Mohl Der Zauberlehrling
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95571-071-2
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Das NLP-Lern- und Übungsbuch
E-Book, Deutsch, 368 Seiten
ISBN: 978-3-95571-071-2
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Die hohe Wirksamkeit des Lernens mit NLP zeigt sich u.a. in der geringen Zeit, die dafür aufgebracht werden muss. Wo andere jahrelange Lern- und Therapieprogramme durchführen, benötigt ein in NLP ausgebildeter Berater oder Therapeut nur wenige Sitzungen. Auch im Hinblick auf die Entwicklung menschlicher Freiheit tun sich neue Dimensionen auf. So ermöglicht NLP einem Menschen nicht nur, der zu werden der er sein könnte, sondern darüber hinaus, der zu werden, der er sein möchte. Dieses Buch erschien erstmals 1993 und hat sich seither zum Klassiker auf dem Gebiet der NLP-Literatur entwickelt. Die Potenziale, die die NLP-Begründer und NLP-Praktiker der ersten Generation gesammelt und entwickelt haben, stellt es in einer systematischen und leicht lernbaren Form dar.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Beratungspsychologie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychologische Disziplinen Coaching, Training, Supervision
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Coaching, Training, Supervision
- Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Coaching, Training, Supervision
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Inhaltsu?bersicht;6
3;Danksagung;12
4;Vorwort zur vierten Auflage;13
5;Einleitung;14
6;I. Genaue Wahrnehmung;20
6.1;1. Sinnlich konkrete Wahrnehmung;24
6.1.1;Übung: Sinnlich konkret wahrnehmen;26
6.2;2. Die Physiologien;30
6.3;3. Kalibrieren;32
6.3.1;Übung: Visuell kalibrieren;32
6.3.2;Übung: Auditiv kalibrieren;34
6.3.3;Übung: Kinästhetisch kalibrieren;36
6.3.4;Die Kristallkugel-Übung;38
6.4;4. Die Repräsentationssysteme oder Wahrnehmungsebenen;42
6.4.1;Übung: Wahrnehmungsebenen erkennen;45
6.4.2;Übung: Sinnesspezifische Prädikate erkennen;46
6.5;5. Die Wahrnehmungstypen;48
6.5.1;Übungen: Den eigenen Wahrnehmungstyp erkennen;49
6.5.2;Übung: Die eigene Wahrnehmungsfähigkeit erweitern;51
6.6;6. Augenbewegungen;52
6.6.1;Übung: Augenmuster;54
7;II. Rapport;56
7.1;1. Spiegeln;60
7.1.1;1.1 Nonverbales Spiegeln;61
7.1.2;1.2 Spiegeln und Fu?hren;63
7.1.2.1;Übung: Spiegeln und Fu?hren;63
7.1.3;1.3 Verbales Spiegeln;65
7.1.3.1;1.3.1 Kontrollierter Dialog;65
7.1.3.1.1;Übung: Kontrollierter Dialog;66
7.1.3.2;1.3.2 Aktives Zuhören;67
7.1.3.2.1;Übung: Aktiv Zuhören;67
7.1.3.3;1.3.3 Verbales Angleichen;70
7.1.3.3.1;Übung: Matching;71
7.1.3.3.2;Übung: Pacing allgemein;72
7.1.3.3.3;Übung: Spiegeln – Ziele vereinbaren;73
7.1.3.3.4;Übung: Spiegeln – Lob und Kritik;74
7.1.3.4;1.3.4 Sprachliches Reframing;75
7.1.3.4.1;Übung: Sprachliches Reframing;75
8;III. Fragetechnik;78
8.1;1. Die Wirkung spezifischer Oberflächenstrukturen und der Nutzen ihrer Hinterfragung;81
8.1.1;1.1 Tilgungen;82
8.1.2;1.2 Nominalisierungen;87
8.1.2.1;1.2.1 Nominalisierungen erkennen;87
8.1.2.2;1.2.2 Nominalisierungen aufheben;88
8.1.2.3;1.2.3 Nominalisierungen hinterfragen;88
8.1.3;1.3 Generalisierungen;89
8.1.3.1;1.3.1 Generalisierungen (Verallgemeinerungen) erkennen;89
8.1.3.2;1.3.2 Generalisierungen hinterfragen;90
8.1.4;1.4 Unvollständig spezifizierte Verben;93
8.1.5;1.5 Unterstellungen;94
8.1.6;1.6 Verzerrungen;95
8.1.7;1.7 Gedankenlesen;98
8.2;Fragetechnik: Einfacher Übungsdurchgang;100
9;IV. Genaue Problem- und Zielbestimmung;102
9.1;1. Genaue Problembestimmung bei Problemen mittleren Ranges;104
9.1.1;1.1 Die VAKO-Hypnose;106
