E-Book, Deutsch, 232 Seiten, eBook
Peters / Reinhardt / Seidel Wissen verlagern
2006
ISBN: 978-3-8349-9277-2
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Risiken und Potenziale von Standortverlagerungen
E-Book, Deutsch, 232 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9277-2
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Wie können Wissens- und Fähigkeitsbestände der Mitarbeiter im Rahmen von Standortbewertungen berücksichtigt und in Entscheidungen der Standortverlagerung mit einbezogen werden? Dieses Buch bietet fundierte und praxisorientierte Antworten.
Prof. Dr. Sybille Peters ist Inhaberin des Lehrstuhls Betriebliche Weiterbildung und Personalentwicklung an der Universität Magdeburg.
Kai Reinhardt, MBA, entwickelt mit seiner Firma ICO Conceptual Works, Wiesbaden, Strategien und Konzepte für Unternehmen aus Industrie udn Handel.
Holger Seidel arbeitet in verantwortlicher Position im Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, Magdeburg.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;5
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;1 Einleitung;10
3.1;1.1 Ziel des Buches;10
3.2;1.2 Aufbau des Buches;14
4;2 Globalisierung und Wissensgesellschaft;16
4.1;2.1 Vom Wesen der Globallsierung;16
4.2;2.2 Der Aufbruch in die und Anzeichen der Wissensgesellschaft;18
4.3;2.3 Die okonomische Globalisierung;23
4.4;2.4 Die Globalisierung als Netzwerkbildung;26
4.5;2.5 Die Globalisierung der Arbeit;31
4.6;2.7 Standort „ Deutschland" in Gefahr?;39
5;3 Triebkrafte globaler Standortentscheidungen;44
5.1;3.1 Standort, Standortfaktoren und Standortverlagerung;44
5.2;3.3 Standortverlagerungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht;59
5.3;3.4 Aktueller Stand bei Standortverlagerungen;75
5.4;3.5 Das Phanomen der Ruckverlagerung;90
5.5;3.6 Schlussfolgerungen flir die Praxis;96
6;4 Der Faktor Wissen im Fokus;102
6.1;4.1 Das Wissensunternehmen;104
6.2;4.2 Der Wissensbegriff;107
6.3;4.3 Wertschdpfungsfaktor Wissen;110
6.4;4.4 Wissen als inteilektuelies Kapital;112
6.5;4.5 Wissen managen;119
7;5 Standortentscheidungen messen und bewerten;124
7.1;5.1 Grundlagen der Wissensmessung;126
7.2;5.2 Konventionelle Bewertungsverfahren;136
7.3;5.3 Wissensbasierte Bewertungsansatze;142
7.4;5.4 Einschatzung wissensbasierter Ansatze;161
8;6 Praxis wissensbasierter Standortverlagerungen;166
8.1;6.1 Der Wissensstandort-Monitor;168
8.2;6.2 Auslandsverlagerung;172
8.3;6.3 Standortverbleib;184
8.4;6.4 Ruckverlagerung;196
8.5;6.5 Uberblick und Zusammenfassung;205
9;7 Thesen und Ausblick;208
9.1;7.1 Zentrale Thesen: Wissen und Standortverlagerungen;208
9.2;7.2 Ausblick;214
10;Literatur;220
11;Die Autoren;238
Globalisierung und Wissensgesellschaft.- Triebkräfte globaler Standortentscheidungen.- Der Faktor Wissen im Fokus.- Standortentscheidungen messen und bewerten.- Praxis wissensbasierter Standortverlagerungen.- Thesen und Ausblick.
3 Triebkrafte globaler Standortentscheidungen (S. 34-35)
Um sich den Auswirkungen der Globalisierung speziell unter dem Gesichtspunkt von Verlagerungsentscheidungen im unternehmerischen Umfeld zu nahern, stellt sich die Frage nach den Triebkraften und Ursachen. Die Literatur bietet zu den Motiven, die Untemehmen zu Standortentscheidungen bewegen, zahlreiche Erklarungsansatze. Dennoch muss, wenn man sich dem Thema der Standortverlagerung aus einer Wissensperspektive nahert, dariiber nachgedacht werden, inwieweit konventionelle Erklarungsmuster die neuen Rahmenbedingungen einer globalen Wirtschafts- und Standortpolitik antizipieren. Die Beobachtungen in der Praxis lassen den nahe liegenden Schluss zu, dass der Grofiteil aller Verlagerungen derzeit auf rein betriebswirtschaftlichen Motiven und Entscheidungen fufit.
Um die Motive verstehen zu konnen, bedarf es eines genaueren Blickes auf die Grundlagen und Hintergriinde internationaler Standortwahl sowie den Mechanismen, die Untemehmen zur Internationalisierung bewegen.
3.1 Standort, Standortfaktoren und Standortverlagerung
Engelmann, Hummel, Karl Dungs, Sanitartechnik Eisenberg, Vaillant, Viega, Viessmann - das, was sich wie die Mitgliederliste der ortlichen Handwerkskammern liefit, ist in Wirklichkeit ein kleiner Auszug deutscher Unternehmensreprasentanzen in China.l^ Diese Liste liefie sich endlos weiterfiihren, wiirde man alle deutschen Dependancen an auslandischen Standorten erfassen woUen. Es wird also deutlich, dass Internationale Standortentscheidungen schon langst zum Unternehmensalltag in Deutschland gehoren und das „Schreckgespenst'' der Verlagerung auf eine reine Medienlegende reduziert werden kann. Wenn also zum AUtag des unternehmerischen Handelns die Selektion neuer Standorte und der Transfer von wertschopfenden Leistungen gehoren, muss als Erstes geklart werden, was ein Standort im betriebswirtschaftlichen Sinne darstellt, welche RoUe in diesem Zusammenhang Standortfaktoren spielen und wie neue Standorte in der unternehmerischen Entscheidungsfindung ausgewahlt werden.
Seit etwa 150 Jahren sind im Rahmen der wirtschaftswissenschaftlichen Standorttheorie hinsichtlich der Frage nach dem optimalen Standort eine Vielzahl an Theorieansatzen unterschiedlicher Typologien entwickelt worden. Die traditionelle Standorttheorie versucht zum einen zu erklaren, aufgrund welcher okonomischen Determinanten Unternehmen eine Ansiedlungsentscheidung hinsichtlich bestimmter Standorte oder Regionen treffen. Zum anderen geht es um die Frage, welchen Einfluss der Standort des Unternehmens, hinsichtlich Kosten, Ertragen, Gewinn oder der Innovationsfahigkeit, auf den Betriebserfolg hat [Maier/Todtling 1995, 21]. Vor dem Hintergrund, dass Standort- und Produktionsverlagerungen von Unternehmen mittlerweile ein alltaglicher Trend der wirtschaftlichen Entwicklung geworden sind, stellt sich nicht nur bei der Verlagerung, sondern bereits bei der Griindung eines Unternehmens die Frage nach den Qualitaten bestimmter Standorte.