Rosenblatt / Doubrawa | Gestalttherapie für Einsteiger | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Rosenblatt / Doubrawa Gestalttherapie für Einsteiger

Eine Anleitung zur Selbstentdeckung
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7481-8711-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine Anleitung zur Selbstentdeckung

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-7481-8711-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Dies Buch ist als Vorgeschmack gedacht, als Appetithappen, als ein Scheibchen von dem, was Gestalttherapie wirklich ist. In einer echten Sitzung mit einem Gestalttherapeuten wird alles, was geschieht, ganz allein nur für dich zubereitet. Hier aber - zumal ich dich nicht kenne - erfinde ich, was zwischen dir und mir geschehen könnte, damit du eine Ahnung davon bekommst, wie das Denken und wie die Techniken funktionieren, die benutzt werden, damit du wachsen, in Berührung mit deinen Gefühlen kommen und versteckte Seiten deiner selbst erforschen kannst, um ganz du selbst zu werden." (Daniel Rosenblatt.) Erheblich erweitere Ausgabe dieses Klassikers der Gestalttherapie.

Daniel Rosenblatt wurde 1925 in Detroit/Michigan geboren. Er studierte an der Columbia University und der Harvard University und erlernte Gestalttherapie bei Laura Perls. Nach einer langjährigen akademisch-wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitete er weitaus mehr als vierzig Jahre in seiner privaten psychotherapeutischen Praxis in New York. Er war »Fellow« und ehemaliger Vizepräsident des New Yorker Instituts für Gestalttherapie und leitete gestalttherapeutische Ausbildungsgruppen in den USA, Europa, Australien und Japan. Er starb 2009 in Ft. Lauderdale/Florida. Neben »Gestalttherapie für Einsteiger« veröffentlichten wir in unserer Edition gikPRESS von Daniel Rosenblatt: "Gestalttherapie für alle Fälle. Eine Anleitung zum selbstbestimmten Leben".