9.1.2;1.2 Separator-State;107
9.2;2. Genaue Zielbestimmung bei Problemen mit starkem Gefu?hlsanteil;108
9.2.1;2.1 Kurzreframings;111
9.2.2;2.2 Ökologie-Check;112
9.3;3. Genaue Problem- und Zielbestimmung u?ben;114
9.3.1;3.1 Transkript (Teil 1);119
9.3.2;3.2 Übung: Genaue Problem- und Zielbestimmung;128
10;V. Arbeiten mit Ressourcen auf der Situationsebene (Veränderungsarbeit 1. Ordnung);130
10.1;1. Ressourcen;134
10.2;2. Future-Pace;136
10.3;3. Arbeiten mit Ressourcen auf der Situationsebene u?ben;138
10.3.1;3.1 Transkript (Teil 2, Fortsetzung von Seite 118);140
10.3.2;3.2 Arbeiten mit Ressourcen auf der Situationsebene;144
10.3.3;3.3 PeneTRANCE nach Thies Stahl;145
10.3.4;3.4 Aus Fehlern lernen;147
10.3.5;3.5 Ziele erreichen;149
10.3.6;3.6 In Streßsituationen ruhig bleiben;151
11;VI. Ankern;154
11.1;1. Ankern u?ben;158
11.1.1;1.1 Moment of Excellence;159
11.1.2;1.2 Den Moment of Excellence selber ankern;161
11.1.3;1.3 Herausfinden und benutzen eines bereits bestehenden Ankers;163
11.1.4;1.4 Moment of Importance;165
11.1.5;1.5 Analyse des Arbeitsplatzes auf positive und negative Anker;166
11.1.6;1.6 Changing History;168
11.1.7;1.7 Changing History als Kette;170
11.1.8;1.8 Phobietechnik mit Ressourcenanker;172
11.1.9;1.9 Integration zweier dissoziierter Physiologien;175
12;VII. Arbeiten auf der Metaebene – Reframings (Problemlösungen 2. Ordnung);178
12.1;1. Inhaltliches Reframing;180
12.1.1;1.1 Bedeutungsreframing;183
12.1.2;1.2 Kontextreframing;184
12.2;2. Six-Step-Reframing;186
12.2.1;2.1 Six-Step-Reframing, einfache Form;188
12.2.2;2.2 Die Konzeption des Unbewußten im NLP;196
12.2.3;2.3 Six-Step-Reframing, Grundform;198
12.3;3. Das Verhandlungsmodell;208
12.3.1;3.1 Das Verhandlungsmodell, Grundform;209
12.3.2;3.2 Das Verhandlungsmodell, einfache Form;211
12.3.3;3.3 Six-Step-Verhandlungsmodell;213
12.4;4. Aneignung neuer Fähigkeiten (Teile bauen);214
12.4.1;4.1 Aneignung neuer Fähigkeiten, Grundform;215
12.4.2;4.2 Aneignung neuer Fähigkeiten, einfache Form;220
13;VIII. Arbeiten mit Strategien;224
13.1;1. Darstellung von Strategien;228
13.2;2. Analyse von Strategien (Strategien evozieren und auspacken);232
13.2.1;2.1 Übungen: Strategien auspacken;233
13.2.2;2.2 Strategien evozieren;234
13.2.3;2.3 Übung: Strategien evozieren und auspacken lernen;235
13.3;3. Utilisation von Strategien;238
13.3.1;3.1 Strategien anwenden;239
13.3.2;3.2 Strategien anderer spiegeln;241
13.3.2.1;Übung: Eine Entscheidungsstrategie spiegeln;243
13.3.2.2;Übung: Eine kreative Strategie spiegeln;244
13.3.2.3;Übung: Eine Motivationsstrategie spiegeln;245
13.3.3;3.3 Strategien ankern;246
13.3.3.1;Übung: Verdeckt ankern;246
13.3.3.2;Strategien verdeckt analysieren;247
13.4;4. Veränderung von Strategien;248
13.4.1;4.1 Im richtigen System agieren!;249
13.4.2;4.2 Mehrere Systeme nutzen!;251
13.4.3;4.3 Das System wechseln!;252
13.4.3.1;Phobietechnik mit Entscheidungspunkt;253
13.4.3.2;Wahrnehmungswechsel im Selbstmanagement;253
13.4.4;4.4 Eine Strategie begradigen;255
13.5;5. Techniken der Strategiemodifikation;256
13.5.1;5.1 Unterbrechen durch Überlastung;257
13.5.2;5.2 Unterbrechen durch Ablenkung;258
13.6;6. Kriterien beim Neuentwurf von Strategien;260
13.7;7. Installieren von Strategien;264
13.7.1;7.1 Installieren mit Hilfe von Ankern;265
13.7.2;7.2 Installieren durch Proben;267
14;IX. Arbeiten mit Submodalitäten;268
14.1;1. Submodalitäten variieren lernen;274
14.2;2. Arbeiten mit Assoziation und Dissoziation;278
14.2.1;2.1 Dissoziationstherapie;280
14.2.2;2.2 Umkehrtherapie;281
14.2.3;2.3 Ultrakurzzeittherapie;282
