Munsch / Hilbert | Übergewicht und Adipositas | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 94 Seiten

Reihe: Fortschritte der Psychotherapie

Munsch / Hilbert Übergewicht und Adipositas


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8409-2566-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 94 Seiten

Reihe: Fortschritte der Psychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2566-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der Band liefert einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Übergewicht und Adipositas. Er geht auf biopsychosoziale Aspekte der Entstehung und Aufrecht-erhaltung der Störung ein und präsentiert valide Instrumente, mit deren Hilfe Verhaltensbereiche erfasst werden können, die mit Adipositas assoziiert sind. Ausführlich werden verhaltenstherapeutische Techniken vermittelt, welche die schrittweise Implementierung eines neuen Ernährungs-, Bewegungs- und Essverhaltensstils beim Patienten unterstützen.

Dabei wird auch auf Herausforderungen und Schwierigkeiten eingegangen, die sich bei der Implementierung der Verhaltensänderung ergeben können, und es werden störungsspezifische Bewältigungsstrategien vorgestellt. Zudem wird auf die adipositasspezifische Stigmatisierung hingewiesen, die sowohl die psychische Befindlichkeit der Betroffenen beeinträchtigen als auch den Verlauf der Behandlung negativ beeinflussen kann. Eine Übersicht über die Wirksamkeit aktuell verfügbarer Behandlungsmöglichkeiten, Materialien für die Behandlung sowie ein ausführliches Fallbeispiel runden den Band ab.

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Weitere Infos & Material


1;Übergewicht und Adipositas;1
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Einfu?hrung;11
4;1 Beschreibung der Störung;13
4.1;1.1 Definition und Klassifikation;14
4.2;1.2 Prävalenz von Übergewicht und Adipositas;16
4.3;1.3 Verlauf und Komorbidität;16
5;2 Störungstheorien und Erklärungsmodelle;22
5.1;2.1 Biologische Aspekte;23
5.2;2.2 Umgebungsbedingungen;25
5.3;2.3 Psychologische Faktoren;27
5.4;2.4 Integratives Erklärungsmodell zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Adipositas;30
6;3 Diagnostik und Indikation;31
6.1;3.1 Erstgespräch und Exploration;32
6.2;3.2 Body-Mass-Index (BMI);32
6.3;3.3 Ernährungsverhalten und Energieumsatz;33
6.4;3.4 Komorbide psychische Störungen;36
6.5;3.5 Indikation und Kontraindikation;36
6.6;3.6 Übergewicht und Adipositas durch Psychopharmaka;40
6.7;3.7 Integratives Erklärungsmodell und funktionale Analyse;41
7;4 Behandlung der Adipositas;42
7.1;4.1 Ernährungsumstellung;43
7.2;4.2 Steigerung der körperlichen Aktivität;44
7.3;4.3 Verhaltenstherapie;44
7.4;4.4 Impuls- und Emotionsregulation, kognitives Training, Reduktion der Stressreaktivität;45
7.5;4.5 Integrative Behandlung (Leitfaden zur Behandlung);48
7.6;4.6 Chirurgische und medikamentöse Therapie;67
8;5 Stand der Wirksamkeitsforschung der psychologischen Behandlung bei Adipositas;69
9;6 Fallbeispiel – Frau S.;71
10;7 Weiterfu?hrende Literatur;78
11;8 Literatur;78
12;9 Anhang;83
12.1;Was kann ich JETZT verändern?;83
12.2;Ernährungs-, Bewegungs- und Essverhaltensprotokoll;84
12.3;Ernährungsprotokoll;85
12.4;Anleitung zum Ernährungsprotokoll;86
12.5;Verhaltensziele zur Ernährung;87
12.6;ABC-Modell;88
12.7;ABC-Modell – Beispiel;89
12.8;Leitfaden einer Indikation einer chirurgischen Therapie der Adipositas;90
13;Karten;91
13.1;Interviewleitfaden fu?r das Erstgespräch;91
13.2;Leitfaden zum therapeutischen Vorgehen;93
13.3;Anhaltspunkte zur Beurteilung des Behandlungsverlaufs;94


1 Beschreibung der Störung (S. 3-4)

Adipositas präsentiert sich in starkem Übergewicht. Im Sinne eines Diathese- Stress-Modells sind neben biologischen Faktoren vielfältige psychologische Mechanismen an der Entstehung und Aufrechterhaltung des Ungleichgewichts zwischen Nahrungszufuhr und Energieverbrauch beteiligt. Nachfolgend wird ein kurzer Überblick über ätiologische Faktoren gegeben, während im Kapitel 2 eine ausführlichere Darstellung erfolgt.

