Petermann | Training mit Jugendlichen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 444 Seiten

Petermann Training mit Jugendlichen

Aufbau von Arbeits- und Sozialverhalten
10., vollständig überarbeitete Auflage 2017
ISBN: 978-3-8409-2814-7
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Aufbau von Arbeits- und Sozialverhalten

E-Book, Deutsch, 444 Seiten

ISBN: 978-3-8409-2814-7
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Mithilfe des Trainings können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 20 Jahren kompetentes Sozial- und Arbeitsverhalten alltagsnah einüben. Ziel ist es, sowohl aggressiv-dissoziales als auch initiativloses und sozial unsicheres Verhalten abzubauen. Dies gelingt, indem die Selbst- und Fremdwahrnehmung verbessert, die Selbstkontrollfähigkeit und Ausdauer erhöht, ein positives Selbstbild und selbstsicheres Verhalten aufgebaut, Einfühlungsvermögen gestärkt und der angemessene Umgang mit Lob, Kritik sowie Misserfolg gefördert werden. Zudem wird das Vorgehen beim „JobFit“-Training erläutert, das auf Kompetenzen abzielt, die für den Einstieg in die berufliche Ausbildung von zentraler Bedeutung sind. Strukturiert und anhand von Beispielen wird das praktische Vorgehen im Training beschrieben. Die einzusetzenden Materialien stehen auf der beiliegenden CD-ROM zur Verfügung.
Das Training ist für den Einsatz in Haupt-, Real-, Berufs- und Förderschulen ebenso erprobt wie für das therapeutische Setting oder als pädagogische Maßnahme in der Jugendhilfe und in Berufsbildungszentren oder im Jugendstrafvollzug. Es ist als kombiniertes Einzel- und Gruppentraining oder ausschließlich als Gruppentraining beziehungsweise Einzeltherapieprogramm durchführbar. Je nach Bedarf können Schwerpunkte bezüglich der Ziele und Methoden gesetzt werden.
Für die vorliegende Auflage wurden die Illustrationen neu erstellt. Darüber hinaus wurden insbesondere die Kapitel zu den theoretischen Grundlagen und zum „JobFit“-Training grundlegend überarbeitet. Das erfolgreiche Training hat sich seit dem Erscheinen bereits 35.000-mal verkauft.

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Zielgruppe


Lehrer, Schulpsychologen, Beratungslehrer, Ausbilder, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

Weitere Infos & Material


1;Vorwort und Inhaltsverzeichnis;7
2;Zum Einstieg;15
3;1 Grundlagen;17
3.1;1.1 Jugendalter – ein kritischer Lebensabschnitt;17
3.2;1.2 Ziele des Jugendalters: Unabhängigkeit und Eigenständigkeit;24
3.3;1.3 Verhaltensstörungen im Jugendalter;25
3.4;1.4 Arbeits- und Motivationsstörungen im Jugendalter;29
3.5;1.5 Psychologische Hilfen fu?r Jugendliche;31
4;2 Ziele des Trainings;33
4.1;2.1 Verbesserte Selbst- und Fremdwahrnehmung;33
4.2;2.2 Selbstkontrolle und Ausdauer;38
4.3;2.3 Umgehen mit eigenen Gefu?hlen;39
4.4;2.4 Einfu?hlungsvermögen;41
4.5;2.5 Selbstsicherheit und stabiles Selbstbild;41
4.6;2.6 Umgehen mit Lob, Kritik und Misserfolg;42
4.7;2.7 Integration der Ziele;43
5;3 Indikationsstellung;47
5.1;3.1 Diagnostisches Vorgehen;47
5.2;3.2 Zum konkreten Vorgehen;49
6;4 Grundlagen des Vorgehens;67
6.1;4.1 Merkmale des Trainings;67
6.2;4.2 Materialienbezogenes Vorgehen;69
6.3;4.3 Familienbezogenes Vorgehen;70
6.4;4.4 Institutionsbezogenes Vorgehen;71
6.5;4.5 Übertragung der möglichen Erfolge auf den Alltag;73
7;5 Einzeltraining mit Jugendlichen;77
7.1;5.1 Rahmenbedingungen;77
7.2;5.2 Ziele, praktisches Vorgehen und Materialien;80
8;6 Gruppentraining mit Jugendlichen;139
8.1;6.1 Rahmenbedingungen;139
8.2;6.2 Ziele, praktisches Vorgehen und Materialien;144
9;7 Schulbasiertes Vorgehen: Das JobFit-Training;215
9.1;7.1 Merkmale des Vorgehens;215
9.2;7.2 Ziele und Inhalte;217
9.3;7.3 Struktur und u?bergeordnete Methoden;219
9.4;7.4 Methodisches Vorgehen;226
10;8 Effektkontrolle;307
11;9 Übertragung und Variation des Vorgehens;317
11.1;9.1 Jugendarbeit;317
11.2;9.2 Ambulante Psychotherapie;319
11.3;9.3 Entspannungsverfahren;320
12;Literatur;326
13;Anhang: Arbeitsblätter;333


