Rolls | Mit bangem Herzen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Rolls Mit bangem Herzen


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-5410-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5410-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie wird es sein, ihre Jugendliebe Crispin, Duke of St. Ormond, wiederzusehen? In unruhiger Erwartung reist Lady Tilda zu einer eleganten Party an. Sie weiß, dass er sich bald schon mit einer anderen verloben wird! Einerseits eine schmerzliche Vorstellung: Noch immer sehnt sie sich insgeheim nach ihm. Andererseits: Nach dem Tod ihres älteren Gatten ist sie endlich unabhängig. Nichts will sie weniger als die seidene Fessel einer zweiten Ehe spüren! Doch dann küsst Crispin sie so kühn, dass Tilda alle Bedenken vergisst - wenn auch zunächst nur eine zärtliche Nacht lang ...

Elizabeth Rolls, Tochter eines Diplomaten, wurde zwar in England geboren, kam aber schon im zarten Alter von 15 Monaten in die australische Heimat ihrer Eltern. In ihrer Jugend, die sie überwiegend in Melbourne verbrachte, interessierte sie sich in erster Linie für Tiere - Hunde, Katzen und Pferde - las viel und schrieb kleine Geschichten. Mit 14 trat sie in den Schulchor ein und entdeckte ihre Leidenschaft für Musik. Sie nahm Klavier- und Gesangsstunden und studierte schließlich Musikwissenschaft an der Universität von Melbourne, um anschließend als Musiklehrerin zu arbeiten. Zwischenzeitlich heiratete sie den Nuklearphysiker Paul, bekam zwei Söhne - und entdeckte ihre Lust am Schreiben neu. Angeregt von ihrer Freundin Meg, verfasste sie ihren ersten historischen Liebesroman, der einen englischen Verleger fand: Mills & Boon. Elizabeth war überglücklich und schwebte wie auf Wolken. Nun verbringt sie ihre gesamte Freizeit damit, weitere Romane zu verfassen. Sie entspannt sich am liebsten bei einer guten Tasse Tee - nicht aus dem Beutel, sondern in einer kleinen Zeremonie auf die traditionelle englische Art zubereitet.

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1. KAPITEL „Nur damit ich sicher sein kann, dass ich dich richtig verstanden habe, Onkel Roger“, Lady Winter küsste Lord Pemberton pflichtschuldig auf die Wange und streifte sich ihre eleganten Lederhandschuhe ab, „Tante Pemberton hat mich doch brieflich hierher gebeten, damit ich ihr während ihres bevorstehenden Wochenbettes zur Hand gehen kann. Und nun teilst du mir mit, dass ich Milly als Anstandsdame zu einer Hausparty begleiten soll.“ Der Unmut darüber, dass auf diese Weise über ihre Zeit verfügt wurde, war Lady Winters Stimme deutlich anzuhören. Der anmutige Anblick, den die hoch gewachsene Dame in dem eleganten tiefbraunen Reisekleid bot, wurde durch ihre würdevolle Haltung noch unterstrichen. Nichts erinnerte mehr an die linkische, schüchterne Miss Matilda Arnold, die sieben Jahre zuvor Viscount Winter geheiratet hatte. Ihrem Onkel indes entging der Unterschied. „Nun hör mir mal gut zu, Miss …“, polterte er los. Doch Lady Winter ließ ihn nicht aussprechen. „Hat nicht Tante Casterfield Milly während der vergangenen Saison begleitet? Was ist denn aus ihr geworden? Man könnte meinen, dass sie in deinen Augen eine passendere Anstandsdame abgäbe als ich.“ Die Tatsache, dass sie seinen Gedanken so genau Ausdruck verliehen hatte, besänftigte Lord Pemberton keineswegs. Gefährliche Röte stieg ihm in die Wangen. „Ihre Schwiegermutter liegt im Sterben!“, bellte er. „Sie kann nicht auf Milly aufpassen.“ Lady Winter legte den Kopf schräg und schien diese Aussage ausführlich zu erwägen. Schließlich äußerte sie nachdenklich: „Dennoch ist mir nicht ganz klar, inwiefern diese Angelegenheit mich betrifft. Und weshalb ich nicht zumindest gefragt wurde.