E-Book, Deutsch, Band 65, 447 Seiten
Reihe: Bianca Gold
Marinelli / Lennox / Dyer Bianca Gold Band 65
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0201-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Prinz, ein Kuss, ein Heiratsantrag
E-Book, Deutsch, Band 65, 447 Seiten
Reihe: Bianca Gold
ISBN: 978-3-7515-0201-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
IM SCHLOSS UNSERER LIEBE von MARION LENNOX
Fünf Jahre war Kelly getrennt von ihrem geliebten kleinen Sohn, dem späteren Thronerben von Alp de Ciel. Doch plötzlich taucht der attraktive Rafael de Boutaine bei ihr auf. Der neue Prinzregent will das Unrecht an ihr gutmachen und sie an den Hof zurückholen! Unter einer Bedingung: Kelly heiratet ihn ...
DIE BRAUT DES KRONPRINZEN von LOIS FAYE DYER
Ja, der Kronprinz von Daniz ist atemberaubend gutaussehend. Aber das ist noch kein Grund, so unverschämt mit ihr zu flirten! Schließlich ist Emily nur in das Fürstentum am Mittelmeer gekommen, um seine Hochzeit zu organisieren. Und noch ahnt sie nicht, wer die Braut sein soll ...
KRÖNUNG DER LIEBE von CAROL MARINELLI
'Ich spiele deine Verlobte!' Dabei weiß die schöne Bürgerliche Allegra genau, dass Prinz Alex nur mithilfe eines Skandals dem goldenen Käfig entkommen will. Aber seine Familie ist von ihr begeistert! Und als Alex sie zum ersten Mal küsst, wünscht Allegra, es wäre kein Spiel ...
Carol Marinelli wurde in England geboren. Gemeinsam mit ihren schottischen Eltern und den beiden Schwestern verbrachte sie viele glückliche Sommermonate in den Highlands. Nach der Schule besuchte Carol einen Sekretärinnenkurs und lernte dabei vor allem eines: Dass sie nie im Leben Sekretärin werden wollte! Also machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete fünf Jahre lang in der Notaufnahme. Doch obwohl Carol ihren Job liebte, zog es sie irgendwann unwiderstehlich in die Ferne. Gemeinsam mit ihrer Schwester reiste sie ein Jahr lang quer durch Australien - und traf dort sechs Wochen vor dem Heimflug auf den Mann ihres Lebens ... Eine sehr kostspielige Verlobungszeit folgte: Lange Briefe, lange Telefonanrufe und noch längere Flüge von England nach Australien. Bis Carol endlich den heiß ersehnten Heiratsantrag bekam und gemeinsam mit ihrem Mann nach Melbourne in Australien zog. Beflügelt von ihrer eigenen Liebesgeschichte, beschloss Carol, mit dem Schreiben romantischer Romane zu beginnen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nacht für Nacht saß sie an ihrer Schreibmaschine und tippte eine Version nach der nächsten, wenn sie sich nicht gerade um ihr neugeborenes Baby kümmern musste. Tagsüber arbeitete sie weiterhin als Krankenschwester, kümmerte sich um den Haushalt und verschickte ihr Manuskript an verschiedene Verlage. Doch niemand schien sich für Carols romantische Geschichten zu interessieren. Bis sich eines Tages eine Lektorin von Harlequin bei ihr meldete: Ihr Roman war akzeptiert worden! Inzwischen ist Carol glückliche Mutter von drei wundervollen Kindern. Ihre Tätigkeit als Krankenschwester hat sie aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Dafür arbeiten ihre weltweit sehr beliebten ihre Heldinnen häufig im Krankenhaus. Und immer wieder findet sich unter Carols Helden ein höchst anziehender Australier, der eine junge Engländerin mitnimmt - in das Land der Liebe ...
