Rusch | Tödliche Politik | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 232 Seiten

Rusch Tödliche Politik

Mordsstimmung in Aantenbek
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7597-3897-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mordsstimmung in Aantenbek

E-Book, Deutsch, 232 Seiten

ISBN: 978-3-7597-3897-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In Aantenbek, einem kleinen idyllischen Dorf in der Probstei werden zwei Mitglieder des Gemeinderats brutal ermordet. Die Kommissare Thoralf Blume und Helmut Horn von der Kieler Mordkommission ermitteln. Schnell erfahren sie, dass die Gemeinde gespalten ist. Die Anhänger des Bürgermeisters Hubert Bindenagel beschuldigen den ermordeten Erwin Zimmermann, über den Bürgermeister Lügen verbreitet zu haben. Die Dorfbewohner verdächtigen sich gegenseitig der schrecklichen Morde. Weitere Gewalttaten geschehen. Die Kommissare vermuten, dass die Taten politisch motiviert sein könnten. Wer ist der Täter? Werden die Bewohner Aantenbeks wieder Ruhe finden?

Michael Rusch, 1959 in Rostock geboren, war von Beruf Rettungsassistent und lebte von 2013 bis 2017 in Hamburg, wo die ersten Bände der Fantasy-Reihe Die Legende von Wasgo entstanden. Heute ist er Rentner und lebt in Lutterbek, in der Nähe von Kiel. Nach einer kreativen Schreibpause veröffentlichte er 2012 seinen ersten und autobiografischen Roman Ein falsches Leben mit dem Selfmade-Verlag Lulu. Danach wandte sich Rusch dem Genre Fantasy zu. Die ewige Nacht aus der Reihe Die Legende von Wasgo erschien im Januar 2014. Im September desselben Jahres folgte die Fortsetzung Luzifers Krieg. Es folgten Angriff aus dem Himmel (2015) und Bossus Rache (2017). Mit dem fünften Band Wasgos Großvater endete 2018 Die Legende von Wasgo. 2014 veröffentlichte Rusch mit dem AAVAA Verlag eine überarbeitete Version seines Romans Ein falsches Leben in zwei Bänden, den er im Juli 2020 nochmals überarbeitet mit BoD unter dem Titel Das Leben des Thomas Schneider herausgab. Im Jahre 2015 gründete er seinen eigenen Verlag Die Blindschleiche und veröffentlichte im gleichen Jahr seinen Roman Die drei Freunde, ein Drama, das er nach wahren Begebenheiten geschrieben hatte. Im Sommer 2019 entschloss er sich, aus gesundheitlichen Gründen den Verlag aufzulösen und diesen Roman zu überarbeiten und ihn als Selfmade-Autor mit BoD neu zu veröffentlichen. Im gleichen Jahr beendete Rusch die Zusammenarbeit mit dem AAVAA Verlag und überarbeitete Die Legende von Wasgo, die er bereits im Januar 2020 mit BoD in zwei Bänden erneut veröffentlichte. Band 1 enthält die ersten drei und Band 2 den vierten und fünften der ehemaligen 5 Bände. Jetzt wendete sich Rusch einem weiteren Bereich der Literatur zu, dem Horror. 2020 veröffentlichte er den ersten Band seines Romans Das Hochhaus - In den Stollen. Band 2 Im U-Bahnschacht folgte im Januar 2023. Außerdem erschien im Jahre 2021 sein dystopischer Roman Der Wegbereiter. Im November 2023 veröffentlichte Rusch seinen wahrscheinlich besten Roman Der Sohn des Abtes. Der vorliegende Kriminalroman Tödliche Politik Mordsstimmung in Aantenbek ist Ruschs vorerst letzter Roman.

