Radecki | Nein sagen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 162, 128 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

Radecki Nein sagen

Die besten Strategien
4. Auflage 2022
ISBN: 978-3-648-16022-0
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die besten Strategien

E-Book, Deutsch, Band 162, 128 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

ISBN: 978-3-648-16022-0
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es gibt verschiedene Gründe, weshalb wir einer Aufforderung zustimmen, die wir eigentlich lieber ablehnen würden. Dabei dürfen wir die Grenzen, die wir brauchen, offen aussprechen. Wer sein Nein selbstbewusst und mit emotionaler Intelligenz vermittelt, gewinnt nicht nur Zeit, sondern auch Respekt. Inhalte: - Selbst-Check: Welcher Neinsager-Typ sind Sie? - Wie Sie es vermeiden Ja zu sagen, wenn Sie es nicht wollen - Wie Sie Ihr Nein durch Körpersprache unterstützen - Mit Lernprogramm: Positiv Grenzen setzen in sieben Tagen 

Monika Radecki Monika Radecki ist Kommunikationsberaterin in den Bereichen Selbstmanagement, Führung und Team. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem Professional Coaching, Kompetenzaktivierung, Teamentwicklung und Change Management. Sie begleitet Einzelpersonen, Teams und Gruppen als Trainerin, Coach und Autorin.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Finden Sie in jeder Situation das passende Nein


Wir alle kennen Situationen, in denen uns das Nein nicht über die Lippen kommt oder in denen nach einem Nein alles beim Alten bleibt.

In diesem Kapitel lesen Sie,

  • wie Sie lernen Nein zu sagen, obwohl Sie Ja sagen möchten,
  • wie Sie herausfinden, in welchen Situationen Ihnen das passiert, und wie Sie es ab sofort besser machen können und
  • wie Sie innere Konflikte erkennen und mit ihnen umgehen können.

Typische Situationen erkennen


Im täglichen Leben gibt es viele Gelegenheiten, in denen es sinnvoller und besser wäre, Nein zu sagen.

Analysieren Sie die Umstände


BEISPIEL
Herr M. hat seit Wochen zu viel zu tun. Dass sein Schreibtisch zu voll ist, liegt nicht an ihm. Seit seine Kollegin erkrankt ist, stapeln sich die Aktenberge. Sein Kollege L. steht morgens in seinem Büro mit einem dringenden neuen Projekt. »Ja, das sehe ich ein«, sagt Herr M., »das gehört in meine Zuständigkeit.«

Kennen Sie Gesprächssituationen, in denen Ihr Gefühl sagt: Da läuft etwas verkehrt. Aber bevor Sie wissen, was das sein könnte, ist die Lage schon entschieden – der andere ist »sein Problem« losgeworden. Sie haben es auf dem Tisch. Erst später fällt Ihnen ein: Ein einfaches Nein hätte gereicht. Oftmals geht es gar nicht um ein striktes Nein, zum Beispiel in Situationen, in denen es zu konflikthaft wäre, solche scharfen Grenzen zu ziehen. Das harsche Nein ist gar nicht nötig, wenn ein deutliches »Jetzt nicht« reicht. Manche Menschen reagieren schlagfertig und prompt – sogar in Überrumpelungssituationen. Was aber tun, wenn man selbst nicht so schlagfertig ist? Analysieren Sie Überrumpelungssituationen, in denen Sie unbedacht Ja gesagt haben. Überlegen Sie, wie Sie besser reagiert hätten. Wenn Ihnen das schwerfällt, sollten Sie sich Unterstützung holen, etwa bei einem guten Kollegen oder bei einem vertrauten Menschen. Beim nächsten Mal werden Sie eine solche Situation aktiver gestalten.

