Richter | Studien zur Christianisierung Nubiens | Buch | 978-3-89500-311-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 499 g

Reihe: Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients

Richter

Studien zur Christianisierung Nubiens


Erscheinungsjahr 2003
ISBN: 978-3-89500-311-0
Verlag: Reichert Verlag

Buch, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 499 g

Reihe: Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients

ISBN: 978-3-89500-311-0
Verlag: Reichert Verlag


Die reichhaltigste Informationsquelle zur Missionierung und der Christianisierung Nubiens bildet die im 6. Jh. verfaßte Kirchengeschichte des miaphysitischen Bischofs Johannes von Ephesus, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung bildet.
Bereits die Ausführungen S. Richters zur Forschungsgeschichte, aber auch viele andere Stellen in dieser Arbeit zeigen, daß manche Quellen zwar zur Kenntnis genommen wurden, aber ihre Auswertung verfeinert werden kann und verschiedene bisher abgegebene Urteile und Ergebnisse noch einer kritischen Bewertung harren. Daher stellt sich diese neue Analyse der Aufgabe, die eine historische Arbeit grundsätzlich zu bewältigen hat, nämlich den Quellen „durch einen Schleier von Entstellung und Lückenhaftigkeit, von Verworrenheit und Mehrdeutigkeit, von Widersprüchen, Tendenzen und Lügen ein möglichst hohes Maß von wahren Aussagen abzuzwingen“ (A. von Brandt).
In einem ersten Schritt kommentiert Richter die Darstellung der Missionierung Nubiens bei Johannes von Ephesus. Dabei werden dem literarischen Zeugnis weitere historisch relevante Dokumente beigeordnet. So werden die Verbindungen mit einigen Texten der Documenta Monophysitica, einem Dossier des 6. Jh., ausgewertet und mit ihrer Hilfe Angaben des Berichtes mit neuen Argumenten gestützt. Hinzu treten Analyse und chronologische Zuordnung epigraphischer und archäologischer Quellen. Im Falle der Inschrift von Dendur kann gezeigt werden, daß die exakte Auswertung der relativen Chronologie im Johannes-Bericht unter Hinzunahme epigraphischer Quellen von der Insel Philae zu einer neuen Datierungsmöglichkeit führt.
Die Zusammenstellung der Quellen, im wesentlichen aus der Zeit des 5.–7. Jh. n. Chr., erfolgt unter zwei Gesichtspunkten: Ihre Auswertung soll zum einen ohne Leugnung der Lücken die historischen Ereignisse soweit wie möglich rekonstruieren, zum anderen zur Erstellung bzw. Aufbereitung der relativen und absoluten Chronologie der Missionierung führen. Es handelt sich bei dieser Arbeit also nicht um eine Gesamtdarstellung der Entwicklung des nubischen Christentums in seiner vollen zeitlichen Ausdehnung oder eine Materialsammlung christlicher Funde, sondern um die Neubearbeitung und Auswertung von heute zugänglichen und für die Missionierung und die frühe christliche Phase relevanten Quellen. Der Darstellung der Entwicklung des Christentums auf der Insel Philae kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da der dortige heidnische Kult eng mit den Völkern Nubiens verbunden war und die Christianisierung der Insel offensichtlich den Boden für die Missionierung Nubiens bereitete.
Die Ergebnisse der Analyse fließen in einem chronologisch geordneten Bild der Ereignisse dieser Zeit zusammen. Auch wenn weiterhin die Publikation von Funden der Nubien-Kampagne zu erwarten ist und damit vielleicht neue und genauere chronologische Ergebnisse zu Tage treten könnten, bietet die vorliegende Untersuchung zur heutigen Quellenlage eine solide Ausgangsbasis für die Einordnung neuen Materials.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Siegfried Richter studierte Koptologie, Ägyptologie und Christliche Archäologie in Münster. Als Mitarbeiter an der Arbeitsstelle für Manichäismusforschung promovierte er 1993 mit einer literarkritischen Untersuchung über eine Gruppe von Texten aus dem koptisch-manichäischen Psalmenbuch. Neben Arbeiten zu einem weiteren Schwerpunkt, der Magie, veröffentlichte der Autor Beiträge zu verschiedenen Themen, so etwa zu historischen Fragen oder mit der Bearbeitung einer Textilsammlung zur Kunstgeschichte. Für sein 1997 erschienenes Buch zu den Aufstiegspsalmen des Herakleides, in dem es gelang, eine manichäische Totenmesse zu rekonstruieren, erhielt er 1999 in Tübingen den Alexander-Böhlig-Preis. Für die Arbeit zur Christianisierung Nubiens wurden sowohl die Kenntnisse der syrischen und altnubischen Sprache und ihrer Quellen als auch der materiellen Kultur in Zusammenarbeit mit mehreren Fachkollegen vertieft. Seit 1994 ist er in der Lehre zur Kultur im spätantiken und koptischen Ägypten an der Westfäischen Wilhelms-Universität in Münster tätig, wo er auch im Jahr 2000 die venia legendi für das Fach Koptologie erhielt.



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