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1. Kapitel Dienstag, Tag 1
Renate Zimmermann betrat gegen siebzehn Uhr ihr Haus und wünschte ihrem Mann einen guten Tag. An diesem späten Nachmittag war sie nicht nur von der Arbeit müde, denn sie kam auf Umwegen von dort nach Hause. Unbemerkt von ihrem Mann schaute sie in den Spiegel, der im Flur an der Wand hing und der ihr ihren Körper vom Kopf bis zu den Knien zeigte. Sie prüfte, ob ihre Sachen ordnungsgemäß saßen und stellte dabei fest, dass sie mit ihrem Erscheinungsbild zufrieden sein konnte. Der Spiegel zeigte ihr eine attraktive Sechzigerin mit ergrauten Haaren. Aber ihr Gesicht schien von Falten nahezu verschont geblieben zu sein. Für einen flüchtigen Augenblick dachte sie an das Geschehen der letzten drei Stunden zurück. Nichts von dem, was sie getan und erlebt hatte, durfte ihr Mann Erwin erfahren. Aber wenn Theo Feldmann, mit dem sie diese drei Stunden des Nachmittages gemeinsam verbracht hatte, weiterhin so verschwiegen war wie in den letzten Monaten – und daran hatte sie keinen Zweifel – sollte das nie geschehen. Auf jeden Fall hatte ihr Freund ihr heutiges Zusammensein mit ihr genossen. Wenigstens glaubte das Renate Zimmermann. Sie hatte sich mit ihm in Kiel in der Kaistraße getroffen. Dort hatten sie ein Haus gefunden, in dem sie für viel Geld ein Apartment für mehrere Stunden mieten konnten. Auch heute am Nachmittag hatten sie das getan, wie beinahe an jedem anderen Dienstag auch. Was sie in diesem Stundenapartment miteinander trieben, ging niemanden etwas an. Auch nicht Theos Frau Angela und ihrem Mann Erwin. Die beiden waren die letzten Menschen der Welt, die das erfahren durften. Renate Zimmermann hatte es schon als Kind gereizt, etwas Verbotenes zu tun. Heute befand sie sich in einem Alter, in dem sie bald in Rente gehen konnte, aber verbotene Dinge zu tun, machten ihr immer noch großen Spaß. Als sie für einen Augenblick vor dem Spiegel stand, dachte sie daran, wie sich Theo Feldmann, als sie sich am Nachmittag getroffen hatten, an sie geschmiegt hatte. Er war dabei sehr stürmisch, aber auch sehr zärtlich gewesen. Schon nach wenigen Minuten erlag sie seinem Charme und fand sich mit ihm in vielen wilden Positionen im Bett wieder. Wenn man sich in der Kieler Kaistraße für einige Stunden ein Apartment gemietet hatte, machte man solche Dinge. Als sich Renate Zimmermann von Theo Feldmann verabschiedete, ahnten beide nicht, dass in ihrem Dorf bald ein Mord geschehen sollte. ***** Der Bürgermeister der Gemeinde Aantenbek, die keine tausend Seelen beherbergte, saß in seinem Haus in seinem Arbeitszimmer, das ihn aufgrund der geringen Größe immer wieder an eine Speisekammer erinnerte. An seinem Computer bereitete sich Hubert Bindenagel auf die nächste Gemeinderatssitzung vor, die in ein paar Tagen stattfinden sollte. Er bemerkte nicht, dass sich seine Frau bis an die Tür des kleinen Raumes geschlichen hatte und dort stehengeblieben war, um ihn für einige Sekunden zu beobachten. Weil er in seine Arbeit vertieft war und sie nicht bemerkte, sagte sie schließlich: „Hubert, wie weit bist du? Können wir Abendbrot essen?“ Verwundert sah der Mann von seinem Computer zu ihr auf. „Ist es schon wieder so spät?“ „Brauchst du denn noch lange?“ „Nein, ich bin gleich fertig. Gib mir bitte noch fünf Minuten.“ Christine Bindenagel sah ihren Mann mit einem besorgten Gesichtsausdruck an. „Hubert, du arbeitest zu viel. Du solltest auch einmal an dich denken.“ Sie waren schon so viele Jahre miteinander verheiratet. Ihr Hubert hatte stets für sie und ihre gemeinsamen Kinder gesorgt. Deshalb liebte Christine Bindenagel ihren Mann heute sehr viel intensiver als damals, als sie sich vermählt hatten. „Aber ich denke doch an mich. Wenn ich immer nur zu Hause bleiben müsste, würde ich doch verrückt werden“, sagte der Mann lachend. Christine Bindenagel fiel in das Lachen ihres Gatten ein. „Und dann würdest du mich verrückt machen und dich in alle Dinge einmischen, die dich nichts angehen.“ „Siehst du, meine Liebe, deshalb bin ich der Einzige außer dir, der an mich denkt und dafür sorgt, dass es uns gut geht.“ Christine Bindenagel wurde ernst. „Ja, Hubert, das kann man nicht anders sagen. Du hast stets für die Kinder und mich gesorgt. Und das machst du noch heute so.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und sich an den Türrahmen lehnte. Hubert Bindenagel schaute ihr lächelnd ins Gesicht. „Ach Christine, ich war immer gerne für euch da und solange ich es noch kann, wird sich daran nichts ändern.