Rentsch / Stollberg | Ton-Spuren aus der Alten Welt | Buch | 978-3-86916-173-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 319 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm

Rentsch / Stollberg

Ton-Spuren aus der Alten Welt

Europäische Filmmusik bis 1945
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-86916-173-0
Verlag: edition text+kritik

Europäische Filmmusik bis 1945

Buch, Deutsch, 319 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm

ISBN: 978-3-86916-173-0
Verlag: edition text+kritik


Als "beste" Filmmusik gilt gemeinhin jene, die nicht bewusst wahrgenommen wird - und doch ist Filmmusik auf einzigartige Weise dazu imstande, eine Handlung klanglich zu intensivieren und ihr neue Bedeutungsebenen zu erschließen. "Ton-Spuren aus der Alten Welt" will das nur unbewusst Bekannte ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und dabei zugleich ein bisher wenig erkundetes Terrain beleuchten: die europäische Filmmusik bis 1945.

Während sich das Forschungsinteresse auch heute noch primär auf die Soundtracks der "goldenen Ära" Hollywoods ab den 1930er Jahren richtet, bleiben die "Ton-Spuren" der Alten Welt häufig im Schatten. Erst recht fühlbar werden die Lücken in der Filmmusik-Forschung mit der Erweiterung der Perspektive über das Kino der Weimarer Republik und den nationalsozialistischen Propagandafilm hinaus. So stellt sich die Frage, ob sich innerhalb der europäischen Filmindustrien bis zur Zäsur des Jahres 1945 verschiedene "nationale" Traditionsstränge entwickelten oder ob das musikalische Vokabular rückblickend als ein dezidiert "gesamteuropäisches" anzusehen ist.

Das Buch trägt dieser Ausgangslage Rechnung, indem es die Filmmusik- Traditionen einzelner europäischer Länder anhand ausgewählter Beispiele zum Thema macht: von Deutschland, Österreich und der Schweiz über Frankreich, Italien und Spanien bis hin zu Dänemark, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion. Ergänzt werden die Fallstudien durch systematisch ausgerichtete Beiträge zu Theorie und Ästhetik der Filmmusik allgemein sowie zu Fragen ihrer heutigen Rekonstruktion.

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Weitere Infos & Material


- Vorwort
- Iakovos Steinhauer: Notizen zur Ästhetik der Filmmusik
- Christoph Hust: Perspektiven auf das Fremde. Orientalismus in der deutschen und amerikanischen Kinomusik der Stummfilmzeit und sein Echo im Videospiel
- Peter Moormann: Musik und Geräusch im frühen Tonfilm
- Claudia Bullerjahn: Zwischen Patina und High-Tech. Zur Problematik der Rekonstruktion von Stummfilm-Originalkompositionen der 1920er Jahre
- Arne Stollberg: Illustration oder Komposition? Camille Saint-Saëns' Musik zu "L'Assassinat du Duc de Guise" (1908) im Licht späterer Gattungskonventionen
- Sinem Derya Kiliç: Die Musik als 'des Pudels Kern'. Mascagnis Werk und Teufels Beitrag zum italienischen Stummfilm "Rapsodia Satanica" (1917)
- Ivana Rentsch: Opernfilmmusik. Bohuslav Martinus cineastische Kompositionen zwischen Illusion und Realismus
- Felix Lenz: Stabilität durch Subtilität. Audiovisueller Rhythmus in Eisensteins "Alexander Newski" (1938)
- Josef Kloppenburg: Klischee und Kunst. Eisenstein/Prokofjew: "Iwan der Schreckliche" (1944)
- Robert Schäfer: Der Einsatz des "Dies irae" in Carl Theodor Dreyers "Vredens dag" (1943)
- Cristina Urchueguía: Musik für eine Diktatur. Manuel Paradas Musik zu Francos Kriegsepos "Raza" (1941)
- Panja Mücke: "Trennung der Elemente". Eislers Musik zu Kuhle Wampe (1932) im Umfeld avancierter Kompositionskonzepte
- Christoph Henzel: Sinfonische Filmmusik in Veit Harlans "Opfergang" (1944)
- Alexandra Vinzenz: Auditive und visuelle Propagandastrategien im NS-Film "Jud Süß" (1940) und "Der ewige Jude" (1940) im Vergleich
- Stefan Schmidl: ". vom Deutschen Reich bewußt zu distanzieren". Filmmusik in Österreich 1933 bis 1938
- Anna Katharina Hewer: Schweizer Filmmusik im Zeichen der "Geistigen Landesverteidigung". Robert Blums "Füsilier Wipf" (1938) und "Gilberte de Courgenay" (1941)
- Autorinnen und Autoren
- Register


Stollberg, Arne
Arne Stollberg, geb. 1973, Studium der Musikwissenschaft, Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt/M., 2001–2012 zuerst Assistent, dann Oberassistent, zuletzt Lehrbeauftragter am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Ab Sommer 2012 Förderungsprofessur des Schweizerischen Nationalfonds am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel. Promotion 2004 mit der Arbeit "Ohr und Auge – Klang und Form. Facetten einer musikästhetischen Dichotomie bei Johann Gottfried Herder, Richard Wagner und Franz Schreker" (Stuttgart 2006), Habilitation 2010 (München 2013). Forschungsschwerpunkte: Fragen der Musikästhetik und musikalischen Analyse, des Musiktheaters und der sinfonischen Instrumentalmusik vom 18. bis zum 21. Jahrhundert.

Rentsch, Ivana
Ivana Rentsch, geb. 1974, studierte Musikwissenschaft, Publizistik und Linguistik an der Universität Zürich. 2000–2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern, dort 2004 Promotion mit einer Doktorarbeit über Bohuslav Martinus Opern der Zwischenkriegszeit. 2005 Forschungsstipendium des Schweizerischen Nationalfonds an den Universitäten Graz und Salzburg für das Projekt "Der Tanz in der Partitur". 2006–2013 (Ober)Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, dort 2010 Habilitation mit einer Schrift über die Bedeutung des Tanzes für die Instrumentalmusik und Musiktheorie der Frühen Neuzeit. Lehraufträge an den Universitäten Basel, Bern, Fribourg und Graz. Seit Sommersemester 2013 Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg.

Ivana Rentsch, Studium der Musikwissenschaft, Publizistik und Deutschen Linguistik in Zürich. 2000–2005 Assistentin am Institut für Musikwissenschaft der Uni Bern, Promotion 2004; 2006–2011 Assistentin, seither Oberassistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Uni Zürich, Habilitation 2010. Forschungsschwerpunkte: Musiktheorie vom 16.–18. Jahrhundert, Gattungsgeschichte des Liedes, Tanz und Musik in der Frühen Neuzeit, Musiktheater des 18.–20. Jahrhunderts, tschechische Musikgeschichte.

Arne Stollberg, Studium der Musikwissenschaft, Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt/M., daneben Tätigkeit in den Bereichen Regie und Dramaturgie. Seit 2001 zuerst Assistent, dann Oberassistent und derzeit Lehrbeauftragter am Institut für Musikwissenschaft der Uni Bern sowie am Musikwissenschaftlichen Institut der Uni Basel. Promotion 2004, Habilitation 2010. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Musikästhetik, Musiktheater, sinfonische Instrumentalmusik vom 18.–21. Jahrhundert.



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