“ Mit beinahe hörbarem Zähneknirschen setzte Lord Pemberton an: „Deine Tanten und ich sind der Auffassung, dass es für dich nicht den geringsten Unterschied macht, wo du dich aufhäl…“ Fast beiläufig wurde er von seiner pflichtvergessenen Nichte unterbrochen. „Möglich. Allerdings bin ich für euren Mangel an Weitblick keineswegs verantwortlich. Du willst also sagen, dass ihr mich als Chaperone für Milly vorgesehen habt, ohne mich auch nur zu fragen?“ In dem Versuch, sie gebührend einzuschüchtern, funkelte Lord Pemberton sie drohend an und sagte: „Du bist unsere Nichte und unser Mündel, und du wirst gefälligst deine Pflicht tun!“ Lady Winter setzte ihr reizendstes Lächeln auf. „Leider unterliegst du da einem gravierenden Irrtum. Ich bin keineswegs noch dein Mündel, sondern vielmehr Jonathans Witwe. Und meine Pflicht ist es, mich um unsere Tochter zu kümmern. Außerdem bin ich fünfundzwanzig und meine eigene Herrin. Nur ich allein entscheide, ob ich Milly auf diese Hausparty begleite oder nicht. Und ich fürchte, dass meine Neigung dazu im Augenblick recht gering ist.“ Sie lächelte noch strahlender. „Zweifellos wirst du mir irgendwann schon mitteilen, wo es überhaupt hingehen soll, wer die Gastgeberin ist und wer währenddessen auf meine Tochter aufpassen wird. Lass dir ruhig Zeit dabei. Danach kann ich dann eine endgültige Entscheidung treffen. Da ich ein wenig erschöpft bin, ziehe ich mich vor dem Dinner noch ein Weilchen zurück. Wir sprechen dann später weiter darüber.“ Mit einem angedeuteten Knicks schwebte sie aus dem Salon und ließ ihren Onkel wütend und vollkommen entgeistert zurück. Nach ihrem majestätischen Abgang musste sich Seine Lordschaft erst einmal einen großzügigen Schluck Brandy genehmigen. Er schäumte vor Wut über das leidige Schicksal, das ihn dazu zwang, seine ungeliebte Nichte aus Leicestershire hierher nach Broughton Place kommen zu lassen. In den Jahren seit ihrer Hochzeit hatte Lord Pemberton sie kaum zu Gesicht bekommen. Nun war seine Tochter Amelia drauf und dran, den Fang des Jahres – wenn nicht gar des Jahrzehnts! – zu machen, und Matilda – nein, Lady Winter – bildete sich offensichtlich ein, sie könne einfach so alle seine Pläne umstürzen. Die Witwenschaft schien ihr zu Kopfe gestiegen zu sein. Da glaubte sie doch tatsächlich, sie könne rücksichtslos ihren Dickschädel durchsetzen! Nur über seine Leiche! Während er zornig vor dem Kamin auf und ab schritt, rief er sich die Mittel ins Gedächtnis, mit denen er früher den Gehorsam seiner Nichte erzwungen hatte. Sie würden auch diesmal zum Erfolg führen. Schließlich hatte er damit sogar Matildas Heirat mit Viscount Winter durchgesetzt. Es war Lady Winter nicht leicht gefallen, während der Unterredung ihre würdevolle Haltung zu bewahren, statt ihrem Unmut freien Lauf zu lassen. Rasch stieg sie nun die Treppe in den ersten Stock hinauf und strebte dem besten Gästezimmer zu. Es verwunderte sie kaum, dass sie dort weder ihr eigenes Gepäck noch das ihrer Tochter vorfand. Mit einem verhaltenen Lächeln betätigte sie energisch die Klingel. Fünf Minuten später tauchte die überraschte Haushälterin auf. „Was zum … oh! Sie sind es, Miss Tilda!“ Lady Winter nickte bestätigend. „Ganz recht, Mrs. Penny. Sind meine Koffer noch nicht heraufgebracht worden?“ Sie verbrämte die Frage mit einem Blick unschuldigster Neugier. Die Bedienstete blinzelte verblüfft. „Doch, natürlich, Miss Tilda!“ Angesichts des hochmütigen Blickes, der sie traf, verbesserte sie hastig: „Will sagen, Mylady. Die Herrin hat angeordnet, dass sie wie üblich ins Zimmer Ihrer Cousine getragen werden.“ In gespielter Unschuld hob Lady Winter eine Braue und fragte herablassend: „So, und was sollte wohl Miss Amelia mit meinen Sachen anfangen? Sorgen Sie bitte dafür, dass sie umgehend hierher transportiert werden. Und wo steckt Miss Anthea?