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E-Book, Deutsch, 329 Seiten

Rieger-Ladich / Brinkmann / Thompson Öffentlichkeiten

Urteilsbildung in fragmentierten pädagogischen Räumen

E-Book, Deutsch, 329 Seiten

ISBN: 978-3-7799-7004-0
Verlag: Beltz Juventa
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Für die Erziehungswissenschaft ist die neuerliche Debatte um Jürgen Habermas' »Strukturwandel der Öffentlichkeit« hochwillkommen. Im Rückgriff auf dessen vieldiskutierte Studie kann sie sich als Disziplin profilieren, die mit der Reflexion ebenjener Einrichtungen betraut ist, die dafür sorgen, dass aus vernunftbegabten Zweibeinern passable Diskursteilnehmer*innen werden. Gleichwohl ist die hohe Wertschätzung, die der Bildung in diesem Zusammenhang entgegengebracht wird, nicht unproblematisch. Die politische Kultur könnte, so ein Verdacht, von der fortschreitenden Akademisierung öffentlicher Debatten beschädigt werden. Demokratien gerieten in ein gefährliches Fahrwasser, wenn sie die Bedingungen zur Teilnahme am politischen Diskurs immer anspruchsvoller gestalten. Die Arenen öffentlicher Auseinandersetzungen werden daher nicht nur von jenen bedroht, die eine Politik des Ressentiments betreiben und autoritären Ordnungen das Wort reden, sondern auch von Angehörigen des Bildungsbürgertums, welche die eigenen Argumentationsstile, Überzeugungen und medialen Vorlieben generalisieren und einen Cordon sanitaire um solche Positionen errichten, die ihnen als nicht »diskussionswürdig« gelten.