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Die Ausbeute des Tages bestand in einem knappen Teelöffel Gold. Kelly teilte die wertvollen Körner gerecht auf, schüttete sie in beschriftete Glasfläschchen und schenkte sie den dankbaren Touristen zur Erinnerung an ihre Reise in die Vergangenheit. Auch Kelly hätte mit dem Tag zufrieden sein können. Doch sie fror. Um achtzehnhundertfünfzig waren Regenmäntel noch nicht erfunden worden, und ihre historische Kleidung war schon durchweicht gewesen, ehe sie die Touristen in die Mine hinabgeführt hatte. Deshalb sehnte sie sich jetzt danach, endlich den nassen Arbeitskittel und die derben Lederstiefel loszuwerden, um in ihrem warmen Häuschen in die heiße Wanne zu steigen. Ihr Bad war der einzige moderne Komfort, den sie sich gönnte. Sonst lebte sie auf dem Museumsgelände der Goldfelder wie Menschen der damaligen Zeit und war zufrieden damit. Als die Gäule, müde vom Ziehen der Förderkarren, zu den Stallungen trotteten, wartete sie aus sicherer Entfernung ab. Einst hatte sie Pferde geliebt, aber nun, selbst nach so langer Zeit, kam sie ihnen lieber nicht in die Quere. Sobald der Weg wieder frei war, entdeckte sie zwei Touristen, einen Mann und ein Kind, die aussahen, als wollten sie sie ansprechen. Wer mögen die beiden sein? überlegte Kelly. An ihrer Führung durch die Minen hatten sie nicht teilgenommen. Der Mann sah unverschämt gut aus. Groß, braun gebrannt, dunkelhaarig. Irgendwie aristokratisch, fand sie. Ja, diese altmodische Bezeichnung passte auf den Fremden. Der kleine Junge, vielleicht sein Sohn, mochte ungefähr fünf Jahre alt sein. Beim Anblick seiner glänzenden schwarzen Locken und großen braunen Augen zog sich ihr Herz zusammen. Das war ihr in den letzten Jahren häufig passiert. Wie viele Fünfjährige gab es auf dieser Welt? Würde sie jemals darüber hinwegkommen? Konnte sie das sein? Rafael starrte zu der Gestalt hinüber, die jenseits des Weges wartete, bis die Pferde vorbeigezogen waren. Prinzessin Kellyn Marie de Boutaine von Alp de Ciel? Was für eine lächerliche Vorstellung! Dieses mit Schmutz bespritzte Wesen erinnerte an einen müden, frierenden Goldgräber aus dem 19. Jahrhundert. Nur die unter der Krempe des Filzhutes hervorquellenden kastanienbraunen Locken passten weder zu einem Mann noch ins historische Bild. Wenn seine Informationen stimmten, musste sie es aber sein. Das ganze Unternehmen stellte sich also doch als schwieriger als gedacht heraus. Wie die meisten Einwohner von Alp de Ciel hatte er diese Frau nicht für eine geeignete Mutter gehalten. Er war davon ausgegangen, dass sie aus freien Stücken ihr Neugeborenes zurückgelassen hatte. Erst durch den Untersuchungsbericht war er eines Besseren belehrt worden. Und was er erfahren hatte, empörte ihn … Er schaute auf das Kind an seiner Seite. Wenn es stimmte … Wenn sie gezwungen worden war … Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit musste er wiedergutmachen. Und wenn es das Einzige bliebe, was er in seinem neuen Amt zustande brachte! Mathieu griff nach seiner Hand und klammerte sich daran fest. Ich darf jetzt nicht resignieren, meldete sich eine innere Stimme in Rafael. Immerhin waren sie um die halbe Welt bis hierher nach Australien gereist. Er musste sofort etwas unternehmen, denn die Frau war im Begriff zu gehen. Immer noch standen Mann und Kind wie angewurzelt da und beobachteten sie. „Kann ich Ihnen helfen?“, frage Kelly und setzte das freundliche Lächeln auf, mit dem die Teammitglieder alle Besucher des historischen Freilichtmuseums begrüßten. „Möchten Sie noch etwas wissen, bevor wir für heute schließen?“ Die meisten Touristen waren schon gegangen. Pete, der für die Sicherheit zuständige ältere Mann, wartete am Tor auf Nachzügler. „Wenn du möchtest, kann ich dir ein Büchlein mit Fotos vom Goldschürfen schenken.“ Unwillkürlich lächelte sie den kleinen Jungen an und versuchte, darüber hinwegzusehen, wie ähnlich … Das Kind antwortete nicht. „Die heutige Führung ist vorbei. Wenn du möchtest, übertrage ich die Eintrittskarten auf morgen. Dann kannst du wiederkommen.“ „Ich möchte morgen wiederkommen“, sagte der Junge ernst und mit französischem Akzent. „Geht das, Onkel Rafael?“ „Das weiß ich noch nicht.“ Der Fremde ließ Kelly nicht aus den Augen. „Es hängt davon ab, ob Sie diejenige sind, die wir suchen“, sagte er. „Wir möchten zu Kellyn Marie Fender. Der Mann am Eingang hat uns zu Ihnen geschickt. Sind Sie es?