E-Book, Deutsch, Band 0456, 450 Seiten
Reihe: Julia Extra
Marinelli / Stephens / Lucas Julia Extra Band 456
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1088-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0456, 450 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-1088-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERFÜHRT VON EINEM SPANISCHEN MILLIARDÄR von LUCAS, JENNIE
Ein glutvoller Blick des spanischen Milliardärs Santiago Velazquez, und Kellnerin Belle erschauert vor Verlangen. Obwohl sie weiß, dass es für sie und ihn keine Zukunft geben kann, wird sie schwach und lässt sich zu einer Nacht der Leidenschaft hinreißen. Mit unerwarteten Folgen ...
NAOMI UND DER PLAYBOY von MARINELLI, CAROL
Die Liebe ist für den attraktiven Playboy-Tycoon Sev Derzhavin nichts als ein skrupelloses Spiel: Je öfter seine schöne Assistentin Naomi seine Avancen zurückweist und ihm die kalte Schulter zeigt, umso stärker fühlt er sich herausgefordert, sie zu erobern ...
VERLIEBT IN EINEN LÜGNER? von STEPHENS, SUSAN
An der italienischen Amalfiküste trifft die junge Engländerin Callie einen aufregenden Fremden. Luca, wie er heißt, ist so sündhaft attraktiv, dass sie spontan den ersten Urlaubsflirt ihres Lebens wagt. Ein Fehler? Kaum hat sie sich Luca hingegeben, entpuppt er sich als Betrüger!
GEFÄHRLICHES SPIEL MIT DEM FEUER von SINGH, NINA
Nur für einen Tag spielt Unternehmer R.J. Davet das glückliche Paar mit seiner Noch-Ehefrau Angeline. Natürlich bloß, um ihren neuen Geschäftpartner von ihrer Seriosität zu überzeugen - und nicht, weil er Angeline insgeheim immer noch leidenschaftlich begehrt! Oder doch?
Carol Marinelli wurde in England geboren. Gemeinsam mit ihren schottischen Eltern und den beiden Schwestern verbrachte sie viele glückliche Sommermonate in den Highlands. Nach der Schule besuchte Carol einen Sekretärinnenkurs und lernte dabei vor allem eines: Dass sie nie im Leben Sekretärin werden wollte! Also machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete fünf Jahre lang in der Notaufnahme. Doch obwohl Carol ihren Job liebte, zog es sie irgendwann unwiderstehlich in die Ferne. Gemeinsam mit ihrer Schwester reiste sie ein Jahr lang quer durch Australien - und traf dort sechs Wochen vor dem Heimflug auf den Mann ihres Lebens ... Eine sehr kostspielige Verlobungszeit folgte: Lange Briefe, lange Telefonanrufe und noch längere Flüge von England nach Australien. Bis Carol endlich den heiß ersehnten Heiratsantrag bekam und gemeinsam mit ihrem Mann nach Melbourne in Australien zog. Beflügelt von ihrer eigenen Liebesgeschichte, beschloss Carol, mit dem Schreiben romantischer Romane zu beginnen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nacht für Nacht saß sie an ihrer Schreibmaschine und tippte eine Version nach der nächsten, wenn sie sich nicht gerade um ihr neugeborenes Baby kümmern musste. Tagsüber arbeitete sie weiterhin als Krankenschwester, kümmerte sich um den Haushalt und verschickte ihr Manuskript an verschiedene Verlage. Doch niemand schien sich für Carols romantische Geschichten zu interessieren. Bis sich eines Tages eine Lektorin von Harlequin bei ihr meldete: Ihr Roman war akzeptiert worden! Inzwischen ist Carol glückliche Mutter von drei wundervollen Kindern. Ihre Tätigkeit als Krankenschwester hat sie aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Dafür arbeiten ihre weltweit sehr beliebten ihre Heldinnen häufig im Krankenhaus. Und immer wieder findet sich unter Carols Helden ein höchst anziehender Australier, der eine junge Engländerin mitnimmt - in das Land der Liebe ...
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1. KAPITEL
Belle Langtry hatte Santiago Velazquez von dem Moment an gehasst, als sie ihn erblickte.
Na ja, natürlich nicht von dem genauen Moment an. Sie war ja auch nur ein Mensch. Als sie sich zum ersten Mal auf der Hochzeit ihrer Freunde im vergangenen September kennengelernt hatten – Belle war Trauzeugin und Santiago Trauzeuge –, hatte sie sich blenden lassen von seiner Attraktivität, der Größe, den breiten Schultern und seinem muskulösen Körper. Sie hatte aufgeblickt in seine dunklen, gefühlvollen Augen und gedacht: Wow! Träume werden wirklich wahr.
Dann hatte Santiago sich dem Bräutigam zugewandt und seinem Freund angeraten, Darius könne immer noch „weglaufen“ und seine Braut am Altar stehen lassen. Und das vor Letty!