Markus Rieger-Ladich, Prof. Dr., lehrt als Professor für Erziehungswissenschaft Allgemeine Pädagogik an der Universität Tübingen. Er engagiert sich in der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE und ist Mitglied des Graduiertenkollegs »Doing Transitions« sowie des Netzwerks »Theoretische Forschung in der Erziehungswissenschaft«. Aktuell gilt sein Interesse der Analyse und Kritik von Privilegien sowie Tendenzen und Praktiken von Exklusion innerhalb der eigenen Disziplin und in Bildungsinstitutionen, zum Beispiel vermittelt über autosoziobiografische Texte, also über Bücher, in denen Bildungsaufsteiger:innen ihren Lebensweg rekonstruieren - welche wertvolle Einblicke in Praktiken der Ausgrenzung, Beschämung und Diskriminierung an Schule und Hochschule erlauben. Brinkmann, Malte, Dr. phil., Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin. Dr. Christiane Thompson ist Professorin für Theorie und Geschichte von Erziehung und Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Von moralisierenden Bildungsbürgern, schreibenden Arbeiterinnen und einem unbekümmerten Assistenten: Zur Einleitung;8
3;I Artikulation und Dissoziation;16
3.1;Artikulation und Öffentlichkeit;17
3.1.1;-;1
3.1.1.1;1. Das ‚Man‘ und die Öffentlichkeit;17
3.1.1.2;2. Arendt: Die Ambivalenz des Öffentlich-Politischen und das Handeln;18
3.1.1.3;3. Laclau und Mouffe: Das Politische als ‚Arena der Artikulation‘;24
3.1.1.4;4. Übersetzung und Verhandlung;29
3.1.1.5;5. Abschluss und Anschlussfragen;36
3.2;Öffentlichkeiten und Verletzbarkeit;40
3.2.1;-;1
3.2.1.1;Das Mehr-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit nach Klaus;41
3.2.1.2;Öffentlichkeit als Raum reziproker Relationalität;44
3.2.1.3;Zu einer Ethik der Öffentlichkeit (Kein Schluss);53
3.3;Habitusspaltung als Aktualkonflikt: Dissoziierte Öffentlichkeiten und das Fragmentarische des öffentlichen Lebens;57
3.3.1;-;1
3.3.1.1;1. Zur Psychodynamik des Öffentlichen: Postkoloniale und feministische Einsatzpunkte;57
3.3.1.2;2. Fragmente des Öffentlichen in einem geteilten Raum;62
3.3.1.3;3. Habitusspaltung als Aktualkonflikt und das ludische ‚Subjekt‘ als stabile Instabilität;71
3.3.1.4;4. Pädagogische Implikationen;73
3.4;Bildungstheorie als Kulturpolitik;77
3.4.1;Zur öffentlichen Relevanz dessen, was wir machen;77
3.4.1.1;1. Einleitung: Welche Bildungstheorie und welche öffentliche Relevanz?;77
3.4.1.2;2. Theorie und Politik: Zum Status gefährlicher Unterscheidungen;80
3.4.1.3;3. Erste Unterscheidung: die Politik und das Politische;83
3.4.1.4;4. Zweite Unterscheidung: Politik und Kulturpolitik;88
3.4.1.5;5. Bildungstheorie als Kulturpolitik: zwei „offensive Wendungen“;91
4;II Rationalität und Souveränität;102
4.1;Polarisation, Bildung und ein Blick auf die Geschichte der politischen Öffentlichkeit;103
4.1.1;-;1
4.1.1.1;1. Fragestellungen;103
4.1.1.2;2. Zur Geschichte der politischen Öffentlichkeit;104
4.1.1.3;3. Die Karriere der öffentlichen Bildung;110
4.1.1.4;4. Deliberation und Sprachlosigkeit;118
4.1.1.5;5. Bildung und kritisches Denken;123
4.2;Öffentliche Vernunft qua Religion?;129
4.2.1;Das Going Public von Theologie und Religionspädagogik;129
4.2.1.1;I Die neue Re-Sakralisierung der Öffentlichkeit und die Rolle der Religionswissenschaften;130
4.2.1.2;II Theoriemodelle des religionswissenschaftlichen;134
4.2.1.3;III Öffentlichkeitstheoretische Reflexion;136
4.3;Digitale Öffentlichkeiten zwischen Produktion, Umdeutung und Negation – Eine bildungstheoretische Perspektive auf den Umgang mit Welt im Horizont des Digitalen;141
4.3.1;-;1
4.3.1.1;Einleitung;141
4.3.1.2;Bildung und Digitalität als grundlegender Referenzpunkt;142
4.3.1.3;Digitale Öffentlichkeiten;146
4.3.1.4;Produktion;151
4.3.1.5;Umdeutung;152
4.3.1.6;Negation;154
4.3.1.7;Fazit;155
4.4;„Digitale Souveränität“ als pädagogisches Programm – Ein bildungsphilosophischer Einspruch;158
4.4.1;-;1
4.4.1.1;1. Einleitung;158
4.4.1.2;2. Der Begriff „digitaler Souveränität“ als politische Programmatik;159
4.4.1.3;3. Ästhetische Souveränität;164
4.4.1.4;4. Abschluss;172
5;III Pluralität und Urteilsbildung;178
5.1;Empathischer Perspektivenwechsel, soziale Aufmerksamkeit und politische Urteilsbildung1;179
5.1.1;-;1
5.1.1.1;0. Einleitung: Was Perspektivenwechsel mit Demokratie zu tun hat;179
5.1.1.2;1. Perspektive und Perspektivenwechsel;182
5.1.1.3;2. Perspektivenwechsel und Urteilsbildung;186
5.1.1.4;3. Grenzen des Perspektivenwechsel;191
5.2;epoché & sensus communis;196
5.2.1;Eine bildungs- und lerntheoretische Verortung temporärer Urteilssuspendierung und erweiterter Denkungsart;196
5.2.1.1;Einleitung \;196
5.2.1.2;1. Pädagogischer Lernbegriff: Bildungstheorethische, anthropologische Fundierung (;197
5.2.1.3;2. epoché;201
5.2.1.4;3. Einschub;206
5.2.1.5;4. sensus communis;208
5.2.1.6;5. Ein schulterzuckender Schluss;212
5.3;Bildung auf den Bühnen der Öffentlichkeit;215
5.3.1;-;1
5.3.1.1;I. Prolog: Öffentlichkeit als Bühne der Sichtbarmachung;215
5.3.1.2;II. Öffentlichkeit als Arena gemeinsamer Deliberation;218
5.3.1.3;III. Öffentlichkeit als Forum der Kritik;222
5.3.1.4;IV. Transparenz und ihre Stilllegung der Bühnenhaftigkeit des Öffentlichen;226
5.3.1.5;V. Epilog: Öffentlichkeit als Kritik und Konflikt;230
5.4;Über Rechtspopulismus reden1;234
5.4.1;-;1
5.4.1.1;Verkomplizieren als methodische Maxime;236
5.4.1.2;Plädoyer für epistemologische Wachsamkeit;238
5.4.1.3;Jan-Werner Müller: Eine formale Bestimmung des Populismus;239
5.4.1.4;Dirk Jörke und Veith Selk: Über die Gefahr des Moralismus;240
5.4.1.5;Philipp Manow: Selbstvergewisserung der Deutungseliten;242
5.4.1.6;Cornelia Koppetsch: Standorte und Standpunkte;244
5.4.1.7;Praktizierte Reflexivität;247
5.4.1.8;Eine Gratwanderung;249
6;IV Medienbildung und Streitkultur;254
6.1;Die digitale Öffentlichkeit und ihre Probleme;255
6.1.1;Herausforderungen für den Journalismus und die Medienbildung;255
6.1.1.1;1. Verwirrte und verworrene Öffentlichkeit;255
6.1.1.2;2. Zukunft des Journalismus;259
6.1.1.3;3. Medienkompetenz in einer redaktionellen Gesellschaft;263
6.2;30 Jahre „Tank Man“;268
6.2.1;Bild-Ereignisse und die Spannungsfelder der digitalen Öffentlichkeiten des WWW;268
6.2.1.1;1. Einleitung;268
6.2.1.2;2. Digitale Bild-Ereignisse – 4 Stationen;271
6.2.1.3;3. Digitale Öffentlichkeiten in Spannungsfeldern;277
6.2.1.4;4. Fazit und Ausblick;288
6.3;Erziehung von Kindern als Suche nach ‚Öffentlichkeit‘: Anmerkungen zur Initiation in Sprache und Welt;291
6.3.1;-;1
6.3.1.1;Einleitung: Familie, Eltern, Elternschaft und die Krise der Öffentlichkeit;292
6.3.1.2;Eltern als pädagogische Figuren;296
6.3.1.3;Eine Sprache lernen: Initiation;298
6.3.1.4;Getrenntheit;304
6.3.1.5;Fazit;308
6.4;„Im Fortgang eines friedlichen und gelassenen Protests…“;311
6.4.1;Ethnographische und theoretische Erkundungen an den Grenzen universitärer Öffentlichkeit;311
6.4.1.1;1. Annäherungen an die Öffentlichkeit der Universität;311
6.4.1.2;2. Die „akademische Redefreiheit“ in der Diskussion;314
6.4.1.3;3. Beiträge zu einer Theorie des Öffentlichen;317
6.4.1.4;4. Konfigurationen des Öffentlichen;320
6.4.1.5;5. Zum Schluss: Reflexive Erziehungswissenschaft;324
7;Die Autor*innen;328


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