E-Book, Deutsch, Band 94, 448 Seiten
Reihe: Julia Gold
Mallery / Stephens / Jordan Julia Gold Band 94
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1512-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sinnliche Verführung im Wüstenpalast
E-Book, Deutsch, Band 94, 448 Seiten
Reihe: Julia Gold
ISBN: 978-3-7337-1512-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ZAUBER DER WÜSTE von SUSAN MALLERY
In einer heißen Wüstennacht lässt Kayleen sich von Prinz As'ad zur Liebe verführen und ist überglücklich. Bis As'ad entdeckt, dass er ihr erster Mann ist, und ihr sofort einen Antrag macht. Nur aus Pflichtgefühl? Denn die magischen drei Worte sagt er nicht ...
1001 KUSS - UND DANN SCHLUSS? von SUSAN STEPHENS
Nur noch einmal die Freiheit genießen! Bevor er die Thronfolge in seinem fernen Wüstenreich antreten muss, will der glutäugige Prinz Razi eine letzte Nacht der Sünde erleben: ohne Zwänge, ohne Pflichten! Ist die junge Lucy die Richtige für seinen lustvollen Plan?
EIN PALAST WIE IM MÄRCHEN von PENNY JORDAN
Danielle ist empört! Prinz Jourdan, der zukünftige Scheich von Qu'Har, hat sie entführt, um sie zur Heirat zu zwingen. Obwohl sie in heißer Leidenschaft für ihn entbrannt ist, kann sie nicht seine Frau werden. In seinem Palast würde sie sich wie eine Gefangene fühlen ...
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Prinz As’ad von El Deharia schätzte einen reibungslosen Tagesablauf, wofür sein sorgfältig ausgewähltes Personal mit stets gleichbleibender Routine sorgte. Seine Arbeit im Palast machte ihm Freude, und er liebte die Verantwortung, die mit dem Ausbau der Infrastruktur des aufstrebenden kleinen Königreichs verbunden war. Natürlich könnte er seine Stellung als reicher Prinz und Scheich auch nutzen, um sich ein schönes Leben zu machen. So sahen das zumindest einige seiner ehemaligen Kommilitonen. Doch das war nicht As’ads Welt. Seine einzige Schwäche war seine Tante Lina. Deshalb erlaubte er ihr auch, unangemeldet in sein Büro zu platzen. Eine Entscheidung, die er später bereuen würde, doch das wusste er jetzt noch nicht. „As’ad, du musst sofort mitkommen!“, bestürmte die sonst so beherrschte Lina ihn aufgeregt. „Im Waiseninternat gibt es Ärger. Ein Stammesfürst aus der Wüste ist dort aufgetaucht und erhebt Anspruch auf drei Schwestern. Natürlich weigern die Mädchen sich, und eine der Lehrerinnen droht, vom Dach zu springen, wenn du die Sache nicht regelst.“ „Warum ich?“ „Du bist bekannt für deine Vernunft und deinen Sinn für Gerechtigkeit. Wer sonst wäre besser geeignet als du?“, erwiderte Lina – und wich seinem Blick aus. Sofort kam ihm der Verdacht, manipuliert zu werden. Seine Tante setzte gern ihren Kopf durch, und dafür war ihr jedes Mittel recht. Sie bedachte ihn mit einem unschuldsvollen Blick, in den sich schiere Verzweiflung mischte. „Da ist wirklich die Hölle los. Bitte komm, As’ad.“ Widerstrebend fügte er sich. Was blieb ihm auch anderes übrig? Eine Viertelstunde später wünschte As’ad sich ganz weit weg, am besten auf den Mond. In der Schule erwartete ihn ein unbeschreibliches Chaos. Schülerinnen weinten laut, verzweifelte Lehrerinnen, ebenfalls den Tränen nahe, versuchten Ordnung zu schaffen. Der Stammesfürst, eine imposante, hoch gewachsene Erscheinung, und seine Männer diskutierten hitzig mit einer zierlichen jungen Frau, deren Haar wie rotes Herbstlaub leuchtete. Hinter ihrem Rücken drängten sich besagte drei Schwestern schluchzend aneinander. „Ich entdecke niemanden auf dem Dach.