Braut und Bräutigam hatten den Vorschlag zwar hölzern belacht, doch Belle hasste Santiago seit diesem Augenblick leidenschaftlich. Jedes weitere Wort von ihm war zynischer und ärgerlicher als das vorherige. Keine zehn Minuten später stritten sich die beiden auch schon; und bis zum Ende der Hochzeit wünschte Belle sich, er würde der Welt einen Gefallen tun und sterben. So unverblümt wie sie war, konnte sie nicht widerstehen und sagte es ihm. Er antwortete mit Sarkasmus. So ging das nun seit vier Monaten.
Natürlich, dachte Belle bitter, musste er es sein, der sie hier draußen fand, wie sie auf und ab ging im dunklen, verschneiten Garten hinter Lettys und Darius’ Anwesen an der Küste. Heulend.
Zitternd in ihrem dünnen schwarzen Kleid hatte sie in der Dunkelheit auf den wilden Atlantik hinausgeblickt. Das rhythmische Getöse der Wellen passte zum Hämmern ihres Herzens.
Den ganzen Tag über hatte sie das bezaubernde Neugeborene ihrer Freundin im Arm gehalten, weil Letty die gesamte Beerdigung ihres Vaters über geweint hatte. Gegen Ende der abendlichen Trauerfeier hatte Belle der Schmerz in ihrem Herzen dann schließlich überwältigt, als sie das friedlich schlafende Baby hielt. Sanft hatte sie Letty das Kleine gereicht, eine Entschuldigung gemurmelt und sich dann in den dunklen, schneebedeckten Garten geflüchtet.
Draußen pfiff ein eisiger Wind und ließ die Tränen auf ihrer Haut gefrieren, während sie hinaus in die Dunkelheit starrte, tief betrübt vor Kummer.
Niemals würde sie ein eigenes Baby haben.
Niemals, seufzten die Wellen des Atlantiks. Niemals, niemals.
„Belle?“, hörte sie eine raue Stimme. „Bist du hier draußen?“
Santiago! Scharf atmete sie ein. Der letzte Mann, der sie so zu Gesicht bekommen sollte!
Lebhaft konnte sie sich das höhnische Grinsen auf dem Gesicht des Spaniers vorstellen, wenn er sie wegen ihrer Kinderlosigkeit in Tränen aufgelöst auffand. Sich hinter einen Baum duckend, hielt sie den Atem an und hoffte inständig, dass er sie nicht sehen würde.
„Hör auf, dich zu verstecken“, sagte er und klang amüsiert. „Du trägst ein schwarzes Kleid und stehst im Schnee.“
Zähneknirschend trat sie hinter dem Baum hervor und log: „Ich habe mich nicht versteckt.“
„Was machst du denn sonst hier draußen?“
„Ich habe einfach etwas frische Luft gebraucht“, antwortete sie verzweifelt und wünschte, er würde sie in Ruhe lassen.
Ein Lichtstrahl, der aus einem Fenster im zweiten Stock des Herrenhauses fiel, erhellte die harten Umrisse von Santiagos kraftvollem Körper in dem schwarzen Anzug und dem gut geschnittenen Kaschmirmantel. Ihre Blicke trafen sich, und sie war wie elektrisiert.
Santiago Velazquez ist viel zu attraktiv, dachte sie erschauernd. Zu sexy. Zu mächtig. Zu reich.
Darüber hinaus war er ein selbstsüchtiger, zynischer Playboy, dessen einziges Interesse seinem riesigen Vermögen galt. Wahrscheinlich besitzt er Tresorräume, in denen er schwimmen konnte, dachte sie, und sah ihn rücklings durch Hundert-Dollar-Scheine schwimmen. Und gleichzeitig die Freundlichkeit und den Respekt verhöhnen. Sie hatte gehört, dass er seine zahlreichen One-Night-Stands wie unbezahltes Personal behandelte. Belles Gesichtsausdruck verhärtete sich. Die Arme verschränkt wartete sie, bis er durch den Schnee auf sie zuschritt.
Wenige Meter vor ihr hielt er an. „Du hast keinen Mantel an.“
„Mir ist nicht kalt.“
„Ich höre doch, wie deine Zähne klappern. Hast du vor, zu erfrieren?“
„Was kümmert es dich?“
„Mich? Gar nichts“, entgegnete er sanft. „Wenn du erfrieren willst, bitte. Aber ist es nicht etwas egoistisch, Letty die Planung einer weiteren Beerdigung aufzuzwingen? Bestattungen sind so mühsam. Und Hochzeiten. Und Taufen. Das alles eben.“
„Jede menschliche Interaktion, die etwas Gefühl erfordert, muss anstrengend für dich sein“, konterte Belle.
Er überragte ihre zierliche Gestalt um knapp dreißig Zentimeter. Dass einige Frauen ihm beim Spitznamen Ángel nannten, konnte sie gut verstehen. Er hatte das Gesicht eines Engels – eines dunklen Engels, dachte sie gereizt. Den der Himmel als Rausschmeißer einsetzen könnte, um die kleinen Leute fernzuhalten und alle herumzukommandieren. Santiago mochte reich und attraktiv sein, trotzdem war er der zynischste, gefühlloseste, verabscheuungswürdigste Mann auf Erden. Er war alles, was sie zutiefst hasste.
