E-Book, Deutsch, Band 1613, 160 Seiten
Reihe: Julia
Mortimer Geheimnisvoll - und so verführerisch
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86494-279-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1613, 160 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86494-279-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein faszinierender Mann, der attraktive Drehbuchautor Luke Richmond! Seit die junge Historikerin Leonora Winston auf dem Landsitz seiner Mutter ist, um die Biografie der berühmten Schauspielerin zu schreiben, weicht er nicht von ihrer Seite. Beim abendlichen Dinner sitzt er neben ihr, in der Bibliothek scheint er genau dann dort zu tun zu haben, wenn sie da ist. Lukes sinnliche Zärtlichkeiten entfachen in Leonora ein heißes Feuer des Verlangens. Trotzdem wird sie das Gefühl nicht los, dass es ihm nicht wirklich darum geht, sie zu erobern. Welches Geheimnis verbirgt Luke?
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
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1. KAPITEL „Sie müssen Dr. Leonora Winston sein.“ Leonie blickte auf. Sie wartete schon seit einigen Minuten in dem Salon, in den das Hausmädchen sie geführt hatte, jedoch nicht auf den großen, dunkelhaarigen Mann, der dort auf der Schwelle stand. Er war ihr fremd, und sie runzelte die Stirn. Er sah wirklich gut aus, das musste sie zugeben. Weitere positive Eigenschaften konnte sie aber beim besten Willen nicht entdecken. Der Unbekannte wirkte arrogant, und seine grünen Augen blickten kalt. Jemand, der nichts außer seiner eigenen Meinung gelten lässt, war ihr spontanes Urteil. Sein Tonfall hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass der Mann sie ans Ende der Welt wünschte, und sie kam sich wie ein Eindringling vor. Obendrein hatte er sie mit „Leonora“ angeredet, was ihr stets leichtes Unbehagen bereitete. Sie war zwar auf diesen Namen getauft worden, da ihre Großeltern Leo und Nora hießen, wurde allerdings von Kindheit an nur Leonie genannt. Der Fremde maß sie abfällig von Kopf bis Fuß. Leonie wusste nicht, womit sie sein feindseliges Verhalten verdient hatte, denn sie sah diesen Mann zum ersten Mal. Sie ließ sich ihre Unsicherheit jedoch nicht anmerken, sondern gab sich gelassen und wich seinem Blick nicht aus. „Luke Richmond, wenn mich nicht alles täuscht “, erwiderte sie ungerührt, weil ihr mittlerweile eingefallen war, um wen es sich handeln musste. Sie war durchaus in der Lage, mit Männern wie ihm fertig zu werden. Er presste die Lippen zusammen und sah sie drohend an. „Sie finden die Situation vielleicht amüsant, Dr. Winston, aber …“ „Nennen Sie mich bitte Leonie“, unterbrach sie ihn und lächelte betont freundlich. „Außerdem muss ich Ihnen widersprechen, denn ich finde die Situation eher ärgerlich als amüsant.“ „Weil Sie Rachel erwartet hatten?“ Spöttisch verzog er den Mund. „Keine Angst, sie wird bald kommen – es ist eine ihrer vielen Marotten, immer unpünktlich zu sein.“ Sie fand diese Kritik an seiner Mutter einer Fremden gegenüber mehr als taktlos. Erst jetzt schloss er die Tür hinter sich und kam ins Zimmer. „Bevor Sie sich mit Rachel treffen, wollte ich mit Ihnen unter vier Augen sprechen.