Dieser Band widmet sich – in Zeiten zunehmender Furcht vor möglichen negativen Auswirkungen von Zuwanderung – gezielt den positiven Aspekten von Migration am Beispiel des Balkans und zielt so darauf ab, Vorurteile abzubauen. Zuwanderung, egal ob sie aus Gründen der Ausbildung oder Arbeitssuche, aus persönlichem Interesse oder infolge von Flucht erfolgt, müsste nicht zwangsläufig zu Überfremdungsängsten in der Aufnahmegesellschaft führen, da es sich um ein natürliches Phänomen handelt, das – ohne Schattenseiten negieren zu wollen –durchaus auch Vorteile für beide Seiten mit sich bringt. Der Band stellt daher bewusst dem überwiegend düsteren Bild, das Medien besonders infolge der sogenannten „Flüchtlingskrise“ seit 2015 von Zuwanderung zeichnen, ein optimistisches gegenüber.
Zwischen Österreich und den Staaten des Westbalkans besteht eine historische Verbundenheit. Meilensteine, die besonders zur Verdichtung der Beziehungen beigetragen haben, waren unter anderem die Migrationsbewegungen während der Habsburgermonarchie, die Gastarbeit und Fluchtbewegungen infolge des Zerfalls Jugoslawiens. Bis heute ist Österreich ein wichtiges Zielland für Menschen aus der Region. Zu den Auswirkungen des Zuzugs auf die Stadt Wien zählen die Entstehung der „Balkan-Gemeinden“, Initiativen zur Völkerverständigung und zum interkulturellen Zusammenleben sowie der wichtige geistige, künstlerische, wissenschaftliche, ökonomische, politische, kulinarische sowie sportliche Beitrag der Migrantinnen und Migranten. Beispiele reichen von Ausnahmeleistungen im Spitzensport bis hin zur unbemerkten kulturellen Bereicherung Wiens durch Sprache oder neue Medien. Es zeigt sich, dass Menschen mit und ohne Migrationshintergrund auf gleiche Weise zur Entwicklung und Entfaltung einer Stadt beitragen können.
Metz
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Metz, Corinna
Dr. Corinna Metz hat Politikwissenschaft und Internationale Entwicklung an der Universität Wien studiert und ein Doktorat Friedens- und Konfliktforschung abgeschlossen. Seit mehreren Jahren fokussiert sie sich auf Kriegs- und Sicherheitsforschung sowie auf Vorurteilsforschung im Hinblick auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen. Dr. Metz hat mehrjährige Berufserfahrung in akademischen Einrichtungen sowie im Bereich der internationalen Beziehungen vorzuweisen. Seit 2014 ist sie Generalsekretärin des Sir Peter Ustinov Instituts zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen. Dr. Metz ist Lehrbeauftragte an der FH Campus Wien und hat mehrere wissenschaftliche Publikationen zu relevanten Themen der Konfliktforschung verfasst. Dazu zählen: „The Way to Statehood. Can the Kosovo Approach be a Role Model for Palestine?“ (Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH, Bremen, 2014) sowie „The Role of the International Community in the Police Reform in Bosnia-Herzegovina 2004–2008“ (Defence Academy and Bureau for Security Policy at the Austrian Ministry of Defence and Sports, Wien, 2010).