“ Er sah seine Tante fragend an. „Nun, vermutlich hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt, wenn auch nicht völlig, wie du selbst siehst.“ Lina hatte recht. Bewundernd betrachtete er die Frau mit den langen roten Haaren und der kämpferischen Miene, die dem Furcht einflößenden Stammesfürsten so tapfer die Stirn bot. As’ad trat auf ihn zu und neigte zur Begrüßung respektvoll den Kopf. „Tahir, du verlässt die Wüste nicht oft, um uns mit der Ehre deiner Anwesenheit zu beglücken. Hast du vor, länger zu bleiben?“ Tahir zügelte seinen Zorn und verbeugte sich respektvoll. „Prinz As’ad. Endlich ein Mensch mit Verstand! Ich wollte Euch in der Stadt aufsuchen, doch diese Frau …“, er spuckte das Wort aus wie eine Beleidigung, „… macht Schwierigkeiten. Die Pflicht hat mich hergeführt sowie das Bedürfnis, die Gastfreundschaft der Wüste zu bekunden. Das begreift diese Amerikanerin offenbar nicht und hindert mich an der Erfüllung meiner ehrenvollen Aufgabe.“ Tahirs Stimme bebte vor unterdrückter Wut und Empörung. As’ad unterdrückte ein entnervtes Seufzen. Hier stand ihm noch einiges bevor, das ahnte er. „Ich werde euch bis zum letzten Atemzug verteidigen, falls nötig“, ließ sich in diesem Moment die Lehrerin mit fester Stimme vernehmen. „Ihr Vorhaben ist unmenschlich und grausam. Das erlaube ich nicht!“ Sie funkelte As’ad kampflustig an. „Daran können auch Sie nichts ändern.“ „Sie sind …?“ Er schlug bewusst einen herrischen Ton an. Um Kontrolle über die Situation zu erlangen, musste er seine absolute Autorität demonstrieren. „Kayleen James. Ich bin Lehrerin.“ Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch As’ad schüttelte den Kopf. „Ich stelle hier die Fragen, und Sie antworten.“ Unter ihren Sommersprossen wurde sie blass. „Was soll das heißen? Wissen Sie überhaupt, was dieser schreckliche Kerl mit den drei unschuldigen Mädchen vorhat?“, trotzte sie ihm unerschrocken. Ihre großen Augen waren von ungewöhnlicher Farbe: einer Mischung aus Meergrün und Saphirblau. Jetzt, da Tränen sie verschleierten, dominierte das Blau. As’ad wandte sich an Tahir. „Mein Freund, was genau führt dich hierher?“ Tahir deutete auf die Mädchen. „Die da. Ihr Vater stammt aus meinem Dorf. Er ging fort, um die Schule zu besuchen, aber er ist immer noch einer von uns. Kürzlich erfuhren wir von seinem Tod. Ich bin hier, um die Mädchen nach Hause zu holen, ins Dorf.“ Kayleen machte einen Schritt auf ihn zu. „Wo Sie sie voneinander trennen und zu Hausdienerinnen machen wollen.“ „Es sind Mädchen, und irgendjemand muss sich um sie kümmern. Einige Familien im Dorf haben sich bereit erklärt, jeweils eine bei sich aufzunehmen. Wir ehren das Andenken ihres Vaters.“ Tahir blickte As’ad stolz an. „Man wird sie gut behandeln, dafür verbürge ich mich mit meiner Ehre.“ „Niemals!“, rief Kayleen leidenschaftlich aus. „Sie werden sie nicht mitnehmen. Die drei haben nur einander. Es ist nicht recht, sie zu trennen. Sie verdienen zumindest die Chance auf eine bessere Zukunft.“ As’ad sehnte sich nach der geordneten Routine seines Büroalltags. „Lina, bleib du bitte bei den Mädchen.“ Mit einer Kopfbewegung befahl er Kayleen, ihm zu folgen. „Sie kommen mit mir.“ Kayleen blickte Lina verunsichert an, doch diese bedeutete ihr mit einem Nicken, As’ad zu gehorchen. Mit zitternden Knien setzte sie sich in Bewegung und betrat das leere Klassenzimmer, in das As’ad verschwunden war. Er schloss die Tür hinter ihr und musterte sie forschend. „Also, jetzt mal ganz von vorn. Was war heute hier los?