E-Book, Deutsch, 140 Seiten
Reihe: eBundle
Palmer / Gerard / Marinelli Das Spiel um die Liebe - Glück ist der Gewinn
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1509-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 140 Seiten
Reihe: eBundle
ISBN: 978-3-7515-1509-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die US-amerikanische Schriftstellerin Diana Palmer ist für ihre zahlreichen romantischen Liebes- und Familienromane bekannt, die seit 1979 veröffentlicht werden. Über 150 Bücher wurden von der erfolgreichen Autorin bisher verfasst, die weltweit gern gelesen werden. Der Roman 'Diamond Girl' wurde 1998 für das US-amerikanische Fernsehen verfilmt. Für ihr Werk erhielt sie bisher zahlreiche Auszeichnungen, ihre Romane stehen regelmäßig auf den US-amerikanischen Bestsellerlisten.
Vor ihrer Karriere als Schriftstellerin war sie 16 Jahre lang als Reporterin tätig. Ihr Interesse gilt den amerikanischen Ureinwohnern, derzeit studiert sie nebenbei Geschichte, sie strebt ein weiteres Universitätsdiplom an, und zwar möchte sie sich auf die Historie der amerikanischen Ureinwohner spezialisieren. Aktiv setzt sie sich für die Rechte der Ureinwohner ein, sie unterstützt Museen und historische Gesellschaften. Zu ihren vielen Hobbys zählen unter anderem die Archäologie, die Anthropologie, die Musik sowie die Astronomie.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Es schien keinen Ausweg zu geben. Jodie Clayburn hatte bereits ihr ganzes Repertoire an Entschuldigungen aufgeboten. Margie Cobb hatte sie fürs Wochenende zu einer Party auf ihre Ranch nach Jacobsville eingeladen. Auch Jodies Lieblingsargument, dass Margies großer Bruder Alexander sie am liebsten zu Viehfutter verarbeiten würde, überzeugte sie nicht. „Er hasst mich, Margie!“, stöhnte Jodie in ihrem Apartment in Houston laut am Telefon. „Du weißt es genauso gut wie ich. Es wäre ihm lieber, mich nie mehr wieder zu sehen.“ „Das stimmt nicht“, widersprach Margie. „Lex hat überhaupt nichts gegen dich.“ Alexander bei diesem Spitznamen zu nennen, war nur einer Handvoll Leuten erlaubt. Jodie gehörte nicht dazu. „Ganz recht“, konterte sie trocken. „Er mag mich so sehr, dass er seine Zuneigung hinter Anfällen von schlechter Laune und Sarkasmus verbergen muss.“ „Na klar!“ Jodie lag bequem auf ihrem Sofa. Mit der einen Hand hielt sie sich das schnurlose Telefon ans Ohr, während sie mit der anderen ihr langes blondes Haar zurückstrich. Es hätte ihrer Meinung nach längst geschnitten werden müssen. Aber sie hatte erkannt, wie sehr Brody Vance langes Haar mochte. Er arbeitete wie sie in der Niederlassung der Ritter Oil Corporation in Houston und war ein beruflicher Senkrechtstarter. Zurzeit war Jodie noch Brodys Assistentin im Personalbüro. Aber sobald er zum Personalreferenten befördert würde, wollte er dafür sorgen, dass sie seine Stelle als Leiter der Personalabteilung übernehmen konnte. Er mochte sie, und sie mochte ihn. Leider hatte er eine sehr attraktive Freundin. Als Marketing-Leiterin war sie jedoch viel unterwegs, sodass Brody sich oft einsam fühlte und mit Jodie zum Lunch ging. Jodie tat alles, um ihn zu beeindrucken, und schien schließlich Erfolg zu haben. In der letzten Zeit hatte sie festgestellt, dass er sie tatsächlich nicht nur als Kollegin, sondern auch als Frau wahrnahm. Aber was Alexander ihr vorgeworfen hatte, dass sie durch die Betten ihrer Chefs wanderte, um möglichst schnell Karriere zu machen, das war absurd. Wie konnte er so etwas von ihr denken? Es machte Jodie richtig wütend. „Wusstest du eigentlich, dass Alexander mit jemandem aus meiner Firma befreundet ist?