E-Book, Deutsch, Band 2267, 144 Seiten
Reihe: Julia
Roberts Unser Feuerwerk der Liebe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0720-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2267, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-0720-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ihr blieb eine Sekunde zum Entscheiden. Sollte sie auf die Stimme der Vernunft hören und kehrtmachen - oder genau das tun, was sie jetzt wollte und sich seinem Kuss hingeben? Der attraktive Unternehmer Ralph Edwards ist Penelopes Rettung. Denn die Eventmanagerin braucht jemanden, der für sie in letzter Sekunde ein spektakuläres Feuerwerk veranstaltet. Es ist ein reiner Businessdeal. Bis nach Mitternacht ein funkelnder Sternenregen vom Himmel fällt und Ralph sie plötzlich zärtlich an sich zieht. Liegt es nur am Champagner, dass sie dabei dieses aufregende Prickeln verspürt? Oder ist sie gerade dabei, sich zu verlieben? Ausgerechnet in einen Mann, der mehr als einmal betont hat, dass er nicht an Happy Ends glaubt ...
Alison wurde in Dunedin, Neuseeland, geboren. Doch die Schule besuchte sie in London, weil ihr Vater, ein Arzt, aus beruflichen Gründen nach England ging. Später zogen sie nach Washington. Nach längerer Zeit im Ausland kehrte die Familie zurück nach Dunedin, wo Alison dann zur Grundschullehrerin ausgebildet wurde. Sie fand eine Stelle als Lehrerin im Norden des Landes, wo sie ihren Traummann kennenlernte, der einen Wirbelsturm aus romantischen Gefühlen in ihr auslöste. Der Sturm gipfelte in der Hochzeit mit dem jungen Doktor und jetzigen Professor Mark. Es folgten zwei Jahre in Glasgow, Schottland. In dieser Zeit vollendete sie ihren ersten Roman - einen Medizinthriller mit einer ordentlichen Portion Romantik. Mit der Rückkehr nach Neuseeland begann ein neues turbulentes Kapitel in ihrem Leben, in dem sich alles darum drehte, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, ein altes Farmhaus zu renovieren, einen großzügigen Garten zu gestalten und ihre kleine Menagerie - Esel, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen - zu versorgen. Neben ihrem Zuhause, der Familie und dem Schreiben engagiert sich Alison leidenschaftlich beim Rettungsdienst. Bei dieser Arbeit erhält sie viele Anregungen für ihre Arztromane. Die aufregenden Stunden im Einsatz und die Rettung von Patienten bilden den perfekten Ausgleich für die einsamen Stunden des Schreibens.
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1. KAPITEL „Nein?“ Die Empfangsdame schüttelte den Kopf. Ihr Lächeln war höflich, das Kopfschütteln kategorisch. Sie schien sich zu fragen, ob die Kundin vor ihr schwerhörig oder einfach nur schwer von Begriff war. Zudem spiegelte ihr Blick wider, dass diese Bitte jenseits allem Machbaren lag. Penelope biss sich auf die Lippe. Sollte die zeitraubende Fahrt nach London, die sie trotz ihres vollen Terminkalenders auf sich genommen hatte, umsonst gewesen sein? Sie entschloss sich zu einem letzten Versuch. „Gibt es denn niemanden, mit dem ich reden könnte?“ Aus Erfahrung wusste sie, dass es deutlich schwererfiel, Nein zu sagen, wenn man dem Kunden gegenübersaß. „Das wäre sinnlos.“ Das Lächeln der Rezeptionistin wirkte gezwungen, und ihr Ton enthielt Anzeichen von Ungeduld. „Warum versuchen Sie Ihr Glück nicht bei einer kleineren Firma, vielleicht kann man Ihnen dort so kurzfristig aushelfen. Für ein Feuerwerk, wie ‚All Lights on the Night‘ sie veranstaltet, reservieren die Kunden für gewöhnlich Monate im Voraus, nicht eine Woche.“ „Mir bleibt aber nur eine Woche“, entgegnete Penelope gereizt. Die hochnäsige Person ging ihr langsam auf die Nerven. „Die Braut ist ein internationaler Star – haben Sie schon mal von Bridezillas gehört?