„Moment!“ Er kniff die schwarzen Augen zusammen und betrachtete sie aufmerksam im fahlen Mondlicht, das die Wolken überzog. „Weinst du etwa?“
Heftig und schnell blinzelte sie, um es zu verbergen. „Nein.“
„Doch.“ Seine grausamen, sinnlichen Lippen zogen sich spöttisch nach oben. „Ich weiß, dass du ein erbärmlich weiches Herz hast. Aber das geht selbst für dich zu weit. Du kanntest Lettys Vater kaum. Und trotzdem finde ich dich hier vor, wie du nach der Beerdigung um ihn trauerst, allein im Schnee, wie eine tragische viktorianische Verrückte.“
Im Normalfall hätte das ausgereicht, um sie zu provozieren. Nicht heute. Denn Belle war wirklich tieftraurig. Und sie wusste, wenn sie den leisesten Anflug einer Emotion zeigte, würde er sie noch mehr verhöhnen. Wie verzweifelt wünschte sie, Santiago wäre nicht derjenige gewesen, der sie gefunden hätte und fragte ihn nur: „Was willst du?“
„Darius und Letty sind schlafen gegangen. Eigentlich wollte Letty dich suchen, aber das Baby brauchte sie. Ich soll dich auf dein Gästezimmer führen und die Alarmanlage einschalten, sobald du wohlbehalten im Haus bist.“
Seine rauchige Stimme, die einen spanischen Akzent aufwies, schien sich über sie lustig zu machen. Sie hasste es, wie er es schaffte, dass sie vor Verlangen erschauerte, obwohl sie ihn so sehr ablehnte.
„Ich habe meine Meinung geändert, was das Übernachten betrifft.“ Das Letzte, was sie jetzt wollte, war es, sich die ganze Nacht in einem Gästezimmer hin und her zu wälzen, allein mit ihren quälenden Gedanken. „Ich will einfach nach Hause.“
„Nach Brooklyn?“ Santiago sah sie ungläubig an. „Dafür ist es zu spät. Alle, die in die Stadt zurückwollten, sind schon vor Stunden aufgebrochen. Wegen des Eissturms wurde gerade die Schnellstraße gesperrt. Es könnte Stunden dauern, bis sie freigegeben wird.“
„Warum bist du überhaupt noch hier? Hast du keinen Hubschrauber und ein paar Flugzeuge? Das liegt sicher nicht daran, weil dir Letty und Darius wichtig sind.“
„Die Gästezimmer hier sind gut, und ich bin müde. Vor zwei Tagen war ich noch in Sydney. Davor in Tokio.“ Er gähnte. „Und morgen fliege ich nach London.“
„Du Ärmster“, höhnte Belle, die immer vom Reisen geträumt hatte, aber nie geschafft hatte, das Geld zu sparen, selbst für ein Economy-Ticket.
Seine vollen Lippen deuteten ein Lächeln an. „Ich weiß deine Anteilnahme zu schätzen. Aber wenn es dir nichts ausmacht, dein Stummfilmdrama zu beenden, würde ich dich gern auf dein Zimmer begleiten, um dann in meins zu gehen.“
„Wenn du gehen willst, bitte.“ Sie wandte sich ab, damit er nicht ihr erschöpftes, verweintes Gesicht sehen konnte. „Sag Letty, ich wäre schon gegangen. Ich nehme den Zug zurück in die Stadt.“
„Ist das dein Ernst?“ Skeptisch sah er auf sie herab. „Wie willst du denn zum Bahnhof kommen? Ich bezweifle, dass überhaupt Züge fahren …“
„Dann gehe ich eben zu Fuß!“ Plötzlich hörte sich ihre Stimme schrill an. „Ich werde jedenfalls nicht hier schlafen!“
Santiago hielt inne.
„Belle“, sagte er, und seine Stimme war sanfter, als sie es je bei ihm gehört hatte. „Was ist los?“
Er streckte die Hand aus, legte sie auf ihre Schulter und anschließend auf ihre Wange. Zum ersten Mal überhaupt berührte er sie, und sogar in der kalten Dunkelheit durchzuckte es sie heiß wie Feuer. Ihre Lippen öffneten sich leicht.
„Selbst wenn etwas wäre, warum sollte ich es dir sagen?“
Sein Lächeln wurde noch breiter. „Weil du mich hasst.“
„Und?“
„Also, egal, was es ist, du kannst es mir sagen. Denn dir ist ja egal, was ich denke.“
„Stimmt“, gab sie trocken zu. Das klang zu gut. Sie presste die Lippen zusammen. „Aber du könntest es in die Welt hinausposaunen.“
„Habe ich je Geheimnisse verraten?“
„Nein“, räumte sie gezwungenermaßen ein. „Doch du sagst oft gemeine und beleidigende Sachen. Du bist herzlos und unhöflich und …“
„Nur direkt ins Gesicht, nie hinter dem Rücken von anderen.“ Seine Stimme war leise. „Erzähl es mir, Belle!“
Wolken schoben sich vor den Mond, sodass...