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LERNEN, ICH SELBST ZU SEIN – NICHT, WIE ICH SEIN SOLLTE
Wenn es nun so aufregend ist und Wachstum bedeutet, neue Gestalten zu formen, warum tun wir es dann nicht immerfort? Es gehört einiges dazu, um neue Gestalten zu bilden. Du musst es wagen, alte Gestalten zu zerstören. Du musst wagen, Unbekanntem ins Gesicht zu sehen. Du musst in der Lage sein, deine Ungeduld auszuhalten, solange eine neue Gestalt noch nicht verfügbar ist. Du musst wagen, Angst zu bekommen, weil deine neue Gestalt noch feststeckt, während du die Unangemessenheit der alten bereits fühlst. Du musst deine Furcht davor wagen, nach einer neuen Vervollständigung zu suchen, während du unsicher bist, ob du sie finden wirst. Mitunter werden die Prozesse der Vermeidung von Wachstum »neurotisch« genannt. Aber derselbe Vorgang, der Wachstum in einer Hinsicht verhindert, kann zu Wachstum in einer anderen Hinsicht führen, und deshalb möchte ich mich vor Etikettierungen hüten. Wie die Gestalt sich ändert, so ändert sich die Bedeutung. Um über das Selbstsein mit dir ins Gespräch zu kommen, möchte ich mit dir über die Freude reden. Als du ein Baby warst und genauso, als ich ein Baby war, bestand ein großer Teil unserer Welt darin, Freude zu empfinden, Freude zu finden und möglichst zu verhindern, dass die Freude vorbeiging. Was denn für Freuden? es warm haben gehalten werden an Mutters Brust saugen herumgucken mit den Fingern spielen sich voll fühlen scheißen mit den Geschlechtsteilen spielen mit dem Körper spielen einschlafen Jetzt kommt der traurige Teil. Wie viele von diesen Freuden sind noch heute Freuden für dich? Ich wette, nicht sehr viele. Was geschah mit deinem Genuss jener frühen, mächtigen und einfachen Freuden? Sehr wahrscheinlich gabst du sie auf, um deinen Eltern zu gefallen. Du fingst an, sie kindisch, falsch, schlecht oder albern zu finden. Oder vielleicht hast du sie nicht abgelegt, aber man darf sie heute nur insgeheim genießen, etwas, das man tut und wofür man sich dann schuldig fühlt. Oder man schämt sich deswegen. Oder man ekelt sich davor. Anders gesagt, du hast freudvolle Teile von dir selbst aufgegeben, weil du deinen Eltern Freude machen wolltest. Wie ist das geschehen? Um die Freude zu erleben, deinen Eltern Freude zu bereiten – um ihnen zu zeigen, was für ein gutes Kind du bist –, gabst du die frühen, mächtigen und einfachen Freuden auf, um eine neue Freude zu erlangen: Mami und Papi zu erfreuen. Indem du mit zwei verschiedenen Sorten von Freude zu tun bekamst, erlebtest du einen Konflikt. Konflikte sind schmerzlich: Ich möchte einer Person treu sein, und ich will mit vielen ausgehen. Ich will viele Freunde, und ich will meinen Ärger loswerden. Ich will eine Menge Geld, und ich will es nicht so schwer haben. Ich will gewinnen, und ich will niemandem weh tun. Um einen Konflikt loszuwerden, komme ich manchmal zu vorschnellen Lösungen. Ich beschließe, dass die eine Seite richtig und die andere falsch ist. Ich beschließe, die falsche Seite zu vergessen. Aber weil die Lösung vorschnell ist, Schwindel, unfertig, muss ich Unmengen von Energie einsetzen, um nicht mehr an die falsche Seite zu denken. Angesichts von Konflikten entscheidet ein guter Mensch: treu zu sein, seine Freunde zu behalten, hart zu arbeiten, seinen Wetteifer zu bremsen. Anders ausgedrückt, er versucht, seine Eltern zu erfreuen. Aber die frühen, frischen, einfachen und mächtigen Freuden sind weiter da, weiter lebendig. Nur, er kann sich nicht mehr erlauben, an sie zu denken. Um Konflikte zu vermeiden, eine Lösung zu schaffen, die Eltern zu erfreuen, sich reif zu fühlen, sich überlegen zu fühlen, sich gut zu fühlen, wenden sich die meisten Menschen von vielen wichtigen Freuden ab, mit denen sie noch nicht fertig sind. Sie unterbrechen ihre Freude oder sie sperren sich vielleicht dagegen zu wissen, was ihnen Freude macht. Und sie lernen dies, indem sie zunächst die Vorstellung von irgendjemand über gut und schlecht, falsch und richtig, unschuldig und schuldig, tugendhaft und sündig hinunterschlucken. Und wenn sie schließlich alles mögliche geschluckt haben, was unverdaulich ist, dann haben sie fortan Magenschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen, Völlegefühle, Ekel, Übelkeit. Wenn du die Vorstellungen von jemand anders über Freude geschluckt hast, dann hast du deine eigenen Ansätze von Wachstum, Entwicklung, Erregung, Freude unterbrochen. Wenn du deine eigene Empfindung von Freude, gutem Selbstgefühl, ganzheitlichem Selbstempfinden wiedererlangen willst... Wenn du herausfinden willst, wie du dich heute fühlst, nicht, was man dich zu glauben gelehrt hat... Wenn du weiterwachsen willst... ... dann wirst du zurückgehen müssen und das aufgeben, was du nur in dich hineingeschluckt hast, und du wirst lernen müssen, wieviel du wirklich verdaut hast. Die meisten Leute sind nicht dessen gewahr, was und wie viel sie geschluckt haben. Die meisten betrachten das, was sie heruntergeschluckt haben, als das Naturgegebene. Ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist es, dir dabei zu helfen, herauszufinden, was du alles ohne nachzudenken geschluckt hast, das dir immer noch Magenschmerzen bereitet. Eine gute Möglichkeit, dessen gewahr zu werden, wie viel du geschluckt hast, ist, darauf zu achten, wie häufig du folgende Wörter benutzt: müsste sollte hat zu muss immer niemals Andere Wörter, die hinuntergeschluckte Vorstellungen anzeigen, sind: verrückt schmutzig krank verdorben böse anrüchig widerlich krankhaft Sexualität ist einer der Schauplätze, wo wir eine Menge zu schlucken kriegen. Daher werden wir Sex als Beispiel dafür nehmen, wie wir mehr wir selbst werden können, anstatt nur, wie wir sein sollten. Lass uns daher eine ganze Reihe von Sätzen über die typischen Annahmen zusammenstellen, wie Menschen sexuell sein sollten. Ich soll rein und sauber sein. Du solltest niemals onanieren. Ich muss unberührt bleiben, bis ich heirate. Du solltest vor und nach dem Beischlaf immer duschen. Sex ist so anrüchig und schwitzig. Wer an analen oder oralen Verkehr denkt, ist krank im Kopf. Was ist dies für ein verdorbenes Buch. Voll von ekelhaften sexuellen Vorstellungen! Hast du anhand dieser »geschluckten« Worte und ihrer Verbindung mit Sex eine ganze Reihe von Gefühlen? Lass uns noch ein paar weitere suchen. Ich gebe jetzt einige geschluckte Vorstellungen so wieder, als ob sie heilig wären, als ob sie von Gott selbst stammten, als ob sie göttliche Gebote wären, denen man ohne Nachdenken zu folgen hätte. Sex außerhalb der Ehe ist falsch. Onanie ist schlecht. Homosexualität ist böse. Liegt der Mann beim Geschlechtsverkehr unten und die Frau oben, so ist das pervers. Woher stammen alle diese Vorstellungen? Manche Menschen sind schnell durcheinander. Manche Menschen empfinden schnell Schuld, Scham, Ekel. Manche Menschen sind rechthaberisch. Manche Menschen leiden sehr viel. Manche Menschen wollen perfekt sein. Manche Menschen suchen nach idealen Situationen. Manche Menschen sind zu gut, zu nett. Menschen mit diesen Eigenheiten haben wahrscheinlich mehr geschluckt, als sie verdauen können. Falls du auch so fühlst, hast du wahrscheinlich zu viele Vorstellungen in dich hineingeschluckt, die nicht wirklich ein Teil von dir sind. Es könnte dir sehr hilfreich sein, das wiederzuentdecken, was du geschluckt hast. Das ist nicht immer leicht. Der Grund dafür, warum du dir das anschauen musst, was du geschluckt hast, ist, dass du eine Art Verdauungsstörung hast. Noch ziehst du es möglicherweise vor, dein Wachstum zu verhindern, anstatt die unangenehmen Gefühle in Kauf zu nehmen, die womöglich bei der Inspektion dessen aufkommen könnten, was einst so leicht zu schlucken war, um die elterliche Anerkennung zu...



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