“ Leonie stand vor der Terrassentür, und die Frühjahrssonne schien ihr warm in den Rücken. Dennoch fröstelte sie, so sehr machte ihr die angespannte Atmosphäre zu schaffen. Nicht nur Luke Richmonds abweisende Haltung, sondern vor allem seine Erscheinung machte sie befangen. Er musste gut einsneunzig groß sein, hatte breite Schultern, schmale Hüften und lange, muskulöse Beine. Die schwarzen Jeans und der gleichfarbige Rollkragenpullover unterstrichen seine athletische Figur und beeindruckende Größe, ließen ihn jedoch etwas Furcht einflößend wirken. Leonie rief sich zur Ordnung. Sie durfte sich durch Äußerlichkeiten nicht beeindrucken lassen und sein unhöfliches Betragen nicht persönlich nehmen. Sein Verhalten hatte bestimmt nichts mir ihr zu tun. Wahrscheinlich hatte er nur schlechte Laune, oder er gefiel sich in der Rolle des Machos. „Anscheinend liegt hier wohl ein großes Missverständnis vor, Mr. Richmond …“ „Wenn hier jemand etwas falsch verstanden hat, dann Sie, Dr. Winston“, fiel er ihr ins Wort. „Ich weiß nicht, unter welchem Vorwand Sie sich ein Treffen mit meiner Mutter erschlichen haben …“ „Mr. Richmond …“ „Es wird Ihnen allerdings nichts nützen …“ „Mr. Richmond …“ „… denn meine Mutter gibt generell keine Interviews …“ „Ich bin keine Journalistin!“ „… und Historikerinnen auch nicht“, beendete er den Satz und blickte sie vernichtend an. „Den Grund dafür dürften Sie kennen“, fügte er nach einer bedeutungsvollen Pause hinzu. Das stimmte allerdings. Leonie erinnerte sich noch ganz genau an den Skandal, den eine nicht autorisierte Biografie über Rachel Richmond vor zwei Jahren erregt hatte. Das Leben der Diva wurde darin in den schillerndsten Farben geschildert, und es wurden viele pikante Andeutungen gemacht, für die der Autor die Beweise schuldig geblieben war. Und im Mittelpunkt aller Spekulationen stand damals wie heute niemand anders als Luke Richmond persönlich. Er war siebenunddreißig Jahre alt, attraktiv und mehrfacher Oscarpreisträger für das beste Drehbuch. Daher hatten die Medien ein reges Interesse an ihm, zumal ihn ein großes Geheimnis umgab: Niemand wusste, wer sein Vater war. Rachel, die mittlerweile schon über fünfzig Jahre auf der Bühne und vor den Kameras stand und eine gefeierte Persönlichkeit war, hatte vor siebenunddreißig Jahren trotz der Schwangerschaft weder geheiratet, noch den Namen des Vaters ihres Kindes preisgegeben. Zur Zeit von Lukes Geburt, Mitte der sechziger Jahre, hatte man von einer Diva wie Rachel Richmond noch ein untadeliges Privatleben erwartet, und die mächtigen Filmgesellschaften hatten sogar eine entsprechende Klausel in die Verträge aufgenommen. Rachel hatte sich ganz souverän darüber hinweggesetzt. Sie hatte gelächelt und geschwiegen und ihren kleinen Sohn mit zu den Dreharbeiten genommen. Dank ihres Charmes war es ihr gelungen, einen Vorfall, der leicht das Ende ihrer Karriere hätte bedeuten können, in einen persönlichen Triumph zu verwandeln. Sie war als vorbildliche Mutter gefeiert worden, die das Wohl ihres Kindes in den Mittelpunkt stellte, und ihr Bild mit dem Säugling auf dem Arm mitten im Studio hatte die Herzen der Nation gerührt. Im Lauf der Jahre kamen immer wieder andere Gerüchte auf, wer Lukes Vater sein könnte. Aber da Rachel sich niemals dazu geäußert hatte, waren es Gerüchte geblieben. Nachdenklich betrachtete Leonie den Mann, der ihr gegenüberstand. Hatte ihm das Geheimnis um seine Abstammung etwas ausgemacht? Wusste er, wer sein Vater war? Wenn ja, dann konnte er ebenso eisern schweigen wie seine Mutter. Leonie atmete tief durch und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. „Mr. Richmond, vermutlich hat man Sie nicht informiert, weshalb …“ „Dr. Winston, ich dachte, Sie hätten mich verstanden!