“ Die Haushälterin war sprachlos. Was war nur aus dem schüchternen Mädchen geworden, das früher nie gewagt hätte, den Befehlen seiner Tante zu widersprechen? Nachdem Mrs. Penny einige Male den Mund auf und zu gemacht hatte, stammelte sie: „Miss Anthea ist im Kinderzimmer, zusammen mit … mit den anderen Kindern.“ Lady Winter schien sich die Auskunft durch den Kopf gehen zu lassen. „Aha. Sie besucht also ihre Vettern und Cousinen. Nun gut. Aber schlafen kann sie hier im Ankleidezimmer. Bitte kümmern Sie sich darum, Mrs. Penny. Außerdem hätte ich gerne eine Tasse Tee. Vielen Dank.“ Kurz darauf fand sich die Haushälterin auf der anderen Seite der Tür wieder, ohne dass sie zu sagen vermocht hätte, wie sie dorthin gekommen war. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Die Ehe hatte Miss Tilda offensichtlich vollkommen verändert. Sobald sich die Tür hinter Mrs. Penny geschlossen hatte, ließ sich Lady Winter, geborene Matilda Arnold, in einen Sessel sinken und seufzte vor Erleichterung. Himmel, es war anstrengend, immerzu selbstbewusst zu tun und sich zu behaupten! Aber es machte auch Spaß. Sie hätte sich nie träumen lassen, wie ungehalten ihr Onkel sein würde! Ganz zu schweigen von der armen Mrs. Penny. Aber noch war es nicht ausgestanden. Sie war Lady Pemberton noch nicht unter die Augen gekommen. Ein störrischer Zug erschien um Tildas Mund. Um nichts in der Welt würde sie je wieder nach der Pfeife ihrer Tante tanzen – schon gar nicht, um einen reichen Ehemann für Amelia einzufangen. Nein, sie würde bleiben, um der Wöchnerin zur Hand zu gehen. Und sollte sich herausstellen, dass das nur ein Vorwand gewesen war, um sie herzulocken – nun, sie konnte sich jederzeit wieder auf den Weg nach Leicestershire machen. Es dauerte keine Viertelstunde, bis ihre Zofe Sarah im Gästezimmer eintraf, einen Bediensteten im Schlepptau, der die schweren Koffer hereintrug. Der Lakai war kaum wieder zur Tür hinaus, als Sarah ihrer Herrin einen belustigten Blick zuwarf. „Sie haben sich wohl in den Kopf gesetzt, hier das Unterste zuoberst zu kehren, was?“ Tilda unterdrückte ein schelmisches Lächeln und entgegnete unschuldig: „Wieso nicht? Mit Höflichkeit und Gehorsam habe ich nie auch nur einen Blumentopf gewonnen, also …“ Die Tür ging erneut auf. Diesmal betrat ein schmales Mädchen von fünf Jahren mit einer Puppe im Arm den Raum. „Mama, muss ich im Kinderzimmer schlafen? Großtante Pemberton hat gesagt, dass ich die ganze Zeit dort bleiben muss.“ Ein flehender Blick aus braunen Augen bat die Mutter, das Unheil abzuwenden. Lachend streckte Tilda die Arme aus. „Wenn ich nicht bei dir sein kann, wirst du mit deinen Cousins und Cousinen im Kinderzimmer bleiben. Aber wir werden hier im Ankleideraum ein Bett für dich aufstellen.“ Mit einem Seufzer der Erleichterung warf Anthea sich ihrer Mutter in die Arme. „Ein Glück! Cousine Maria wollte, dass meine Susan in ihrem Bett schläft!“ „Und was hast du ihr geantwortet?“, fragte Tilda und drückte einen Kuss auf die braunen Locken ihres Töchterchens, die so sehr ihren eigenen glichen. Gleichzeitig warf sie Sarah einen warnenden Blick zu. Später. Tilda wollte vermeiden, dass Anthea von der Bitterkeit zwischen ihr und den Pembertons etwas mitbekam. „Ich habe Nein gesagt, und dann bin ich dich suchen gegangen“, berichtete Anthea und schmiegte sich enger in Tildas Arme. „Bravo“, sagte ihre Mutter. „Wenn wir alles ausgepackt und eingeräumt haben, erzähle ich dir noch eine Geschichte, bevor du zum Abendessen ins Kinderzimmer gehst. Und ich komme zwischen den Gängen hoch und decke dich zu.“ Als Tilda sich zum Dinner nach unten begab, stand ihre Strategie fest. Sie war einfach und würde mit Sicherheit zum Erfolg führen. Abgesehen davon dürfte sie Onkel und Tante bis aufs...



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