“, fragte Jodie unvermittelt. „Tatsächlich?“ „Sein Name ist Jasper Duncan.“ „Ach ja, Jasper“, erinnerte sich Margie jetzt. „Die beiden sind neulich plötzlich in meinem Büro aufgetaucht, gerade als ich eine Unterredung mit einem guten Freund hatte, der auch mein Vorgesetzter ist.“ „Ist das Brody Vance, von dem Alexander behauptet, du würdest mit ihm schlafen?“ „Margie!“, rief Jodie empört. Ihre Freundin lachte, peinlich berührt. „Entschuldigung, mir ist schon klar, dass so etwas bei dir nicht läuft. Aber Alexander denkt immer das Schlechteste von den Menschen. Bei Rachel hatte er ja auch recht.“ „Das ist jetzt aber schon sechs Jahre her“, wandte Jodie ein. „Er trägt es uns immer noch nach, weil wir ihm Rachel vorgestellt haben.“ Jodie seufzte tief. „Wer konnte denn ahnen, dass sie nur darauf aus war, sich einen reichen Mann zum Heiraten zu angeln? Außerdem hätte sie gleich merken müssen, dass Alexander auf so etwas nicht reinfällt.“ „Du kennst ihn ziemlich gut, nicht wahr?“, bemerkte Margie. „Wir drei sind eben zusammen in Jacobsville aufgewachsen. Alexander war uns allerdings acht Jahre in der Schule voraus. Das hat mich immer sehr geärgert.“ „Er ist uns immer noch acht Jahre voraus, fürchte ich.“ Margie kicherte wie ein Schulmädchen. „Nun sag schon, dass du zu meiner Party kommst, Jodie. Du würdest dich später nur ärgern, etwas verpasst zu haben.“ Sie machte eine kleine Pause und fügte dann als Verlockung hinzu: „Derek kommt übrigens auch.“ Derek war ein entfernter Cousin von Margie. Er sah traumhaft aus, benahm sich wie ein großes Kind und hatte einen sonnigen Humor. „Du erinnerst dich doch sicher noch, was das letzte Mal, als ich mit Derek auf eurer Ranch war, passierte“, meinte Jodie kleinlaut. „Das hat Alexander sicher längst vergessen“, wiegelte Margie ab. „Bestimmt nicht. Dein Bruder hat ein gutes Gedächtnis! Und Derek ist ein Typ, der mich zu allem überreden kann.“ „Ich werde schon auf euch beide aufpassen, damit ihr keine dummen Streiche mehr macht“, erklärte Margie. „Nun sag schon zu, Jodie. Von dieser Party hängt eine Menge für mich ab. Vielleicht finde ich einen Interessenten für meine Entwürfe. Für dich habe ich übrigens auch ein schickes Kleidchen entworfen. Du bist immer viel zu brav angezogen.“ „Dafür hast du Mut für zwei“, erwiderte Jodie. „Wenn ich mir vorstelle, wie meine Kollegen reagieren würden, wenn ich mit deinen offenherzigen Carmenblusen ins Büro käme …“ Die beiden Freundinnen mussten herzlich lachen. Schließlich erklärte sich Jodie bereit, zu Margies Party zu kommen. „Aber ich garantiere für nichts. Wenn ich deinem Bruder den Schädel einschlage, weil er sich wieder mal so aggressiv benimmt, darfst du mich nicht dafür verantwortlich machen.“ „Einverstanden.“ „Dann sehen wir uns also am Freitagnachmittag. Ich werde mir einen Leihwagen nehmen und zu euch rüberfahren.“ „Muss das sein?“ Jodie stöhnte gekränkt. „Okay, Margie, dann fliege ich eben bis Jacobsville, und du holst mich ab.“ „Das ist mir viel lieber.“ „Du machst vielleicht ein Aufhebens, nur weil ich zwei kleine Auffahrunfälle hatte.“ „Beide Male gab es Totalschaden, Jodie. Beim letzten Mal hat Alexander sogar eine Kaution hinterlegt, damit du nicht ins Gefängnis musstest.“ „Aber dieser idiotische Dickkopf hatte es verdient, gerammt zu werden! Er hat mich doch tatsächlich …“ Jodie hielt inne. „Ist ja auch egal, wie er mich genannt hat. Auf jeden Fall brauchte er einen Denkzettel!