Kommen Sie sich auf die Schliche


Ich möchte Ihnen eine Reihe von Situationen vorstellen, in denen ein Nein ungesagt blieb. Einige werden Ihnen bekannt vorkommen. Und warum diese Erkundungstour? Kennen wir unsere typischen Fallen, dann können wir sie umgehen – wir können sogar einen ganz anderen Weg einschlagen. Oft wissen wir, dass wir eine Gewohnheit haben, die uns nicht gut tut. Und leider schauen wir dort – ebenso gewohnt – nicht so genau hin. Das bringt einen vorübergehenden Vorteil: Wir nehmen unsere Schwächen kaum wahr. Aber diese Unschärfe »kostet« auch: Wir machen dasselbe wieder und wieder. Stopp! Lehnen Sie sich einen Moment zurück: Identifizieren Sie die Situationen, in denen Sie regelmäßig ein Nein versäumen, das angebracht gewesen wäre.

Wie viel Energie kostet Sie das zusätzliche Projekt (das Ihr Kollege Ihnen aufs Auge drückt), das verschwendete Geld (über eine unnötige Ausgabe, die Sie sich haben aufschwatzen lassen), das Ärgern darüber …? Wie würden Sie gern all diese gesammelte Energie nutzen?

Falle 1: Selbstbild »umsichtige Führungskraft«

BEISPIEL
Zum Führungsstil von Frau K. gehört, dass sie ein offenes Ohr für die Belange ihrer Mitarbeiter hat. Nicht nur, weil sie ein netter Mensch und eine umsichtige Führungskraft ist. Sondern sie weiß, dass sie damit Zeit investiert, um zu erfahren, was in der Abteilung los ist. Heute steht sie total unter Druck. Sie weiß nicht, wo sie anfangen soll. Außerdem fehlt ihr der Nerv, weil gerade ein Anruf kam, dass ihre Mutter im Krankenhaus ist. Nun hat Herr S. ein Anliegen, und Frau K. hat gar nicht den Kopf, um zu fragen:
»Ist es wirklich so dringend? Worum geht‘s genau?« Also winkt sie Herrn S. ins Zimmer, setzt ein geschäftsmäßiges Gesicht auf und verdrängt ihre persönlichen Sorgen.

Im Alltag gestatten sich manche Menschen nicht, ihre eigenen Schwächen einzugestehen, sie überfordern sich damit in guter Absicht. Sie haben das Gefühl, ihre Rolle nicht auszufüllen, ihren Job nicht gut oder sich angreifbar zu machen, wenn sie zugeben, dass ihre Grenze in dem Augenblick erreicht ist. Mit etwas Abstand würden sie (und Frau K.) schnell sehen: Neinsagen ist viel häufiger möglich, als wir denken. Wichtig ist dabei, den anderen sein Gesicht wahren zu lassen. Frau K. hätte das Anliegen von Herrn S. würdigen können. Dann hätte sie aber um Verständnis für ihre Situation gebeten (und sie nicht näher erläutert) – eine angemessene, verständliche Grenze. Herr S. hätte ihr das wahrscheinlich nachgesehen, selbst wenn er dadurch, dass seine Frage zunächst unbeantwortet bleibt, etwas ausgebremst wird.

Falle 2: Harmoniestreben

Manches Nein könnte sympathisch rüberkommen, wenn man es denn so äußern würde. Oft tun wir jedoch das Gegenteil. Vor allem im Privaten möchten wir durch Zustimmung verhindern, dass die Harmonie gestört wird – oder noch schlimmer: dass wir es sind, die die Harmonie durch unsere Ablehnung stören. Oder wir sagen erst Nein, knicken dann aber ein und stimmen halbherzig doch zu. Aber eine solche Rechnung geht selten auf, weder privat noch beruflich. Wenn wir tun, worum man uns bittet oder wovon wir meinen, dass es der Harmonie dient, ohne dass wir selbst es wollen, sind wir häufig über die Konsequenzen enttäuscht: Kein Himmel geht auf. Keine Fanfaren ertönen. Dabei ist es manchmal recht einfach, mit einem Augenzwinkern »Nö« zu sagen, sich abzugrenzen und damit sogar dem anderen Menschen zu vermitteln: »Sie sind mir trotzdem sympathisch.«

Falle 3: Perfektionismus

Manchmal muss man nicht Nein zu jemand anderem sagen, sondern zu einem blockierenden Anteil in sich selbst. Es geht nicht immer darum, anderen Grenzen zu setzen, sondern darum, aufzupassen, dass man nicht in eine eigene Falle tappt.