“ Kelly bekam eine Gänsehaut. Diese beiden Menschen hatten irgendetwas an sich … Der Mann sah sie so seltsam an … „Jaaa …“ „Dann müssen wir mit Ihnen sprechen.“ Die Stimme des Fremden klang plötzlich eindringlich. Der rasche Blick, den er zu Pete hinüberwarf, beunruhigte sie. Sie bekam es mit der Angst zu tun. „Tut mir leid.“ Es fiel ihr nicht leicht, gelassen zu bleiben. „Wir schließen. Bitte kommen Sie morgen wieder.“ „Aber wir sind wegen einer privaten Angelegenheit hier.“ „Was darf ich darunter verstehen?“ „Mathieu ist die private Angelegenheit.“ Mit einem Mal klang die Stimme des Mannes sehr weich, und er schaute den Jungen an. „Mathieu, das ist die Dame, derentwegen wir hergekommen sind. Ich glaube, sie ist deine Mutter.“ Die Welt schien stillzustehen. Kelly war, als hätte ihr Herz aufgehört zu schlagen. Nichts regte sich. Nichts. Lange sah sie den Mann an, unfähig, den Blick abzuwenden. Sie fühlte sich wie erstarrt. Langsam streckte sie die Hand vor, wie Halt suchend. Der Mann griff nach ihrem Ellbogen, stützte sie und hielt sie aufrecht. „Kellyn?“ Sie rang nach Atem und fand schließlich die Kraft, sich ohne Hilfe auf den Beinen zu halten. Dann taumelte sie ein paar Schritte zurück. Beide beobachteten sie. Der Mann und das Kind. Geduldig abwartend. Hatte sie richtig verstanden? „Mathieu?“, hauchte sie. Das Kind sah fragend zu dem Mann auf. Dann nickte es ernst. „Oui.“ „Tu parles Anglais?“ Eine dumme Frage. Der Junge hatte bereits gezeigt, dass er Englisch verstand und sprach. „Oui“, wiederholte der Kleine und hielt die Hand seines Onkels noch fester umklammert. „Meine Tante Laura sagt, es ist wichtig, Englisch zu können.“ „Mathieu.“ Kelly bekam weiche Knie. Sie gab dem nach und ließ sich in die Hocke nieder, um auf Augenhöhe mit dem Kind zu sein. „Du bist Mathieu. Mein … mein Mathieu?“ Der Junge zögerte. Wieder schaute er zu seinem Onkel hoch. Als der ernst und zustimmend nickte, betrachtete Mathieu sie schweigend und ausgiebig, berührte, wie um sich zu versichern, sogar ihren Arbeitskittel und sah ihr dann unverwandt in die Augen. Sein kleines Kinn zitterte. „Ich weiß nicht“, wisperte er. „Du weißt es“, sagte Rafael sanft. „Wir haben es dir doch erklärt.“ „Aber sie sieht gar nicht aus wie …“ Das Kind scheint genauso verwirrt zu sein wie ich, dachte Kelly. Und ebenso ungläubig. Es versuchte, das Weinen zu unterdrücken. Als ihm Tränen über die Wangen liefen, hätte Kelly sie gern fortgewischt. Doch das durfte sie nicht. Sie musste das Bedürfnis, den Jungen zu berühren, bezwingen. Sie musste warten, abwarten. Schließlich schluckte er und drängte sich dichter an den Mann. „Onkel Rafael sagte, du bist meine Mama“, flüsterte er mit Hoffnung und Angst in den Augen. Da verlor Kelly die Selbstbeherrschung. Obwohl sie sich geschworen hatte, nicht mehr zu weinen, stürzten ihr die Tränen aus den Augen. Es gab keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, irgendetwas zu sagen oder zu tun. Sie konnte nur vor ihrem Sohn knien und den Tränen freien Lauf lassen. „He, Kelly.“ Das war Pete. Wahrscheinlich kam ihm ihr Betragen merkwürdig vor. Außerdem wollte er die letzten Museumsbesucher loswerden. „Es ist fünf nach fünf“, brüllte er vom Tor herüber. Rafael schaute auf sie hinab, erkannte, dass sie nicht in der Lage war, zu antworten, und rief: „Wir sind keine Besucher. Wir sind Freunde von Kellyn.“ „Kelly?“ Pete klang argwöhnisch. Sie riss sich vom Anblick des Kindes los und räusperte sich. „Schließ ruhig ab, Pete. Ich nehme sie mit nach Hause.“ „Alles in Ordnung?“ Der Chef des Wachpersonals schien beunruhigt. Er war fast sechzig und fühlte sich nicht nur für das Gelände, sondern auch alle Mitarbeiter verantwortlich wie ein Familienoberhaupt. Kelly fürchtete, dass er herüberkommen, Rafael nach seinem Ausweis fragen und ihr eine Standpauke halten würde, weil sie einen Fremden zu sich einlud. „Ja, alles in Ordnung“, rief sie ihm zu und legte mehr Sicherheit in ihre Stimme, als sie empfand. „Ich kenne diese Leute.“ Und leise fügte sie hinzu: „Ich kenne dieses Kind.“ Auf dem Gelände des Freilichtmuseums, auf dem das Leben der Goldgräber um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts rekonstruiert war, gab es Minenschächte, Übernachtungslager, Geschäfte, Hotels und kleine Häuser. So weit wie möglich wurde alles benutzt, um den Besuchern eine lebensfähige, sich selbst versorgende Gemeinschaft vor Augen zu führen. Kelly hatte man ein kleines, am Hang liegendes Haus überlassen. Sie war froh darüber, nicht außerhalb leben zu müssen, und liebte die Gemütlichkeit, die es ihr bot. An der...