Psychologische Faktoren. Psychologische Aspekte der Entstehungs- und aufrechterhaltenden Bedingungen der Adipositas umfassen das Vorliegen einer depressiven Stimmung sowie ein Essverhalten, welches die Nahrungszufuhr nicht auf der Basis von Hunger und Sättigung, sondern auf der Basis von externalen Reizen wie Geruch und Anblick von Nahrung reguliert. Aktuelle Studien weisen zudem auf eine erhöhte Ansprechbarkeit auf den Belohnungsaspekt von Nahrungsmittelreizen sowie eine beeinträchtigte Fähigkeit zum nahrungsmittelbezogenen Belohnungsaufschub hin. Weitere Faktoren sind das Vorkommen von vermehrtem Stress. Weiter wird Nahrungszufuhr als Reaktion auf emotionale Reize mit einer beeinträchtigten Fähigkeit zur Emotionsregulation in Verbindung gebracht. Biologische Faktoren. Biologische Aspekte beinhalten neben der genetischen Disposition zur Fettspeicherung und dem Fettstoffwechsel auch Adipositas bedingte Schädigungen des Bewegungsapparats, die die Mobilität und somit den Energieverbrauch negativ beeinflussen. Soziale Faktoren. Zu sozialen Einflüssen, die nachweisbar zur Entstehung/ Aufrechterhaltung von Übergewicht und Adipositas beitragen, gehört die Zugehörigkeit zu einer niedrigeren sozioökonomischen Schicht. Diese steht wiederum im Zusammenhang mit Faktoren wie dem Wohnort oder Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten bzw. -wissen.

Merke:
Die individuell unterschiedliche evolutionsgenetisch bedingte Veranlagung zur Fettspeicherung trifft heute auf die zunehmende Verfügbarkeit von kalorien- und fettreichen Speisen und Getränken sowie auf zunehmend passive Transportstrukturen, sitzende Tätigkeiten und passive Freizeitbeschäftigungen, wie z. B. zunehmender Fernsehkonsum oder elektronische Spiele. Die Ausprägung des individuellen Körpergewichts wird somit auch deutlich von Umgebungs- und psychologischen Faktoren beeinflusst. Psychologische Faktoren sind von besonderer Relevanz, da sie präzise Hinweise liefern, wo Psychotherapie ansetzen kann (Oude Luttikhuis et al., 2009).

1.1 Definition und Klassifikation

Adipositas bezeichnet eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Nach den Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG, 2014, http://www.adipositas-gesellschaft.de) wird sie anhand des Body-Mass- oder Körpermassen-Index (BMI) klassifiziert. Der BMI wird dabei bestimmt als Quotient aus Körpergewicht und Körpergröße im Quadrat (kg/m2). Bei Erwachsenen gilt eine Adipositas ab einem BMI = 30.0 kg/m2 als gegeben, wie nachfolgend dargestellt. Nach diesem Klassifikationsschema würde eine 1.70 m große Person ab einem Körpergewicht von 87 kg als adipös eingeordnet werden. Bei Kindern wird der BMI mit den Referenzwerten der entsprechenden gleichgeschlechtlichen Altersgruppe in Bezug gesetzt, um dem fortschreitenden Längenwachstum Rechnung zu tragen.

Auch wenn die Erhebung des BMI als praktikable und verlässliche Methode gilt, muss berücksichtigt werden, dass die Korrelation mit der Körperfettmasse sich in unterschiedlichen Ethnien unterscheiden kann. Ergebnisse von weltweiten Untersuchungen zeigen, dass bei gleichem BMI die Köperfettmasse variieren kann. Bei lateinamerikanischen Personen liegt beispielsweise die Körperfettmasse um ca. 3 % höher als bei afroamerikanischen und kaukasischen Bevölkerungsgruppen mit gleichem BMI. Die Indikation zur Behandlung der Adipositas sollte auf diesem Hintergrund sorgfältig und wenn möglich unter Erhebung des BMI sowie des Körperfettanteils erfolgen.



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