Pohlreich | Das rechtliche Gehör im Strafverfahren | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 9, 355 Seiten

Reihe: Jus Poenale

Pohlreich Das rechtliche Gehör im Strafverfahren


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-16-154924-3
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 9, 355 Seiten

Reihe: Jus Poenale

ISBN: 978-3-16-154924-3
Verlag: Mohr Siebeck
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Anhand jeweils eines strafprozessualen Problems nähert sich Erol Pohlreich den drei Stufen des Grundrechts auf rechtliches Gehör: Informationsanspruch, Äußerungsrecht, Berücksichtigungspflicht. Steht Art. 103 Abs. 1 GG tatsächlich, wie das Bundesverfassungsgericht meint, der Einführung eines "in camera"-Verfahrens in die StPO entgegen? Welche Anforderungen stellt das vom rechtlichen Gehör erfasste Äußerungsrecht an den gerichtlichen Umgang mit Beweisanträgen? Und wie weit reicht die aus dem rechtlichen Gehör abzuleitende Begründungspflicht im strafgerichtlichen Revisionsverfahren? Insgesamt plädiert Erol Pohlreich für eine stärkere Orientierung der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung am Zweck des Art. 103 Abs. 1 GG, das Vertrauen in die Rechtspflege zu schützen.

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1;Cover;1
2;Das rechtliche Gehörim Strafverfahren;4
3;Vorwort;6
4;Inhaltsverzeichnis;8
5;Abkürzungsverzeichnis;14
6;Einführung;20
7;Erster Teil: Umgang mit behördlicher Geheimhaltung verfahrensrelevanter Umstände;32
7.1;A. Anordnungsvoraussetzungen für Sperrerklärungen nach § 96 StPO (analog);40
7.1.1;I. Materielle Voraussetzungen;40
7.1.1.1;1. Vorliegen eines Geheimhaltungsgrundes;40
7.1.1.2;2. Notwendigkeit der Geheimhaltung;43
7.1.2;II. Formelle Entscheidungsvoraussetzungen;45
7.1.2.1;1. Zuständigkeit der obersten Dienstbehörde;45
7.1.2.2;2. Darlegungsobliegenheit;45
7.2;B. Verwaltungsgerichtliche Prüfung der Behördenentscheidung;47
7.2.1;I. Prüfung der Behördenentscheidung durch das Gericht der Hauptsache;48
7.2.2;II. „In camera“-Verfahren vor dem Fachsenat;51
7.2.2.1;1. „Akteneinsichtsrechts“-Beschluss;52
7.2.2.2;2. Gesetzliches Regelungskonzept;54
7.2.2.2.1;a) Erfordernis eines Antrags;57
7.2.2.2.2;b) Entscheidungserheblichkeit des gesperrten Beweismittels;57
7.2.2.2.3;c) Prüfung der Sperrerklärung;60
7.2.2.2.4;d) Umgang mit fortbestehender Weigerung der Behörde;61
7.2.3;III. Grundsätzlich keine Aussetzung des Strafverfahrens;62
7.3;C. Folgen behördlicher Beweiszurückhaltung im Strafverfahren;65
7.3.1;I. Neben dem Gehörsgebot zu beachtende Verfahrensgrundsätze;68
7.3.1.1;1. Fairnessgebot und Konfrontationsrecht;68
7.3.1.1.1;a) Notwendigkeit behördlicher Geheimhaltung;72
7.3.1.1.1.1;aa) Differenzierung zwischen Polizeizeugen und „disinterested witnesses“;74
