Röcker | Immunsystem und Psyche – ein starkes Paar | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 232 Seiten

Röcker Immunsystem und Psyche – ein starkes Paar

Die Kraft, die uns am Leben hält, verstehen und stärken – Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Dr. Christian Schubert
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-95803-362-7
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Kraft, die uns am Leben hält, verstehen und stärken – Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Dr. Christian Schubert

E-Book, Deutsch, 232 Seiten

ISBN: 978-3-95803-362-7
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unser Immunsystem zählt zu den komplexesten Systemen im menschlichen Körper. Die Psychoneuroimmunologie hat gezeigt, dass Psyche, Gehirn und Immunsystem aufs Engste zusammenwirken. So steht unser Immunsystem in ständiger Wechselwirkung mit unseren Gedanken, unserem Verhalten und unseren Gefühlen. Kein Wunder, dass chronischer Stress, Angst, Ärger oder Einsamkeit zu einer Abwehrschwäche führen können. Zum Glück verfügt jeder Mensch über enorme Selbstheilungskräfte, die sich aktivieren lassen.

Doch was lässt sich konkret tun, um unser Immunsystem auf körperlicher und seelischer Ebene in Balance zu bringen? Die erfahrene Therapeutin Anna E. Röcker bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten wie beispielsweise die Arbeit mit inneren Bildern, Affirmationen, Meditation, Licht, Farben, kreatives Gestalten, Musik, Yoga und vieles mehr.

