E-Book, Deutsch, Band 107, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
Monroe / Marks / Bolter Romana Extra Band 107
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0023-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 107, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
ISBN: 978-3-7515-0023-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EIN SINNLICHER VERDACHT von TILDA MARKS
Die Münzsammlung im historischen Kaiserpalast von Split aus nächster Nähe zu sehen, ist ein Traum! Dass Mia dabei den attraktiven Mäzen Leonardo Horvat an ihrer Seite hat, macht das Erlebnis umso prickelnder. Bis sie erfährt, dass Leonardo ihr eine Falle gestellt hat ...
KOMM ZURÜCK, MEU AMOR von CHARLOTTE HAWKES
Der englische Chirurg Dr. Jacob Cooper berührt etwas in Flavia, das sie längst verloren geglaubt hat. Tagsüber zeigt die Naturforscherin ihm den Dschungel, in den schwülen Nächten geben sie sich einander hin. Flavia hofft auf mehr, da reist Jacob überstürzt aus Brasilien ab ...
DIE SEHNSUCHT DES GRIECHISCHEN MILLIONÄRS von LUCY MONROE
Zwei Jahre hat er Chloe nicht geküsst - viel zu schmerzlich ist die Sehnsucht nach ihr! Ein Liebesdeal mit Chloe soll Ariston Spiridakou die heiße Lust zurückbringen. Aber etwas fehlt ihm zu seinem Glück ...
DIE ERBIN UND DER REBELL von ANDREA BOLTER
Als sie Kento nach sieben Jahren zum ersten Mal wiedersieht, lodert das Feuer der Leidenschaft heiß in Erin. Doch in den Augen ihrer Eltern ist Kento trotz seiner Millionen immer noch nicht gut genug. Wird ihre Liebe die Zerreißprobe dieses Mal bestehen?
Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne - welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Mia Thompson hatte es die Sprache verschlagen. Sie stand steif und angespannt vor dem Ehrfurcht gebietenden, mit kunstvollen Intarsien versehenen Schreibtisch ihres Chefs und starrte ihn über die ausladende Arbeitsfläche hinweg an. „Noch Fragen?“ George Hastings hob die buschigen grau melierten Augenbrauen, was sein eulenhaftes Aussehen unterstrich. Mia schüttelte den Kopf. Der Hauch eines Lächelns blitzte zwischen Hastings’ dichten und krausen Barthaaren hervor. „Gut, dann wäre ja alles geklärt. Ich verlasse mich auf Sie.“ Mia nickte und verabschiedete sich. Während sie die holzgetäfelte Bürotür hinter sich schloss, warf sie durch den schmaler werdenden Spalt einen letzten ungläubigen Blick auf die kauzige Gestalt hinter dem antiken Schreibtisch. Doch George Hastings schenkte ihr keine Beachtung mehr. Für ihn war alles gesagt, und er vertiefte sich in den Ausstellungskatalog für das nächste Jahr. Mia dagegen konnte noch immer nicht fassen, was gerade passiert war. Sie wandte sich um und holte tief Luft. Ihre Mundwinkel zuckten. Ihr ganzer Körper kribbelte vor Aufregung. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich. Noch war nicht der richtige Zeitpunkt, um vor ihren Kolleginnen und Kollegen in Jubel auszubrechen. Die würden auch so schon bald genug von ihrem Sonderauftrag erfahren – und ganz bestimmt alles andere als begeistert sein. Seit anderthalb Jahren absolvierte Mia ein Volontariat in der Abteilung Griechische und Römische Antike am Britischen Museum in London. Damit stand sie in der Rangordnung nur eine Stufe über den Praktikanten. Dass Hastings ausgerechnet sie ausgewählt hatte, würde unweigerlich bissige Kommentare und Sticheleien nach sich ziehen. Die Stimmung unter den Kollegen war ohnehin angespannt. Kunsthistoriker waren auf dem Arbeitsmarkt kaum gefragt, der Personaletat knapp. Aber gerade eben hatte Mia das große Los gezogen. Nur mit Mühe verkniff sie sich ein triumphierendes Grinsen, während sie das Großraumbüro durchquerte und