7.3.1.1.1.2;bb) Maßgeblichkeit der Verantwortung für die Unmöglichkeit einer Zeugenkonfrontation;76
7.3.1.1.1.3;cc) Keine generelle Unverwertbarkeit von Aussagen anonymer Zeugen;78
7.3.1.1.2;b) Grad der Entscheidungserheblichkeit;79
7.3.1.1.2.1;aa) Bestimmung der Entscheidungserheblichkeit;80
7.3.1.1.2.2;bb) Flexibilität des Beruhenskriteriums;81
7.3.1.1.2.3;cc) Verwertbarkeit konfrontierter Aussagen eines anonymen Zeugen;83
7.3.1.1.3;c) Kompensation der Verteidigungsbeschränkung;84
7.3.1.1.3.1;aa) Verhältnis zwischen Beruhenskriterium und Kompensationserfordernis;86
7.3.1.1.3.2;bb) Verhältnis zwischen Notwendigkeitskriterium und Kompensationserfordernis;91
7.3.1.2;2. Untersuchungsgrundsatz;91
7.3.1.2.1;a) Pflicht zur bestmöglichen Wahrheitsermittlung;92
7.3.1.2.2;b) Janusköpfigkeit der Aufklärungspflicht;94
7.3.1.2.3;c) Gesetzgeberische Spielräume;96
7.3.2;II. Rückgriff auf mittelbare Beweise;97
7.3.2.1;1. Beweisverwertungsverbot nur bei willkürlicher Sperrerklärung?;101
7.3.2.1.1;a) Jedenfalls keine Bindung des Strafgerichts an willkürliche Sperrerklärungen;101
7.3.2.1.2;b) Keine Bindung an rechtswidrige Sperrerklärungen;102
7.3.2.1.3;c) Kein allgemeines Beweisverbot;106
7.3.2.2;2. Möglichkeit einer Beschlagnahme;109
7.3.2.3;3. Anforderungen an die Beweiswürdigung;113
7.3.2.3.1;a) Gebot vorsichtiger Beweiswürdigung;114
7.3.2.3.2;b) Unzureichende Kompensationspotenz der Beweiswürdigungslehre;118
7.3.3;III. Einführung eines „in camera“-Verfahrens im Strafverfahren;125
7.3.3.1;1. Schlechterstellung des Beschuldigten durch das Gehörsgebot;127
7.3.3.2;2. Notwendigkeit eines Antrags des Beschuldigten;129
7.3.3.2.1;a) Zulässigkeit des Gehörsverzichts;131
7.3.3.2.2;b) Disponibilität des Gehörsanspruchs;134
7.3.3.2.3;c) Vereinbarkeit mit dem Unverzichtbarkeitsdogma des BVerfG;137
7.4;D. Zusammenfassung;138
8;Zweiter Teil: Umgang mit Beweisanträgen;146
8.1;A. Verfassungsrechtliche Verbürgung des Beweisantragsrechts;155
8.1.1;I. Verfassungsrechtlicher Gehalt des Beweisantragsrechts;156
8.1.1.1;1. Alleinige Maßgeblichkeit des Gehörsgebots für die Reichweite des Beweisantragsrechts;156
8.1.1.1.1;a) Keine Maßgeblichkeit des Grundrechts auf ein faires Verfahren;156
8.1.1.1.1.1;aa) Schutz des Beweisantragsrechts auch über das Fairnessgebot;156
8.1.1.1.1.2;bb) Verdrängung des Fairnessgrundrechts durch den spezielleren Gehörsanspruch;158
8.1.1.2;2. Normgeprägtheit des verfassungsrechtlichen Gehörsgebots;160
8.1.1.2.1;a) Bindungen des Gesetzgebers;161
8.1.1.2.2;b) Bindungen der Rechtsprechung;163
8.1.1.3;3. Pflicht zur Berücksichtigung nach Maßgabe der StPO „erheblicher“ Beweisanträge;164
8.1.2;II. Anspruch auf Entscheidung in angemessener Frist;165
8.1.2.1;1. Verbürgung des Anspruchs im innerstaatlichen Recht;167
8.1.2.2;2. Konventionsrechtlicher Maßstab;169