BEISPIEL
Frau B. erlebt eine äußerst stressige Phase im Job. Die ganze Produktion muss fertig gestellt werden. Und dann hat der wichtigste Kunde eine Anfrage – die kann Frau B. nicht liegen lassen. Ihre größte Falle, das weiß sie, ist ihr Perfektionismus. Frau B. bearbeitet also die Anfrage, ohne Rücksicht auf ihre sonstige Arbeit. Sie holt sich keine Unterstützung im Team oder beim Vorgesetzten und macht einen kostenintensiven Fehler.

Es erfordert Übung, sich selbst Grenzen zu setzen. Für den einen ist es eine echte Mutprobe, seinem inneren Perfektionisten Stopp zu sagen. Und für jemand anderen kann es sehr wichtig sein, seinem inneren Schweinehund Beine zu machen und in einer entscheidenden Situation aktiv zu werden. Wer diesen Schritt tatsächlich geht, sieht bald: Das lohnt sich, und manchem Fehler beugt man damit effektiv vor.

Falle 4: Rollenkonflikte

Vielleicht kennen Sie auch das: Manches Nein ergibt sich aus einem Zusammenhang, den man nicht allein verantwortet. Wir »spielen« in unserem Berufs- und Privatleben viele Rollen. Allein im Beruf sind wir zum Beispiel:

  • die eigene Persönlichkeit,
  • Träger einer Funktion (z. B. Vertriebsmitarbeiter),
  • Inhaber einer hierarchischen Stellung innerhalb des Hauses (z. B. Leiter der Vertriebsabteilung),
  • Vertreter des Hauses nach außen,
  • außerdem Kollege
  • und Teilnehmer beim Abteilungsstammtisch.

Einige dieser Rollen nehmen wir gleichzeitig ein. Nun kann es passieren, dass wir als Führungskraft unterwegs sind, uns aber bei einer Frage eines Mitarbeiters als private Persönlichkeit angesprochen fühlen – oder umgekehrt. Die Rollen stehen mit unterschiedlichen Interessen, Zielen und Stilen in Verbindung. Und so kann es vorkommen, dass wir Nein sagen müssen, weil ein Konzept es so erfordert, obwohl die innere Stimme Ja sagen möchte. Da hilft es, sich seine Rollen und die entsprechenden unterschiedlichen Ziele bewusst zu machen – denn ohne diese »Rollenklärung« werden wir konfus. Das ist so, als hätten wir mehrere vitale Hunde an der Leine, die uns in entgegengesetzte Richtungen ziehen. Man vergisst dann manchmal, dass man selbst eigentlich Herr der Lage ist und vorgeben sollte, wo es langgeht.

BEISPIEL
Herr Z. ist Zeitschriftenredakteur. In seiner Redaktion ruft Autor B. an, dem er Tage vorher einen Beitrag abgesagt hatte. B. argumentiert und streitet. Herrn Z. liegt das...


Radecki, Monika
Monika Radecki ist Kommunikationsberaterin in den Bereichen Selbstmanagement, Führung und Team. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem Professional Coaching, Kompetenzaktivierung, Teamentwicklung und Change Management. Sie begleitet Einzelpersonen, Teams und Gruppen als Trainerin, Coach und Autorin.

Monika Radecki

Monika Radecki ist Kommunikationsberaterin in den Bereichen Selbstmanagement, Führung und Team. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem Professional Coaching, Kompetenzaktivierung, Teamentwicklung und Change Management. Sie begleitet Einzelpersonen, Teams und Gruppen als Trainerin, Coach und Autorin.



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