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1. Kapitel:
Wie Psyche, Gehirn und Immunsystem zusammenwirken
von Prof. Dr. Dr. Christian Schubert Unser Immunsystem ist ein Teamplayer: Psyche, Gehirn und Immunabwehr arbeiten eng zusammen, sie sprechen eine gemeinsame biochemische Sprache und verfolgen ein übergeordnetes Ziel: uns vor Gefahren zu schützen und gesund zu halten. Sowohl bei der Aufrechterhaltung von Gesundheit als auch bei der Entstehung von Krankheiten wirken Körper und Geist eng zusammen. Es handelt sich um ein ganzheitliches Geschehen. Das Immunsystem
Jeder äußere Reiz, jeder eingedrungene Erreger, jede kleine Verletzung aktiviert unser Immunsystem, das eigentlich aus zwei Teilen besteht, einem angeborenen und einem erworbenen Teil. Das Immunsystem entwickelt sich bereits im Mutterleib und schützt den Säugling vor der Vielzahl von Mikroorganismen, die es in der Welt erwartet. Das angeborene Immunsystem Der angeborene Teil des Immunsystems ist mit einer schnellen und unspezifischen Reaktion unsere erste Abwehrbastion. Das angeborene Immunsystem kann nur zwischen Selbst und NichtSelbst unterscheiden. Wird etwas als fremd erkannt, wird es von diesem entwicklungsgeschichtlich älteren Teil der Immunabwehr innerhalb von Minuten oder Stunden zerstört. Als »Fühler« nach außen hat es spezielle, sogenannte dendritische Zellen unter der Hautoberfläche, die als antigenpräsentierende Zellen fungieren. Weiterhin stehen für diese erste Abwehrfront Monozyten, Makrophagen (Fresszellen), Granulozyten und natürliche Killerzellen zur Verfügung. Mithilfe dieser Immunzellen können Fremdantigene erkannt und beseitigt werden. Außerdem können körpereigene Zellen aufgespürt werden, die aufgrund von Mutationen als fremd bzw. als nicht mehr gesund gelten und ausgemerzt werden müssen. Solch entartete Zellen, die ständig in unserem Organismus gebildet werden, haben das Potenzial, sich bei Anhäufung längerfristig zu Krebs weiterzuentwickeln. Wenn unser Immunsystem kräftig und das Sensorium gut ausgebildet ist, werden diese mutierten Zellen frühzeitig aufgespürt und regelmäßig vernichtet. Das erworbene Immunsystem Die Zellen des erworbenen Immunsystems werden aktiv, wenn die potenziell schädlichen Fremdeinflüsse zu stark sind oder ihre Zahl zu groß ist oder aber wenn ein Immungedächtnis gebildet werden soll, um bei erneutem Erregerkontakt spezifisch, schnell und effizient reagieren zu können. Die T-Zellen und B-Zellen des erworbenen Immunsystems ergänzen sich bei der Abwehr feindlicher Mikroorganismen. Alle Immunzellen (weiße Blutkörperchen) entstehen im Knochenmark. Die weitere Differenzierung findet bei B-Zellen direkt im Knochenmark (B für »bone marrow«), bei T-Zellen im Thymus (T für »thymus«) statt. Die T-Zellen attackieren Körperzellen, die mit Viren oder Mykobakterien (z.B. Tuberkelbazillen) infiziert sind. Bei Viren handelt es sich um intrazelluläre Erreger, die erst durch das Einschleusen ihrer eigenen Nukleinsäure in den Zellkern aktiv werden. Das Virus kann man sich sozusagen als toten Bauplan vorstellen, der zum Leben erwacht, wenn er in das menschliche Genmaterial gelangt und sich dort vermehrt. Sind Bakterien in den Körper eingedrungen, ruft die erworbene Abwehr B-Zellen auf den Plan. Sie bilden kleine Eiweißteilchen, sogenannte Antikörper, die sich an der Oberfläche der Bakterien anhaften. Damit wird das Bakterium als Fremdkörper sichtbar und kann vom Immunsystem zerstört werden. Das Immunsystem in seiner Gesamtheit Eine gute Immunabwehr definiert sich sowohl hinsichtlich der Quantität als auch der Qualität der Zellen und auch dadurch, wie schnell die Immunabwehr hochgefahren und danach wieder rückreguliert werden kann. Unser Immunsystem in seiner Gesamtheit besteht hauptsächlich aus Organen, Zellen, biochemischen Botenstoffen, humoralen Mechanismen sowie Eiweißen, die von Immunzellen freigesetzt werden (Zytokine). Die Immunorgane sind Bildungs- und Differenzierungs- sowie Speicher- und Aktivitätsorte für das Immunsystem. Wir unterscheiden dabei primäre lymphatische Organe, wie Knochenmark und Thymus, und sekundäre lymphatische Organe, wie Milz, Lymphknoten und lymphatische Gewebe in Schleimhäuten (z.B. Mandeln im Rachenraum, Peyer-Plaques im Darm). In den sekundären lymphatischen Organen entwickeln sich »naive« B-Lymphozyten zu Antikörper bildenden Plasmazellen und »naive« T-Lymphozyten zu T-Helferzellen, regulatorischen T-Zellen oder zytotoxischen T-Zellen. Auf die komplexen Immunvorgänge, z.B. bei chronischen Entzündungsprozessen oder allergischen Reaktionen, kann in diesem Rahmen nicht näher eingegangen werden. Detaillierte Informationen hierzu finden sich in Schubert (2015). An dieser Stelle soll auf eine der wichtigsten Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie hingewiesen werden: Unser Immunsystem macht in seiner Abwehrreaktion keinen Unterschied zwischen einer Gefahr von außen – wie einem Virus oder einem Bakterium – oder einem »Feind« von innen, wie einer entarteten eigenen Zelle, oder einem psychischen Belastungsfaktor. Unser Immunsystem setzt sich ebenso gegen eine körperliche wie eine seelische Verletzung zur Wehr. Der Mensch reagiert ganzheitlich – mit Leib und Seele. Der Mensch als Ganzes – das biopsychosoziale Paradigma
Die Biomedizin konzentrierte sich bisher weitgehend auf den Körper und dessen biologische Vorgänge. Mit diesem Ansatz ist die Medizin dort, wo akut gehandelt werden muss (z.B. Notfallmedizin), sehr erfolgreich. Dort, wo es um chronische Erkrankungen wie Rheuma, Allergien oder Krebs geht, kommt die Schulmedizin aber oft an ihre Grenzen. Symptome können hier zwar häufig gelindert, aber das Problem nicht ursächlich behandelt werden. Das liegt daran, dass bei chronischen Erkrankungen psychosoziale Faktoren eine maßgebliche Rolle spielen, was einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen verlangt. Die Erkenntnis, dass körperliche und psychische Prozesse engmaschig verwoben sind, sollte sich in der Medizin sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie widerspiegeln. Die Psychoneuroimmunologie (PNI), ein noch junges Forschungsgebiet der Psychosomatischen Medizin, kann hierzu Wesentliches beitragen. Ihre Forschungsfragen beziehen sich auf die Wechselwirkungen zwischen Nerven-, Hormon- und Immunsystem und dabei im Besonderen auf die Einflüsse von positiven und negativen psychosozialen Faktoren (z.B. Optimismus, Einsamkeit) auf die Immunfunktion. Den Blick »top down« statt »bottom up« richten Eine »neue« Medizin muss biopsychosozial ausgerichtet sein, das heißt, dass biologische, psychische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden, wenn es um Gesundheit und Krankheit geht. Das »alte« und derzeitig vorherrschende Modell der Biomedizin ist durch eine dualistische Betrachtung des Menschen charakterisiert, d.h., man geht von einer Trennung von Körper und Seele aus. Es ist außerdem von reduktionistischen Konzepten geprägt, bei denen von weniger komplexen Einheiten auf höher komplexe Einheiten geschlossen wird (»bottom-up«): Durch das Erforschen kleinster Bestandteile unserer Existenz (z.B. Neurotransmitter) versucht man dabei höher komplexe Entitäten (z.B. psychisches Befinden) zu verstehen. Das biopsychosoziale Paradigma hingegen besagt, dass Schlüsse in erster Linie von höher komplexen Einheiten (z.B. psychisches Befinden) in Richtung nieder komplexerer Einheiten (z.B. Neurotransmitter) gezogen werden sollten (»top-down«). Ein weiteres »top-down«-Beispiel wäre, dass wir von den sozialen Beziehungen eines Menschen auf die Verbindungen innerhalb des Organismus (z.B. zwischen biochemischen Stoffen) Rückschlüsse ziehen. Jedes Krankheitsgeschehen ist aus biopsychosozialer Sicht immer ein komplexer Vorgang, der individuell betrachtet werden muss. Der Blick muss auf das große Ganze gerichtet sein, da es bekanntlich mehr ist als die Summe der Einzelteile. Der immunologische »6. Sinn« Wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen und wir haben darüber hinaus Zugang zu Informationen, die nicht so offensichtlich auf sich aufmerksam machen, für unser Leben aber von größter Bedeutung sind: Wir können beim Immunsystem von einem »6. Sinn« sprechen, der uns nicht nur laufend darüber informiert, was außerhalb von unserem Körper vorgeht, sondern auch darüber, was in unserem Körper passiert. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir über eine achtsame Selbstwahrnehmung verfügen. Gerade in unserer modernen Zeit mit den vielfältigen Einflüssen und Anforderungen ist die Selbstwahrnehmung häufig eingeschränkt. So macht sich z.B. eine Erkältung schon bemerkbar, bevor die ersten Symptome auftauchen. Auch der Ausbruch...


Anna E. Röcker M.A. arbeitet als Therapeutin und Musiktherapeutin (GIM) in eigener Praxis in München. Sie gibt Seminare im In- und Ausland, arbeitet als Dozentin und ist Autorin von auflagenstarken Lebenshilferatgebern.



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