8.1.2.2.1;a) Kriterien für die Beurteilung der Angemessenheit der Verfahrensdauer;169
8.1.2.2.2;b) Auf den Anspruch gestützte Einschränkbarkeit des Beweisantragsrechts;171
8.1.2.2.2.1;aa) Keine generell zulässige Rechtsverkürzung aufgrund Grundrechtskollision mit Opferinteressen;172
8.1.2.2.2.2;bb) Zulässiger Rekurs auf kollidierende Ansprüche anderer Beschuldigter;173
8.2;B. Kontrollmaßstab bei Urteilsverfassungsbeschwerden;175
8.2.1;I. Wechselhafte verfassungsgerichtliche Prüfungsdichte in Gehörsfällen;179
8.2.2;II. Kontrolle fachgerichtlicher Entscheidungen auf Willkür;180
8.2.2.1;1. Offenlassen eines Gehörsverstoßes bei willkürlicher Rechtsanwendung;181
8.2.2.1.1;a) Aktualität der Frage;181
8.2.2.1.2;b) Kritik am Rekurs auf den Willkürmaßstab;184
8.2.2.1.3;c) Stellungnahme;185
8.2.2.2;2. Art. 103 Abs. 1 GG als spezielles Willkürverbot;185
8.2.3;III. Vermittelnde Ansätze;188
8.2.3.1;1. Kontrolle am Maßstab der Schumann’schen Formel;188
8.2.3.2;2. Kontrolle allein der Wahrung eines verfassungsrechtlichen Mindestbestandes;191
8.2.3.2.1;a) Steigen des Kontrollniveaus mit zunehmender Nähe zum Kern rechtlichen Gehörs;193
8.2.3.2.2;b) Orientierung der Prüfungsdichte am Menschenwürdekern;195
8.2.3.3;3. Unterscheidung zwischen Subsumtions- und Interpretationsfehlern;195
8.2.3.4;4. Stellungnahme;197
8.2.4;IV Strenge Kontrolle fachgerichtlicher Entscheidung;199
8.2.4.1;1. Engmaschige Kontrolle;200
8.2.4.2;2. Kritik an der Prüfungsdichte;202
8.2.4.3;3. Für eine strenge Prüfung sprechende Gründe;204
8.3;C. Vereinbarkeit von Verkürzungen des Beweisantragsrechts mit Art. 103 Abs. 1 GG;206
8.3.1;I. Fristenmodell;208
8.3.1.1;1. Voraussetzungen einer Antragsablehnung wegen Verschleppungsabsicht;209
8.3.1.2;2. Zulässigkeit einer Beweisantizipation;210
8.3.1.2.1;a) Relevanz des Zeitpunkts der Antragstellung?;212
8.3.1.2.1.1;aa) Keine Abmilderung durch Recht auf Beweiserhebung bei „begründeter“ Säumnis;213
8.3.1.2.1.2;bb) Chancen auf Beweiserhebung nach Fristversäumnis gering;214
8.3.1.2.2;b) Exkurs: Gefahr der Funktionslosigkeit verfassungsgerichtlicher Maßstäbe;214
8.3.2;II. Allgemeines Missbrauchsverbot als Schranke des Beweisantragsrechts?;218
8.3.2.1;1. Befürworter eines allgemeinen Missbrauchsverbots;221
8.3.2.2;2. Kritik am allgemeinen Missbrauchsverbot zur Ablehnung von Beweisanträgen;222
8.3.2.2.1;a) Kritik am allgemeinen Missbrauchsverbot de lege lata;222
8.3.2.2.2;b) Verfassungsrechtliche Bedenklichkeit eines normierten allgemeinen Missbrauchsverbots;224
8.4;D. Zusammenfassung;227
9;Dritter Teil: Begründungserleichterungen als Fehlerquelle im strafgerichtlichen Revisionsverfahren;232
9.1;A. Einfachgesetzliche Absicherung „richtigen“ Entscheidens im Verfahren nach § 349 Abs. 2 StPO;240
9.1.1;I. Verwerfungsantrag;240