2 Ziele des Trainings (S. 31-32)

Die Ziele eines Trainings, das sowohl Arbeits- als auch Sozialverhalten fördern will, müssen auf ein grundlegendes Konzept bzw. einen theoretischen Rahmen zurückgeführt werden. Wir gehen dabei zentral von dem menschlichen Bestreben aus, über eigenes Handeln Selbstwirksamkeit zu erfahren (vgl. Bandura, 2003). Erfährt der Jugendliche, dass er sein Handeln und die damit erzielten Ergebnisse beeinfl ussen kann, dann wirkt dies bekräftigend und erhöht seine Überzeugung, auch in Zukunft kompetentes Verhalten zeigen zu können.

Es wurde dargestellt, dass sich ein Jugendlicher durch erfolgreiches, zielorientiertes Handeln an immer schwierigere Probleme heranwagt und durch deren Bewältigung ein erhöhtes Selbstvertrauen bzw. hohe Selbstsicherheit erlangen kann Diese Entwicklung verläuft demnach phasenweise. Sie setzt immer neue, spezifi sche Teilfertigkeiten voraus, die aufeinander aufbauen und die Voraussetzung für eine ständig komplexere Handlungskompetenz bilden. Da das Training mit Jugendlichen die Handlungskompetenz im Arbeits- und Sozialverhalten fördern möchte, liegt es nahe, die dazu notwendigen Teilfertigkeiten zu trainieren. Diese Teilfertigkeiten stehen stellvertretend für die Ziele unseres Vorgehens. Im Folgenden werden diese Ziele in eine Abfolge gebracht und für Arbeits- und Sozialverhalten spezifi ziert. Die Ausführungen beginnen mit den grundlegenden Zielen und führen zu für auffällige Jugendliche immer schwerer erreichbaren Zielen; dementsprechend ist auch unser Vorgehen in der Praxis aufgebaut.

Das von uns vorgeschlagene multimethodale Vorgehen wird durch empirische Ergebnisse gestützt (vgl. Barkley & Robin, 2010). Konkret integriert unser Vorgehen verschiedene Methoden: So sollen in unserem Training Selbstkontrollund Problemlösestrategien verbessert und mit Rollenspielen angemessene soziale Fertigkeiten eingeübt werden (Jugert, Rehder, Notz & Petermann, 2017).

2.1 Verbesserte Selbst- und Fremdwahrnehmung

Modelle der sozialen Informationsverarbeitung versuchen zu erklären, wie wir Informationen aus der Umwelt aufnehmen und verarbeiten; auf dem Hintergrund dieser Informationen handeln wir. Solche Modelle gehen davon aus, dass Informationen aus der sozialen Umwelt wahrgenommen und dann in einem zweiten Schritt eingeordnet und bewertet werden. Auf dieser Grundlage werden Handlungsmöglichkeiten gesucht und schließlich auch eine Reaktion ausgewählt, die dann ausgeführt wird. Die Ergebnisse der Handlung bilden die Grundlage einer erneuten Bewertung der Situation. Abbildung 2 soll diese Zusammenhänge verdeutlichen.

Eine Reihe von empirischen Studien deutet darauf hin, dass Verhaltensstörungen im Kindes- und Jugendalter mit Hilfe der in Abbildung 2 dargestellten Prozesse beschrieben werden können. Umfangreiche Arbeiten liegen vor allem für externalisierende Störungen (wie beispielsweise Aggression, Delinquenz oder Hyperaktivität) vor (vgl. Dodge & Schwartz, 1997). Hierbei fi nden sich Hinweise, dass generell die soziale Umwelt unangemessen (verzerrt, fehlerhaft) wahrgenommen und verarbeitet wird. Beispielhaft soll hier die Studie von Sadowski und Kelley (1993) erwähnt werden. Die Autoren verglichen die Problemlösefertigkeiten von drei Gruppen miteinander: einer Gruppe ohne psychische Auffälligkeiten, eine Gruppe mit verschiedenen psychischen Störungen sowie einer von psychisch auffälligen Jugendlichen mit Selbstmordversuchen. Die Jugendlichen mit Suizidversuchen verfügten über die geringsten sozialen Problemlösefertigkeiten im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen: Sie zeigten die schlechteste Problemorientierung und reagierten am unangemessensten auf soziale Anforderungen. Zusammen mit den Jugendlichen mit psychischen Störungen wiesen sie Defi zite in folgenden Bereichen auf:

– Sie wussten weniger Alternativen in Problemlagen,
– konnten sich nur schwer für eine Handlungsmöglichkeit entscheiden und
– berichteten über Schwierigkeiten bei der Umsetzung in konkretes Handeln.



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