“ unterbrach er sie. „Das richtet sich nicht gegen Sie als Person“, fügte er gönnerhaft hinzu. „Ganz im Gegenteil, ich habe Ihre Biografie über Leo Winston gelesen und halte Sie für eine gewissenhafte Historikerin und begabte Schriftstellerin.“ Leonie sah ihn überrascht an, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr Buch kannte. „Danke. Aber da es sich um meinen Großvater handelt, ist mir das Schreiben nicht besonders schwer gefallen.“ Er nickte. „Mag sein. Andererseits gehören seine Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs auch heute noch zu einem der bestgehüteten Geheimnisse der britischen Regierung, und die Recherche war sicher nicht einfach.“ Luke Richmond hatte ihr Erstlingswerk also tatsächlich gelesen! Das war erstaunlich. „Meine Mutter hat mir die Biografie empfohlen“, erklärte er, als hätte er ihr Erstaunen bemerkt. „Sie hält sie für eine ausgezeichnete Drehbuchvorlage.“ Leonie schauderte. Wie sie ihren Großvater kannte, würde er seine Zustimmung zu solch einem Projekt rundweg verweigern. „Mein Großvater möchte für sein Lebenswerk als Historiker geachtet werden und nicht für seine Missionen während des Krieges“, widersprach sie heftig. Luke Richmond überhörte den Einwand. „Wirklich spannend, was er sich hat einfallen lassen. Für mich ist er eine Art Robin Hood des zwanzigsten Jahrhunderts. Das war dann auch der Grund, weshalb ich mich nach gründlichem Überlegen gegen eine Verfilmung entschieden habe – die Handlung hätte abgedroschen gewirkt.“ Er lächelte arrogant. Wenn es seine Absicht gewesen war, sie zu beleidigen, war es ihm gelungen. Allerdings hätte sie es sich um keinen Preis der Welt anmerken lassen. „Nach gründlichem Überlegen?“ wiederholte sie deshalb nur beiläufig und blickte betont umständlich auf ihre Armbanduhr. Rachel Richmond hatte sich mittlerweile schon um eine Viertelstunde verspätet. „Ihr Großvater hat mich überzeugt, dass niemand etwas davon hätte, sein Leben zu verfilmen – er am allerwenigsten.“ Mit etwas gutem Willen konnte man Lukes Lächeln diesmal als humorvoll bezeichnen. „Außerdem konnten wir uns auf keinen Hauptdarsteller einigen.“ Leonie runzelte irritiert die Stirn. Ihr Großvater hatte ihr nie etwas über seine Verhandlungen mit Luke Richmond erzählt. Sie hatte noch nicht einmal gewusst, dass die beiden sich kannten. „Wahrscheinlich war mein Großvater absichtlich unkooperativ.“ Gespielt gleichgültig zuckte sie die Schultern. „Liegt das vielleicht in der Familie?“ Luke Richmond musterte sie von Kopf bis Fuß. Sein unverschämtes Benehmen verschlug ihr den Atem, denn sie hatte ihm keinerlei Anlass dazu gegeben. Sie fand nur eine Erklärung für sein Betragen: Er war ein Zyniker. Sie würde ihm schon zeigen, was sie von einer solchen Einstellung hielt! „Mr. Richmond …“ „Liebe Leonie, es tut mir so Leid, dass Sie so lange warten mussten!“ Unbemerkt hatte Rachel die Tür geöffnet und kam auf Leonie zu. Plötzlich wirkte der Salon heller, und die Atmosphäre schien freundlicher. Niemand wäre auf die Idee gekommen, eine bereits über siebzigjährige Frau vor sich zu haben. Rachels Gesicht war faltenlos, und das blonde Haar fiel ihr, nach der neuesten Mode frisiert, offen auf die Schultern. „Und du bist auch da, Darling, wie schön!“ Erfreut gab sie ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange, wandte sich dann jedoch sofort wieder an Leonie. Sie nahm...