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Also gut, noch fünf Minuten, aber dann wird gegessen!“ Hubert Bindenagel wendete seinen Kopf wieder zum Bildschirm des Computers. Weder er noch seine Frau ahnten, dass während ihres Gespräches in ihrem Dorf ein Mord passierte. ***** Der verregnete Dienstag in der vierten Juliwoche neigte sich seinem Ende entgegen. Das Wetter in diesem Monat hatte die Menschen in Aantenbek nicht verwöhnt. An jedem Tag hatte es geregnet, und an einigen Tagen sogar sehr viel und sehr stark. Die Bauern machten sich ehrlichen Herzens Sorgen um ihre Ernte. Auch Erwin Zimmermann machte sich Sorgen, aber nicht um die Ernte der Bauern, sondern um die Wäsche seiner Frau. Erst kam sie so spät von der Arbeit nach Hause, dass sie kaum etwas im Haushalt erledigen konnte, und dann traf sie sich auch noch am Abend mit ihren Freundinnen in der Dorfkneipe, wie sie es jeden Dienstag tat. Das glaubte er jedenfalls. Trotzdem hatte sie die Waschmaschine mit Handtüchern gefüllt und angestellt, bevor sie zu ihrem Frauenabend aufbrach. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als sich bereit zu erklären, die feuchte Wäsche aus der Waschmaschine zu holen, und sie auf die Leine zu hängen. Würde er die Handtücher noch bis zum nächsten Morgen trocken bekommen? Skeptisch schaute er aus dem Fenster seines Hauses und in den Himmel hinein. Er prüfte, ob es sich noch lohnen würde, sein Versprechen, dass er seiner Frau gab, zu erfüllen. Der Wetterbericht hatte vor ein paar Stunden versprochen, dass es in der kommenden Nacht und am darauffolgenden Tag trocken bleiben sollte. „Hoffentlich behalten die Wetterfrösche recht. Oft ist das ja nicht der Fall“, dachte er. Seine Frau Renate hatte sich vor einer halben Stunde von ihm in die nahe gelegene Kneipe verabschiedet. Sie wollte den Kontakt zu ihren Freundinnen nicht abreißen lassen. Sie kannte diese schon seit ihrer Schulzeit, doch die Tradition, sich in Richard Abrahams Kneipe zu treffen, entstand erst sehr viel später. Genau genommen erst vor drei Jahren, als die Freundinnen feststellten, dass zwischen ihren Treffen oft mehrere Monate lagen. Gemeinsam lebte das Ehepaar Zimmermann in einem großen reetgedeckten Bauernhaus aus Fachwerk in dem kleinen Dorf Aantenbek, welches sich in der schönen Probstei in Schleswig-Holstein befand und in dem Hubert Bindenagel Bürgermeister war. Aantenbek war ein idyllisches Dorf, dass nur zwei Kilometer von der Ostsee entfernt lag, direkt zwischen Laboe, Stein und Lutterbek. Die Probstei ist in Schleswig-Holstein eine landschaftlich sehr schöne Region an der Ostsee, in der viele Menschen ihren Urlaub verleben. Seinen Namen hatte Aantenbek im siebzehnten Jahrhundert bekommen, weil sich in diesem kleinen Dorf Jahr für Jahr im Sommer besonders viele Enten einfanden, die hier sehr gute Lebensbedingungen vorfanden. Der Name Aantenbek ist abgeleitet worden von Ente – im Plattdeutschen Aant – und von Bach, weil die Au, ein kleiner Bach durch das Dorf fließt. Bach heißt auf Platt Bek, deshalb wurde aus Entenbach Aantenbek. Außerdem befand sich am Rande des Dorfes ein kleiner See und im Zentrum ein Teich, der auch als Feuerlöschteich benutzt wurde. Das Haus der Familie Zimmermann befand sich direkt an dem Bach, der umgangssprachlich nur die Au genannt wurde. Das Wort Hagener Au schien den Menschen in der Probstei zu lang zu sein. Mal führte die Au etwas mehr und mal etwas weniger Wasser. Es gab in der Vergangenheit Zeiten, in denen die Au das halbe Dorf überschwemmt hatte. Aber jetzt im Sommer war damit nicht zu rechnen, obwohl der Wasserpegel des Baches aufgrund des vielen und teilweise heftigen Regens der letzten Tage und Wochen auf ein ungewöhnlich hohes Maß angestiegen war. Erwin Zimmermann entschied, dass heute und in der folgenden Nacht kein Regen mehr fallen würde. Also wollte er die Wäsche aus der Waschmaschine herausholen und im Freien auf seinem Grundstück auf die Leine hängen. Da er bereits unter der Dusche gestanden und sich danach bettfertig gemacht hatte, zog er einen Bademantel über seinen Schlafanzug an, holte aus der Waschküche den Korb mit den feuchten Handtüchern und brachte ihn zum Wäschetrockenplatz. Während er dort die Textilien auf die Leine der Wäschespinne hängte, hörte er in der Nähe eine Katze schreien. Er glaubte, an dem Schrei des Tieres seine Mieze zu erkennen, war sich dessen aber nicht einhundertprozentig sicher. Er fragte sich, ob das arme Tier schon wieder von einem liebestollen Kater gepackt wurde. Nachdem er auch das letzte Handtuch an der...



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