“ Margie musste das Lachen unterdrücken, während Jodie temperamentvoll fortfuhr: „Zum Glück brauchte ich keine hohe Strafe zu zahlen, weil der Richter auf meiner Seite war, nachdem er die ganze Geschichte gehört hatte. Aber dein Bruder wird es mir wohl ewig nachtragen.“ „Schon gut, Jodie“, beruhigte Margie ihre Freundin. „Wir wollen ja nur, dass du lebend bei uns ankommst.“ Sie machte eine kurze Pause und fügte hinzu: „Erzähl deinem Chef, dass du zu einem kranken Cousin musst, damit du früher aus dem Büro kommst. Ich hole dich Freitagnachmittag am Flughafen ab. Du brauchst mir nur noch deine Flugnummer und die Ankunftszeit durchzugeben.“ „Abgemacht.“ „Du, ich freu mich schon so auf die Party“, sagte Margie zum Abschied. „Ich auch“, versicherte Jodie. Aber nachdem sie aufgelegt hatte, wurde ihr klar, dass sie sich wieder mal von Margie überreden lassen hatte. Das ärgerte sie. Alexander wird mich schon fühlen lassen, dass er mich nicht mag, dachte sie. Eigentlich hat er mich noch nie leiden können. Es wartete sicher auch eine Menge Arbeit auf Jodie. Wenn sie auf die Ranch kam, ging es dort meistens im Haushalt drunter und drüber. Jessie, die Haushälterin, verstand sich nicht mit Alexander und pflegte sich aus dem Staub zu machen, bevor er anreiste. Da Margie überhaupt nicht kochen konnte, stand Jodie dann in der Küche. Eigentlich machte es ihr nichts aus, nur manchmal, wenn es ihr zu viel wurde, fühlte sie sich ausgenutzt. Sie brachte es einfach nicht fertig, Margie einen Wunsch abzuschlagen, denn sie verdankte den Cobbs sehr viel. Ihre Eltern, die eine kleine Farm in Jacobsville bewirtschaftet hatten, waren bei einem Urlaub in Florida auf tragische Weise im Meer ertrunken. Alexander hatte sich damals rührend um die völlig verzweifelte siebzehnjährige Jodie gekümmert. Als sie später aufs Business College gehen wollte, hatte Alexander sie angemeldet und die Studiengebühren bezahlt. Margie nahm sie immer mit, wenn sie verreiste. Und als der alte Mr. Cobb gestorben war und die Geschwister die Ranch erbten, verbrachte Jodie jeden Sommer mit Margie dort. Irgendwie gehörte sie fast zur Familie. Dennoch war ihre Beziehung zu Alexander in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Manchmal benahm er sich ihr gegenüber richtig nett, aber dann wieder schien ihn allein ihre Anwesenheit zu stören, und er machte sich gnadenlos über sie lustig. Jodie stand vom Sofa auf und versuchte, die Gedanken an Alexander zu verscheuchen. Es hatte keinen Zweck, immerzu über sein Verhalten nachzugrübeln. Sie musste es hinnehmen wie eine Naturkatastrophe, an der konnte man schließlich auch nichts ändern. Auf dem Flughafen von Jacobsville herrschte für freitagnachmittags reger Verkehr. Der Terminal war zwar ziemlich klein, wurde jedoch von vielen Leuten zum Umsteigen nach San Antonio und Houston benutzt. Es gab ein nettes kleines Restaurant, und in den Gängen und Schalterhallen hingen große bunte Landschaftsbilder von Texas. Jodie mühte sich mit ihrer großen Handtasche und der Reisetasche ab, deren Rollen eierten. Verzweifelt hielt sie nach Margie Ausschau. Eigentlich war die große schlanke Brünette nicht zu übersehen, weil sie die meisten Frauen überragte und mit Vorliebe ihre eigenen Entwürfe in kräftigen, ausgefallenen Farben trug. Statt Margie entdeckte Jodie einen jungen schwarzhaarigen Mann im grauen Business-Anzug. Sie erschrak. Warum musste ausgerechnet Alexander sie abholen? Selbst aus dieser Entfernung ließ...