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E-Book, Deutsch, 303 Seiten

Maurer Fragile Freundschaften

Networking und Gender in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-593-40844-6
Verlag: Campus
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Networking und Gender in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung

E-Book, Deutsch, 303 Seiten

ISBN: 978-3-593-40844-6
Verlag: Campus
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Autorin geht am Beispiel eines Graduiertenkollegs der Frage nach, welche Faktoren für eine gendergerechte Nachwuchsförderung an Hochschulen wichtig sind, und zeigt, dass für eine erfolgreiche akademische Laufbahn die "persönlichen wissenschaftlichen Freundschaften" eine besondere Bedeutung besitzen. Diese Freundschaften, so zeigt sie, sind zweischneidig und nicht geschlechtsneutral und müssen in ihrem Einfluss auf die akademische Nachwuchsförderung beachtet werden.

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1;Inhalt;6
2;Vorwort;10
3;I Einleitung;14
4;II Gleichstellungspolitische Praxis;26
4.1;1 Das Projekt »SOWI-Disslabor mit Gleichstellungsanspruch«;28
4.1.1;1.1 Die Projektinitiative;28
4.1.2;1.2 Vorarbeiten bis zur Ausschreibung des Schweizerischen Nationalfonds;29
4.1.3;1.3 Kooperation von »SOWI-Disslabor« und Graduiertenkolleg »Genderstudies«;33
4.2;2 Das Graduiertenkolleg »Wissen – Gender – Professionalisierung«;35
4.2.1;2.1 SPP »Zukunft Schweiz« und sozialwissenschaftliche Graduiertenkollegien;35
4.2.2;2.2 Graduiertenkolleg »Wissen – Gender – Professionalisierung«;36
4.2.3;2.3 Integration der Gleichstellungsanliegen;44
4.3;3 Zur Dynamik der »internen Evaluation«;47
4.3.1;3.1 Das Konzept einer internen formativen Evaluation zur Qualitätssicherung;48
4.3.2;3.2 Die Schwierigkeit, die interne formative Evaluation zu implementieren;53
4.3.3;3.3 Die Argumentationen des Kollegs gegen die formative Evaluation;55
4.3.4;3.4 Das Alternativprojekt: Reflexion statt Selbstevaluation;58
4.3.5;3.5 Konsequenzen für die Begleitstudie: ein neues Forschungsdesign;60
4.4;4 Die Wirkungsanalyse des Schweizerischen Nationalfonds;61
4.4.1;4.1 Design und Resultate der externen Programmevaluation;62
4.4.2;4.2 Kritik an der externen Evaluation;63
4.4.3;4.3 Konsequenzen aus der veränderten Zielsetzung der externen Evaluation;65
5;III Theorie: Kontext Wissenschaft und Gleichstellungspolicies;68
5.1;5 Gleichstellungstätigkeit in der Nachwuchsförderung;68
5.1.1;5.1 Gleichstellungsförderung und wissenschaftliche Freiheit;68
5.1.2;5.2 Nachwuchsförderung und Gleichstellungstätigkeit;77
5.1.3;5.3 Handlungsmöglichkeiten von Gleichstellungsbeauftragten;87
5.1.4;5.4 Konsequenzen für die Reflexion der Gleichstellungspraxis;92
5.2;6 Gleichstellungsstrategien und ihre Akzeptanz in der Wissenschaft;95
5.2.1;6.1 Genderwissen und genderkompetentes Handeln;96
5.2.2;6.2 Vision einer gerechten Gesellschaftsordnung nach Fraser;100
5.2.3;6.3 Empirische Befunde: policies der Gleichstellung mit unterschiedlicher Reichweite;109
5.2.4;6.4 Politischer Kontext: gleichstellungspolitische Strategien mit unterschiedlicher Reichweite;118
5.2.5;6.5 Konsequenzen für die Reflexion der Gleichstellungspraxis;135
6;IV Forschungsdesign und Methoden;138
6.1;7 Das Forschungsdesign;138
6.1.1;7.1 Besonderheiten einer explorativen Einzelfallstudie;138
6.1.2;7.2 Konsequenzen der Projektmodifikation des »SOWI-Disslabors«;140
6.1.3;7.3 Grounded Theory nach Anselm Strauss;141
6.2;8 Die Methoden;143
6.2.1;8.1 Dokumentenanalyse, Interviews, Fokusgruppengespräch, Vorstudien;143
6.2.2;8.2 Institutionelle Reflexion und teilnehmende Beobachtung;144
6.2.3;8.3 Netzwerkanalyse: Datenerhebung und Datenanalyse am Rand des Kollegs;145
7;V Empirie: Teilnehmende Beobachtung und Netzwerkanalyse;152
7.1;9 Forschungspraxis, doing interdisciplinarity und doing gender equality;152
7.1.1;9.1 Die Forschungspraxis des Kollegs;153
7.1.2;9.2 Drei Belastungsproben für die Forschungspraxis;160
7.1.3;9.3 Faktoren, die das »Forschenlernen« begünstigen oder erschweren;166
7.1.4;9.4 Forschungspraxis und doing interdisciplinarity;169
7.1.5;9.5 Forschungspraxis und doing gender equality;176
7.1.6;9.6 Die drei Dimensionen im Vergleich und damit verbundene Konsequenzen;187
7.2;10 »Persönliche wissenschaftliche Freundschaften«: (k)ein Tabu der akademischen Laufbahn;189
7.2.1;10.1 Ausgangskonzepte der Netzwerkbefragung und -analyse;190
7.2.2;10.2 Das Graduiertenkolleg als Netzwerk;193
7.2.3;10.3 Akademische Laufbahn und networking – Perspektive der Professorinnen und Professoren;199
7.2.4;10.4 Akademische Laufbahn und networking – Perspektive der Nachwuchsforschenden;215
7.2.5;10.5 Unsagbares oder vergeschlechtlichte Substrukturen: zur Bedeutung von »persönlichen wissenschaftlichen Freundschaften«;234
8;VI Bilanz und Ausblick: Theoretisch reflektierte Gleichstellungspraxis;250
9;11 Ergebnisse der Reflexion;250
9.1;11.1 Dissertation ermöglicht Distanz;251
9.2;11.2 Handlungsfeld 1: Initiative »SOWI-Disslabor«;252
9.3;11.3 Handlungsfeld 2: Praxis des Graduiertenkollegs »Genderstudies«;256
9.4;11.4 Handlungsfeld 3: Auf den Spuren der gendered substructures (Netzwerkanalyse);262
9.5;11.5 Handlungsfeld 4: Transfer in die Nachwuchsförderungspolitik;266
10;12 Ausblick für Praxis und Forschung;267
10.1;12.1 Empfehlungen für die Gleichstellungspraxis;267
10.2;12.2 Empfehlungen für die Praxis einer genderbewussten Nachwuchsförderung;270
10.3;12.3 Plädoyer für eine forschungsgestützte genderbewusste Nachwuchsförderung;275
11;Nachwort;278
12;Abkürzungsverzeichnis;282
13;Publikationenverzeichnis (PV);284
14;Quellenverzeichnis (QV);286
14.1;1 Projektanträge und Berichterstattung;286
14.2;2 Ausschreibungen und Empfehlungen des SNF;288
14.3;3 Protokolle und weitere interne Dokumente des Graduiertenkollegs »Gender Studies«;289
14.4;4 Publikationen über das Graduiertenkolleg »Wissen – Gender – Professionalisierung«;290
15;Literatur;292
16;Inhaltsverzeichnis des Anhangs im Internet;304