an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte. Sah jemand von seinem Bildschirm auf, nickte sie höflich und ging weiter. Zum Glück schien sich niemand darüber zu wundern, dass Hastings sie hatte sprechen wollen, und so setzte sie sich wie gewohnt an ihren Schreibtisch und öffnete die Datenbank mit den Ausstellungsstücken. Ihre Arbeitstage waren in einen festen Rhythmus unterteilt. Am Vormittag saß sie drei Stunden vor dem Computer, die Nachmittage verbrachte sie allein in den Kellerräumen des Museums, wo über zehntausend Exponate aus der Römischen Antike lagerten. Weniger als ein Prozent davon fand einen Platz in den Besucherhallen des Museums. Der Rest wartete darauf, von Mia entstaubt und in das digitale Archiv aufgenommen zu werden. In den ersten Wochen hatte ihr der Job sogar richtig gut gefallen. All die antiken Münzen, Amphoren, Mosaiken und Tafelbilder, die sie während ihres Studiums nur in Büchern bestaunen konnte, durfte sie nun anfassen, persönlich begutachten und anschließend katalogisieren. Doch ihre anfängliche Begeisterung war nach und nach in sich zusammengesackt wie ein auskühlender Heißluftballon. Das lag gar nicht einmal daran, dass das Magazin des Britischen Museums weit weniger spektakulär war, als sie angenommen hatte, und hauptsächlich mit Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs bestückt war. Im Gegenteil. Mia liebte es, die Vergangenheit in ihrer Fantasie zum Leben zu erwecken und sich den Alltag der Menschen vorzustellen, die diese Dinge tagtäglich benutzt hatten. Was sie dagegen beinahe um den Verstand brachte, war die Eintönigkeit ihrer Arbeit. Zurzeit erfasste sie eine Serie von Schöpflöffeln aus Bronze. Und es gab davon Hunderte. Mia musste jeden Einzelnen untersuchen, den Zustand mit handschriftlich verfassten, zum Teil noch aus dem achtzehnten Jahrhundert stammenden Erstbeschreibungen vergleichen, jegliche Abweichungen notieren und den Text zusammen mit einem Foto in der neuen Datenbank ablegen. Vielleicht ist damit bald Schluss, dachte Mia und lächelte dabei still vor sich hin. Dann suchte sie in ihren Notizen die Stelle heraus, an der sie vorhin ihre Arbeit unterbrochen hatte. Aber sie war immer noch so aufgewühlt von dem Gespräch mit Hastings, dass sie sich ständig vertippte. Ihre Gedanken schweiften ab, und auch ihr Blick wanderte beinahe im Sekundentakt zum unteren Bildschirmrand, wo sich die Zeitanzeige befand. Elf Uhr. In einer Stunde würde sie ihre Freundin Emily zum Lunch treffen. Mia konnte es kaum erwarten, ihr von den Neuigkeiten zu berichten! Noch fünf Schöpfkellen, ermahnte sie sich, dann kannst du gehen. Nach der Vierten schnappte sich Mia ihren Regenmantel und machte sich auf den Weg. Der Bürotrakt ihrer Abteilung befand sich im zweiten Stock eines Seitenflügels des Museums, und normalerweise nahm sie den Nebenausgang an der Montague Street. Doch heute drehte sie vorher noch eine Runde durch die Ausstellungshallen und inspizierte den kleinen Bereich, der vielleicht schon bald ihrer Verantwortung unterliegen würde. In ihrem Kopf entstanden sofort ein paar Ideen, wie man den Raum thematisch ein wenig spannender gestalten konnte. Aber sie durfte sich nicht in Träumereien verlieren. Noch nicht. Mia eilte durch den Besucherausgang nach draußen. Seit Tagen hingen dunkle Wolken über London und durchtränkten die Stadt mit ihrem nasskalten Dunst. Sie zog die Kapuze über und vergrub die Hände in den Taschen. Aber selbst das schlechte Wetter konnte ihre Stimmung nicht trüben. Und jetzt, da sie nicht mehr den Blicken ihrer Kollegen ausgesetzt war, musste sie auch ihre Gefühle nicht mehr in Zaum halten. Bis über beide Ohren grinsend rannte sie fröhlich