Buch, Deutsch, 127 Seiten
Buch, Deutsch, 127 Seiten
Reihe: Freiburger Schriften zur Politikwissenschaft
ISBN: 978-3-928597-37-1
Verlag: Bergstraesser
Neuere institutionalistisch geprägte Theorien der Internationalen Politik beschäftigen sich primär nicht länger mit der Frage, ob Institutionen einen signifikanten Effekt auf das Verhalten von Staaten haben oder nicht. Dieses voraussetzend diskutieren sie vielmehr, wann staatliche Akteure welche Form der Institutionalisierung bevorzugen. Sind - wie Kahler und andere postulieren - schlanke, unverbindlichere Formen der Institutionalisierung ähnlich effizient oder gar effizienter als dichte, zentral gesteuerte Kooperationsformen?
Das 1983 geschlossene und seitdem kontinuierlich erweiterte Freihandelsabkommen zwischen Australien und Neuseeland ANZCERTA, bietet den empirischen Rahmen zur Überprüfung dieser These: Wie viele Institutionen des Neuen Regionalismus ist ANZCERTA bzw. die Nachfolgeinstitution Closer Economic Relations unverbindlich und vage formuliert und verzichtet nahezu vollständig auf die Delegation von Handlungskompetenzen an supranationale Institutionen. Trotz oder eben gerade wegen dieser Institutionalisierung liegt eine vergleichsweise hohe Effizienz vor. Zugleich zeigt der CER-Prozess aber auch sehr deutlich die Leistungsgrenze "weicher" Institutionalisierungskonzepte auf: Die Beibehaltung eines Maximums an politischer Souveränität geht ab Mitte der 1990er Jahre auf Kosten einer fortgesetzten Integrationsvertiefung mit der Möglichkeit weiterer Kooperationsgewinne.
SW: *Australien; *Neuseeland; Freihandel; Abkommen; Regionalismus; Regionale Politik; Institution; Theorie; Institutionelle Entwicklung; Wirtschaftskooperation; Wirtschaftsintegration; Wettbewerbsfähigkeit