14.2.4;2.4 Phobietechnik I;283
14.2.5;2.5 Phobietechnik II;285
14.2.6;2.6 Umgang mit Kritik;286
14.3;3. Arbeiten mit submodalen Strukturen und Strategien;290
14.3.1;3.1 Selbstmotivation;291
14.3.1.1;a. Die eigene Motivation steigern, erste Variante;292
14.3.1.2;b. Die eigene Motivation steigern, zweite Variante;294
14.3.2;3.2 Interne und externe Referenz;296
14.3.2.1;a. Interne und externe Referenz untersuchen und utilisieren;298
14.3.2.2;b. Abbau von Autoritätsangst;301
14.3.2.3;c. Abbau von zwanghaftem Altruismus;302
14.3.2.4;d. Aufbau eines positiven Selbstbildes;304
14.3.3;3.3 Glaubenssätze ändern;306
14.3.3.1;a. Glaubenssätze ändern lernen;308
14.3.3.2;b. Selbstmanagement mit den Submodalitäten des Glaubenssatzes;321
14.3.4;3.4 Das Schwellenmuster;325
14.3.5;3.5 Wertewandel;330
14.3.6;3.6 Der Swish;337
14.3.6.1;Standard-Swish u?ben;338
14.3.7;3.7 Die Zeitlinie;342
14.3.8;3.8 Visionen;346
14.3.8.1;Visionen entwickeln lernen;347
15;X. Arbeiten mit allen Veränderungsstrategien Re-Imprinting nach Robert B. Dilts;350
15.1;Re-Imprinting nach Robert B. Dilts;352
16;Glossar;358
17;Anmerkungen;363
18;Literatur;367
Einleitung
1985 hatte ich ein Problem und eine neue Bettlektüre. Mein Problem bestand darin, daß ich nach bestandener Führerscheinprüfung auf die Vorstellung, ein Auto zu lenken, mit zunehmender Angst reagierte. Meine neue Bettlektüre trug den Titel: „Neue Wege der Kurzzeit-Therapie“1 und enthielt sogenannte Neurolinguistische Programme, die ich an meinem Problem ausprobierte. Als ich mich einige Tage später daran erinnerte, sauste ich gerade über die Autobahn und stellte fest, daß mir mein Problem abhanden gekommen war. 1986 nahm ich an einer Ausbildung in NLP teil, als eine Frau mich um Unterstützung bei einem Problem bat. Sie fiel regelmäßig um. Medizinische Untersuchungen hatten ein Hyperventilationssyndrom ergeben. Ärztliche Bemühungen wie auch eine einjährige Psychotherapie hatten keine Erfolge erzielt. Ich teilte dieser Frau mit Bedauern mit, ihr nicht helfen zu können, da ich noch in der Ausbildung sei und keine Verantwortung für eine Beratung übernehmen könnte. Aber ich erklärte ihr sehr genau, was ich gerade gelernt hatte. Noch ein Jahr später hatte ich Kontakt zu ihr. Sie war bis dahin nie mehr umgefallen. Was es bedeuten kann, NLP zu lernen, ist einem in der abendländischen Kulturtradition denkenden Menschen nur schwer nahezubringen: Es grenzt an Zauberei. Die Skepsis des Anfängers weicht dem durch Erfahrung gefestigten Vertrauen in die Wirkungszusammenhänge der NLP-Veränderungsstrategien nur zögernd. Deshalb diese Beispiele, um zunächst eine Vorstellung zu vermitteln von Fähigkeiten, die man erwerben kann, wenn man sich NLP aneignet. NLP ist entstanden, nachdem zwei junge Amerikaner, Richard Bandler und John Grinder, auf die Idee kamen herauszufinden, aus welchen Gründen die drei erfolgreichsten amerikanischen Therapeuten, Satir, Erickson und Perls, ihre Berufskollegen in der Wirksamkeit ihrer Bemühungen so haushoch übertrafen. Durch systematische Beobachtung fanden sie heraus, daß ganz bestimmte Kommunikationsmuster und Vorgehensweisen den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Aus diesen wirksamen Strategien bauten Bandler und Grinder ein neues System auf, das sich inzwischen sowohl als Therapieform wie auch als allgemeines Lernsystem bewährt hat. Dieses Lernsystem nannten sie Neurolinguistisches Programmieren, NLP. Lernen mit NLP ist hochwirksam. Ihre Begründer sind der Überzeugung, daß man mit NLP alles lernen kann: Prüfungsängste zu überwinden ebenso wie das Rauchen