“ Bis zu diesem Moment hatte Kayleen ihn gar nicht richtig wahrgenommen. Jetzt sah sie sich einem dunkelhaarigen, attraktiven Mann mit breiten Schultern gegenüber, der sie weit überragte. Und ihr Herz zum Klopfen brachte … In ihrem Alltag ergaben sich nicht viele Kontakte zu Männern, was ihr nur recht war. „Ich habe unterrichtet“, begann sie. Es fiel ihr plötzlich schwer, ihm in die dunkelbraunen Augen zu schauen … und mindestens genauso schwer, den Blick abzuwenden. „Pepper – das ist die Jüngste der drei – platzte aufgeregt ins Klassenzimmer und behauptete, ein böser Mann wolle sie mitnehmen. Im Flur traf ich dann auf den Stammesfürsten, der Dana und Nadine bereits in seiner Gewalt hatte.“ Auf As’ads skeptischen Blick hin bekräftigte sie: „Ich übertreibe nicht, falls Sie das denken. Er hielt die kleinen Mädchen fest am Arm gepackt. Einer seiner Gefolgsleute schnappte sich Pepper. Sie hatten ihr Ziel erreicht und wollten offensichtlich los, zurück ins Dorf, wie er sagte.“ Kayleen holte zitternd Luft. „Ich fing an zu schreien und geriet irgendwie zwischen den Stammesfürsten und die Treppe. Möglich, dass ich ihn angegriffen habe.“ Beschämt dachte sie, dass ein solches Verhalten allem widersprach, woran sie glaubte: Geduld, Demut und Gewaltlosigkeit. Manchmal jedoch … manchmal brachte ein gezielter Tritt gegen das Schienbein bessere Resultate. Um As’ads Mundwinkel zuckte es verräterisch. „Sie haben Tahir geschlagen?“ „Getreten, nicht geschlagen.“ Als ob das einen Unterschied ausmachte … „Was passierte dann?“ „Seine Männer ergriffen mich. Dadurch wurde ihre Aufmerksamkeit von den Mädchen abgelenkt. Sie fingen an zu schreien, ich schrie, dann stürmten andere Lehrerinnen herbei. Es war das reinste Chaos.“ Kayleen straffte die Schultern. „Bitte, Sie können das unmöglich zulassen. Die drei haben schon so viel durchgemacht. Sie brauchen einander … und sie brauchen mich.“ „Sie sind nur ihre Lehrerin“, hielt As’ad dagegen. „Das schon, aber wir stehen einander sehr nahe, leben unter demselben Dach. Abends lese ich ihnen vor, und sie wenden sich mit ihren kleinen und großen Sorgen an mich.“ Tatsächlich ersetzten die Schwestern ihr die Familie, weshalb Kayleen sie bis zum Letzten verteidigen würde. „Sie sind doch noch so klein … Dana, die Ältere, ist elf und möchte einmal Ärztin werden. Die neunjährige Nadine träumt von einer Karriere als Tänzerin. Und die kleine Pepper … sie kann sich kaum noch an ihre Mutter erinnern und ist umso mehr auf ihre beiden Schwestern angewiesen.“ „Man würde sie im selben Dorf unterbringen.“ „Aber nicht im selben Haushalt.“ Begriff er denn nicht? „Tahirs Ausdrucksweise spricht doch Bände: Die Leute aus dem Dorf sind bereit, sich um die Mädchen zu kümmern. Das klingt, als würden sie ein Opfer bringen. Wäre es da nicht besser, sie in einer Umgebung zu belassen, wo sie geliebt und willkommen sind? Wer weiß, was der grässliche Kerl ihnen antun will …“ „Nichts will er ihnen antun“, gab As’ad scharf zurück. In seiner Stimme lag die deutliche Warnung, den Bogen nicht zu überspannen. „Sie stünden unter seinem Schutz, bei seiner Ehre.“ „Aber ihre schulische Erziehung? Die käme auf jeden Fall zu kurz.“ Kayleen war noch längst nicht bereit aufzugeben. „Ihre Mutter war Amerikanerin. Sie haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.“ Ihre Augen funkelten vor Empörung. „Ihr Vater stammt aus El Deharia, die Kinder gehören zu uns“, konterte As’ad energisch. „Es wäre das Beste, sie wüchsen im Dorf ihres Vaters auf.“ „Als...