“ Die Angestellte beäugte sie argwöhnisch. Die Bräute dieser amerikanischen Fernsehserie flippten für gewöhnlich regelmäßig aus – beabsichtigte die Kundin etwa, ihrem Beispiel zu folgen? „Ich verstehe sehr gut“, erwiderte sie besänftigend. „Leider kann ich Ihnen wirklich nicht weiterhelfen. Ich schlage vor, dass Sie in Zukunft online einen Termin mit einem unserer Verkaufsberater vereinbaren, um Einzelheiten zu besprechen und …“ „Ich brauche keinen Verkäufer, ich will mit dem Geschäftsführer reden. Ihrem Boss, was auch immer.“ Penelope richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, insgeheim dankbar für die zusätzlichen zehn Zentimeter ihrer unbequemen High Heels. „Sie meinen, mit Ralph Edwards?“ Ungläubig zog die Angestellte die Brauen hoch. „Mr. Edwards ist Generaldirektor eines internationalen pyrotechnischen Unternehmens, das unter anderem das Feuerwerk auf der Brooklyn Bridge in New York am vierten Juli und das Neujahrsfeuerwerk im Hafen von Sydney veranstaltet, Ms. Ich bezweifle sehr, dass er Zeit für Sie hat.“ „Und warum nicht?“, fragte eine interessierte Männerstimme. Der Effekt dieser Stimme auf die Empfangsdame war erstaunlich: Sie erblasste, machte den Mund auf und gleich wieder zu. Penelope drehte sich um. Der Mann hinter ihr hatte dunkles, leicht zerzaustes Haar, trug verwaschene Jeans und – sie blinzelte – Cowboystiefel. Einer der Verkaufsberater? „Sie … sie hat keinen Termin“, stammelte die Rezeptionistin. „Sie kam, um ein Feuerwerk für eine … äh … Hochzeit zu buchen.“ Der Mann wandte den Kopf und musterte Penelope. Unwillkürlich fuhr sie mit der Hand über den schmalen Minirock, obwohl sie wusste, dass er keine Falten schlug. Anschließend strich sie eine nicht vorhandene Strähne des straff geflochtenen Haars aus dem Gesicht. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er. Das Timbre seiner Stimme war tief und angenehm rauchig. „Wozu?“ Gratulierte er ihr zur Wahl dieser Firma? „Zu Ihrer Vermählung.“ „Oh! Um meine Hochzeit handelt es sich nicht.“ Dieser Tag lag in weiter Ferne, der Mann ihrer Träume existierte noch nicht. Wie könnte er auch, wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie ihn sich eigentlich vorstellte? Und dazu musste sie erst herausfinden, wer sie selbst war und was sie konnte. Das Einzige, wovon sie im Moment träumte, war eine erfolgreiche Karriere. Unabhängig sein, ihren eigenen Weg gehen. Wenn man es recht bedachte, war dies gerade ihr erster Schritt in die ersehnte Richtung und das Feuerwerk eine der Voraussetzungen. „Ich bin Eventmanagerin“, fuhr sie fort. „Meine Kundin ist es, die heiratet.“ „Ich verstehe.“ Der Funke höflichen Interesses erlosch. „Dann sind Sie bei uns am richtigen Ort. Ich bin sicher, Melissa kann Ihnen beim Buchen behilflich sein.“ Melissa hüstelte. „Das Feuerwerk soll nächsten Samstag stattfinden, Mr. Edwards.“ Mr. Edwards? Der Generaldirektor des Großunternehmens mit internationalem Ruf kam in verwaschenen Jeans und Cowboystiefeln zur Arbeit? Sie war eindeutig overdressed. Sei’s drum, hier war ihre Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch. Eine knappe Gelegenheit, ganz offensichtlich: Penelope erhaschte den Blick, den er dieser Melissa zuwarf, bevor er Anstalten zum Gehen machte. „Selbstverständlich, Mr. Edwards“, flötete die Empfangsdame. „Ich gebe ihr eine Liste der Firmen, an die sie sich wenden kann.“ „Ich will keine andere Firma“, entgegnete Penelope heftiger als beabsichtigt. „Ich will die beste, und angeblich ist das Ihre, oder?“ Dumme Frage. Ein Blick auf die Fotowand hinter dem Schreibtisch der Angestellten genügte – das abgebildete Feuerwerk war ein pyrotechnisches Meisterwerk, atemberaubend in Farbe und Form. „Das ist sie“, bestätigte der Mann mit einem kaum merklichen Zucken der Mundwinkel. Penelope krauste die Stirn. Anscheinend genoss er die Situation – auch in den sehr dunklen Augen blitzte es verdächtig. Sie sind schwarz wie die Nacht, ging es ihr unwillkürlich durch den Sinn, und den Bruchteil einer Sekunde setzte ihr Pulsschlag aus, bevor er sich beschleunigte. Oje … Jetzt half nur eins – tief durchatmen und zum Angriff übergehen. „Wie ich höre, spezialisieren Sie sich auf Mega-Shows. Aber der vierte Juli oder Neujahr kommen nur ein Mal pro Jahr, somit sind Sie doch sicherlich auch an weniger grandiosen Veranstaltungen interessiert.