durch den sanften Sprühregen und erregte damit unweigerlich das Aufsehen der anderen Passanten, die verdrossen ihrer Wege gingen. Sogar die mürrische Betreiberin des Souvenirladens an der Ecke zur Bloomsbury Street sah ihr verwundert hinterher. Einen Häuserblock weiter erreichte sie das „Teas & Tattle“, eine kleine Teestube mit bunten Holzstühlen und runden, wackligen Tischchen. Emily wartete bereits an ihrem Stammplatz. Mia winkte ihr durch die Fensterfront überschwänglich zu, und als sich ihre Blicke kreuzten, wurde ihr klar, dass sie mit dieser Geste einen Teil der Überraschung bereits verraten hatte. Zumindest schien ihre Freundin zu ahnen, dass etwas Außergewöhnliches passiert war. „Du hast doch nicht etwa im Lotto gewonnen?“, rief Emily ihr zu, als sie das Lokal betrat. Mia lachte. „Besser. Viel besser.“ Sie legte ihren Mantel ab und setzte sich. „Ein schwerreicher Lord hat sich in dich verliebt und jetzt ziehst du zu ihm auf sein Schloss, wo ihr glücklich bis ans Ende eurer Tage lebt?“ „Nah dran“, sagte Mia und strich sich schmunzelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nur, dass das Schloss ein Palast ist, und der Lord ein römischer Kaiser.“ Emily runzelte die Stirn. „Stehst du jetzt auf Rollenspiele? Wo hast du die Idee nun wieder her?“ „Du hast mich doch immer ermuntert, mal was Neues auszuprobieren, aus mir rauszugehen“, sagte Mia und lockte ihre Freundin damit weiter auf eine falsche Fährte. Emily schien den Köder zu schlucken. „Lass dich ja nicht mit irgendeinem Spinner aus dem Internet ein, der sich für Cäsar hält oder so was“, warnte sie und schüttelte dann verzweifelt den Kopf. „Du verbringst zu viel Zeit in diesem gruseligen Keller. Immer allein mit dem Hausrat von Leuten, die vor zweitausend Jahren gestorben sind, das kann auf Dauer nicht gesund sein.“ „Keine Angst“, sagte Mia und grinste breit. „Damit ist vielleicht bald Schluss.“ Emilys Augen blitzten neugierig auf. „Der Kaiser ist also echt?“ „Oh ja. Genau wie sein Palast.“ Die Bedienung kam an den Tisch und Emily gab ihre Bestellung auf: ein klassisches Teegedeck für zwei. Schwarzer Tee mit einer Auswahl an Sandwiches, Scones und kleinen Kuchenstückchen. „Heißt das etwa, du wirst befördert?“, fragte Emily. „Das ist ja unglaublich!“ Mia strahlte. „Ich wäre fast aus allen Wolken gefallen, als der alte Hastings mir das Angebot gemacht hat. Aber es gibt einen Haken.“ „Erzähl.“ „Ich fliege übermorgen nach Split. Dort wird eine Ausstellung mit antiken Münzen eröffnet. Meine Aufgabe ist es, den Veranstalter davon zu überzeugen, dass er seine Sammlung als Leihgabe an das Britische Museum übergibt. Wenn ich das schaffe, werden all meine Träume wahr und bei meiner Rückkehr wartet eine feste Stelle mitsamt einem eigenen Forschungsgebiet auf mich.“ „Split?“, fragte Emily. „Das liegt doch in Kroatien.“ „Ja, aber Diokletian, ein römischer Kaiser aus dem dritten Jahrhundert nach Christus, hat sich dort einen Palast als Alterswohnsitz bauen lassen.“ „Wie bescheiden.“ „Er hat eben das Meer und die Sonne geliebt.“ Mia zwinkerte ihrer Freundin zu. „Genau wie ich.“ Emily warf wehmütig einen Blick auf das nasskalte Wetter draußen. „Am liebsten würde ich mitkommen.“ „Hey, das wird kein Urlaub“, sagte Mia. „Es geht immerhin um meine Zukunft!“ „Was sind das für Münzen, die du für Hastings unbedingt nach London holen sollst?“ „So genau weiß ich das noch nicht. Das Archäologenteam einer privaten Stiftung hat sie erst kürzlich bei einer Grabungsstätte in Split gefunden. Angeblich eine bisher unbekannte Sonderprägung zu Ehren von Diokletian. Der Fund gilt unter Fachleuten als Sensation. Am Donnerstag werden sie im Museumspalast das erste Mal...