9.1.1.1;1. „Offensichtlich unbegründet“;245
9.1.1.1.1;a) Verfassungsrechtliche Notwendigkeit einer klaren Begriffsbestimmung;247
9.1.1.1.2;b) Unbeachtlichkeit des von einer Hauptverhandlung zu erwartenden Erkenntnisgewinns;250
9.1.1.1.3;c) Maßgeblichkeit der schnellen Erkennbarkeit der Erfolglosigkeit;252
9.1.1.2;2. Keine Hinweispflicht zu Offensichtlichem;255
9.1.2;II. Einstimmigkeit;257
9.1.2.1;1. Notwendigkeit strikter Handhabung;257
9.1.2.2;2. Modalität der Kenntnisnahme vom Verfahrensstoff;259
9.1.2.2.1;a) Verfassungsgerichtliche Billigung des Vieraugenprinzips;259
9.1.2.2.2;b) Zweifel an der Wirksamkeit des Einstimmigkeitserfordernisses;260
9.2;B. Funktionen gerichtlichen Begründens und ihre verfassungsrechtliche Herleitung;264
9.2.1;I. Akzeptanzfördernde Begründungsfunktionen;267
9.2.1.1;1. Richtigkeitsfunktion;268
9.2.1.1.1;a) Richtigkeit der Auslegung einfachen Rechts;269
9.2.1.1.1.1;aa) Herleitung aus der richterlichen Unabhängigkeit und Gesetzesunterworfenheit;269
9.2.1.1.1.2;bb) Herleitung aus dem Willkürverbot;271
9.2.1.1.2;b) Berücksichtigung einschlägiger Grundrechte;277
9.2.1.1.2.1;aa) Verfahrensrechtliche Aktivierung materieller Grundrechte;278
9.2.1.1.2.2;bb) Herleitung aus dem strafrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatz;282
9.2.1.1.2.3;cc) Herleitung aus dem rechtlichen Gehör;283
9.2.1.1.2.3.1;(1) Eingeschränkte Begründungspflicht bei Revisionsverwerfungsbeschlüssen;284
9.2.1.1.2.3.1.1;(aaa) Begründungsobliegenheit;284
9.2.1.1.2.3.1.2;(bbb) Kammerrechtsprechung zu § 119 Abs. 3 StVollzG;287
9.2.1.1.2.3.1.3;(ccc) Exkurs: Irrelevanz der Beruhensfrage bei Gehörsverstößen;290
9.2.1.1.2.3.2;(2) Konventionsrechtlicher Maßstab;295
9.2.1.1.2.3.3;(3) Zwischenergebnis;297
9.2.1.1.3;c) Befriedungsfunktion;300
9.2.1.2;2. Konsensfunktion;304
9.2.2;II. Entscheidungsbegründung zwecks Kontrolle;305
9.2.2.1;1. Gerichtliche Selbstkontrolle;305
9.2.2.2;2. Rechtsschutzfunktion;307
9.2.2.3;3. Fremdkontrollfunktion;311
9.2.3;III. Begründungsfunktionen jenseits des Einzelfalls;312
9.2.3.1;1. Entlastungsfunktion;312
9.2.3.2;2. Rechtssicherheit;313
9.2.3.3;3. Qualitätssicherung;314
9.3;C. Grenzen gerichtlicher Begründungsobliegenheit;316
9.4;D. Zusammenfassung;319
10;Schluss;323
11;Literaturverzeichnis;325
12;Sachregister;356


Pohlreich, Erol
Geboren 1980; Studium der Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Université Paris II Panthéon-Assas und der Universität Hamburg; 2006 Erstes Staatsexamen; 2009 Promotion; 2010 Zweites Staatsexamen; 2011-13 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht; seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Europäisches Strafrecht und Neuere Rechtsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin; 2016 Habilitation.



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