“ Sie lächelte gewinnend. „Bei dem Event, von dem ich rede, handelt es sich um eine Prominenten-Hochzeit. Für Sie wäre die damit verbundene Publicity gratis, und mir täten Sie einen riesengroßen Gefallen.“ Sie zögerte. „Eine Win-win-Situation, wenn man so will.“ Er zog eine Braue hoch – bedeutete es, dass er sie anmaßend fand oder von ihrem Geschäftssinn beeindruckt war? Melissa hüstelte erneut. „Mr. Edwards, Ihre Vorstandssitzung beginnt in fünfzehn Minuten.“ „Geben Sie mir zehn, Mr. Edwards, mehr brauche ich nicht“, sagte Penelope forsch. „Bitte.“ Sie erinnerte ihn an Lady Di: perfekt gekleidet, perfekt frisiert, perfekt geschminkt. Nur die Augenfarbe stimmte nicht – ihre Augen waren braun. Und aufzutreten wusste sie auch. Rafe schob den Gedanken beiseite. Die Frau war eine Karrierefrau. In der eleganten Ledermappe befanden sich garantiert ellenlange Checklisten und rechtsverbindlich einwandfreie Vertragsabschlüsse. Sie war der Typ Frau, um den er normalerweise einen großen Bogen machte. Umso weniger verstand er, weshalb er sie in sein Büro gebeten hatte. Um Melissa eine Lektion im Umgang mit Kunden zu erteilen? Wahrscheinlich wegen des erstaunten Blicks, als er ihr zur bevorstehenden Hochzeit gratulierte. Seine Reaktion wäre die gleiche gewesen, hätte jemand vermutet, er wäre im Begriff, den Ehehafen anzusteuern. Wenn überhaupt, so hatte er damit absolut keine Eile. Wohingegen sie ganz den Eindruck machte, als hätte sie bereits die Namen für die zukünftigen Kinder parat. Erstaunlich, dass sie noch ledig war. Sie trug keinen Ehering, wie er mit einem Blick auf ihre linke Hand feststellte. Andererseits hatte das heutzutage kaum Bedeutung. Oder lag es am Ton ihrer Stimme, als sie um ein kurzes Gespräch mit ihm bat? Die dringliche Note war ihm nicht entgangen – vielleicht war er, genauer gesagt „All Lights on the Night“, ihre letzte Hoffnung … Rafe öffnete die Tür seines Penthouse-Büros und ließ sie vorausgehen. „Bitte nehmen Sie Platz.“ Er deutete auf die Polstergarnitur und den Couchtisch vor der Fensterwand, von wo man einen fabelhaften Blick auf Wimbledons Golfplatz genoss. Anscheinend entging ihr die einladende Geste, denn sie blieb stehen, um das Objekt in der Mitte des weitläufigen Raums zu begutachten: ein auf Hochglanz polierter Stahlzylinder in zwei Hälften, umringt von züngelnden Flämmchen, auf einem Sockel aus Granit. Dass sie das Kunstwerk beeindruckte, verschaffte ihm eine gewisse Genugtuung, denn es war einer seiner eigenen Entwürfe. „Sie sind Ms. …?“ „Collins. Penelope Collins.“ „Rafe Edwards.“ Er reichte ihr die Hand. „Setzen wir uns.“ Er ließ sich auf der Armlehne eines Sessels nieder, sie am äußersten Rand der gegenüberstehenden Couch. Die Beine parallel, nicht gekreuzt. Nicht übel, dachte er anerkennend, aber warum zupft sie ständig an ihrem Rocksaum? Aus Koketterie oder Nervosität? Er räusperte sich. „Es geht also um die Hochzeit von zwei Prominenten“, begann er. Penelope nickte. „Sagt Ihnen der Name Clarissa Bingham etwas?“ Rafe schüttelte den Kopf. „Nie gehört.“ „Sie kommt aus Loxbury und wurde mit einer Realityshow im Fernsehen berühmt. Sie heiratet einen Fußballstar – Blake Summers.“ „Sein Name ist mir ein Begriff.“ „Ihre Hochzeit ist ein gesellschaftliches Ereignis, zu dem über sechshundert Gäste erwartet werden. Wir hatten großes Glück mit dem Veranstaltungsort. Loxbury Hall ist ein …“ „Auch der Name ist mir ein Begriff.“ Penelope blinzelte. Loxbury war eine verschlafene Kleinstadt in Südengland, zwischen...