aufzugeben, sich selbst zu motivieren ebenso wie selbstbewußt aufzutreten, in der Liebe erfolgreich zu sein ebenso wie im Beruf voranzukommen. Die hohe Wirksamkeit des Lernens mit NLP zeigt sich auch in der geringen Zeit, die dafür aufgebracht werden muß. Ein einziger Übungsdurchgang kann zum Ziel führen. Ein in NLP ausgebildeter Berater oder Therapeut benötigt wenige Sitzungen, wo andere jahrelange Lern- oder Therapieprogramme durchführen. Die weniger durch rationale Erklärung sondern mehr durch subjektive Erfahrung überzeugende Wirksamkeit von NLP hat dazu geführt, daß diese Lernstrategien sich zunächst in der beruflichen Weiterbildung durchsetzten. Die ersten Ausbildungsprogramme waren zwar auf pädagogische und psychologische Praktiker zugeschnitten, weite Verbreitung erfährt NLP jedoch in der Weiterbildung von Führungskräften in der freien Wirtschaft. Die akademische Forschung und Lehre blieb bis heute skeptisch, im wesentlichen wohl deshalb, weil es noch keine „Theorie“ des NLP gibt. Bis heute sind die praktischen Lernstrategien nichts als Modelle. Die angebotenen Erklärungszusammenhänge von deren Wirksamkeit stellen lediglich Hypothesen pragmatischen Charakters dar. NLP hat aus diesen Gründen und nicht zuletzt auch wegen seiner direkten Anwendbarkeit und ökonomischen Verwertbarkeit für die akademische Zunft etwas Anrüchiges. Dazu kommt, daß Arbeiten mit NLP in der therapeutischen Praxis nur wenig Zeit erfordert. Im ökonomischen Bereich unserer Gesellschaft werden dagegen Fähigkeiten, wie NLP sie vermittelt, dringend gebraucht. Wenn Unternehmen auch in Zukunft ökonomisch erfolgreich sein wollen, brauchen sie als Mitarbeiter Menschen, die über breitgefächertes Wissen verfügen, die ihr Verhalten mit sozialer und situativer Sicherheit selber steuern können und die sich lustvoll von rasch wechselnden Aufgaben herausfordern lassen. Solche Menschen kann man nicht mehr dem traditionell kooperativen und schon gar nicht mehr dem autoritären Führungsstil unterwerfen. Um selbständige, vielseitige, kreative und engagierte Mitarbeiter zu führen, müssen Vorgesetzte Menschen sein, die die Strukturen und Bedingungen, das Klima und die Beziehungen schaffen können, in denen solche Mitarbeiter tätig sein und sich entwickeln können. Das heißt Führungskräfte müssen selber gut strukturierte, ausgewogene, kommunikative und einfühlsame Menschen sein, deren Selbstausdruck und Verhalten angemessen und stimmig sind. Führungsfähigkeiten dieser Art können nicht mehr durch die Aneignung von sprachlichen und sozialen Geschicklichkeiten erworben werden, wie sie in derzeitigen Führungsseminaren vermittelt werden. So etwas wie die Echtheit des persönlichen Selbstausdrucks kann nur erworben werden, wenn Menschen so an sich arbeiten, daß sie die Differenzen zwischen gesellschaftlichen Verhaltensanforderungen und ihrem eigenen Selbstbild in einer für sie angemessenen Form auszugleichen in der Lage sind. Dazu bedarf es Arbeit an sich selbst als ganzem Menschen in Sinn- und Zielzusammenhängen. Lernen mit NLP macht eine solche Entwicklung möglich. Die weitere Ausbreitung von NLP wird auch vor den Universitäten nicht haltmachen. Selbst diejenigen Vertreter der akademischen Zunft, für die die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre von anderen gesellschaftlichen Lebensbereichen unabdingbar ist, werden an NLP als einer Möglichkeit, die Individuation der menschlichen Persönlichkeit weiterzuentwickeln, nicht vorbeikommen. Mit NLP ist nämlich ein Fortschritt in der Entwicklung der menschlichen Freiheit möglich, den es bislang noch nicht gab. Freiheit ist das Ziel großer Anstrengungen und Kämpfe im menschlichen Leben gewesen bis heute. Seit den Anfängen menschlicher Gesellschaft verwendeten ihre Mitglieder einen großen Teil ihrer Lebenskraft, um Abhängigkeiten zu überwinden. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte von Freiheitskämpfen, ebenso wie die Geschichte des Einzelnen darin besteht, ein selbständiges Individuum zu werden. Bis heute ist der einzelne Mensch immer noch insoweit abhängig von seiner Familie, als diese am Beginn seiner Lebensgeschichte seine Persönlichkeit prägt, seine Erziehung bestimmt und über seine Ausbildung entscheidet. Hier hat die Psychoanalyse am Anfang dieses Jahrhunderts entscheidend zur Befreiung des Individuums beigetragen, indem sie uns aufklärte, daß im Wesentlichen unbewußte Triebkräfte unser bewußtes Handeln bestimmen. Wo „Es“ war, soll „Ich“ werden, ist das psychoanalytische Programm der Befreiung des Individuums von unbewußten Kräften, die unserem Erleben und Handeln Grenzen setzen. Allerdings ist dieses psychoanalytische Programm zur Erweiterung unserer persönlichen Freiheit aufwendig. Es dauert lange, es kostet viel Geld, und zumindest bei der praktischen Durchführung des Programms ist der an seiner persönlichen Freiheit Interessierte abhängig von einem anderen, dem Analytiker. In Europa nehmen deshalb im Wesentlichen nur Menschen mit schwerwiegenden psychischen Schwierigkeiten diese Möglichkeit zur Steigerung der persönlichen Freiheit in Anspruch. NLP bietet mehr. NLP ermöglicht einem Menschen nicht nur, der zu werden, der er sein könnte, sondern darüber hinaus der zu werden, der er sein möchte. Obwohl die Wünsche eines Menschen danach, wer er sein und was er tun möchte, den Rahmen seiner persönlichen Lebensgeschichte nicht notwendig sprengen, so ist doch mit NLP zum Beispiel möglich, die persönliche Identität prägende Lebenssituationen aus der frühen Kindheit oder Jugend zu verändern und damit die eigene Lebensgeschichte umzuschreiben. Es ist sogar gerechtfertigt, an dieser Stelle zu sagen: die eigene Lebensgeschichte umzuerleben, das heißt anders zu erleben und deshalb daraus andere, das weitere Leben ändernde Schlußfolgerungen zu ziehen. So verstanden ist NLP ein weiterer Schritt in der Entwicklung individueller Freiheit und ein Schritt weiter, als andere Programme zur Erweiterung persönlicher Möglichkeiten wie zum Beispiel die Psychoanalyse gehen. Aber was ist NLP? Wenn wir den Begriff „Neurolinguistisches Programmieren“ ernst nehmen, denken wir automatisch an elektronische Datenverarbeitung und Computer. Obwohl diese Assoziation bei den meisten Menschen keine guten Gefühle auslöst, ist sie sinnvoll, um die Wirkungsweise von NLP-Veränderungsarbeit deutlich zu machen. Beim Computer werden Daten eingegeben, verarbeitet, gespeichert und für bestimmte Zwecke wieder aufgerufen. Unser Gehirn tut das auch. Die Daten, die in das Gehirn eingehen, sind unsere sinnlichen Erfahrungen, alles was wir sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken. Im Gehirn werden diese verarbeitet und abgespeichert. Für bestimmte Zwecke – z.B. wenn wir eine Entscheidung fällen sollen, was zu tun sei – werden diese Daten wieder aufgerufen und zur Grundlage für eine Entscheidung gemacht, die zum Handeln führt. NLP gründet auf der in unserem Gehirn gespeicherten sinnesspezifischen Erfahrung. Wichtig für Arbeiten mit NLP ist vor allem die Struktur, in der diese subjektive Erfahrung verarbeitet und gespeichert wurde. Ein Beispiel macht dies vielleicht deutlicher: Auf die Äußerung Ihres...