Buch, Deutsch, 396 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 683 g
Geschichtsphilosophie und kollektive Identität in der Literatur der Moderne
Buch, Deutsch, 396 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 683 g
ISBN: 978-3-7705-6001-1
Verlag: Wilhelm Fink Verlag
Joachim von Fiore reagiert im 12. Jh. auf die Parusieverzögerung, indem er einen dritten Status diesseitigen Heils als Interim einführt, und schafft damit zugleich die Grundlage für säkularisierte Heilsentwürfe, die in der Moderne besondere Relevanz erlangen. Der joachimitische Chiliasmus erscheint nunmehr als Möglichkeit, die geschichtsphilosophische und herrschaftslegitimatorische Krise zu überwinden. Auch die Literatur legt davon Zeugnis ab. Im Rekurs auf die vormoderne Geschichtstheologie entwirft sie eine ästhetische Inszenierung von Geschichte, die nicht nur bei einer bloßen Kritik des Chiliasmus stehen bleibt, sondern Heil und Identität jenseits von Transzendenz und Teleologie neu denkt.