälle zu unterscheiden: Wird die Apposition mit als mit einem Artikel eingeleitet, dann steht sie – sozusagen ganz normal – wie das Bezugswort im Genitiv: Die Nutzung der Strömung als einer kostenlosen Antriebskraft war nicht ungeschickt. Die Premiere der Schauspielerin als einer neuen Größe im deutschen Film überzeugte Fans wie Kritiker gleichermaßen. Wenn allerdings die als-Gruppe (auch) als Attribut auf das übergeordnete Substantiv zu beziehen ist, verwendet man meist den Nominativ, gelegentlich auch noch den Genitiv: Die Nutzung der Strömung als eine kostenlose Antriebskraft war nicht ungeschickt. (= Die Strömung wurde genutzt als eine kostenlose Antriebskraft. Das war nicht ungeschickt.)/Die Nutzung der Strömung als einer kostenlosen Antriebskraft war nicht ungeschickt. (= Die Strömung als eine kostenlose Antriebskraft wurde genutzt. Das war nicht ungeschickt.) Wird die enge Apposition mit als ohne Artikel an ein Bezugswort im Genitiv angeschlossen, sind wiederum zwei Unterfälle zu unterscheiden: 1. Tritt das Substantiv der Apposition ohne Adjektiv auf, erscheint sie im Nominativ: Die Aggressivität des Rüden als Kampfhund war spürbar. Die Kontrolle des Deltas als Drogenanbaugebiet war nicht mehr gewährleistet. 2. Wird das Substantiv der Apposition von einem Adjektiv begleitet, ist bisweilen auch der Genitiv vertretbar: Die Aggressivität des Rüden als wilder Kampfhund/wilden Kampfhundes war spürbar. Die Kontrolle des Deltas als hart umkämpftes Drogenanbaugebiet/hart umkämpften Drogenanbaugebietes war nicht mehr gewährleistet. Wird statt des Genitivattributs ein Possessivpronomen verwendet, steht immer der Nominativ: die Aggressivität des Rüden als wilder Kampfhund/wilden Kampfhundes ? seine Aggressivität als wilder Kampfhund, die Kontrolle des Deltas als hart umkämpftes Drogenanbaugebiet/hart umkämpften Drogenanbaugebietes ? seine Kontrolle als hart umkämpftes Drogenanbaugebiet Verwendet man statt des Genitivattributs ein Präpositionalgefüge mit von, steht die als-Apposition in der Regel im Dativ: die Aggressivität von Rex als wildem/einem wilden/dem wilden Kampfhund, die Kontrolle von Medellin als hart umkämpftem/einem hart umkämpften/dem hart umkämpften Drogenanbaugebiet Kann man die als-Gruppe nicht nur auf das von-Gefüge, sondern auch auf das übergeordnete Substantiv beziehen, ist wie beim Genitivattribut auch der Nominativ möglich: die Bewahrung von Mittelgebirgen als Rückzugsräumen für bedrohte Arten (= die Mittelgebirge als Rückzugsräume für bedrohte Arten werden bewahrt), die Bewahrung von Mittelgebirgen als Rückzugsräume für bedrohte Arten (= die Mittelgebirge werden bewahrt als Rückzugsräume für bedrohte Arten) Achtung! Bisweilen ist bei Satzgliedern, die mit vergleichendem wie oder als eingeleitet werden, nicht klar auszumachen, ob sie als Appositionen oder als verkürzte (elliptische) Vergleichssätze an zusehen sind. Daher wird in diesen Fällen oft nicht die Kasuskongruenz der Apposition als angemessen betrachtet, sondern der Nominativ: So behandelt sie nur Künstler wie ihr (es seid)/euch. Bei einer Führungskraft wie Sie (eine sind)/Ihnen darf man das schon erwarten. Habt ihr je Beeindruckenderes gesehen als dieser Keltenschatz (es ist)/diesen Keltenschatz? Wir ahnten nichts Gutes, aber doch auch nichts Übleres als der Tod (es sein könnte)/den Tod. Anmerkung: Bei als-Gruppen mit längeren oder mehreren Genitiv- und Präpositionalattributen ist die enge Apposition mit als unter Gesichtspunkten der Textverständlichkeit allerdings grundsätzlich nicht zu empfehlen. Auch an sprachlicher Eleganz ist diese Konstruktion leicht zu überbieten.   2. Drei verschiedene Verfahren werden unterschieden:
• Aufspritzkämmung • komplexe In-situ-Applikation • die Dichtungsmasse wird halbautomatisch am Band eingebracht   Textverständlichkeit, Grammatik, Groß- oder Kleinschreibung und Satzzeichen bei Spiegelstrichaufzählungen
Aufzählungen mit Spiegelstrich sind oft durchaus geeignet, dem Leser einen guten Überblick über komplexe Themen zu verschaffen. Die vielen Möglichkeiten, grammatisch Unterschiedliches aufzuzählen, machen eine korrekte Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung äußerst schwierig. Um dies zu klären, unterscheiden wir die wichtigsten Fälle. Die Einleitungszeile(n) und die Aufzählungsglieder bilden einen zusammenhängenden Satz
Ob man nach dem einleitenden Teil einen Doppelpunkt setzt oder nicht, ist freigestellt. 1. Sind die Aufzählungsglieder weder Nebensätze noch Infinitivgruppen mit zu, sondern Nominalgruppen, gilt: •   Beginnt ein Aufzählungsglied mit einem Wort, das normalerweise kleingeschrieben wird, kann man groß- oder kleinschreiben (allerdings nicht von Zeile zu Zeile wechselnd) •   Bei Kleinschreibung kann man nach den einzelnen Aufzählungsgliedern ein Komma setzen und hinter das letzte einen Punkt; oder man schreibt die Aufzählungsglieder ganz ohne abschließende Satzzeichen •   Bei Großschreibung werden keine abschließenden Satzzeichen gesetzt Empfohlen sei folgende Variante: Unsere Zoohandlungsfiliale in Tangermünde bietet an[:] •   faule Hunde •   fliegende Fische •   gelassene Schildkröten •   schräge Vögel Falls man Kommas verwendet, ist zu beachten, dass eine nebenordnende Konjunktion wie und, sowie, oder, bzw. usw. ein Aufzählungskomma storniert: Unsere Zoohandlungsfiliale in Tangermünde bietet an[:] •   faule Hunde, •   fliegende Fische, •   gelassene Schildkröten •   und schräge Vögel. 2. Sind die Aufzählungsglieder Nebensätze, gilt: •   Eine allen Aufzählungsgliedern gemeinsame Subjunktion kann entweder mit in die Einleitungszeile geschrieben werden oder das jeweilige Aufzählungsglied einleiten •   Unterscheiden sich die Subjunktionen, stehen sie jeweils am Anfang der einzelnen Aufzählungsglieder •   Hinter die Einleitungszeile wird kein Komma gesetzt (allerdings wird ein Komma vor die einleitende Subjunktion gesetzt, wenn diese mit in den Einleitungssatz genommen wird) •   Beginnt ein Aufzählungsglied mit einem Wort, das normalerweise kleingeschrieben wird, empfehlen wir kleinzuschreiben (aber selbst hier wäre wegen der frei stehenden Zeilen auch Großschreibung zu vertreten) •   Man kann hinter die einzelnen Aufzählungsglieder Kommas...


Klaus Mackowiak arbeitete lange Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Grammatischen Telefon der RWTH Aachen und beantwortete Fragen zu grammatischen, orthographischen und stilistischen Unklarheiten. Heute arbeitet er als Sprachberater u.a. für die Duden-Redaktion, führt betriebsinterne Weiterbildungen durch (Textverständlichkeit, Schriftrhetorik, Rechtschreibung u.a. ), lehrt in einem Journalistikstudiengang und schreibt gelegentlich für große Tageszeitungen.



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