V Empirie: Teilnehmende Beobachtung und Netzwerkanalyse (S. 151-152)

Forschungspraxis, doing interdisciplinarity und doing gender equality In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung dargestellt. Beobachtet wurde der Prozess der Reflexion des Kollegs, die als Ersatz für die vom »SOWI-Disslabor« konzipierte formative Evaluation (vgl. Kap. 3.4) durchgeführt wurde. Die teilnehmende Beobachtung hatte zum Ziel, die Entwicklung der Forschungspraxis des Kollegs zu verfolgen und – so formulierte es ein Mitglied der Trägerschaft – folgenden Fragen nachzugehen: »Welche Impulse des Kollegs waren produktiv, anregend und welche belastend oder ablenkend für den individuellen Forschungsprozess?«, »Wo treten wir als Kolleg an der Stelle?«, »Warum und wann erhielten wir welche Impulse als Institution der Nachwuchsförderung?« Mit Blick auf das Anliegen, gleichzeitig Prozesse zu verfolgen, die für die Gleichstellungsarbeit relevant sind, wurde beschlossen, zudem Beobachtungen zu doing interdisciplinarity und doing gender equality festzuhalten – zwei Begriffe, die das Kolleg selbst vorschlug (vgl. Kap. 3.4.1).

Die teilnehmende Beobachtung beruhte auf a) der Beobachtung aller Veranstaltungen im Kolleg, b) der Auswertung der Veranstaltungsprotokolle, c) dem Führen informeller Gespräche, d) den ergänzenden E-Mail-Umfragen und e) der Nachbefragung (PV, Leemann 2007). Die Auswertung des Datenmaterials orientierte sich an den drei vom Kolleg definierten Dimensionen »Forschenlernen«, doing interdisciplinarity und doing gender equality und konnte dabei auf den Vorarbeiten zum Konzept der formativen Evaluation aufbauen (vgl. Kap. 3.1). Um die Offenheit in der Prozessbeobachtung und -analyse nicht vorgängig unnötig einzuschränken, wurden die Beobachtungen thematisch breit und detailliert von Hand protokolliert. Im Sinn der Grounded Theory (vgl. Kap. 7.3.3) wurde kein Beobachtungsraster deduktiv entwickelt und eingesetzt.

9.1 Die Forschungspraxis des Kollegs

Das Graduiertenkolleg »Genderstudies« verfolgte das Ziel, eine partizipative Forschungspraxis zu entwickeln, indem es über die dreijährige Laufzeit des Kollegs einen eigenen Bildungskanon herauskristallisierte (Kap. 9.1.1) und Reflexionsräume und -instrumente (Kap. 9.1.2) einrichtete.

9.1.1 Entwicklung des dreijährigen Veranstaltungskanons

Der Bildungskanon orientierte sich am Forschungsprozess der Kollegiatinnen und Kollegiaten. Die für die Lehrveranstaltungen sowie für den institutionalisierten Reflexionsprozess gewählten Formen veränderten sich im Verlauf der drei Jahre. Sie waren immer wieder einem Aushandlungsprozess unterworfen. Der im Projektantrag konzipierte Veranstaltungskanon (vgl. Anhang B.2) wurde von der Trägerschaft laufend konkretisiert und an den Plenarversammlungen jeweils im April, an denen die ganze Trägerschaft und alle Kollegiatinnen und Kollegiaten teilnahmen, für das Folgejahr diskutiert und verabschiedet. Die Forschungskultur des Kollegs wurde immer wieder auf ihre Qualität hin überprüft und weiterentwickelt.


Elisabeth Maurer, Dr. des., ist Leiterin der Abteilung Gleichstellung der Universität Zürich.



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